News Einigt sich Bundesregierung heute auf Leistungsschutzrecht?

Der Wahnsinn.
Ich erspare mir an dieser Stelle eine erneute Abhandlung darüber, warum das ganze so absurd ist.
Ich kann nur hoffen, dass Google reagiert und deutsche Verlage aus der Suche nimmt.

Gestern las ich jedoch in einem Kommentar bei Heise (leider ohne Quelle) dass die Verlage für diesen Fall bereits Wettbewerbsklagen angekündigt hätten. Wenn dem wirklich so ist, dann muss ich sagen: Ich dachte wirklich, das Thema LSR könnte nicht mehr absurder werden, aber die Verleger schaffen es, auch das noch zu steigern.
Die wollen ein Unternehmen verklagen, weil dieses Unternehmen ihre nun kostenpflichtige Dienstleistung nicht mehr in Anspruch nimmt? Unfassbar.

Die einzig vernünftige Reaktion, die man als Privatperson nun machen kann ist, eigene Texte im Internet zu veröffentlichen und Google dafür zur Kasse zu bitten.
 
Ich bin schonmal gespannt ob Google überhaupt reagieren wird wenn der Springer Verlag schon mit Klagen gedroht hat falls Google Sie aus dem Index wirft... Ich würde das aber schon vor einem ordentlichen Gericht ausfechten anstatt in den Hinterzimmern des Bundestages ! Vor einem Gericht hat Google fairere Chancen...
 
Hi,

kann mir tatsächlich als Suchmaschinenbetreiber jemand vorschreiben, wer in meinem Index drin sein muss? Und wie filtere ich dann bei den Suchergebnissen die News raus? Zahlen die Verlage dann den Aufwand, den Google hat, um die Algorithmen anzupassen?

Einfach nur noch peinlich, ich hoffe INSTÄNDIG, dass das das letzte Aufbäumen eines vollkommen überholten und mit der Technik überforderten Dinosauriers ist, dem niemand eine Träne nachweint!

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
Und wie filtere ich dann bei den Suchergebnissen die News raus? Zahlen die Verlage dann den Aufwand, den Google hat, um die Algorithmen anzupassen?

Da muss man nichts anpassen, dass ist ja der größte (von vielen) Witz an der Geschichte:
Wenn man auf seinen Webserver eine Robots.txt anlegt, kann man bestimmen, welche Inhalte von Suchrobotern indiziert werden und welche nicht. Ergo haben die Verleger längst die komplette Kontrolle über ihre Inhalte.

Und jetzt musst du dir folgende Frage stellen:
Die Verleger geben vor, dass es sie stört, dass Google unentgeldlich ihre freiwillig(!) ins Netz gestellten, kostenlosen Inhalte verwendet. Aber obwohl Sie es jetzt schon von selbst ändern könnten(!) tun sie es nicht, sondern lassen* sich weiterhin von Google finden. Stattdessen bemühen sie einen langwierigen Gesetzschaffungsprozess, der diese angebliche Rechtslücke schliessen soll. Warum ist das so?

Wenn man auf die Antwort kommt, sieht man auch schnell ein, warum das LSR nichts anderes ist als der Versuch einer Branche, das eigene, veraltete Geschäftsmodell durch andere Branchen querfinanzieren zu lassen.

*Das ist kein "muss", dass ist ein "kann". Die Verlage haben die Wahl, ob sie gefunden werden wollen.
 
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Kurz gesagt das ist nichts anderes als eine Abzocke im Internet und das bestätigt das was ich immer wieder sage , die Konzerne nutzen das Internet nicht als Möglichkeit sondern nur rein zum Geld rauspressen .
Wer kommt dann als nächstes , die TFT LCD Monitor Hersteller ? Sie könnten genausogut behaupten das Millionen von Usern durch ihre Produkte das Internet kostenlos nutzen und daher eine finanzielle Beteiligung gesetzlich fordern könnten.

Meiner Meinung nach erleben wir z.Zt. einen absoluten Dammbruch. Vieles was mächtige Lobbygruppen von Banken, Energiekonzernen und anderen großen Unternehmen zum finanziellen Schaden der Bürger für geeignet finden wird gnadenlos umgesetzt. Unsere Marktwirtschaft wird im zunehmenden Tempo durch einen staatlich geschützten Raubkapitalismus ersetzt.
 
