Duales Studium (BWL) mit 2,x wirklich so schlecht?

BuzzAMK

Banned
Registriert
Nov. 2017
Beiträge
557
Hallo zusammen,

Ich studiere BWL Handel an der DHBW und befinde mich zurzeit im zweiten Semester. Mein Durchschnitt im ersten Semester war knapp 1,8 (Mathe 1,6, Einführung in die BWL 2,2; da hatte ich auch nur zwei Klausuren).

Der jetzige hingegen - bei 9 Klausuren - würde ich realistisch bei 2,5-3,2 (wobei alles unter 3,0 echt die Ausnahme ist) einschätzen; Ab nächstes Semester sind es zum Glück nur noch 2-4 Klausuren Pro Semester, sodass ich hoffe dass der Schnitt wieder ansteigt.
Für jemanden der ursprünglich von der Hauptschule kommt und sein Abi gerade so mit 3,6 abgeschlossen hat, bin ich eigentlich sehr stolz auf meine Leistung. - eigentlich.

Uns wird während des Studiums am laufenden Band mitgeteilt, dass wir unter 3,0 eigentlich direkt aufhören könnten, da es zukunftstechnisch nicht bringe, wir sollen dann lieber eine Ausbildung machen und mit ggf. 1,x abschließen.

Ich kann die Profs dort natürlich verstehen, aber ist es wirklich so, dass heutzutage Noten immer noch alles sind?

Bei uns merke ich es auch alleine schon bei Klausuraufsichten, dass da echt unterschiedlich mit Spickern umgegangen wird (es wurde noch niemand in meiner Gegenwart der erwischt wurde wirklich ausgeschlossen. Es hieß lediglich ‚Du-Du-Du‘ mit gehobenen Zeigefinger). Auch stellen Profs verschiede Klausur(-Arten) für die gleichen Module, was auch viel an der Note ausmacht (zB ob jemand nur 1:1 die Aufgaben aus dem Unterricht nimmt, man anwenden muss oder was auch immer).

Ich will damit nicht meinen Schnitt gutreden oder irgendwas rechtfertigen; mir gehts echt darum, es zu begründen, wieso es aus meiner Sicht kaum Sinn macht nur auf die Noten zu schauen.

Auch gehen die Meinungen bezüglich eines anknüpfenden Masters auch stark auseinander: Die einen sagen es gibt einen Vorteil, da 210 statt 180 ECTS, die anderen sagen fast unmöglich eine Stelle zu erhalten, aufgrund der „einzigartigen“ (um es mal freundlich auszudrücken) ECTS Verteilung.

Ist hier eventuell ein Personaler und/oder jemand der ebenso in der ähnlichen Situation ist wie ich, der aus Erfahrungen sprechen könnte?
 
Zuletzt bearbeitet:
JaredFogle schrieb:
aber ist es wirklich so, dass heutzutage Noten immer noch alles sind?

Früher war das vielleicht nicht so schlimm, aber heutzutage schon. Das Abitur wird mittlerweile verschenkt, denn es soll ja schliesslich jeder das Abitur bekommen, so dass quasi nur mehr ein Abitur mit einer Eins vor dem Komma etwas wert ist. Dasselbe ist mittlerweile bei Hochschulen der Fall: Bestehen ist geschenkt, deswegen zählt nur noch mehr ein guter Abschluss. Ausserdem ist BWL völlig überlaufen - da gibt es deutlich mehr Absolventen, als der Markt benötigt, deswegen konkurriert man halt auch noch mit den besseren Absolventen.

Wenn Unternehmen tatsächlich einen dringenen Bedarf an Fach- oder Arbeitskräften haben, dann sind sie vermutlich auch gewillgt, Menschen mit einem weniger guten Abschluss einzustellen. Ansonsten, wenn 10 Bewerber um eine Stelle konkurrieren, dann muss man halt (positiv) herausstechen.

