News E-Privacy-Verordnung: EU-Parlament votiert für Tracking-Schutz

Lord_Ariakus schrieb:
Also hat man nur die Wahl einzuwilligen oder auf den Dienst zu verzichten.
Stimmt, dann müsste ich ja tatsächlich auf WhatsApp verzichten.
Momentmal... ich habe ja schon lange keine WhatsApp und Facebook mehr :evillol:

Ja, dann muss man sich wohl tatsächlich mal entscheiden auf welcher Seite man steht und nicht mit der linken Hand den Finger heben, Datenschutz predigen und in der rechten Hand sein Leben über Dienste auf dem Smartphone abwickeln, die einem so wie sie sind eigentlich gar nicht passen...

Auf etwas zu verzichten ist leider in der heutigen Zeit die einzige Möglichkeit Konzernen zu zeigen, das einem als Konsument etwas nicht passt. Wie gut sowas ohne Regulierung funktioniert, kann man ja wunderbar an den Verkäufen von Videospielen sehen. Somit ist wohl das einzige: die Sache auf ein einfaches ja oder nein herunterbrechen.
 
Klingt ja alles schön und gut, nur wunder ich mich wie dass dann effektiv in der Praxis aussehen würde.

Gegen lokale Cookies (um z.B. bei Computer Base automatisch eingelogged zu sein) habe ich nichts. 3rd Party Cookies kann man im Browser eh schon seit Jahrzehnten aus schalten und Werbung wird eh geblocked (also ist mir relativ latte was für Daten die Werbeindustrie über mich hat, das Ergebnis läuft eh ins Leere).

Aber ich finde es schon mal schön dass Politiker darüber überhaupt nachdenken. Sonst geht ja alles immer in die andere Richtung, Vorratsdatenspeicherung und Überwachungsstaat etc.
 
zambolic schrieb:
Aus Wikipedia:


Kein Geld, keine Dienstleistung.


Dem stimme ich generell zu. Keiner arbeitet für umsonst.
Aber wo ist das Problem optional dann 1 oder 2 Euro im Jahr für eine trackingfreie App zu nehmen.
Whatsapp z.B. hat damals auch Geld genommen (auch wenn man das umgehen konnte und man trotzdem getrackt wurde).

Bei Websites würde ich das hingegen eher nicht sehen wollen, immerhin besucht man ja auch mehr als eine.
Das haben sich die meisten Websites aber auch selbst eingebrockt, indem immer mehr Werbung hermusste und alles immer mehr auf Werbeeinnahmen getrimmt wurde. Sonst gäbe es ja auch keine externen Klickzähler, die dann daraus die Werbeeinnahmen berechnen.
Dazu kommt das auch hierbei nicht klar ist was mit den Daten genau passiert.

https://www.theguardian.com/technol...personal-data-dating-app-messages-hacked-sold


At 9.24pm (and one second) on the night of Wednesday 18 December 2013, from the second arrondissement of Paris, I wrote “Hello!” to my first ever Tinder match. Since that day I’ve fired up the app 920 times and matched with 870 different people. I recall a few of them very well: the ones who either became lovers, friends or terrible first dates. I’ve forgotten all the others. But Tinder has not.

Nur ein kurzer Absatz aus dem Artikel.


syntax868 schrieb:
Stimmt, dann müsste ich ja tatsächlich auf WhatsApp verzichten.
Momentmal... ich habe ja schon lange keine WhatsApp und Facebook mehr :evillol:


Ich sehe immer mehr Leute, die der Welt mitteilen, dass sie ja ohne WhatsApp und Facebook unterwegs sind.
Kommt mit langsam auch wie ein Zwang vor wie viele immer rauskehren müssen, dass sie ja Vegetarier wären...

Blockierst du auf jeder Website den Facebook-Button?
Falls nicht, die tracken dich trotzdem und sammeln Daten von dir ;)


syntax868 schrieb:
Ja, dann muss man sich wohl tatsächlich mal entscheiden auf welcher Seite man steht und nicht mit der linken Hand den Finger heben, Datenschutz predigen und in der rechten Hand sein Leben über Dienste auf dem Smartphone abwickeln, die einem so wie sie sind eigentlich gar nicht passen...

Soll also bedeuten, sobald man einen der Dienste nutzt hat man das Recht auf Datenschutz verwirkt?
Hat man also auch das Recht sich darüber zu beschweren verwirkt?

Wenn man etwas älter ist, dann kann man entweder auf bessere Dienste ausweichen oder auch auf diese verzichten, aber selbst dort kann es passieren, dass man sich selbst ausgrenzt.
Grade als Jugendlicher hat man aber wenig Alternative, will man Kontakt halten, immerhin nutzen alle WhatsApp/Facebook/Instagram. Da dann nicht mitzuziehen grenzt einen aus.


syntax868 schrieb:
Auf etwas zu verzichten ist leider in der heutigen Zeit die einzige Möglichkeit Konzernen zu zeigen, das einem als Konsument etwas nicht passt. Wie gut sowas ohne Regulierung funktioniert, kann man ja wunderbar an den Verkäufen von Videospielen sehen. Somit ist wohl das einzige: die Sache auf ein einfaches ja oder nein herunterbrechen.

Generell ist ein Boykott eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass einem etwas nicht gefällt.
Das hängt aber davon ab wie viele da auch wirklich mitmachen. WhatsApp zum Beispiel hat alleine im PlayStore über eine Milliarde Downloads. Denen ist das ziemlich egal was du machst. Das ist das Selbe, als wenn jemand Vegetarier wird, weil dann weniger Tiere getötet werden. Eine Person ändert nichts.
Ein besseres Verständnis für Datenschutz ist erforderlich, das geht aber nur durch Aufklärung und die Möglichkeit auch darauf verzichten zu können. Da man als Jugendlicher eh weniger darüber Bescheid weiß, wird einem das Tracking irgendwann normal und schon folgt "ich hab doch eh nichts zu verbergen". Ist das Selbe wie mit den AGBs. Wer liest die sich noch komplett durch? Man muss sie akzeptieren sonst gehts nicht, also wird das einfach schnell akzeptiert.
 
