Diskussion: Geringes Grundrauschen, breite Rauschen-Elastizität

Wechsler schrieb:
Für einen "Silentbetrieb" sind solche Lüfter ansich indiskutabel. Große Lüfter sind für hohe Luftumsätze konstruiert.
Das kannst du ja in Ruhe mit den WaKü-Freaks mit ihren Moras mit 9x 140mm doer 4x 200mm ausdiskutieren, aber meine Noctua NF-A14 sind bei 600rpm nicht aus dem Gehäuse herauszuhören und generell sind 140er auch unter Silent-Enthusiasten häufig anzutreffen.

Wechsler schrieb:
Klar, bei 500 rpm ist ein 120mm-Lüfter fast wirkungslos. Er macht dann viel mehr Geräusch als für das bißchen noch umgesetzte Luft nötig wäre.
Er macht also so wenig Geräusch, dass man ihn nicht wahrnimmt, aber setzt noch genug um, um für idle ausreichend zu kühlen? Klingt für mich nach einem beinahe perfekten Kompromiss
 
Lawd dem Rangz schrieb:
Nicht ganz, da die CPU ihre Betriebszustände ja nach der Kerntemperatur regelt - wenn du vernünftigen Boost willst, musst du die Kerntemperatur im Auge behalten.

Ein Luftkühler wird immer ineffizienter, je näher er der Zimmertemperatur kommt. Und weil der thermische Engpass die CPU selbst ist, kämpft eine Lüfterregelung nach der Kerntemperatur beim Ryzen oft gegen Windmühlen.

Das kann man gut an meinen oben verlinkten Messungen sehen: zwischen Düsenjet-Lärm (2000 U/min) und fast unhörbar (800 U/min) liegen gerade mal 0,7% Leistungsunterschied beim Cinebench Dauertest.

Eine Regelung nach der Kerntemperatur reagiert beim Ryzen entweder zu früh, oder zu spät. Selbst 70°C Kerntemperatur sind kein Grund, den Lüfter aufzudrehen, wenn der Kühlkörper noch Zimmertemperatur hat.

Wechsler schrieb:
Ein leises Komplettsystem vom Fertiger kann deshalb mit einem einzigen 120mm-Lüfter kommen, der bei 1000 U/min läuft, während eine DIY-Radaubude mit fünf Lüftern wesentlich mehr rauschen wird.

Eine "DIY-Radaubude" kann auch mit einem Gehäuselüfter auskommen, wenn eine 65 Watt-CPU, und eine genügsame Grafikkarte wie die GTX 960 verbaut ist.

Und einen 320-Watt-Brummer kühlt auch kein Profischrauber mit nur einem Gehäuselüfter.
 
JMP $FCE2 schrieb:
Eine Regelung nach der Kerntemperatur reagiert beim Ryzen entweder zu früh, oder zu spät. Selbst 70°C Kerntemperatur sind kein Grund, den Lüfter aufzudrehen, wenn der Kühlkörper noch Zimmertemperatur hat.
Wenn man den maximalen Boost fahren will, muss die Konsequenz aus dieser Erkenntnis aber lauten, dass man eben "zu früh" aufdrehen muss.

Die weitere Konsequenz wäre dann, dass CPU mit hoher thermischer Dichte sowie problematischem Wärmeübergang keine gute Wahl für leise Systeme sind
 
Lawd dem Rangz schrieb:
Wenn man den maximalen Boost fahren will, muss die Konsequenz aus dieser Erkenntnis aber lauten, dass man eben "zu früh" aufdrehen muss.

Wie gesagt: gemessener Leistungsunterschied 0,7% bei Dauervollast. "Maximaler Boost" lohnt sich nicht.
 
