Diskussion über mobiles Arbeiten (ugs. home office)

Wie ist deine aktuelle Situation?

  • Ich arbeite aktuell ausschließlich von Zuhause aus

    Stimmen: 58 41,4%
  • Ich arbeite aktuell größtenteils von Zuhause aus, habe aber feste Präsenztage

    Stimmen: 13 9,3%
  • Ich arbeite aktuell größtenteils von Zuhause aus und pendle in die Firma wenn es notwendig ist

    Stimmen: 41 29,3%
  • Ein großer Teil meiner Tätigkeiten könnte von Zuhause erledigt werden, es ist aber nicht gestattet

    Stimmen: 14 10,0%
  • Meine Tätigkeiten können nicht von Zuhause erledigt werden

    Stimmen: 14 10,0%
  • Ich könnte zuhause arbeiten, ist auch gestattet, ich bevorzuge aber Präsenz

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    140

h00bi

Fleet Admiral
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Aug. 2006
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21.392
Seit einigen Wochen steht das Thema Mobiles Arbeiten, umgangssprachlich oft fälschlicherweise "home office" genannt, wieder in der öffentlichen Diskussion.
Die einen wollen ein Rechtsanspruch auf arbeiten von Zuhause aus, die anderen sagen das geht nicht.

Aus dem privaten Umfeld kenne ich viele Fälle, bei denen die (einseitige) Schilderung der Ablehnung auf viel Unverständnis stößt.

Am Beispiel meiner Freundin:
Unternehmen mit mehreren Standorten. Auch im Büro wird per VPN gearbeitet.
Satelliten-Büro mit insgesamt 4 Personen (100%+80%+50%+50% entspricht 2,8 MA), . i.d.R. 2-3 Personen vor Ort.
Konzernrichtlinie sagt nur 1 Person vor Ort. Keine Einzelbüros, keine festen Arbeitsplätze.
Alle 4 machen den gleichen Job.
Ein MA hat immer Telefondienst.
Trotzdem wird mobiles Arbeiten von zuhause aus vehement verweigert.
Besonders die Person, die Telefondienst macht, könnte das zusammen mit Kundenemails bequem von zuhause machen.
Die Kundendienstleistung vor Ort und Aktenbearbeitung geht natürlich nicht von zuhause, aber es müssen ja nicht ALLE von zuhause arbeiten. Es wäre ja bereits eine Erleichterung wenn weniger Leute im Büro sind.

Am Beispiel eines Freundes:
Unternehmen mit mehreren Standorten. Auch im Büro wird per VPN gearbeitet.
Rückruf-Servicehotline, keine Einzelbüros aber feste Arbeitsplätze.
Er pickt sich die Calls aus dem Ticketssystem und ruft die Kunden mit unterdrückter Nummer zurück.
Würde sich problemlos von zuhause machen lassen (sagt er selbst seit 2012 oder so).
Auch hier wird mobiles Arbeiten von zuhause aus verweigert.

Ich sehe durchaus ein, dass ein Rechtsanspruch auf arbeiten von Zuhause völlig absurd ist.
Trotzdem stoßen solche Fälle bei mir auf Unverständnis. Mir ist durchaus bewusst, dass ich in diesen Fällen nur eine Seite sehe/höre.
Am meisten stört mich, dass in der - meiner Ansicht nach - unnützen Diskussion um den Rechtsanspruch die Förderung von sinnvollem mobilen Arbeiten untergeht, weil die Fronten sich verhärten.

Wie ist eure Situation und wie könnte man eurer Ansicht nach das arbeiten von Zuhause während dem Lockdown für den Arbeitgeber attraktiver machen?
 
Das beste pro-Argument ist verboten: Überwachung der Arbeitnehmer.
 
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Es hängt wohl letzten Endes von der Arbeit selbst ab wie und ob ein Homeoffice gewährt wird. Gerade in Berufsgruppen bei denen die Arbeit und das Gehalt eher im untersten Attraktivitätsbereich angesiedelt ist, ist es aus Sicht des Arbeitgebers durchaus nachvollziehbar kein Homeoffice zu ermöglichen. Denn wenn die Arbeitsbedingungen ohnehin schlecht sind und eine typisch hohe Mitarbeiterfluktuation herrscht, wird die Arbeit nicht durch eine intrinsische Motivation angetrieben sondern durch Kontrolle und Rückverfolgung des Arbeitgebers.
 
