ECC UDIMM runtertakten wegen Speicher-Controller: Welche Timings?

cookiie

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Hallo,
Ich stehe gerade davor mir einen Server zusammenzustellen:

Das soll eine kleine UnRAID-Kiste werden mit der ich aber u.U. auch VMs betreiben kann, daher der großzügige Arbeitsspeicher. Von der QVL weiß ich, dass Kington Server Premier mit 16 GB bzw. 32 GB bei DDR5-4800 und CL40-39-39 laufen sollten.

Die Platine ist bis 8400 MHz spezifiziert, die APU lediglich bis 5200 MHz und der RAM für 5600 MHz. Folglich stellt sie den Flaschenhals dar.
Logischerweise, will ich den Speicher-Controller nicht übertakten, aber gerne die 5200 MHz ausnutzen, die er hergibt.

Welche Timings nehme ich? Bleibe ich stur bei CL46 ab Werk oder:
  • 5600 MHz CL 46: 16,429 ns
  • 4800 MHz CL40: 16,667 ns

Ist mein Ziel hier die Latenz gleich zu halten, sodass ich keine Leistung liegenlasse ohne zu übertakten und lasse ich die Timings stur beim gleichen Wert und vergrößere damit die Latenzen?
Meinem Verständnis nach ist eine Erhöhung des Takts abträglich für die Stabilität, während die Timings ja nur einen "Teiler" angeben, wie viele Taktzylen der Zugriff dauert. Daher sollte der Absolutwert irrelevant sein und die Zugriffszeit von Belang oder?
 
Seit dem Mikrocode-Update AGESA 1.0.0.7b können die Ryzen 7-CPUs auch 8.000 MHz+ bewältigen.
The new AGESA 1.0.0.7b update is arguably the most impactful AMD microcode update we've seen on the AM5 platform to date. The new patch substantially increases memory support (and memory stability, by the looks of it), allowing most Ryzen 7000 CPUs to hit 7000 - 8000 MHz regularly and 6400 MHz in a 1:1 UCLK:MEMCLK ratio, which is optimal for gaming and other latency-sensitive tasks. This is a substantial change from previous patches, where 6000 MHz was the peak most Ryzen 7000 chips could hit stably. Anything beyond 6000 MHz was completely unpredictable. - Toms Hardware Guide
Die Frage ist eher, ob dein RAM das mitmacht.
Ist mein Ziel hier die Latenz gleich zu halten, sodass ich keine Leistung liegenlasse ohne zu übertakten und lasse ich die Timings stur beim gleichen Wert und vergrößere damit die Latenzen?
In der Regel bringt der Takt mehr Performance als die Latenz. Der Tradeoff um das System stabil zu halten wird darum zu Lasten der Latenz vorgenommen.
Meinem Verständnis nach ist eine Erhöhung des Takts abträglich für die Stabilität, während die Timings ja nur einen "Teiler" angeben, wie viele Taktzylen der Zugriff dauert. Daher sollte der Absolutwert irrelevant sein und die Zugriffszeit von Belang oder?
Afaik ja, es ist nur auf den Takt bezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein RAM unterstützt verschiedene JEDEC-Profile. Wird das höchste nicht unterstützt, greift automatisch ein niedrigeres. Du brauchst also gar nichts zu tun. Und ECC-RAM abseits des JEDEC-Standards betreiben zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Also lass einfach die Finger davon und gut ist.
 
Die iGPU skaliert mit dem RAM Takt. Lass es bei 5600 MT/s, dass interessiert den Speichercontroller nicht. Schon gar nicht bei Ryzen 8000.

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Ergänzung ()

@suspect_user
Hier geht es um Ryzen 8000 nicht Ryzen 7000. Die APUs haben einen anderen (besseren) Speichercontroller.
 