Die Abiturientenquote steigt stetig und die Hochschulabsolventenqoute auch. Die Noten werden in beiden Fällen auch immer besser. Erreicht wird das nicht, weil die Menschen immer intelligenter werden, sondern weil das Niveau immer weiter sinkt. Deswegen kann man sich mittlerweile bei einem Hochschulabsolventen auch nicht mehr sicher sein, dass er tatsächlich etwas auf dem Kasten hat. Ein Abschluss ist heute also nichts besonderes mehr - es ist nur etwas besonderes, wenn man keinen Abschluss hat, denn dann sticht man tatsächlich hervor, allerdings im negativen Sinne.

Und ob du mit schlechter als 3,0 aufhören kannst.. naja, sogar mit schlechter als 2,0 landet deine Bewerbung mancherorts heutzutage direkt in den Papierkorb.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei und BuzzAMK
Ich bin auch kritisch, wenn es um Noten geht. In meinen Augen haben Noten, so wie Sie auf Zeugnissen stehen überhaupt keine Aussagekraft. Nur in Verbindung mit der Durchschnittsnote der jeweiligen Prüfung, hat eine Note eine Aussagekraft. Eine 2,3 ist nicht gut, wenn der Durchschnitt bei 1,3 liegt. Eine 3,0 ist gut, wenn der Durchschnitt bei 4,0 liegt. Über den vergleich von Noten möchte ich gar nicht anfangen. Person A hat eine 2,0 in VWL an Uni X, Person B hat eine 3,0 in VWL an Uni Y. Dadurch, dass beide Personen an unterschiedlichen Unis bei unterschiedlichen Professoren unterschiedliche Prüfungen hatten, kann man diese Noten nicht vergleichen. Nur leider werden Noten so verglichen, was ich sehr schade und unfair finde.
Ist meine Meinung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: flym, DerKonfigurator, BuzzAMK und eine weitere Person
Hm, also generell würde ich ja sagen, die Note ist nicht das 100% entscheidende. Da du aber DEN Allerweltsstudiengang BWL hast, ist die Note hier durchaus wichtig.
Einzig und allein aus dem Grund „Angebot und Nachfrage“.
BWL ist oft der Studiengang für jene, die eigentlich nicht wissen, was sie studieren wollen sondern nur, was es NICHT sein soll.
Da wird dann BWL studiert weil man hinterher so unheimlich viel damit machen kann.

Das Zauberwort ist in dem Fall Spezialisierung. Lege dich auf eine Fachrichtung fest, die weniger häufig belegt wird. Gerade sowas wie Marketing&Vertrieb oder Personal sind häufig völlig überlaufen.
Wenn du dich abseits davon orientierst werden deine Chancen besser.
Wichtiger als die Noten würde ich noch Praktika und Praxiserfahrungen bewerten. Mach soviele davon wie geht. (In den Semesterferien, BA in der Wirtschaft etc.)
Damit kannst du so manche 3,0 oder schlechter kaschieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
BWL mit schlechtem Schnitt ist wirklich nicht so das Wahre. BWL mit bachelor bringt heute nicht viel. Die Konkurrenz ist zu groß. Eine Ausbildung kann durchaus mehr Sinn machen. Je nachdem was man machen will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
HH87BB schrieb:
BWL mit schlechtem Schnitt ist wirklich nicht so das Wahre. ...

Korrekt, aber schlecht bedeutet immer noch ein Schnitt von 3,5 - 4.

JaredFogle schrieb:
...Für jemanden der ursprünglich von der Hauptschule kommt und sein Abi gerade so mit 3,6 abgeschlossen hat, bin ich eigentlich sehr stolz auf meine Leistung. - ...Ist hier eventuell ein Personaler und/oder jemand der ebenso in der ähnlichen Situation ist wie ich, der aus Erfahrungen sprechen könnte?

Ich arbeite seit vielen Jahren im Controlling/Beratung und kann dir sagen, das Noten erst mal nicht so wichtig sind, sondern die spätere Spezialisierung. Und lass dir hier nichts einreden von "Allerweltsstudium" und "Notenschnitt = 1" und anderen Unsinn. BWL ist immer noch sehr gefragt, in beide Richtungen. Es gibt viele Absolventen, aber auch viele Jobs, von daher hast du einen guten Weg eingeschlagen.