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Zum einen haben manche Unternehmer rechtliche Bedenken, ihre Mitabeiter komplett zu Hause zu lassen und zum anderen gibt es wohl auch Bedenken hinsichtlich der Produktivität und zu guter Letzt gibt es noch wirtschaftliche Bedenken.

Zum rechtlichen: Steuerrechtlich gibt es Probleme wenn ein Mitarbeiter z.B. von Griechenland oder sonstwo für längere Zeit arbeitet. Das Unternehmen könnte seinen Mitarbeiter plötzlich in einem anderen Land abrechnen müssen. Das gilt natürlich auch für alle Grenzgebiete in D. Dafür gibt es zwar Gesetze und grundsätzlich auch viele Möglichkeiten das flexibel zu gestalten - die meisten Unternehmen gehen aber den sichersten und einfachsten Weg und wollen sich da keinerlei Probleme oder Arbeit einhandeln. Wenn z.B. ein Mitarbeiter der in den Niederlanden lebt und normalerweise täglich ins Büro nach Deutschland pendelt jetzt 2 Tage von zu Hause aus arbeitet, müsste das Unternehmen ihn auch in den Niederlanden anteilig versteuern - Mitarbeiter müssen grundsätzlich am Ort der Verrichtung der Arbeit versteuert werden (mit Ausnahmen). Da hängt dann auch ein Rattenschwanz an Förderungen usw. dran. Regionen fördern Unternehmen damit sie dann Steuereinnahmen von den Mitarbeitern die folglich in der Region arbeiten generieren. Wird dieser Effekt abgeschwächt könnte das Folgen auf Förderungen usw. haben.
Diese Probleme zu vermeiden funktioniert eigentlich nur mit Präsenz.

Zur Produktiviät: Das ist ein kulturelles Problem. In Deutschland, aber z.B. auch in Japan wird viel Wert auf Präsenz gelegt. Das liegt zum Teil an veralteten Methoden bzgl. Leistungsbewertungen (z.B. Zeit) und zum anderen an sozialen Komponenten. Ein Vorgesetzter will Lob und Tadel verteilen und das geht online nur halb so gut ;)
Ich seh effektiv keine Nachteile bzgl. Produktivität solange jeder mitmacht. Ja ich kann nicht einfach zu Kollege x gehen und irgendwas fragen, ich muss dafür eine E-Mail, IM oder das Telefon verwenden und das kann Kollege x erstmal ignorieren - das seh ich aber nicht nur als Nachteil an. Natürlich ists blöd wenn das eine lange Zeit ingoriert wird und sich die Vorgesetzten dafür nicht interessieren - andererseits kann man damit ganz klar nachvollziehen wer was gemacht hat, welche Hilfe/Zeit beansprucht hat (vor allem Abteilungsübergreifend interessant) usw. - das schafft Klarheit über die wahren Kosten von manchen Projekten und wie viel eigentlich durch direktes Fragen verwässert wird (die Zeit von Kollgege x zahlt ja vllt ein anderer). Gleichzeitig eine toller Ansporn um gute Dokumentation zu erstellen bzw. die schriftlichen Antworten gleich entsprechend zentral bereitzustellen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich seh da kein Problem wenn sich Beteiligte anpassen.

Wirtschaftliche Bedenken: Zum einen kann man Büroplätze usw. einsparen, andererseits werden für viele Positionen in teuren Regionen nur deswegen mehr bezahlt, weil die Lebenserhaltungskosten höher sind. Fällt dieser Grund weg, weil man eben großteils von zu Hause arbeitet und keine Wohnung vor Ort benötigt dann wird auch die Gehaltshöhe hinterfragt werden. Jetzt gibts sicherlich auch ANs die das nicht so gerne sehen, die Eigentum in Ballungszentren haben und dieser Wert plötzlich bedroht wäre. Das selbe gilt für Büroräume im Eigentum von Arbeitgebern. Ein Großteil der Bürotätigkeiten könnte von zu Hause aus erledigt werden. Die Mitarbeiter könnten überall verstreut sitzen, Immobilien Preise in Städten könnten darunter leiden etc.
Da gibts sicherlich genügend Widerstand um das zu verhindern.

