Druckanfänger - Unterstützung bei Zubehör

Atom99

Ensign
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Nov. 2021
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Guten Abend werte Forumsgemeinde.


Ich möchte mir demnächst meinen ersten 3d Drucker zulegen, es soll ein Bambulab X1C Combo werden.
Allerdings bin ich aktuell überfragt, welches Filament bzw. welches Zubehör ich dazu nehmen sollte, da es so extrem viele gibt.

Reine Zierobjekte möchte ich eigentlich überhaupt nicht drucken, sondern wenn Aufhängungen für Werkzeug, Ersatzteile für z.B. Drucker o.ä., Adapter für den Schlauch des Bosch Industriesaugers, Gehäuse für Akkupacks und flexible Dichtungen. Das Material sollte also schon einiges aushalten können.

Für Dichtungen nimmt man TPU, soweit bin ich schon^^ Aber auch da gibt es ja unterschiedliche Härtegrade.

Und sollte man sich die Dual Texture PEI Plate gleich mitbestellen? Welche Größe vom Hotend braucht man noch außer die mitgelieferten 0,4? Gibt es sonst noch Sachen, an die man denken sollte?

Vielen Dank schonmal im voraus.
 
Also das To-Go-Filament ist PLA.
Leicht zu drucken, fest, recht unempfindlich gegen Chemikalien. Allerdings nicht so Schlagfest. Und es mag keine Temperaturen, welche du nicht magst. Soll heißen: Ab so 50-60°C wirds weich, bei so (geschätzt) -15°C steigt die Brüchigkeit.

Alternatives Anfänger-Material ist PET-G. Druckt sich ähnlich leicht, hält mehr Temp. aus, ist aber weicher und empfindlicher gegen Chemikalien.

Bei den beiden ist's ne Glaubenssachen in der Community.
Ich nutze fast ausschließlich PLA. Da günstig. Nutze es hauptsächlich in der Werkstatt.
Für Frässchablonen, funktionale Teile, Staubsaugerstutzen, Schubladeneinlagen für meine Werkzeuge an der Drehbank, Halter für Werkzeug an der French-Cleat-Wand usw. usf.

Bei den Düsen reicht erstmal 0,4mm. Dickere Düse heißt gröbere Struktur, aber schnellerer Druck und umgekehrt.
Bei mir ist bei 95% die 0,4mm drin.
0,6-0,8mm nehm ich, wenn ich Behälter für Schrauben etc. drucke, die ein bisschen Gewicht halten sollen.
Man kann in diesem Fall natürlich auch mit der 0,4mm zwei Außenschalten nebeneinader drucken lassen, gibt dann auch 0,8mm, dauert aber länger. Und der Vasenmodus (ein unendlicher Druckstrang von unten bis oben) funktioniert halt nur mit einer Außenwand.

Hab auch noch ne 0,2 und 0,3mm, aber die hab ich nur mal testweise probiert, da die Druckgeschwindigkeit rapide in den Keller geht. Aber für absolut Präzise Teile mal gut. Aber ich denke mit nem modernen Drucker, wie den von dir ausgesuchten, kannst du das Argument ggf. streichen. Die Bambnulab sind aktuell fast unschlagbar...

Im Endeffekt wird es dir gehen wie so vielen anderen: Du musst selbst testen! Kauf dir ein paar Rollen verschiedenes Filament und triff deine eigenen Entscheidungen.
Und guck dir YT-Videos an. Da gibts so viele Kanäle.

Alles andere wirst on-the-go lernen müssen. Fang erstmal an. Die Lernkurve ist am Angfag enorm steil...
 
Super, vielen Dank für den langen Beitrag:)

Über PLA und PETG liest man ja viel, aber wie sieht es mit diesen Materialien bzw. Abkürzungen aus? Sind die stabiler und entsprechend besser geeignet?
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Zuletzt bearbeitet:
PET ist Polyethylenterephthalat, das Zeug aus dem die Einweg-Getränkeflaschen sind.
PET-G (PETG) ist das gleiche aber mit Glykol versetzt, das verbessert die Druckfähigkeit.
PA ist Polyamid oder besser bekant als Nylon, das HT steht für High Temprature, also für höhere Temperaturen geeignet
PA6 ist Polyamid 6 oder auch Perlon, alternative zu Nylon (Umgehung von Patenten)

Das CF bzw. GF steht für
Kohlefasern (Carbon Fiber) oder Glasfaser (Glass Fiber)
Da werden die Kunststoffe mit den Faser versetzt um eine höhere Festigkeit zu erreichen.
Meiner Meinung nach vorerst unnötig. Sind spezielle Filamente für spezielle Fälle.

Kauf dir ne Spiule PLA, PETG, was von den Flexiblen wie TPU, ggf. noch was wie Nylon, ASA oder ABS (Achtung, recht schwer zu drucken, schrumpft beim Abkühlen und stinkt wie Hölle) und teste.

Die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Kunstoffe kannst du dir auch ergooglen.

Was du dir aus den Kopf schlagen musst, ist die Vorstellung, für Teil XY braucht'st Filament A und für Teil AB Filement C. Alles hat seine Vor und Nachteile.

Ist wie beim Metall. Stahl ist zwar zäher, dafür aber schwerer als Aluminum.
Von dieser "Regel" gibts aber wieder Ausnahmen. Es gibt Alu-Legierungen, die es mit Stahl aufnehmen können (z.B. Flugzeugbau), dafür aber wieder teuer sind.
Edelstahl ist zäher und unempfindlicher gegen Korrosion als Stahl, dafür recht schwer zu verarbeiten, da spezielles Werkzeug benötigt wird. usw.

Also mach dir erstmal nicht so viele Gedanken und versuche alle Eventualitäten abzudecken. Kauf dir was und teste fröhlich drauf los.

