Dimensionierung Cat-Kabel - Kernasnierung

Lucii91

Newbie
Registriert
Jan. 2022
Beiträge
2
Hallo,
ich habe mich für die Kernsanierung unseres "neuen" Hauses für folgendes CAT-Kabel entschieden:

https://www.kaufland.de/product/391...MIntuRkdnP9QIVAs53Ch05TAm4EAQYASABEgJR_vD_BwE

Zugegebener Maßen habe ich mich im Vorfeld nicht wirklich damit beschäftigt. CAT.7 und die Angabe POE-fähig haben mir gereicht. Ich möchte mit Hilfe eines POE-Switches auf einzelne Kabel Spannung geben. Diese sind für Kameras im Außenbereich gedacht. Die Kameras benötigen eine Leistung von <=12W. Die Kabel vom Switch zu den Kameras haben eine Länge von ca. 20-30m.

Meine Frage ist nun ob die Kabeldimension für das Vorhaben ausreicht. In der Beschreibung steht etwas von "CAT. 7 S/FTP AWG23/1 LSZH", in den Produktinfos steht wiederum "Reines Kupferkabel, 4P AWG26 ETP1 Kupfer".

Leider sind sämtliche Kabel schon verbaut und nur mit einem immensen Aufwand auszutauschen, daher würde ich das gerne vorher abklären (lassen). Sind die Kabel für den vorgesehenen Zweck zu dünn? Können sie somit zu heiß werden? Besteht hier Brandgefahr?

Vielen Dank im Voraus für die hilfreichen Antworten.

Lucas
 
Gehen wir vom Worst-Case aus: PoE nach IEEE 802.3af-2003 geht bei 36V los. 12W sind dann 333mA.
AWG26 ist dünner als AWG23: 0,128mm² zu 0,259mm².
Die "schlechteste" Verlegeart für NYM-Kabel (die für 230V) ist Verlegeart A2, wärmedämmende Wand.
Ein 1,5mm² NYM Kabel sollte unter A2 mit max. 13,5A belastet werden.

Nimmt man die Zahlen für 1,5mm² und rechnet sie im Verhältnis auf 0,128mm² herunter, könnte eine AWG26 Ader nach den Richtlinien für Erwärmung in wärmedämmenden Wänden also 1,152A vertragen.

Ich sehe da kein Problem mit 0,333A
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: madmax2010, t-6 und Christian1297
Nein, das passt alles, auch wenn die AWG-Zahl in der Beschreibung & den Produktinfos sich widersprechen. Das Kabel wird mit höchster Wahrscheinlichkeit AWG23 haben und nicht AWG26.
Es gibt auch Installationskabel in AWG26, aber das ist nicht die Regel. Findet man eher bei besserem Patchkabel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Benji18
Also ich habe auch B.E.S.T Kabel woanders bezogen. Meins ist AWG23 und hat auch 6,5mm Ø. Somit nicht POE geeignet. Habe mal mit iperf3 nachgemessen, meinen 100m Ring für 49€. Es geht Gigabit drüber.
Aber ich brauche kein POE.
 
Somit nicht POE geeignet.
Mh? Sofern das nicht gerade aus CCA besteht, seh ich da auf die typischen Längen kein Problem mit PoE.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: madmax2010
Benzen schrieb:
Gehen wir vom Worst-Case aus: PoE nach IEEE 802.3af-2003 geht bei 36V los. 12W sind dann 333mA.
AWG26 ist dünner als AWG23: 0,128mm² zu 0,259mm².
Die "schlechteste" Verlegeart für NYM-Kabel (die für 230V) ist Verlegeart A2, wärmedämmende Wand.
Ein 1,5mm² NYM Kabel sollte unter A2 mit max. 13,5A belastet werden.

Nimmt man die Zahlen für 1,5mm² und rechnet sie im Verhältnis auf 0,128mm² herunter, könnte eine AWG26 Ader nach den Richtlinien für Erwärmung in wärmedämmenden Wänden also 1,152A vertragen.

Ich sehe da kein Problem mit 0,333A

30m Cu mit 0,2590mm² hat einen Widerstand von 2 Ohm.
Bei 1/3 Ampere und 2 Ohm fallen 2/3 Volt an der Leitung ab. (Entspricht 2/9 Watt)
Die Spannung fällt jeweils hin und zurück ab.
 
Benzen schrieb:
(...)Nimmt man die Zahlen für 1,5mm² und rechnet sie im Verhältnis auf 0,128mm² herunter, könnte eine AWG26 Ader nach den Richtlinien für Erwärmung in wärmedämmenden Wänden also 1,152A vertragen.(...)
Vorsichtshalber die Anmerkung, dass Stromtragfähigkeit und Leitungsquerschnitt nicht linear zusammenhängen, sondern quadratisch. Im vorliegenden Fall unkritisch, da mit abnehmendem Querschnitt die Stromtragfähigkeit zunimmt. Andersrum würde es aber schnell problematisch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Benzen und madmax2010
Nein, aber die Stromtragfähigkeit (Stromdichte) in A pro mm2 steigt mit kleiner werdendem Durchmesser/Querschnitt, d. h. bei einer Halbierung des Querschnitts verringert sich die Strombelastbarkeit der Leitung nur um ca. 30 % (Wurzel aus 0,5 = ca. 0,7). Andersrum, bei einer Verdopplung des Querschnitts steigt die Strombelastbarkeit der Leitung nur um ca. 40 % (Wurzel 2 = ca. 1,4).

Sieht man auch direkt in Tabellen dazu, wobei die aber noch weitere Effekte berücksichtigen...

1643228940726.png


Beispiel 1 mm2 zu 4 mm2: Vierfacher Querschnitt aber nur 2,2facher Dauerstrom.

Es ging mir nur um den "Sicherheitshinweis", dass man nicht "doppelter Querschnitt = doppelter Dauerstrom" rechnen sollte, da sonst ganz schnell eine Überlastung der Leitung droht.
 
Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten.
Demnach könnten bis zu 40 Watt gezogen werden, ohne dass es bedenklich wird?
Schönen Abend Euch allen!
 
Binalog schrieb:
Nein, aber die Stromtragfähigkeit (Stromdichte) in A pro mm2 steigt mit kleiner werdendem Durchmesser/Querschnitt, d. h. bei einer Halbierung des Querschnitts verringert sich die Strombelastbarkeit der Leitung nur um ca. 30 % (Wurzel aus 0,5 = ca. 0,7). Andersrum, bei einer Verdopplung des Querschnitts steigt die Strombelastbarkeit der Leitung nur um ca. 40 % (Wurzel 2 = ca. 1,4).

Welchen (negativen) Effekt beschreibt die Stromtragfähigkeit/Stromdichte auf das Kabel bzw. dessen Umgebung?
 
Was meinst Du mit "(negativen) Effekt"?

Der Zusammenhang zwischen Leiterquerschnitt und Strombelastbarkeit der Leitung ist nicht linear. Das ist alles.
 
Zurück
Oben