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Um in Google News überhaupt aufzuscheinen, muss eine Zeitung/Webseite sich aktiv dort melden. Und dafür soll jetzt Google denen Geld überweisen? Aussperren aus dem Index und jedem Google-Angebot (G+, News, Suchmaschine, Werbung), die ganze Bagage, sollen sie sehen wo sie bleiben, hinter ihren Paywalls ohne Verlinkung.
 
Mal abgesehen von den wirtschaftlichen Interessen der bereits genannten Lobbyisten - bin ich der einzige hier, der mit einer "limitierten" Suchmachine das Problem von Zensur immer größer werden sieht?

Was sind denn die Interessen?
Jemand der einen Bericht exklusiv hat, oder einen Test, der soll das auch exklusiv publizieren können ohne das andere das 1:1 kopieren.

Das bedeutet aber auch, dass die Vielfalt der Interpretation verloren geht!
Beispiel: Wenn also mal wieder von Partei X exklusiv an Schmierenblatt Y gemeldet wird - Arbeitsmarkt ist toll und es wird noch toller!
Dann kann das freie Blatt Z da nichts mehr gegen sagen dürfen, denn die News ist ja exklusiv und darf ja nur von X wieder gegeben werden - oder freies Blatt Z muß an X zahlen! Das macht freies Blatt Z vielleicht 100x mit, dann ist es pleite!

Jetzt wird diese tolle Idee schon auf Suchmaschinen weitergeführt - Suchmaschine A darf nur noch auf Partei X oder deren Schmierenblatt Y linken!
Wo soll das hinführen?

Ist doch so, wenn jetzt wegen irgendeiner Banalie jemand sagt, die Suchmaschine muß dies oder jenes auch aussortieren können, dann sehe ich schon die Parteien ihre Listen erstellen, was noch aussortiert werden soll!
CDU will nicht das die SPD was gegen Mutti sagt - CDU & SPD wollen nicht das die Linken mal wieder auf ein Problem hinweisen - Die GEZ will nicht das die zahlenden Kunden erfahren das sie in wirklich keine Rechte haben - sicherlich Extreme, aber darauf läuft es hinaus......

Das geht auf jeden Fall nach hinten los!

Natürlich wird auch jetzt schon das ein oder andere herausgefiltert - sei es Porno für die Teenies auf google oder rechte / linke Ansichten die über das gesetzliche Maß hinaus gehen, aber wenn es schon bei solchen Dingen wie Nachrichten los geht wie hier im Artikel geschrieben, dann haben wir bald wieder das Startseiten-für alle-Internet mit einem Link auf "der Artikel ist leider in Ihrem Land nicht verfügbar" - oder schieben Sie Ihren Perso in den Rechner, wir prüfen ob Sie das Geld haben diesen Bericht lesen zu dürfen!

Zugegeben eine eher negative Ansicht der Dinge, aber das Leben zeigt mir, dass es meist so ist......
 
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Und jetzt kommt noch die Härte , im neuesten Wahltrend steigt die CDU auf 39% und wird im Fernsehen auch noch dafür gefeiert ! Und das trotz der katastrophalen sozialfeindlichen Politik in der Schuldenkrise und solchen Skandalgesetzen... Dabei wird nichts über das Leistungsschutzgesetz berichtet.

Sowas macht einen richtig wütend...

Das geht auf jeden Fall nach hinten los!

Wenn es nach den wöchentlichen Wahlumfragen geht funktioniert die einseitige Berichterstattung in den Medien ganz prima.
 
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Über die Berichterstattung zum Thema hat sich auch Stefan Niggemeier bereits ausgiebig ausgelassen, mit vielen Zitaten und Beispielen. Wundern dürfte das niemanden. Wer würde schließlich vom LSR profitieren und wer berichtet darüber? ;)

Ich nehme das Fazit mal vorweg:
Was für eine Ironie: Die Presseverleger behaupten, ohne sie werde es keine zuverlässige Unterrichtung der Öffentlichkeit geben. Doch sie nutzen die Auseinandersetzung um das Gesetz, das nach ihrer Darstellung notwendig ist, um das Überleben dieser freien (Verlags-)Presse sicherzustellen, nicht dafür, ihre behauptete Qualität unter Beweis zu stellen, indem sie korrekt, fair und ausgewogen darüber berichten. Sondern sie demonstrieren, wie wenig Skrupel sie haben, ihre Macht zu nutzen, um die Verlagslobbyisten durch Propaganda zu unterstützen.
 
Lautstarke Zustimmung erhält das Leistungsschutzrecht indes von der bayrischen Justizministerin Beate Merk (CSU).
Und die CSU ist wieder ganze vorne mit dabei. Die Partei sollte langsam mal überprüft und für immer verboten werden, die haben dort doch alle was an der ...