JaredFogle schrieb:
...Mein Durchschnitt im ersten Semester war knapp 1,8 (Mathe 1,6, Einführung in die BWL 2,2; da hatte ich auch nur zwei Klausuren).....

Top, mach weiter so, das ist ein mehr als guter Anfang

JaredFogle schrieb:
...Uns wird während des Studiums am laufenden Band mitgeteilt, dass wir unter 3,0 eigentlich direkt aufhören könnten, da es zukunftstechnisch nicht bringe, wir sollen dann lieber eine Ausbildung machen und mit ggf. 1,x abschließen....

Selbst wer mit einer 4,0 abschließt hat immer noch einen Bachelor und dieser berechtigt zum Master usw. Eine Ausbildung ist nicht schlecht, aber in den kommenden 40-50 Berufsjahren ist ein Bachelor doch die bessere Eintrittskarte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: EmViO, Anti-Virus und BuzzAMK
Fu Manchu schrieb:
Selbst wer mit einer 4,0 abschließt hat immer noch einen Bachelor und dieser berechtigt zum Master usw. Eine Ausbildung ist nicht schlecht, aber in den kommenden 40-50 Berufsjahren ist ein Bachelor doch die bessere Eintrittskarte.

Ein Bachelor mit 4,0 berechtigt aber nicht überall zum Master. Es gibt auch Hochschulen, die verlangen einen guten Schnitt. Und 50 Berufsjahre? So pessimistisch? :D Naja gut, wenn die Rente demnächst abgeschafft oder auf 80 erhöht wird, sicher. Aber vorher fliegt man doch eh raus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
Fu Manchu schrieb:
... und kann dir sagen, das Noten erst mal nicht so wichtig sind, sondern die spätere Spezialisierung. Und lass dir hier nichts einreden von "Allerweltsstudium" und "Notenschnitt = 1" und anderen Unsinn. BWL ist immer noch sehr gefragt, in beide Richtungen. Es gibt viele Absolventen, aber auch viele Jobs, von daher hast du einen guten Weg eingeschlagen.

Ich zitiere das hier mal direkt, da ich es nicht anders sagen würde.

Der Einstieg in den Job kann schon nicht so einfach sein (egal mit welcher BWL-Note), aber sobald du eine Stelle hast und merkst in welche Richtung es geht und es dich hinzieht, wird das alles schon. Und die meiste Spezialisierung findet dann auch im Job statt.

Und persönlich finde ich das Master-Geschwafel heutzutage ziemlich übertrieben. Mit deinem Bachelor stehen dir auch genug Türen offen, und du hast eventuell nicht 2 Jahre deines Lebens "verschwendet".

Zieh dein Studium mit den guten Noten weiter durch. Viel Glück und Erfolg.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
Hi,

Danke für euer positives Feedback :-)
Ja mit der Spezialisierung/Praktika/Auslandsaufenthalt wird es sehr schwierig, da mein Studienplan schon feststeht (Duales Studium eben). Denke mal, dass ich bezüglich Praktika sehr gut versorgt bin. Ebenso meine Richtung: Vertrieb.
Mein Ziel ist es nach meinem Studium irgendwas mit Fernost zu machen, ob jetzt dort und mich dann für den deutschen/europäischen Markt zu kümmern, oder umgekehrt, weiß ich nicht.
Wie sieht es bezüglich des Ansehens im Ausland? Ist es immer noch so wie mein Vater mir das erzählt, dass ein deutscher Abschluss im Ausland generell sehr hoch angesehen wird?
 
dbeuebeb schrieb:
Ein Bachelor mit 4,0 berechtigt aber nicht überall zum Master. ...

Wayne! Solange es zum Master berechtigt reicht das aus, man muss ja nicht überall studieren.

JaredFogle schrieb:
... generell sehr hoch angesehen wird?

Es gibt NIE ein "generell", sondern immer von Fall zu Fall unterschiedlich, nichts kann pauschal betrachtet werden. Diese Frage kann nicht einfach beantwortet werden, zumal in den letzten Jahren ja die deutschen Abschlüsse durch den Bologna-Prozess internationalisiert wurden.
 