Ich selbst bin seit März zu Hause und habe keinen Fuß ins Büro gesetzt. Das ist auch vom Arbeitgeber so gewollt und wird so mitgetragen und funktioniert im Großen und Ganzen hervorragend. 95% sind zu Hause. Der Rest kommt ab und an ins Büro um alles am laufen zu halten (Server, Infrastruktur, Arbeitsgeräte Support falls der Laptop ausfällt, etc.).
Ich könnte mir auch in Zukunft vorstellen großteils von zu Hause aus zu arbeiten und mein Arbeitgeber will diese Möglichkeit durchaus anbieten, allerdings müssen rechtliche Aspekte noch abgeklärt werden. Ob ich dann lieber 2 Tage zu Hause 3 Büro oder nur alle heiligen Zeiten Büro nehmen will, hab ich mir noch nicht überlegt und hängt letztlich auch von der konkreten Umsetzung ab.
 
hallo7 schrieb:
Ich selbst bin seit März zu Hause und habe keinen Fuß ins Büro gesetzt. Das ist auch vom Arbeitgeber so gewollt und wird so mitgetragen und funktioniert im Großen und Ganzen hervorragend. 95% sind zu Hause. Der Rest kommt ab und an ins Büro um alles am laufen zu halten (Server, Infrastruktur, Arbeitsgeräte Support falls der Laptop ausfällt, etc.).
Ich könnte mir auch in Zukunft vorstellen großteils von zu Hause aus zu arbeiten (...)
Das kann ich zu 100% unterschreiben. Ich möchte auch nach Corona, wann auch immer das sein wird, gar nicht mehr zurück ins Büro. Es gefällt mir gut zu Hause, ich habe meine Abläufe daran angepasst und das tägliche Pendeln, wenn es auch nur 40 Minuten mit dem Rad sind, würde mich stören.
 
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Ich bin zuvor 1h 20Min. Pro Stercke ins Büro gependelt mit dem Zug. Hatte allerdings auch vor Corona schon einen Tag in der Woche Home Office.

Durch die Pandemie war ich nun auch seit mitte März nicht mehr im Büro und bei der aktuellen Lage werde ich das Jahr wohl voll machen.

Nach Corona werde ich Fragen, ob ich mindestens mal noch einen zweiten Homeoffice Tag bekomme wenn nicht sogar drei.
 
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Ich hatte auch vor Corona schon Homeoffice, allerdings im Schnitt nur einen Tag oder nach Bedarf eben auch mal mehr oder ich bin komplett rein.
Dann kam der März und der Lockdown und ich war bis Mai komplatt @Home, ab da 50% bis ca. November und seit Nov bis mindestens März wieder zu 100% daheim.

Mein Fazit:
Ich werde auf Dauer bei 2 Tagen fest bleiben und die anderen 3 Tage wieder ins Büro gehen bzw. macht mal ne Woche daheim Sinn oder ne Woche in der Firma ist das natürlich cool, aber die Regelmäßigkeit 100% taugt mir nicht wirklich
Arbeit ist für mich auch sozialer Kontakt. Ich mag meine Kollegen und treffe einige auch Privat zum MTB fahren oder sowas. Nun hocke ich seit gefühlt ewig zu Hause, arbeite mehr als vorher und darf kaum jemanden treffen.
Ich mag Homeoffice sehr, aber 100% geht mir auf Dauer brutal auf die Nerven.
Klar spare ich mir 70-80 Minuten am Tag An- und Abreise und muss nur vom Bett an den Rechner, aber ich hoffe, dass das bald wieder nur 2-3 Tage so ist.
 
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Ich kann zwar jobbedingt nicht von zuhause arbeiten (Kassenkraft), aber mir ist durchaus aufgefallen, dass die größere Verbreitung von Homeoffice Auswirkungen hatte.

Zum einen ist mir (schon auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen) aufgefallen, dass viel weniger Autos unteregs sind ... vor allem während der normalen Bürozeiten. Gleichzetig ist mir auch aufgefallen, dass der Kundenandrang etwas nachlies (arbeite an einer Tankstelle, also ist das in etwa das selbe).

Passend dazu habe ich dieses Jahr auch nur recht wenige Artikel über den seit 30 Jahren akut drohenden Verkehrsinfarkt gelesen ... Homeoffice scheint auch dagegen wirksam zu sein aber Vielleicht ist das von Corona auch einfach nur beiseite gedrückt worden.

Mir persönlich ist jedenfalls aufgefallen, dass auf die Fahrpläne der Öffies in diesem Jahr öfter Verlass gewesen ist, als sonst ... weniger Pendler bzw. allgemein weniger Berufsverkehr -> weniger Stau ... und davon profitiert natürlich auch der innerstädtische ÖPNV.

