XCPTNL schrieb:
Danke für den Hinweis. Lad ich mir grad mal runter für später. Ich möchte die Arbeitsbedingungen nicht schön reden, aber finde es auch irgendwie paradox, dass es so viel "Crunch" gibt und dann dennoch so viele unfertige Spiele rauskommen, die beim Endkunden nach Vollpreiskauf "ge-betatest-et" werden.
Warum?
Kreativität verträgt sich nicht gut mit Differenzen und Druck.
Und die Entwicklungskosten sind im Westen (vor allem USA) explodiert, was nicht nur zu Druck, sondern auch zur Streichung von Stellen geführt hat, vor allem im Bereich der Qualitätskontrolle (z.B. Playtester).
Es gibt zudem aus den letzten Jahren tonnenweise Beispiele für Probleme mit Führungskräften und der Unternehmenskultur.
Auf der einen Seite hast du Menschen wie "The Professor" von Concord oder Leute wie Matt Hansen (Obsidian) und auf der anderen Seite sowas wie
Blizzard.
Dann hast du noch das Streitthema political correctness, was die Entwickler von Volition (Saints Row 2022) wohl ziemlich beschäftigt hat, denn plötzlich war der Phallus-Gummi-Knüppel nicht mehr akzeptabel und teilte das Entwicklerteam.
Ein offensichtlich politisches Spiel für NIEMANDEN (81 Spieler in der Spitze) wie
Dustborn wird noch mit EU-Steuergeldern gefördert.
Del Walker (Originaltweets gelöscht) hat z.B. auch "design by committee" als mittlerweile gängige Praxis in der Industrie beschrieben.
Ich habe keine Zweifel, dass all diese Punkte ein schwieriges Arbeits- & Marktumfeld erschaffen.
@Nitschi66
Kreativität und Zeitdruck ist schon eine seltene Kombination, vor allem die Koordination darf bei einem Videospiel nicht unterschätzt werden, du hast sehr häufig noch mehrere externe Partner (z.B. Berater für sensitivity reading, motion capture Studios, Übersetzer, uvm.).
Und wir reden in der Spielebranche eben auch nicht mehr von Phasen, sondern eher von einem Dauerzustand, vor allem im Westen, aber auch in Japan, wo die Anime-Industrie ebenfalls unter ähnlichen Problemen leidet.
@Powl_0
Wozu auch? Mittlerweile gibt es haufenweise Statistiken, sodass man sich zu jedem Beruf die Lebenserwartung, wieviel Prozent die Altersrente erreichen etc. anschauen kann.
Bei vielen Berufen hat man meist sogar innerhalb der gleichen Stadt einige Wechselmöglichkeiten, wodurch sich Stress oft reduzieren lässt.
Die Spielebranche ist noch jung, weltweit verteilt, die Probleme komplex und das Interesse ist groß, weil der Videospielmarkt eben riesig ist.