Aber die Verleger werden sich schon umsehen, die brauchen nur mal ins Nachbarland schauen, da hat Google einfach den Dienst eingestellt bzw. die Verleger ausgeschlossen und dann wars das.
 
Erinnert ihr euch noch was passiert ist als in Belgien dasselbe versucht wurde? Google hat einfach die Newsseiten aus seinem Index gestrichen und die Besucherzahlen brachen ins Bodenlose ein, genauso wie Werbeeinnahmen der Verlage.

Die sind so schnell zurückgerudert, dass war echt beeindruckend.

Lex google!
 
An Googles Stelle würde ich einfach "Google News" einrichten - direkt und groß auf der Google Seite neben dem Eingabefeld. Dann einfach mit Reuters, AP, dpa AFP.. damit dürfte ein Großteil aller nicht-regionalen Nachrichten abgedeckt werden da die meisten Zeitungen eh 90% von ihrem nationalen und internationalen Content von den Agenturen copy&pasten. Dann gleichzeitig alle Zeitungen von der Suche ausschließen. Mal schauen wie schnell dann gejammert wird :D
 
DK3008 schrieb:
Also versuchen sich die Verleger ihre früheren "konstanten" Einahmen durch Abos jetzt auf andere Weise zu hohlen. Vom Nutzer bekommen sie nichts. Daher soll doch bitte derjenige zahlen, wer die Leistung der Verleger für seine eigenen gewerbsmäßigen Zwecke nutzt, also Google und Co.

Ich frage mich schon lange bei dieser Argumentation, wo Google hier etwas gewerbsmäßig nutz? Ich finde keine Werbung bei Goole News: http://news.google.com/?ned=de
 
bigot schrieb:
Ich frage mich schon lange bei dieser Argumentation, wo Google hier etwas gewerbsmäßig nutz? Ich finde keine Werbung bei Goole News: http://news.google.com/?ned=de

Ach, dann soll Google gefälligst Werbung dort schalten damit man dran verdienen kann.
Oh wie toll wäre ein Gema Model mit online Medien.
Vielleicht sehe wir hier nur eine Vorstufe.

Das Gesetz ist sehr absurd.
 
Ganz Google ist fast frei von Werbung. Werbung ist also nicht das Merkmal, sondern allenfalls ein Indiz für Gewerblichkeit (allerdings ein sehr schwaches). Google macht natürlich dennoch ordentlich Geld und zwar gerade wegen der "kostenlosen" Produkte wie die News-Sammlung, da auch gerade deswegen viele Millionen Menschen Google besuchen.

Es gibt auch keine vom Gesetzgeber normierte abschließende Legaldefinition des Gewerbebegriffs. § 15 Abs. 2 Satz 1 EStG gibt einen Blick darauf, was rechtlich gesehen als Gewerbe angesehen wird. Die dortige Definition ist jedoch nicht vollständig. Zudem ist das Steuerrecht eine eigene Materie, dessen Begriffbestimmungen nur mit äußerster Vorsicht auf andere Rechtsgebiete zu übertragen sind, denn die Zielsetzung genau zu erfassen, ob eine Person steuerpflichtigt ist oder nicht, kann zu Abweichungen führen. Dennoch stimmen die Angaben in der genannten Norm. Was nach h.M. und Rspr. ein Gewerbetrieb ist (nach Gewerbeordnung und grds. nach anderen Gesetzen, die auf diesen Begriff abstellen), lässt sich hier gut nachlesen. Ich denke im Wesentlich wird diese Ansicht von Gewerblichkeit auch auf ein "Leistungsschutzrecht" übertragen werden, wenn das Gesetz keine abweichenden Bestimmungen enthält. Da es aber keinen allgemeingültigen Gewerbebegriff gibt, kann es auch zu Abweichungen kommen (die Rspr. sucht allerdings grds. ersteinmal nach übertragbaren Definitionen). Google und Co. sind damit in jedem Fall erfasst :freaky:
 
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So wie es aussieht bringt man sich schon für das nächste Schlachtfeld in Stellung. In einem Bericht der FAZ legt man schon auf die Onlineangebote der Öffentlich Rechtlichen an und das mit den gleichen Argumente wie damals gegen den Videotext.

Ich kann nur hoffen dass die Verlage auf die Schnauze fallen wie in Belgien. Sie haben es nciht anders verdient in meinen Augen.
 
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