Ob ich mit Homeoffice dauerhaft zufrieden wäre, bezweifle ich ohnehin ... mir ist extrem wichtig, arbeit und Privatleben zu trennen ... für Homeoffice müsste ich mir zuhause einen Arbeitsbereich einrichten, den ich dann täglich für 8 - 9 Stunden aufsuche, und ansonsten halte ich mich da nicht auf.
Ich wäre froh, wenn ich mir eine Wohnung leisten könnte, in der das ginge.

Ich möchte bei der Arbeit nicht von Privatkram abgelenkt werden ... und wenn die Arbeit in mein Privatleben eindringt, dann habe ich damit eben auch ein Problem.
Ich will das trennen können ... also wäre HO für mich eigentlich nichts, denn da würde mir die Trennung schwer fallen.
 
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DerOlf schrieb:
Ob ich mit Homeoffice dauerhaft zufrieden wäre, bezweifle ich ohnehin ... mir ist extrem wichtig, arbeit und Privatleben zu trennen ... für Homeoffice müsste ich mir zuhause einen Arbeitsbereich einrichten, den ich dann täglich für 8 - 9 Stunden aufsuche, und ansonsten halte ich mich da nicht auf.
Ich wäre froh, wenn ich mir eine Wohnung leisten könnte, in der das ginge.

Ich möchte bei der Arbeit nicht von Privatkram abgelenkt werden ... und wenn die Arbeit in mein Privatleben eindringt, dann habe ich damit eben auch ein Problem.
Ich will das trennen können ... also wäre HO für mich eigentlich nichts, denn da würde mir die Trennung schwer fallen.
Auch wenn Du das eine Spur rigoroser formulierst als ich es tun würde, sind auch das 2 sehr wichtige Punkte.

Homeoffice macht die Straßen leerer. Das ist definitiv so. Darüber war auch schon zu lesen und da ich auf meinen Weg ins Büro durch 2 Großstädte muss kann ich das auch subjektiv bestätigen. Aktuell nicht, bin ja daheim, aber von Mai bis November war es so
 
Bei uns in der Firma gab es auch vor Corona die Regelung, dass 20% der AZ mobil gearbeitet werden durfte.
Momentan dürfen die MA bis zu 100% mobil arbeiten, wobei dies im Entscheidungsbereich der FK liegt.

Wer Anwesenheitstermine hat oder wem die Decke auf den Kopf fällt, darf auch gern ins Büro. Ich bin an ca. 2 Tagen pro Woche im Office.
...ist somit ganz schön leer geworden. MA, die vorher nicht durch besonderes Engagement aufgefallen sind, muss man halt etwas enger führen und der Rest hat die Situation, bezogen auf die Arbeit, sehr gut adaptiert.
Dazu ein bisschen mehr Flexibilität, gerade wenn mal wieder die KITAS spinnen und es klappt ganz gut.

Digitales Arbeiten funktioniert, auch wenn der Datenschutzbeauftragte mehr Bedenken als Argumente hat aber so ist es halt.

Ich könnte mir persönlich, für die Zukunft, ein optionales 3+2(HO) Tage Modell vorstellen. Halte den Kollegenkontakt für unheimlich wichtig und in Summe deeskalierend.
 
e-ding schrieb:
[...]
Ich könnte mir persönlich, für die Zukunft, ein optionales 3+2(HO) Tage Modell vorstellen. Halte den Kollegenkontakt für unheimlich wichtig und in Summe deeskalierend.

Mein Grund, weiterhin immer mal wieder auf die Arbeit zu fahren. Manchmal nur für einen Vormittag oder auch nur 2-3 Stunden, aber nur daheim sitzen? Nein.

Mir ist außerdem wichtig mit eigenen Augen zu sehen, was wir produziert haben. Das motiviert mich. Und ich weiß, worüber ich mit Kollegen, Lieferanten und Kunden spreche. Oder streite.
 