Du musst auch nicht unbedingt die Filamente von Bambu nehmen. Alle anderen tuns auch.
Aber für die Combo-Wechselvorrichtung sind die Spulen von Bambu ganz gut, da die nen NFC-Tag verbaut haben und der Drucker automatisch das Filament erkennt.
Bei anderem Filament musst du es manuell in die Software einpflegen...

Warte aber mal noch bis mogen und auf Antworten der anderen ab. Dies hier ist nur meine Sicht...
 
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Ich drucke fast ausschließlich mit PLA.

Ein "Logo" hat sich mal verzogen, hinter der Windschutzscheibe.

Aber generell einfach zu drucken und für den Anfang ausreichend.
 
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Interessant, ich glaub ich muss mal mehr Funktionsteile mit PLA Testen. Bisher waren die immer nicht so Stabil wie PETG bei mir.
Ich selber nutze für Funktionsteile PETG, mittlerweile fast ausschließlich PETG von Kingroon als Brot und Butter Filament, da gibts immer wieder mal Angebote bei denen die Rolle ca. 8€ Kostet bei Aliexpress.

Hab einen P1S und das zeug druckt sich genauso gut wie teureres Filament.

Was du auch mal testen kannst ist ASA, das soll für Funktionsteile auch gut sein, hab ich aber selber noch keine Erfahrungen mit gemacht.

Ansonsten kann ich Eryone und Overture empfehlen bezüglich Preis/Leistung. Bei TPU nutze ich das HighSpeed TPU von Overture. Hab damit aber noch nicht wirklich Dichtungen gedruckt die "dicht" halten müssen. Meißt eher Staubdichtungen oder Abdeckungen bzw. Stoßdämpfer.

Würd dir auch empfehlen von allem mal eine Rolle zu bestellen und zu testen. Für Funktionsteile würde ich dir auf jeden Fall keine Silk PLA Empfehlen, das taugt nur für Deko Kram.
 
Ich nahm viele zufiedene Jahre das deutsche OWL-Filament (PLA + PETG), weil auch mit ~9-12€/kg günstig.
Aber der letzte Batch war echt mies. Das hatte alle Meter nen Blob drin, der mir jedesmal den Druck versaute und sogar den Druckkopf bzw. Nozzle verstopfte, Hat mich auch zwei Nozzles gekostet.

Hab ich reklamiert!
Seit ein wenig hin und her bin ich bei Creality Ender Fast PLA gelandet. Da hab ich vor ein paar Wochen zum Back-To-School-Sale die Rolle(1 kg) für 9€ bekommen. Und die Qualität ist ausgezeichnet. Allerdings ist dort die Farbauswahl recht mau. Beschränkt sich bei mir aber mittlerweile eh auf 80% schwarz und der Rest ist meist weiß. Farben hab ich noch diverse Reste rumliegen, falls ich mal buntes brauch...
 
Ich erhalte heute meinen ersten 3D Drucker (Bambu Lab A1 Mini) und habe ähnliche Fragen.
Es gibt ja auch Filament mit 2.85mm Durchmesser statt den üblichen 1,75mm. Wann benutzt man das und ist das auch mit Bambu Lab kompatibel?

Welche 3D Software für eigene 3D Modelle empfehlt Ihr für Einsteiger?
 
Das 2,85mm Filament ist meiner Erachtens eher für Industrieanwendung oder Gewebliche Drucker.
umrüsten kann man evtl. in dem man den Extruder umbaut. Aber für den Privatgebrauch wahrscheinlich eher unnütz...

Also an sich ist 1,75 der Standard für alles was Privat läuft bzw. zu erwerben ist.

Am Anfang habe ich gern den Windows 3D Builder genutzt um Modelle rudimentär anzupassen. Mittlerweile muss man den Manuell nachinstallieren. Heute nehme ich den gern noch um schnell mal ein 3D Modell an zu schauen oder in mehrere Teile zu teilen.

Danach hab ich einen abstecher zu Tinkercad gemacht. Ist kostenfrei und Webbasiert. So richtig bin ich damit aber nie warm geworden.
Mittlerweile nutze ich Fusion360... uns verbindet eine innige Hassliebe :-D

Da braucht man dann schon bisschen um sich da rein zu fuchsen. Es gibt da aber auch massig Tutorials bei Youtube.
Ich habe da eine weile für gebraucht um meine Ungeduld zu überwinden und komm damit mittlerweile halbwegs gut klar. Würd mich nach ca. 2 Jahren aber immer noch als Zweckmäßiger Anfänger bezeichnen
 
@Peleke
Das 2,85mm Filament kam mal auf um schnell mehr Volumen drucken zu können. Aber mit der schlechteren Genauigkeit und den immer schneller und besser gewordenen 3D-Druckern sind die nahezu obsolet geworden.

Der Umbau auf eine Stärkere Düse ist theoretisch möglich, ich bezweifle aber, das es bei Bambu-Lab einfach geht. Bei Selbstbau bzw. bastelfreundlicheren Druckern (wie Prusa und deren Derivaten) ist das leichter zu bewekstelligen, denn neben der Düse an sich braucht man auch ne angepasste Firmware vom Drucker. Dazu muss der Extrudermotor stärker sein und auch das Heizelement weitaus kräftiger sein...

Zur 3D-software:
ich nutze (leider) immer noch SketchUp, da ich damit am schnellsten arbeiten kann. Versuche mich aber auch an andere Software zu gewöhnen. Rate ich mittlerweile ab.
Ansonsten der Platzhirsch Fusion360, dann gibts noch ne freie Variante von Solid Edge, FreeCAD, Onshape, ThinkerCAD.

Da musst du probieren. hilfreicher YT-Kanal: Stolz3D (früher flowwiescorner)
 
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