Banned schrieb:
Dein RAM unterstützt verschiedene JEDEC-Profile. Wird das höchste nicht unterstützt, greift automatisch ein niedrigeres. Du brauchst also gar nichts zu tun. Und ECC-RAM abseits des JEDEC-Standards betreiben zu wollen, ist ein Widerspruch in sich. Also lass einfach die Finger davon und gut ist.

Ich dachte, dass sie in dem Fall auf 4000 MHz liefen bei CL28. Das sind aber 14 ns und schneller als ab Werk. Stellt das kein Problem dar oder war die Antwort so gemeint, dass diese Tabelle hinterlegt ist und die niedrigeren Takte nach JEDEC eigentlich laufen sollten?
Die Timings verunsichern mich, dass weniger Takt keine Probleme verursacht, ist zu erwarten.

AMD-Flo schrieb:
Die iGPU skaliert mit dem RAM Takt. Lass es bei 5600 MT/s, dass interessiert den Speichercontroller nicht. Schon gar nicht bei Ryzen 8000.

Da es sich um einen Medienserver mit VM handeln soll, brauche ich die Mehrleistung der IGP nicht. Ich könnte genauso gut mit einem Ryzen 7k/9k fahren, aber die sind nicht monolithisch und ziehen im Leerlauf mehr Leistung (bei besserer Spitzenleistung).
Intels IGP ist viel schwächer, wenn auch besser unterstützt, und spielt alle Stücke. Jedoch gibt es da keine ITX-Lösung, außer Xeon mit so-lala Hauptplatinen und deswegen soll es Ryzen werden.

Ich nehme den Einwurf gerne an, aber ich bin nicht nach FPS aus. Gerne fahre ich meinen Speicher innerhalb der Spezifikation des schwächsten Glieds aus (APU hier) - wenn es geht. Ziel ist dennoch viel, viel Arbeitsspeicher, Stabilität und lange Dienstzeit.
 
Der RAM läuft ohne OC schon mit 5600 MT/s und der APU ist das völlig egal.
cookiie schrieb:
Ziel ist dennoch viel, viel Arbeitsspeicher
Wie viele Module sollen denn verbaut werden?
Edit: Hat ja nur 2 Slots.

Unterstützt das Board überhaupt ECC?
Edit: Sieht auch gut aus: 2x DDR5 DIMM, Dual Channel, UDIMM (ECC+Non-ECC), max. 96GB (UDIMM)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lösung ist ganz simpel: Du stellst das auf Auto und bist fertig.
 
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AMD-Flo schrieb:
Wie viele Module sollen denn verbaut werden?
Edit: Hat ja nur 2 Slots.

Unterstützt das Board überhaupt ECC?
Edit: Sieht auch gut aus: 2x DDR5 DIMM, Dual Channel, UDIMM (ECC+Non-ECC), max. 96GB (UDIMM)

Da habe ich meine Hausübung schon gemacht:
Bei AM5 ist Asus der sichere Kandidat, während es bei AM4 eher ASRock war, und es handelt sich um eine PRO-APU, die auch ECC kann.
AMD-Flo schrieb:
Der RAM läuft ohne OC schon mit 5600 MT/s und der APU ist das völlig egal.

Ich nehme das gerne an und ich glaube das sofort, dass die geringe Übertaktung der APU egal ist und das trotzdem stabil läuft.

Meine Frage bleibt, was betreibe ich, wenn ich ganz feig' innerhalb des Spezifikation der APU bleiben will? Ich könnte stupide die JEDEC abschreiben mit 5200 MHz 38-38-38.
cookiie schrieb:
  • 5600 MHz CL 46: 16,429 ns
  • 4800 MHz CL40: 16,667 ns

Kann das funktionieren, da diese Zugriffszeiten hier mit 14,62 ns weit besser sind als die des 5600er bzw. 4800er vom QVL oder gilt das weiterhin als übertakten, obwohl es ein geringer Takt innerhalb der Spezifikation ist?