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Also so ganz generell fand ich das coronabedingte Homeoffice ganz gut. In meinem Berufsfeld ist es aber auch schwierig, alles von zuhause zu machen.
Da ich Produktionsingenieur tätig bin kann ich logischerweise nicht alles von zuhause erledigen. Gerade aber im Frühjahr hat es sehr gut gepasst, da in der Zeit viel Dokumentationskram zu erledigen war bzw. neue Anlagen spezifiziert werden mussten. Da sitze ich i.d.R. auch nur 8h im Büro vorm Bildschirm.
Zuletzt war es aber doch wieder wichtiger, vor Ort zu sein um die Anlagen persönlich zu betreuen. Fernzugriff war hier nie eingeplant oder gewollt. Wir wären zwar im Team dazu fähig, uns gegenseitig zu vertreten (Wie es auch beim Urlaub nötig ist), wirklich gewollt ist das aber auch nicht.
Für meinen speziellen Fall wäre es aber durchaus denkbar, zumindest einen Tag pro Woche als Home Office zu gestalten. Es gibt immer Tage, an denen man nur arbeiten am PC findet. Gilt allerdings nicht für alle meiner Kollegen.
Die Pros sind für mich recht klar:
Keine Pendelei (Die mit aktuell ca. 25min einfach aber überschaubar ist) – was sowohl mir Nützt als auch allen anderen wenn ich nicht unterwegs bin
Keine Störung durch die laute Grundatmosphäre im Großraumbüro (aktuell 20 Leute)
Gerade im Sommer – weniger Wärmeeintrag ins Büro (Gleich wenn der Effekt hier wohl vernachlässigbar ist)
In Zeiten von Corona – Geringeres Infektionsrisiko für alle (Wobei ich das grundsätzlich auch Abseits von Corona so sehe)

Es gibt aber sicherlich auch einige Nachteile:
Kein Sozialer Kontakt – Gerade in der aktuellen Zeit bin ich teilweise sogar froh, dass ich in die Arbeit darf und so noch die sozialen Kontakte mit meinen Kollegen habe. Privat trifft man sich ja aktuell mit kaum jemandem
Schwierigere Abstimmung unter Kollegen („Kurzer Dienstweg“)
Schlechtere Arbeitsmittel zuhause (In der Arbeit kann ich auf 3 Bildschirme zurückgreifen – zuhause habe ich nur einen)
In meinem Fall – schwierige Hilfeleistung bei akuten Problemen wenn die Vertretung nicht zurecht kommt
Schlechtere mentale Trennung von Arbeit und Privatleben. Für mich ist die Fahrtzeit nachhause auch immer die Zeit, in der ich mein Mindset ändere und im Feierabend bin. Zuhause ist mir das immer etwas schwerer gefallen bzw. ich habe dazu geneigt, länger als nötig zu arbeiten (Überstunden gibt’s bei Homeoffice hier nicht)

Ganz generell finde ich Home office eine gute Sache und würde es auch gerne nutzen, allerdings niemals zu 100%. Ich brauche auch etwas den „Druck“ in der Arbeit und den sozialen Kontakt. 1-2 Tage Home office je nach aktueller Situation könnte ich mir gut vorstellen. Durch die Einsparung an Pendelkosten würde ich z.B. sogar meinen Arbeitsplatz zuhause auf eigene Kosten erweitern.
Andere, die noch besser im HO arbeiten können (Klassischer weiße IT) sollten das meiner Meinung nach auch tun. Auch wenn ich viele kenne, die da aktiv dagegen sind weil sie es selbst nicht können oder dürfen.
Jeder, der nicht pendeln muss entlastet den Gesamtverkehr ansich, der sich täglich auf den Straßen bewegt. Die Umwelt würde sich freuen.
 
Ich bin ja froh, dass es vielen so geht wir mir.
@Idon: Leider geht bei uns keiner in die Firma obwohl wir 50% könnten. Allein im Büro bringt mir dann halt auch nichts, sonst würde ich Deinen Weg gehen.
 
Khaotik schrieb:
Für mich ist die Fahrtzeit nachhause auch immer die Zeit, in der ich mein Mindset ändere und im Feierabend bin.
Kann ich voll nachvollziehen.
Meine Freundin kommt i.d.R. heim, bevor ich Feierabend habe.
Ich musste ihr auch schon mehrfach erklären, dass ich, auch wenn ich aus dem Bürozimmer raus bin, trotzdem noch ne Weile brauche um im Feierabend anzukommen.

Khaotik schrieb:
Schlechtere Arbeitsmittel zuhause (In der Arbeit kann ich auf 3 Bildschirme zurückgreifen – zuhause habe ich nur einen)
Wenn du an beiden Orten arbeitest ist das ein Problem, ja. Kenne es aus anderen Firmen dass z.B. das ausleihen von Monitoren gestattet wurde, aber regelmäßig von A nach B schleppen oder dafür neue Monitore anschaffen wäre recht sinnfrei.
 
