platineye schrieb:
...Tatasach ist, dass in Deutschland wegen der fehlenden Kinder sehr wohl zukünftige Konsumenten fehlen werden, die die Binnenanchfrage sichern müssen...
So weit muss man gar nicht blicken. Man muss nämlich unterscheiden zwischen Nachfrage und Bedarf. Der Bedarf, diverse Güter anzuschaffen, ist durchaus vorhanden. Die Nachfrage fehlt aber dennoch, weil sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können.
Nachwuchs gut und schön. Nur wem nützt dieser Nachwuchs, wenn der aus Arbeitslosen besteht? Die können nicht investieren und statt Sozialleistungen zu erbringen sind sie selber Empfänger, bzw. nicht mal das.
Man schaue sich doch mal um, welche Produkte tatsächlich noch aus dem Inland stammen! Autos? Nur zu einem kleinen Teil! Asiatische Marken waren zu Zeiten, als es noch gut lief, Exoten - heute prägen sie bereits das Straßenbild. Doch selbst einheimische Autos bestehen zu einem Großteil aus importierten Bauteilen. Selbst wenn der Zulieferer seinen Hauptsitz in Deutschland hat, steht der Fertigunsgbetrieb oft woanders.
Die Elektonik-Branche ist schon seit etlichen Jahren nicht mehr in deutscher Hand. Bei Röhren-Fernsehern standen zumindest noch deutsche Markennamen auf den Geräten, wogegen man diese bei Flachbild-Fernsehern schon suchen muss. HiFi-Geräte deutscher Hersteller sind schon weit länger aus den Regalen verschwunden.
Unser Problem ist, wie ich schon weiter oben erwähnte, dass wir nicht mit Ländern konkurrieren können, in denen eine für dortige Verhältnisse gut bezahlte Arbeitskraft weniger Einkommen hat, als bei uns das Existenzminimum beträgt. Durch die Globalisierung der Wirtschaft sind wir aber dieser Konkurrenz unvermeidbar ausgesetzt.
Man könnte zwar die Wirtschaft durch geeignete Maßnahmen ''renationalisieren''. Durch hohe Importzölle würden ausländische Waren somit weniger Verdrängungs-Chancen haben. Anderseits wären dadurch unsere dann wieder im Inland produzierten Güter für den Export zu teuer. Und den wiederum brauchen wir, um Rohstoffe, die wir nicht selber haben, einkaufen zu können.
Es wird also wohl so kommen, dass wir uns auch, was unsere Lebensqualität angeht, dem Weltmarkt anpassen werden (ob wir wollen oder nicht!). Und global gesehen liegt der Standard da verdammt niedrig!
Normalerweise neige auch ich eher zu der Einstellung ''Wird schon gut gehen.'' Doch allmählich zweifle ich immer mehr daran. Und ich bin stinksauer auf die Politiker-Generation, die es schon vor etlichen Jahren hätte erkennen müssen, um vielleicht noch rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ich hatte mich bereits zu Zeiten der EWG (heute EG) gefragt, wie es funktionieren soll, dass Länder mit unterschiedlichsten Einkommen-Niveaus einträglich miteinander Handel betreiben. Heute weiß ich, warum mir das Niemand beantworten konnte - es geht nämlich gar nicht!