Khorneflakes schrieb:
Die Lösung ist ganz simpel: Du stellst das auf Auto und bist fertig.

Das ist dann keine 4000 MHz, wie es beim EXPO-/XMP-Modulen ist, bevor man die Profile lädt?

Wenn das so einfach wäre, wäre das natürlich weltklasse und ich bedanke mich für die Erklärungen!
 
cookiie schrieb:
Kann das funktionieren, da diese Zugriffszeiten hier mit 14,62 ns weit besser sind als die des 5600er bzw. 4800er vom QVL oder gilt das weiterhin als übertakten, obwohl es ein geringer Takt innerhalb der Spezifikation ist?
Du wirst den Unterschied nicht merken, aber ja, da nicht innerhalb der Spezi ist es Übertakten.
Ergänzung ()

cookiie schrieb:
Welche Timings nehme ich? Bleibe ich stur bei CL46 ab Werk oder:
  • 5600 MHz CL 46: 16,429 ns
  • 4800 MHz CL40: 16,667 ns
Ist das einfach grobes sollte schon passen weil ähnlich? Also das kann funktionieren, muss aber noch lange nicht.
 
Khorneflakes schrieb:
Die Lösung ist ganz simpel: Du stellst das auf Auto und bist fertig.

Wenn ein Spiel abstürzt bekommt man das sofort mit. Wenn das Dateisystem deswegen kaputt geht ist es auch egal.

Bei einem Server sind die Probleme eher schleichend und oft fataler. Würde davon entweder die Finger lassen und den RAM nur im XMP Sweet Spot bei 6000 betreiben.
 
JumpingCat schrieb:
Würde davon entweder die Finger lassen und den RAM nur im XMP Sweet Spot bei 6000 betreiben.
Das ist doch Quatsch. XMP auf AM5 und RAM OC sowieso. Das ist Server RAM, nix mit XMP oder EXPO.
 
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cookiie schrieb:
Stellt das kein Problem dar oder war die Antwort so gemeint, dass diese Tabelle hinterlegt ist und die niedrigeren Takte nach JEDEC eigentlich laufen sollten?

Ich kann dir nicht sagen, welche Profile auf dem RAM hinterlegt sind, und welches dann als nächstes greift (sehr wahrscheinlich 5200). Du machst dir da echt zu viele Gedanken. Probier es einfach aus. Am Ende wirst du wird es eh keinen Unterschied machen, den du wirklich oder überhaupt spüren würdest.
 
VDC schrieb:
Ist das einfach grobes sollte schon passen weil ähnlich? Also das kann funktionieren, muss aber noch lange nicht.

Das ist eine ganz einfache Milchmädchenrechnung um an ähnliche Timings zu kommen in der Erwartung, dass das funktionieren sollte. Da steckt kein fundiertes Wissen dahinter, da ich bisher kein Unterfangen wie dieses unternommen habe.
Khorneflakes schrieb:
Mit Auto müsste da 5200 MHz CL40 bei rauskommen.

Das sind dann 15.385 ns Latenz und wieder schneller als 5600 MHz CL46. Zählt das aber als Übertaktung oder sollten niedrigere Spezifikationen eigentlich laufen?

JumpingCat schrieb:
Wenn ein Spiel abstürzt bekommt man das sofort mit. Wenn das Dateisystem deswegen kaputt geht ist es auch egal.

Bei einem Server sind die Probleme eher schleichend und oft fataler. Würde davon entweder die Finger lassen und den RAM nur im XMP Sweet Spot bei 6000 betreiben.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll...
Zuerst einmal danke für den gut gemeinten Rat.

6000 MHz sind mehr als was die APU offiziell spezifiert (5200 MHz) ist und der RAM (5600 MHz) dazu. Ich will einen Server betreiben, kaufe extra ECC-RAM und plötzlich ist Datenintegrität wurscht, weil eh nur kaputtes Dateisystem?!
Ryzen mit 6000 MHz CL30 interessiert mich in diesem Anwendungsfall nicht; geht auch nicht.