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Ich habe mich jetzt noch einmal ein wenig durch verschiedene Seiten und YouTube gewälzt und für den Moment scheint es so, als böte abgesehen vom passiven NH-P1 der Dark Rock Pro 4 das geringste aktiv luftgekühlte Grundrauschen bei gleichzeitiger Elastizität auf Grundrauschen-Niveau über den kompletten Leistungsaufnahme-Bereich einer 65W CPU von Werk aus.
Erweitert man dieses Band Richtung 105W oder sogar darüber hinaus, scheint dann der D15 die Stärke seiner zwei großen und regulär dicken Lüfter auszuspielen, wobei da dann wohl schon nicht mehr von einem (Ultra-)Silent-Betrieb gesprochen werden kann.
Die Deepcool Lüfter scheinen mit Ausnahme derjenigen der Assassin ohne nicht für eben jene Nische entwickelt worden zu sein, fallen sie doch schon beim mit 34 dB(A) relativ hohen Grundpegel des 25% PWM Test von TechPowerUp gegen die be quiet! und Noctua Kühler ab. Ähnliches gilt für die Vorgänger-Revisionen der Scythes, von denen gerade die aktuelle Variante des Fuma 2 vielleicht selbst für Liebhaber der Ruhe in unteren Watt-Regionen ein Preisknaller sein könnte. Der NH-U12A bestätigt ein Kompromiss zu Gunsten der Einbau-Kompatibilität zu sein, der dafür aber weder bei der Wärmeleitung noch beim Flüstern mit den Wettbewerben mithalten kann, hier ist, soll es denn unbedingt ein Noctua sein, der dem Dark Rock Pro 4 in vielen Eigenschaften sehr ähnlich zu sein scheindende NH-D15S wohl (fast) immer die bessere Wahl.
Folgend einige der Quellen, deren für mein Anliegen jeweils unvollständigen Ergebnissen ich zu gerne einmal in einem gezielten Test verifizieren würde:

 
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Vor drei oder vier Jahren hätte ich schnell und flapsig gesagt "nimm den Kühler mit der höchsten Leistung überhaupt und drossle ihn runter soweit wie möglich", nach den letzten Jahren Erfahrung würde ich sagen "nimm den Kühler mit den besten Lüftern".

Bei meinem Test wurde ein ein Ryzen 5600X (PBO / CO -10 / +150MHz /Power Limits des 5600X aber fix eingehalten) mit Prime 95 gequält und gleichzietig hat eine Radeon 6900XT via Furmark die Abwärme von 200Watt auf den CPU-Tower geblasen. Also schon ein eher Extremszenario für den 5600X, diese Kombinationen an Belastung ist in der Realität sehr selten. Dabei haben meine Daten gezeigt das der Fuma 2 damit zu keiner Sekunde auch nur in bedenkliche Spähren kommt. Selbst bei nur 400 RPM lag das Teil bei knapp 77°C.
Wenn man die Radeon jetzt auf 300 Watt laufen lässt dann mag das noch mal +5°C extra auf die CPU Laden, aber immer noch ein Szenario was der Fuma mit minimaltster Drehzahl wegarbeiten kann. Mit hinein spielt bei mir natürlich schon der ausgeprägte Airflow im System, aber da nutze ich das Potential des Gehäuses bei weitem noch nicht aus und ich arbeite mit typisch <~ 500 RPM.
Final habe ich mich am Fuma dann auf 525 RPM (32% PWM bei meinem Expemplar) gesetzt da dieses generell bzgl. Akkustik ein sehr angenehmer Setpoint ist mit etwas Sicherheitsabstand zu dem Arbeitspunkt (~580 RPM) wo ich dann anfange den Fuma unangenehm wahrzunehmen. Ich lasse den Fuma auch nicht zwischen 400 und 525 RPM (oder gar höher) steuern da dann die Thematik bzgl. Beschleunigungsgeäruschen mit ins Spiel kommt, ich habe mir nur ab 82°C im "Notfall-Szenario" eingerichtet und dann geht er direkt auf 100%. Das heißt bzgl. deiner Fragestellung betreibe ich den Kühler praktisch nur im "Grundrauschen" und nutze die gebotene "Elastizität" gar nicht aus. Ein 5600(X) braucht diesen Spielraum auch gar nicht, ebenso nicht mein aktueller 5800X 3D (wird in identischen Fuma Settings wie der 5600X betrieben, ist halt aufgrund des Chipdesigns 10°C wärmer aber das kann kein Kühler der Welt ändern da es ein Chip-Desing-Thema ist) und ich vermute nicht mal ein 5900X (der sich bzgl. Dual-Chiplet ja sogar wieder angenehmer kühlen lassen sollte als der X 3D).


