Eigenes Medium mit Windows 10 für die Fehlersuche

Nexatronic

Lt. Junior Grade
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Hi :)

Es kommt ja im Laufe des Betriebs des Rechners manchmal zu Problemen die sich nicht so einfach eingrenzen lassen. Und um herauszufinden an welcher Stelle sie auftreten empfiehlt es sich zumeist den PC vom Werkszustand zu starten und zu sehen ob alles läuft und dann nach und nach entweder Hardwareteile zu entnehmen bis das jeweilige Problem verschwindet oder Software zu installieren bis es wieder auftritt um so die Quelle ausfindig zu machen. (Null-Methode).

Um das einfacher zu gestalten habe ich mir gedacht ein eigenes Medium mit einer Windows 10-Installation zu erstellen und jedesmal wieder zurückzusetzen, damit ich für den nächsten Einsatz wieder eine frische Installation habe.

Meine Fragen:
  • Welches Medium ist dafür geeignet? USB-Stick, Festplatte, CD oder eine Partition?
  • Brauch ich dafür eine Lizenz oder gibt es kostenlose Varianten für diesen Zweck?
  • Wie setze ich das Betriebssystem auf diesem Medium nach meinen Tests am einfachsten und schnellsten zurück, so dass keine Spuren darauf bleiben und das Medium beim nächsten Problem sofort verfügbar ist?
  • Wie installiere ich Analyse- und Diagnoseprogramme wie CPU-Z, AIDA64 usw. automatisch mit?
  • Wie halte ich am besten die Installation aktuell (Windows-Version, Updates, ...) - bzw. sollte ich das?
Ich würde mich freuen wenn sich jemand meldet der schon öfter mit so einer Methode Probleme gelöst hat und seine Erfahrungen mitteilen will.

Euch einen schönen Start in den Tag! :)
 
Im Prinzip installierst du dir Windows 10 und ziehst ein Backup, da musst du dann gucken, welche Software auch das zurückspielen des Backups z.b. von USB Sticks zulässt, anschließend kopierst du dir das Backup auch auf den Bootstick und spielst es so zurück. Hat natürlich den Nachteil, das du Updates und Treiberversionen bis zu diesem Zeitpunkt hast, alles was danach erscheint muss halt nachinstalliert werden. Das habe ich aber ehrlicherweise das letzte mal zu XP zeiten für Privat gemacht und zu 7 zeiten für die Arbeit, aber da eher, weil wir 40 gleiche Messrechner hatten, die regelmäßig den gleichen Softwarestand brauchten, da gabs dann die Updates alle 6 Monate.

Ich wüsste nicht, das man sowas für Windows 10 braucht, privat für einen Rechner. Wichtiger wäre sowas wie die Ultimate Boot CD als USB Stick mit z.b. memtest86+ und einem Live-Linux, mit dem man sachen unabhängig von Windows testen oder recovern kann.
 
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Jasmin83 schrieb:
Ultimate Boot CD als USB Stick mit z.b. memtest86+ und einem Live-Linux

Ich hab mit sowas noch nie gearbeitet. Bis jetzt bin ich nämlich immer recht laienhaft mit Hilfe der Community an Probleme herangegangen. Kannst du mir erklären was das genau ist und wie man damit vorgeht? Ich habe nur eine vage Vorstellung davon.

Mir hat halt erstmal eingeleuchtet, dass es sinvoll ist eine weitere Windows 10 Installation zu haben die frisch ist und mit der ich testen kann ob sich ein Problem reproduzieren lässt.

Ich hab mir jetzt folgendes überlegt: Eine zusätzliche Partition erstellen, weil ja dann die Hardware zu 100% die selbe ist, auch der Datenträger. Und ich kann darauf alles zügig installieren und testen.

Also das Setup wäre wie folgt:
  1. M.2 SSD
    1. Windows 10 für den täglichen Gebrauch
    2. Windows 10 für die Diagnose von Problemen
  2. HDD/SSD für Daten ohne Betriebssystem (hab ich bereits so)
  3. HDD/SSD für das Backup dieser Daten
So könnte ich bei Problemen einfach von der anderen Partition booten.

Und dann würde ich auf dem zweiten Windows einen Systemwiederherstellungspunkt erstellen zu dem ich zurückkehren kann, falls da wieder zu viel installiert ist.

Würde das so klappen oder überseh ich was?
 
Nexatronic schrieb:
Mir hat halt erstmal eingeleuchtet, dass es sinvoll ist eine weitere Windows 10 Installation zu haben die frisch ist und mit der ich testen kann ob sich ein Problem reproduzieren lässt.
naja, bluescreens, freezes usw liegen heute eher weniger an windows, als viel mehr an hardware fehlern. Dennoch sollte man erst wieder versuchen neuzustarten (abgesicherter modus geht dann auch, falls normal nicht mehr geht) und in die windows ereignis anzeige sehen, was dort aufgeführt ist, so kommt man einigen fehlern schnell auf die spur.
die erfahrung der vergangenen jahre hat gezeigt, das eine neuinstallation oft gar nichts bringt, bzw der fehler direkt dann wieder bei oder direkt vor der installation genau so auftritt.

Kommt man also nicht mehr in Windows, bringt einem ein Recovery System wenig, das bringt einem eher was, wenn man Windows mit irgendwas zerschossen hat.