Tut mir leid, du hast mein Anliegen nicht verstanden.

Banned schrieb:
Ich kann dir nicht sagen, welche Profile auf dem RAM hinterlegt sind, und welches dann als nächstes greift (sehr wahrscheinlich 5200). Du machst dir da echt zu viele Gedanken. Probier es einfach aus. Am Ende wirst du wird es eh keinen Unterschied machen, den du wirklich oder überhaupt spüren würdest.

Ich glaube, ich komme da um ein Ausprobieren und MemTest86 wohl nicht herum. Im Zweifelsfall kann ich 32 GB von der QVL nehmen. Der 4800er ist ein CL40. Erneut wieder langsamer als JEDEC, aber das kann ich ja manuell einstellen und das sollte funktionieren.
Hauptsache ich bekomme das Ding stabil. So lange ich mit ZFS oder in der VM nichts Aufwendiges laufen lasse, sollte die Speicherbandbreite und -zugriffszeiten eh egal sein für das bisschen ZFS und Medienschieben.

Auf jeden Fall vielen Dank!
 
cookiie schrieb:
Das sind dann 15.385 ns Latenz und wieder schneller als 5600 MHz CL46. Zählt das aber als Übertaktung oder sollten niedrigere Spezifikationen eigentlich laufen?
Warum sollte das denn eine Übertaktung sein? Mit Auto wird nie etwas übertaktet, das System guckt was möglich ist und nimmt die schnellsten Settings. Vielleicht ist es auch 5200 MHz CL46. Der Takt ist maßgeblich, daher kommt der Begriff Übertaktung. Dass in dem Kontext unterschiedliche Timings möglich sind hat nichts mit übertakten zu tun, der Takt bleibt gleich.

Dass du anfängst die Zugriffslatenzen auszurechnen halte ich übrigens auch für übertrieben und rein akademisch. Die meisten Workloads sind nicht anfällig für die winzigen Unterschiede, die sich da ergeben.
 
Man sollte sich nicht an dem Begriff "Übertaktung" aufhängen. Eine SSD wird auch als Laufwerk bezeichnet und da läuft auch nichts. Solche Begrifflichkeiten kommen einfach historisch zustande und bleiben dann, weil jeder weiß, was gemeint ist.
Natürlich kann man Timings nicht beliebig verändern, ohne die Stabilität zu beeinträchtigen - das sollte eigentlich klar sein, denn sonst würde sie jeder auf 1 oder so stellen. Ob die Milchmädchenrechnung mit der Latenz eine Aussagekraft im Hinblick auf Stabilität hat, kann man wohl schwer sagen. Nochmals: Nutze einfach die verfügbaren JEDEC-Profile. Wenn man schon extra ECC-RAM verwendet, um ein möglichst stabiles System zu haben, spielt man nicht rum - egal ob am Takt oder den Timings.
 
Ja passt, ist angekommen.
Danke euch für die Hilfe!

Dann werde ich einfach schauen, was bei "Auto" passiert. Wenn alle Stricke reißen und es einfach nicht rennt, kann ich auf Module mit 32 GB DDR5-4800 zurückgreifen.
 
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Normalerweise sind mehrere Profile im RAM hinterlegt. Auf Auto wird das schnellste Profil geladen, dass von der CPU ohne OC unterstützt wird.
 
Im Datenblatt wird nur DDR5-5600 als im SPD hinterlegt erwähnt. Ich werde es einfach ausprobieren und dann sehe ich eh.
 
Bei Standard SPD RAM sind normalerweise diverse Profile hinterlegt.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie es bei Server RAM ist.
Von Hand einstellen halte ich hier für keine gute Idee.

Muss es denn teurer Server RAM sein?
Normaler DDR5 bietet zumindest On Die ECC.
 
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