Bzgl. dem Arbeitsbereich über den wir hier sprechen ist mein persönliches Problem aber in aller Regel nicht der Kühlkörper sondern der Lüfter. Worauf ich bei Lüftern achte ist:
-> Wenig Turbulenzen / Abrissgeräusche
-> Sicherer Arbeitsbereich bzgl. Humming (mindestens +/- 100 RPM um die Hummung-Rotationsbereiche)
-> So wenig Vibrationen wie möglich

Das bedeutet für mich persönlich das ich nur 120mm Lüfter kaufe, die sind stabiler bzgl. den von mir gesetzten Anforderungn insbesondere bzgl. Humming. Als es noch Spannungsgesteuerte Silent Wings 2 gab war in der Tat BeQuiet! meine Köningslösung (somit auch der damalige Dark Rock Pro). Seit der Einführung der Silent Wings 3 kaufe ich kein Be Quiet mehr, sie haben dort bzgl. dem Design (ich denke Motoren) hochtonige Störgeräusche mit reinbekommen und meiner Meinung nach einen deutlichen Rückschritt gemacht (der SW2 DC war faktisch perfekt!). Hier kannst du gerne mal reinhören, Kollege Kabelbinder hat die 140er Modelle ausgiebig getestet:
https://www.computerbase.de/forum/t...uer-silent-freaks-auf-dem-pruefstand.2043862/

Ich habe den Fuma 2 in der Tat wegen den angenehmen Scythe Kaze Flex Lüftern gewählt die meinen Geschmack bzgl. Lüftergeräusch gut treffen. Humming haben die 120mm dort gar nicht (die 140mm schon!), Luftturbulenzen halten sich auch in Grenzen (ansaugenden Szenarien sehr gut, ausblasende leicht turbulent) aber Vibrationen können ein Thema sein.
Meiner Wahrnehmung nach sind die Scythe Kaze Flex Lüfter auf dem Fuma sogar angenehmer als im Case, der Kühlkörper schluck ein paar Störgeräuasche weg. Montiert auf dem Fuma finde ich sie bis 580 RPM angenehm, im Case gehe ich ungern über 525 RPM (da fangen sie dann am ehesten an Vibrationen ins Case zu Tragen, trotz entkoppelter Montage).
Auf meiner 6900XT habe ich ja eine Deshroud Mod mit Noctua Lüftern. Dort habe ich auch erst die Scythe Lüfter getestet aber da sind die dann für meinen Geschmack gescheitert. Das Airflow Geräusch der GPU wurde arg brummig und "vibrierend". Man spürt auch das der Lüfter unter Vibrationen leidet wenn man den Rahmen berührt. Deswegen bin ich dort dann auf die NF-A12x25 gewechselt. Diese haben für meinen Geschmack das angenehmste Betriebsgeräusch auf dem Markt und sind auf der GPU daher meine Wahl geworden. Nebst sehr homogenen Klangspektrum ist dort der große Unterschied das sie sehr wenig virbieren. Das macht sie auf der GPU dann bis reichlich 900 RPM angenehm.


Um zurück zu deinem Thema zu kommen. Aus der Liste der zusammengestellten Kühler hat faktisch jeder das Potential Ultra Silent betrieben zu werden, meiner Erfahrung nach wird es am Ende eher der Lüfter ausmachen wie "Silent" der Kühler wirklich ist und da wäre meine persönliche Auswahl im Moment ein Kühler der einen Scythe Kaze Flex 120mm oder Noctua NF-A12x25 hat.
 