Lord_Ariakus schrieb:
Blockierst du auf jeder Website den Facebook-Button?
Falls nicht, die tracken dich trotzdem und sammeln Daten von dir.

Super Beitrag.

Die meisten haben das wahrscheinlich nie gerafft... :-€
 
Lord_Ariakus schrieb:
Ich sehe immer mehr Leute, die der Welt mitteilen, dass sie ja ohne WhatsApp und Facebook unterwegs sind.
Kommt mit langsam auch wie ein Zwang vor wie viele immer rauskehren müssen, dass sie ja Vegetarier wären...

Blockierst du auf jeder Website den Facebook-Button?
Falls nicht, die tracken dich trotzdem und sammeln Daten von dir ;)
Ich zwingen keinen dazu und versuche keinen zu bekehren, teile aber mit das es auch ohne geht. Und ja, letzteres tu ich und zwar nicht erst im Browser sondern schon in der hosts-Datei. Und das hört nicht bei Facebook auf sondern betrifft so gut wie alles an Social Media.


Lord_Ariakus schrieb:
Soll also bedeuten, sobald man einen der Dienste nutzt hat man das Recht auf Datenschutz verwirkt?
Hat man also auch das Recht sich darüber zu beschweren verwirkt?
Wenn Du dem in den AGB zustimmst, ja. Aktuell habe ich nicht das Gefühl, das WhatsApp eine marktbeherrschende Stellung hat und Dir Dinge aufzwingt. Es steht nach wie vor frei, den Dienst mit seinen Bedingungen zu nutzen oder eben nicht. Nur machen von dieser Entscheidung zu wenig Leute gebrauch.


Lord_Ariakus schrieb:
Wenn man etwas älter ist, dann kann man entweder auf bessere Dienste ausweichen oder auch auf diese verzichten, aber selbst dort kann es passieren, dass man sich selbst ausgrenzt.
Grade als Jugendlicher hat man aber wenig Alternative, will man Kontakt halten, immerhin nutzen alle WhatsApp/Facebook/Instagram. Da dann nicht mitzuziehen grenzt einen aus.
Früher war man Aussenseiter wenn man nicht in der Schulhofecke geraucht hat. Heute bist Du Aussenseiter wenn Du Facebook & Co nicht nutzt? Am Ende läuft es immer auf das Gleiche hinaus: lässt Du dich mit Leuten ein, die wegen sowas ein Fass aufmachen, solltest Du dir überlegen, ob Du solche Leute brauchst. Und wem es zuviel ist, auf seinem Smartphone einen zweiten Messenger zu installieren weil er sein geliebtes WhatsApp nicht aufgeben will oder über seinen all-inclusive Vetrag einfach mal eine gute alte SMS an Leute zu schicken, die sich auf sowas nicht einlassen können... Letztes Jahr ging ein Kumpel in's Ausland, da war es eben die liebe Mail die man genutzt hat, um sich Bilder oder Nachrichten zu schicken.

Und besonders in der Schulzeit finde ich es deutlich einfacher, auch mal ohne Social Media auszukommen. Man sieht sich fast täglich und kann sich über Dinge unterhalten oder Termine ausmachen. Das ist mit dem Freundeskreis in dem jeder in einer anderen Firma arbeitet schon schwieriger.


Lord_Ariakus schrieb:
Generell ist ein Boykott eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass einem etwas nicht gefällt.
Das hängt aber davon ab wie viele da auch wirklich mitmachen. WhatsApp zum Beispiel hat alleine im PlayStore über eine Milliarde Downloads. Denen ist das ziemlich egal was du machst. Das ist das Selbe, als wenn jemand Vegetarier wird, weil dann weniger Tiere getötet werden. Eine Person ändert nichts.
Wenn man sich nur der "ich alleine ändere ja doch nix"-Fraktion anschließt, passiert tatsächlich nichts. War schon mit DRM so. Und wenn es nach "nutzen doch alle geht", würden wir vermutlich auch jetzt noch den Internet Explorer nutzen.

Lord_Ariakus schrieb:
Ein besseres Verständnis für Datenschutz ist erforderlich, das geht aber nur durch Aufklärung und die Möglichkeit auch darauf verzichten zu können.
Ganz deiner Meinung!

Lord_Ariakus schrieb:
Da man als Jugendlicher eh weniger darüber Bescheid weiß, wird einem das Tracking irgendwann normal und schon folgt "ich hab doch eh nichts zu verbergen". Ist das Selbe wie mit den AGBs. Wer liest die sich noch komplett durch? Man muss sie akzeptieren sonst gehts nicht, also wird das einfach schnell akzeptiert.
Das ist allerdings keine Sache, die nur Jugendliche angeht. Auch im Kollegenkreis hatte ich Leute, die keine Ahnung hatten was WhatsApp nach der Fusion mit Facebook eigentlich von Ihnen wollte. Den neuen Bedingungen trotz 4 Wochen Wartezeit einfach zugestimmt und weiter geht es halt.

Ich finde es nur merkwürdig, das wir uns aktuell in einem "Loch" befinden: Meine Eltern können mit Smartphone & PC nix anfangen und meinen, es ist eben nicht ihre Generation. Die Jugend weis zwar im besten Falle wie sie die Geräte mit ihren Händen bedienen und das alles ist ja "ganz simpel" aber sie wissen nicht, was dahinter steht.
 
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