Noch ein weiterer Aspekt, der in meinem Nebenjob problematisch ist:

Ich gebe Instrumentalunterricht ... und der wird momentan von vielen als Distanzunterricht (via www) gestaltet.
Mein Mitbewohner macht das auch so ... und wenn der nach 3 Stunden vorm PC dann aus seinem Kämmerchen kommt, sind ihm beide Beine eingeschlafen und er kann die Finger kaum noch bewegen ... was echt seltsam klingt, denn er gibt Gitarrenunterricht.

Fakt ist leider, dass man sich beim Präsenzunterricht sehr viel mehr bewegt, als im Distanzunterricht.
Infolge dessen fährt beim Distanzunterricht der Kreislauf herunter ... einige schütten dann Kannenweise Kaffee oder Tee in sich hinein (was aber die Situation eigentlich eher verschlimmert ... man merkts nur nicht).
Mein Mitbewohner könnte seine Schüler sicherlich so verteilen, dass er zwischendrin kleine pausen hat, in denen er sich mal die Beine vertreten kann ... leider kann man seinen terminkalender nicht einfach umorganisieren, denn dann müssten auch die Schüler (respektive deren Eltern) ihren Terminplamn umstellen. Da das problematisch wird, bleibt der "Stundenplan" aus dem Präsenzunterricht zu 100% erhalten ... und das bedeutet in den meisten Fällen eben einen halbstündlichen Schülerwechsel (ohne Pause).

Ich mache bei meinen Schülern noch immer Hausbesuche weil weder ich noch meine Schüler die technischen Möglichkeiten für Distanzunterricht haben (nur über Handy geht garnicht ... Bild ist OK, aber der Sound ist einfach grottig) und wir uns daher auf die Fortsetzung des Präsenzunterrichts geeinigt haben.
Nur um es etwas genauer zu erklären ... ich bräuchte ein brauchbares Mikrofon sowie ein Audiointerface (USB) ... Kostenpunkt insg. minimum €200,- (nach oben offen) ... und DAS ist mir für einen Job, in dem ich momentan ca. €120,- Umsatz* im Monat habe, etwas zu ville (mal ganz davon ab, dass ich es mir momentan nicht leisten kann).
Um der Kritik gleich vorzubeugen ... es geht um Einzelunterricht ... und ich achte dabei selbstverständlich auch auf ca. 2m Abstand zum Schüler und trage eine MN-Bedeckung (Handschuhe machen bei Gitarre keinen Sinn ... aber bei Klavierunterricht würde ich auch Handschuhe tragen, wenn ich dafür momentan einen Schüler hätte).

Beim Verkäufer-Job ist HO natürlich einfach indiskutabel ... das klappt nichtmal bei unserer Stationsleitung ... schon weil die Warenwirtschaft ihre Präsenz erfordert (Inventur, Bestellungen, Wartungsaufträge etc. - das alles ist digitalisiert ... nur die Ware sowie die Anlagentechnik ist halt leider analog).

_____
*Die Hälfte davon geht gleich für das ÖPNV-Abo drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Tätigkeit war vor corona 100% home Office fähig (Ausnahme on-site Support in verschiedenen Werken Weltweit). Vor corona war ich jedoch mehr oder weniger täglich an einem unserer Standorte. Mit corona geändert zu Home Office, funktioniert wie erwartet sehr gut und könnte bei Wunsch (meinerseits) auch vertraglich festgehalten werden.

Meine Tätigkeit ohne feste Arbeitszeiten, beliebiger Reisetätigkeit und sehr grober Tätigkeitsbeschreibung (Technischer Support Werke: x,y,z) ist aber fern des normalen Arbeitsalltag wie man es sich vorstellt.
 
Ich selbst kann zwar aufgrund meiner Tätigkeit nicht mobil arbeiten. Aber in meiner Firma wird das schon länger praktiziert. Seit Covid19 hat sich das aber massiv ausgeweitet.