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Vielen Dank @DeadMan666 für den abermals spannenden Beitrag und den Hinweis zu @Der Kabelbinder's genialem Lüftercheck. Ich bin da ganz bei euch, was den negativen Eindruck der Tonprobe des Silent Wing 3 und des Positiven der Kaze Flex - wenn wohl auch I und nicht II - angeht.
Dies plus Igor's Tests von Fuma 2 Rev. B und Mugen 5 Black Rev. C (erste Runde) machen die blanke Version des Zweiten mMn immer interessanter, scheint er im niedrigen Drehzahlbereich der Lüfter selbst mit einem Kaze Flex II 120 der Kombination aus Kaze Flex II 120 und Kaze Flex II 120 Slim des Fuma 2 kühltechnisch überlegen zu sein, weißt bei regulär dicken Lüftern kein Kompatibilitätsproblem mit dem Speicher auf, bietet bei nicht übermäßig verschalten IO-Bereichen des Mainboards zudem die Möglichkeit der Montage eines weiteren 25 mm starken 120 mm Lüfters - wenn beim Single Tower im Vergleich zum Dual Tower Design wohl auch von einem geringeren Leistungszugewinn beim Push-Pull-Betrieb auszugehen ist - und ist beim Wunsch den Kühlkörper mit zwei solcher Lüfter auszustatten zudem in Summe günstiger. Eigentlich der perfekte Gegenspieler für den von dir angedachten Test des NH-U12A :)
 
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In der Tat liefert der Mugen 5 Rev C. erstaunliche Ergebnisse in Igors Test. Wenn man diese Leistung auf einem Ryzen 3600 zeigen kann und dabei 1 Lüfter ausreicht ist das schon ein Argument. Je weniger Lüfter im System sind so weniger anfällig ist das System dann auch wieder für Geräusche, Luft, Vibrationen, Modulationen, etc.
Finde jetzt auf den ersten Blick aber keinen Haken, wirkt sehr solide das Teil und im Push/Pull vielleicht mit Spielraum nach oben falls nötig. Da du ja einen Ryzen 5600 als Ziel genannt hast wäre der schon eine gute Option.

P.S.: Es gibt so einige Kühler die ich gerne mal Live im eigenen System austesten und im Silent RPM Bereich optimieren würde, der NH-U12A wäre ein Kandidat wie erwähnt (wenngleich ich fast glaube das der optimierte Fuma da kaum mehr hinten ansteht, durch die RPM Synchronisation und den Wechsel auf 2 x 120mm holt man aus dem Stock Fuma 5°C raus. Das ist in etwa die typische Differenz Noctua vs. Fuma in Reviews). Aber rein technisch würden mich auch Deepcool Kühler mal interessieren, die liefern ja auch in der breite absolut positive Ergebnisse.
 
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Hier bemängeln sie auch, dass der Fuma II B sich nicht vom Mugen 5 C absetzen kann.
https://www.sts-tutorial.com/review/scythe-fuma-2-rev-b

Aber sind wir mal ehrlich, ob ein oder 2 Lüfter spielt bei niedrigen Drehzahlen so gar keine Rolle, weil man
das schlicht aus einem geschlossenen Gehäuse nicht raus hören kann.
Bei unwesentlich höherer gemessener, aber nicht gehörter Geräuschkulisse holt ein
Freezer 34 DUO mit dem zweiten Lüfter bei gleicher Drehzahl untenrum nunmal schnell 3-4 Grad. Und das ist dann doch ein sehr schmaler Tower. Oben raus bringt es nur 1-2 K, dafür hat der kleine Tower zu wenig
Oberfläche. Dafür kann ich den Freezer Duo dann auch im Game bei 800-1000 RPM laufen lassen, wo ich mit einem Lüfter schon 1300-1400 RPM für die Leistung brauche. Dass die Doppelüfter-Variante dabei leiser bleibt, sollte einleuchten.

https://www.sts-tutorial.com/assets/images/content/review/arctic-freezer-34-esports-duo/yy.png

https://www.hardwareluxx.de/index.p...l-gekuehlt-von-bionix-p-lueftern.html?start=4
 
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