[Diskussion über Mobilfunk] "Ich habe das tollste Handy der Welt!"

Ich mach mir das alles einfach nicht so kompliziert. An aus egal. Die meiste Zeit bin ich erreichbar, in jedem Fall deutlich mehr als ganz ohne. Also Vorteil.
Informationsbedürfnis? Kommt darauf an, wie arg eine Familie zusammengewachsen ist. Wir wissen jederzeit über den Anderen bescheid, darauf kommt es an. Diese neue Macke haben wir seit man eine Schnur spannen kann und an jedes Ende ein Becher passt. ;)

Man kann entweder "Position beziehen" (Immer Handy, nie Handy), oder neue Technik wie ein normaler Mensch verwenden. The choice is yours.
 
Mich es überraschte es schon ziemlich, dass Mobiltelefone zu Statussymbolen wurden. Vielleicht war es auch absehbar, denn sie sind ja die ultimative Verbindung mit anderen Menschen und diese Menschen werden (wie beim Auto oder bei Kleidung) immer irgendwie erfahren, welches Gerät man hat.

Heißt ja nicht, das man das mitmachen muss. Stil hat, wer sein Gerät ausschließlich nach technischen Gesichtspunkten kauft und dann auch nur das, was er wirklich braucht. Macht das überhaupt noch jemand? Ich kenne zumindest einen Fall, da zahlt jemand vier Handyverträge ab, die ersten beiden Geräte hat er schon gar nicht mehr. Alle sechs Monate musste da was neues her. Und dann gibt es mich (:D), der noch immer sein erstes Telefon hat und 10€ im Jahr für prepaid ausgibt, weil das die unterste Grenze ist, bevor der Netzbetreiber einen kündigt (simyo).
Kein Stil hat derjenige, der nicht zugeben kann, dass sein iphone für ihn ein Prestigesymbol ist. Und da glaube ich einfach mal nicht, dass es mit all seinen Funktionen dann andere Geräte ersetzt.

Problematisch ist allenfalls die Abhängigkeit, die viele Menschen dadurch entwickeln können (siehe Wintermute #13). Da ist dann ein Providerausfall, wie bei T-Online letztens, schon eine mittlere Katastrophe für ganze Bevölkerungsschichten, je nachdem wie lange er dauert.
 
Ich habe mein iPhone weil es mir gefällt und ich die schnelle, unkomplizierte und gute Bedienung mag. Ist mein erstes Apple Produkt, ich habe den Status-Hype immer gehasst. Leider konnte ich für mein Gebrauchsfeld keinen gescheiten Konkurrenten finden, musste also in den "sauren Apfel" (omg ... Wortspiel *würg*) beißen.
Den Providerausfall hab ich erst Stunden später bemerkt, es lag irgendwo rum und ich habe es gerade nicht gebraucht. Mir persönlich ist es egal, wenn das Netz mal ausfällt. Kann passieren, genauso wie alle anderen technischen Installationen mal verrecken können.

Diese ganze Statussymbol-Scheiße frisst sich ja schon seit Ewigkeiten durch die Menschheit. Für viele scheint es unerträglich zu sein, dass der Nachbar den 2.0T Golf hat und man selbst nur eine Motorisierung drunter. Oder dass alles was man kauft ein Markenprodukt sein muss, obwohl ein Haufen der Produktion umgelabelt und unter anderem Label billiger verkauft wird. Das Handy sieht jeder, man kann also schnell klarmachen was für ein Typ man ist. Ähnlich dem Ferrarischlüssel am Schlüsselbund und dann natürlich beim Bierchen gleich ab mit auf die Theke.