Beim dualen Studium es es doch egal ob 2,2 oder 2,8.
In der Regel übernimmt einen das Unternehmen, heißt ordentliche Arbeit zeigen, dass man nicht auf den Kopf gefallen ist und dann kommt das ganze schon von alleine. Nach ein paar Berufsjahren sind die Noten dann noch unwichtiger.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: EmViO und BuzzAMK
Ich hätte normal gesagt Note ist Schall und Rauch und ist maximal die ersten 5 Jahre in der Berufswelt interessant.
Ich muss aber auch sagen das ich Maschinenbau studiert habe, aber da wird BWL nicht groß anders sein, Berufserfahrung konkrete Tätigkeiten und Eigenschaften der Bewerber >> Note.

Oft wird einfach ein Naturwissenschaftliches Studium vorausgesetzt, dabei spielt es keine Rolle ob Elektrotechnik, Physik, Maschinenbau etc.
Bei BWL stellen die ich ab und an versehentlich angeklickt habe war es ähnlich ... kaufmännisches Studium etc.

Note hilft dir beim ersten AG, welcher wenn gut gewählt dir Türen später auf macht.

Pauschale kann man schon sagen Abschluss um 3 wird schnell aussortiert ja, aber welche andere Chance haben personaler den ? Studenten von der Uni wissen meist eh nix, dann nimmt man das was man bewerten kann und das sind Noten.

Hatte auch Dual studiert und mein damaliger AG ist heute noch 6 Jahre später mein aktueller AG. Durch die praktische Tätigkeit neben dem Studium hilft es massiv Kontakte in der Firma zu knüpfen und meine Note am Ende, wenn auch mit 1,9 ganz passabel, spielte absolut keine Rolle. Am Ende des Studiums nen Einzeiler als interne Bewerbung, Gespräch gehabt und drin war man ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
JaredFogle schrieb:
Mein Ziel ist es nach meinem Studium irgendwas mit Fernost zu machen, ob jetzt dort und mich dann für den deutschen/europäischen Markt zu kümmern, oder umgekehrt, weiß ich nicht.

Wenn du nach Fernost willst oder nur von Deutschland aus operieren willst... Die Sprache ist das Zauberwort.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
Paradox.13te schrieb:
Wenn du nach Fernost willst oder nur von Deutschland aus operieren willst... Die Sprache ist das Zauberwort.
Ja, ich fange tatsächlich ab nächsten Semester in Kooperation mit der hier ansässigen Uni MA einen chinesisch Kurs an, damit ich wenigstens die Basics und paar “Kulturknigge” draufhabe.
 
Ich sage dir gleich das Chinesisch extrem zeitintensiv ist. Am besten ist du findest gleich von Anfang einen Chinesen mit dem du die Aussprache üben kannst.
 
Als dualer Student hast du den Vorteil, dass dein Unternehmen dich schon kennt. Wenn dieses dir keine Vorgaben zum Notenschnitt macht, dann solltest du dein Studium einfach bestehen und dir darum nicht sooo sehr den Kopf zerbrechen. Wichtig sind die Beurteilungen der Abteilungen die du durchläufst, so kann sich das Unternehmen deutlich besser einen Eindruck von dir Verschaffen, als es einfache Noten könnten. Du wirst keine super Beurteilung bekommen von jemanden, der dich nachher nicht in seine Abteilung haben möchte.
 
Auch wenn es hart OT ist, aber wieso nimmst Du als Nick den Namen eines verurteilten pädophilen Sexualstraftäters? @JaredFogle
 
parats schrieb:
Auch wenn es hart OT ist, aber wieso nimmst Du als Nick den Namen eines verurteilten pädophilen Sexualstraftäters? @JaredFogle
Zugegeben, den Namen habe ich mal vor einigen Jahren aus Spaß genommen. Zugeben würde ich dies nicht noch mal machen.
Nur fehlt hier die Option einer Namensänderung
 
Kannst bestimmt mit einem der Admins und dem Verweis auf die Netiquette sprechen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
Den Namen kann man ändern. Im alten Forum war das durch einen Thread möglich. Nun direkt:
https://www.computerbase.de/forum/account/account-details
802478
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: BuzzAMK
Zurück
Oben