Für mich positiv an der Sache:

  • weniger Verkehr auf der Straße, egal ob morgens oder abends, wenn ich Feierabend habe
  • Parkhaus meines Arbeitgebers ist nicht so überladen
  • Toiletten sind deutlich sauberer. Scheinen wohl viele "Schweine" unter den Sachbearbeitern zu sein. Denn seit die alle von zu Hause aus arbeiten, sind unsere Toiletten auch nicht mehr verstopft, weil mal wieder jemand extra Klorpapier en masse reinstopft, um die Putzleute zu ärgern. Komischerweise nahm dieses Phänomen gleich wieder zu, als mal wieder mehr Publikumsverkehr war.
  • entspannteres arbeiten in der Werkstatt, da dir nicht dauernd einer auf den Senkel geht, wann du denn fertig bist.
  • Kantinen nicht so überlaufen
  • beim Einkaufen ist ja gerade generell weniger los. Durch mobiles arbeiten würde sich das aber auch weiterhin mehr verteilen, könnte ich mir vorstellen

negativ:
  • wenn ich den SB/Ingenieur vor Ort brauche, entstehen da teils Wartezeiten. Kommt aber zum Glück eher selten vor
  • soziale Komponente. Ein entspanntes Schwätzchen unter Kollegen gehört einfach dazu. Im Grunde verbringt man fast mehr Zeit mit den Kollegen, wie mit der eigenen Familie. Lebt man alleine, bricht da viel weg

Bei mir in der Gruppe ist das bei den SBs ganz gut gelöst. Die wechseln sich ab, wer da ist und wer von zu Hause arbeitet. Immer im wöchentlichen Wechsel macht Gruppe A Mo, MI und FR und Gruppe B ist dann Di und Do anwesend. Die Woche drauf ist eben Gruppe A 2 Tage und Gruppe B 3 Tage anwesend und wieder von vorne. So ist für uns Monteure immer jemand vor Ort, falls benötigt und ansonsten wird halt per Telefon/Mail kommuniziert. Sitzungen werden eh nur noch per Videochat abgehalten.

Von Erzählungen weiß ich, daß es wohl hier und da konkrete Ansagen von Vorgesetzten gab, weil Leute, die sonst nur max 8 Stunden gearbeitet haben, im HO plötzlich jeden Tag 10 Stunden-Schichten eingelegt haben. Aber das hat sich eingependelt. Ich kann mir nach Gesprächen mit Kollegen und Freunden, die mobil arbeiten, jedenfalls gut vorstellen, daß das im gewissen Rahmen auch weiter so gehandhabt wird, wenn wir die Pandemie irgendwann mal soweit im Griff haben. Tenor ist aber ähnlich wie hier teilweise. 2-3 Tage pro Woche sind in Ordnung. Würde mMn auch viel dazu beitragen, um den überfüllten Straßenverkehr und den ÖPNV zu entlasten.
 
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Mein letzter Arbeitgeber wollte schlicht nicht, dass die Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten. Da gab es auch vor Corona keine Ambitionen.
Der aktuelle Arbeitgeber ist da wesentlich aufgeschlossener. Ich würde gerne langfristig mindestens einen Tag, lieber zwei Tage, von zu Hause aus arbeiten.
Vertraglich ist aber noch nichts festgehalten, nur aktuell die Regelung, dass im wöchentlichen Wechsel jemand in der IT von zu Hause arbeitet und jemand vor Ort ist.
Server, Netzwerk usw kann ich auch von zu Hause verwalten und "Schreibkram" genauso.
Wir von der IT wollen erst einmal noch eine andere Sache durchbringen, bevor wir das Fass mit der Arbeit von zu Hause aufmachen.
Aber ich habe gelesen, dass der öffentliche Dienst bzw. die Arbeitgeber hier allgemein eher gegen das Arbeiten von zu Hause sind.
 
Nachdem ich im Frühjahr wegen einer Dienstreise bereits 4 Wochen im Homeoffice war kann ich sagen, dass das ganze nicht wirklich was für mich ist. Mal davon abgesehen, dass gerade im Testing der Kontakt zur Anlage wesentlich effizienter ist als irgendeine CAD Zeichnung.

Ich könnte mir für mich langfristig kein HomeOffice vorstellen.

Kollegen sehen es anders, aber dürfen maximal einen Tag die Woche in Home Office. Mehr wird vom dirketen Chef verboten. Das wir weiterhin im Großraumbüro arbeiten macht die Sache nicht besser.
Seit dem Corona "rumgeht" versuche ich die meiste Zeit im Testing Bereich zu verbringen. Da ist wesentlich weniger los als im Großraumbüro
 
Also auf mich trifft keine Option zu.
Könnte Homeoffice machen, will es aber nicht.
 
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