Das ist aber eine generelle Wohlstandskrankheit und überall anzutreffen. Dazu ist es noch eine soziale Problematik. Man kann dem mir schwer nachvollziehbaren Gedankengang verfallen, dass man "etwas darstellen" muss, um Teil der Gesellschaft (was auch immer das sein soll) zu sein. Da gabs schon Leute in meinem Freundeskreis die in totalen Bruchbuden hausten, aber ein Top-Handy + neuen BMW abzahlten, damit nach außen hin ein anderer Schein gewahrt wird.
Von manch Anderen wird man mitleidig angesehen, wenn man keinen HD Fernseher hat. Ich hab mir in dem Boom einen riesen Thomson Rückprojektor für 150€ gekauft. Wollte keiner haben. Das Bild ist okay und die Farbdarstellung ist gleichmäßiger und schöner als bei den ganzen 500€ LCD-Schrotthaufen die sich die meisten kaufen. Er ist groß, Kinogefühl kommt auf ... mal sehen, was ihn irgendwann ablöst.

Wer jeden Boom mitmacht und sich alles kauft, was er meint ganz dringend brauchen zu müssen ohne zu schauen, ob es ihm wirklich etwas bringt ... ist halt schnell viel Geld für Schotter los. Hätte mir das iPhone auch gekauft wenn "Medion" draufstehen würde. Mir doch egal wer das Zeug baut, hauptsache es tut das, was ich von ihm erwarte. Komme mir mit dieser Denkweise aber teils auch sehr alleine vor.
 
Inzwischen gibt es ja diverse Konkurrenten für das Iphone. Du meinst, du würdest heute alle gleich behandeln und eine völlig rationale Kaufentscheidung treffen? Falls ja, wäre das in diesem Marktsegment eine sehr große Ausnahme.

Ich wollte ja nicht sagen, dass es schlecht ist, wenn man sein Handy als Statussymbol ansieht. Ist ja bloß ein menschlicher Zug, um sich von anderen abheben zu können. Ich finde es eben nur unangenehm, wenn diejenigen dann nicht in der Lage sind, das gegenüber ihren Freunden oder ihrer Familie zuzugeben. Es gibt eben viele Möglichkeiten, sich aufzuwerten.

Das führt andererseits dann aber auch zu solchen Reaktionen wie von Ostfriese, die sich bedrängt fühlen und dann so einen Thread starten um ihren Standpunkt darzulegen und sich zu profilieren.
 
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Odium schrieb:
Falls ja, wäre das in diesem Marktsegment eine sehr große Ausnahme.

Zu 90% bin ich marketinggeprägt seitens Studium/Jobs. Für mich gibt es kein "Prestige" oder Statussymbole. Das ist jeweils nur mit einem klaren Ziel generiert worden und zwar von Leuten wie mir. ;) Deswegen kann ich da sehr rational sein. Es gibt für meine Anforderungsliste immer noch keinen Konkurrenten (Absteigend: Kapazitiver Touchscreen, intuitive und stiftlose Bedienung, einfache Wartung, Verarbeitung + Zubehörverfügbarkeit wie z.B. Noxon iRadio/Receiver mit Dock/Autoradios).

@Ostfriese:
Warum nutzt du nichts Drahtloses?
 
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Ich habe mein Handy allenfalls 3 mal die Woche an. Ich nehme es nicht mit in die Schule, weil ich es da nicht brauche und ich zum Musikhören meinen Ipod habe (nein, nix mit Phallus-/Statussymbol, es gefiel mir einfach sehr gut).

Seit ich mein erstes Handy bekam und mich irgendwelche Mädels immer mal nachts aus dem Bett klingelten, weil ihnen langweilig war, ist ich es so gut wie immer ausgeschaltet. Es ist verdammt befreiend, NICHT andauernd von jemandem angetextet zu werden, auch mal NICHT erreichbar zu sein, besonders wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Wenn ich es da mal brauche, wird es angeschaltet, gesagt, was gesagt werden muss und dann wieder ausgeschaltet. Wenn ich mir da ein paar Freunde/-innen ansehe, die auch während den Schulstunden andauernd unter der Bank mit dem Handy herumfuhrwerken, es ihnen der Lehrer dann abnimmt und die sich aufregen/heulen/betteln, weil manche meiner Meinung nach süchtig nach sogenannter "Kommunikation" sind. Ich bevorzuge ein Gespräch Angesicht zu Angesicht viel mehr als lapidar dem anderen zu schreiben "hassu zeit? ich langweil mich lol xD bis spähter hdsmug" (wie ich diese Abkürzungen verabscheue :rolleyes:).
 
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