Meist kommt man schnell auf hardware fehler, diagnosieren kann man allerdings auch nur eingeschränkt, man fängt dann erst an und macht die standard tests, wie memtest86+, um zu sehen, ob der RAM einen fehler hat. Bzw anders herum beginnt man erst und nimmt alles mögliche an OC raus, was man verwendet, anschließend macht man einen memtest. Kommt da kein fehler raus, kann man gucken, ob man den fehler z.b. mit einem grafik stresstest wie furmark oder dergleichen reproduzieren kann, so kann man es auch weiter eingrenzen und am ende hilft dann halt auch nur ausprobieren und hardware tauschen. Netzteil, GPU, Mainboard.

Ich bin ehrlich und habe mein ultimate book stick (das selbe wie die CD, nur halt auf einem stick) schon ewig nicht mehr gebraucht, weil es oft klar ist, was es für fehler sind, das geht aber auch nur mit viel erfahrung.

wie gesagt, zur fehlersuche einen recovery stick erstellen ist eher sinnfrei, um fehler an der hardware zu finden. wenn die normale installation nicht mehr bootet und man software technisch nicht mit irgendwelchen tools oder anders am BS rumgefummelt hat, geht da auch nichts kaputt und muss nichts neuinstalliert werden. memtest86+ ist auch inzwischen das einzige programm was ich noch nutze, seit es kaum noch HDDs gibt. Live linux für zerschossene Dateisysteme und Datenrettung und Live Linux für Netzwerktests, falls Windows nicht mehr mit dem Netzwerk mag, um zu sehen, ob ein Software oder Hardware defekt vorliegt. Netzteil, Mainboard und Co. lassen sich halt schwer direkt testen, um Fehler zu finden, ebenso wie die GPU, wo man nur mit Stresstests hintereinander versuchen kann abstürze und bluescreens zu reproduzieren und zu sagen, ja es ist etwa immer die selbe stelle, bei xy oder nein es tritt unterschiedlich auf oder der fehler kommt mit jedem durchlauf früher.
 
Jasmin83 schrieb:
naja, bluescreens, freezes usw liegen heute eher weniger an windows, als viel mehr an hardware fehlern

Klingt plausibel. Letztens hatte ich auch eine Reihe von Bluescreens und einen Freeze mit Artefakten. Darauf hin habe ich alles mögliche auf Software-Ebene versucht um Ende dann doch festzustellen dass es die Grafikkarte war. Beim Tausch auf eine alte Karte traten diese Probleme nicht mehr auf. Mir fehlt es halt an Erfahrung. Ich hätte mir einige Schritte sparen können, wenn ich etwas gezielter nur die Maßnahmen gemacht hätte, die wahrscheinlicher mit dem Problem zusammenhängen. Aber ich denke mal das wird sich noch deutlich bessern.

Andererseits: Mein Bruder hatte letztens das Problem das von einem Moment auf den anderen sein Headset kein emulierten Surround-Sound mehr konnte. Einfach nur noch Stereo. Er hat nichts geändert, einfach nur kurz den Arbeitsplatz verlassen und wiedergekommen. Wir haben dann einfach die Treiber komplett neu installiert und jetzt geht es nur noch mit so einem Nahimic-Programm wenn er dort Surround aktiviert und dafür leidet aber die Qualität der Stimmen die er in Discord hört. Sowas macht mich echt stutzig und ich frage mich was da passiert. Immerhin ist doch alles auf "Standard" und in diesem Zustand hat zuvor alles funktioniert. Jetzt zickt es rum oder ist umständlich. Wie geht man an sowas heran?
 
Ich würde mir ein zweites Windows auf der gleichen ssd installieren (dual boot) Windows richtet sich das selbst ein.

Für jedes Windows benötigst du eine Lizenz.

Ergo du verkleinerst deine c Partition mit Windows Bordmitteln z.b. Datenträgerverwaltung oder diskpart oder powershell.


Also bleiben "hinten" etwa 40 GB frei. Das reicht für Windows 10 inkl freiem Platz für ein Upgrade bzw Programme.

Das o. g. Setup wo 40 Rechner mit einer Installation bespielt werden ist nur möglich wenn man reimaging Rechte hat, sonst ist das nicht legal.
 
Fuer das Betreiben eines OS im DUAL-Boot brauchst Du keine 2 Lizenzen. Es kann nur ein OS laufen.
Anders waere es, wenn Du zweite OS in einer VM laufen laesst und mit dem gleichen Key verwenden willst wie das Hostsystem.

Ich halte Dualboot fuer sinnfrei wenn sie denn auf einem Datentraeger sind. Ist dieser "tot" ist beides "tot".

BFF
 
Es ging ihm darum, dass er rausfinden kann ob es am Windows oder HW liegt.

Wenn beide nicht mehr starten, worst case, jedoch gering mit einer NVMe, dann ist die Ursache wohl klar für den Rest zur Diagnose taugt es aus meiner Sicht sehr wohl.
 
Ich habe mir für Fehlersuche etc eine Windows-PE ISO (also DVD und/oder USB-Stick) erstellt mit den Programmen, die ich brauche (inkl. Memtest und Co). Vorteil ist, dass Du das unabhängig von der Hardware auf „jedem“ Rechner nutzen kannst.
 
Da gibt es von der ct ein Projekt c't-Notfall-Windows, nach deren Anleitung habe ich mir auch so einen Stick erstellt. Funktioniert problemlos und man kann auf quasi jedem Rechner damit booten, dürfte sowas ähnliches wie der von TorenAltair erwähnte Stick sein. Sogar ein alter Q6600 auf einem P5Q von Asus startet damit.

https://www.heise.de/ct/artikel/c-t-Notfall-Windows-2020-4514169.html
 
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