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Als große Revolution wurde dieses Thema wieder und wieder aufgewärmt und ziemlich oft, wenn nicht gar jedes Mal scheiterte die Industrie.
Stummfilme gab es bereits in den 1910ern, vertonte ab 1936 und ein besseres Zeitalter setzte in den 1950ern ein. Was damals für den Heimgebrauch unerschwinglich war, fand 2011 seinen Weg in den Alltagsgegenstand schlecht hin: das Smartphone.
LG, bekannt für seine Panels war weltweit die erste Firma, die stereoskopisches 3D ohne Brille auf 4,3“ ermöglichte.
Doch war die Welt dafür bereit?
Vielleicht
LG nutzte einen ziemlich flotten Dual-Core mit A9 Kernen und einem GHz Takt. Hinzu kam ein Dual-Channel Interface, bei dem jeder Core unabhängig vom anderen auf beide Speicherbänke zugreifen kann. Für die Grafikausgabe sorgte die PowerVR SGX540 mit DirectX 10.1 und OpenGL 2.0 Unterstützung. Der Takt beträgt ordentliche 304 MHz und beim Speicher wird auf den normalen, 512 MB großen RAM zurückgegriffen.
Laut ComputerBase Test konnte man mit dieser Kombination in Games das damals aktuelle Galaxy S 2 von Samsung schlagen.
Der interne Speicher kann zwar durch eine Micro SD Karte erweitert werden, ist mit 8 GB eindeutig zu klein, sobald Updates installiert werden müssen.
Das Display löst mit 800x480 Pixel bei den oben erwähnten 4,3“ auf, was damals Stand der Technik war und mich heute nicht einmal stört.
Die beiden Kameras lösen zwar mit 5 MP auf und erlauben z.B. ein Gesichtstracking beim Autofokus, jedoch reduziert sich die Auflösung auf 3 MP bei 3D Fotos und weiter auf 2 MP, sprich Full HD, bei Videos. Der eingebaute Blitz ist leider nur für 2D gedacht, soweit ich mich erinnere, konnte ein 3D Handy von HTC die Blitze (ja, zwei) auch bei 3D Aufnahmen nutzen.
Dafür muss man bei dem HTC Abstriche bei den Auflösungen unter 3D machen – alles Gute ist nie beisammen.
Dies alles fasste LG unter dem Begriff Tri-Dual Technology zusammen – Dual-Core, Dual-Channel, Dual-Memory. Mit letzterem ist entweder der 2x 256 MB LPPDR2 RAM gemeint oder die Speichererweiterung per Micro-SD.
An Tasten bringt das Handy den Ein-/Aus-Schalter, Lautstärke, sowie eine „3D“ genannte mit. Über letztere lässt sich ein Menü aufrufen, das Zugriff auf sämtliche 3D Inhalte ermöglicht.
Das wäre die Kamera, die Galerie, echte 3D-Spiele und YouTube. Ja, damals gab es Werbevideos in 3D, was ziemlich cool war, heute aber nicht mehr funktioniert. YouTube allgemein lässt keinen Zugriff über die App zu.
Nun gut, nach 12 Jahren ist es halt so.
Ansonsten läuft Android 2.2.2 ganz gut, wenn auch mit Einschränkungen.
Google Maps läuft flüssig, auch bei der Satelliten Ansicht. Das ein Großteil der Apps mittlerweile den Dienst verweigert, ist dem Alter und der damit fehlenden Unterstützung geschuldet.
Zumindest die drei Spiele Nova, ein Ego-Shooter, Lets Golf 2 und Gullivers Reisen starten nach Updates. Asphalt 6 hat leider Probleme bei dem nötigen Update.
Für die Augen ist die 3D Funktion erst einmal ungewohnt und ohne Brille angenehmer. Leider weiß ich nicht mehr, wo ein Bild vom Abseiltraining aus einer Windkraftanlage ist – da kam der Effekt aus 60m Höhe richtig gut rüber.
Und auch Videos sind nicht schlecht. Wichtig bei der Kamera ist, dass einige Objekte nicht zu weit entfernt sind, da der Effekt sonst immer mehr verschwindet.
Die Kameras sind in der Rückschau auch nicht wirklich die Stärken des Gerätes. In 2D muss man das Gerät schon ruhig halten und auch das Objekt der Foto-Begierde sollte stillhalten, ansonsten kommt es zu schlieren. Das zwischen Abdrücken und Auslösen noch eine merkbare Verzögerung ist, macht es nicht besser.
Das trifft natürlich genauso auf den 3D-Modus zu.
Nokia sollte damals klar die bessere Wahl gewesen sein.
Hier sieht man besonders gut den leichten Versatz der Kameras. Das sind beides Screenshots aus zwei 3D-Videos
Zwei große Kritikipunkte hat dieses Stück Hardware-Geschichte: GPS funktioniert nicht wirklich und wer mal eine Windkraftanlage auf dem Acker bei Nebel und 10m Sichtweite gesucht hat, weiß diese Funktion zu schätzen. Vielleicht sollte man das Handy nicht in geschlossenen Räumen, wie die Hände, nutzen?
Und LGs Update Politik. Es wurden zwar Updates angekündigt und auch laut Website verfügbar, aber Pustekuchen – ist nicht, gibt’s nicht, nerv nicht weiter.
Das Optimus 3D war nicht das einzige 3D-fähige Gerät von LG, es gab noch einen Nachfolger, der auch an der Update Politik krankte und dem doch recht geringen Interesse der Käuferschafft. So verschwand diese interessante Technik wieder, wie auch die unzähligen Versuche davor.
Mich hatte das ganze Thema ziemlich interessiert und ich war noch etwas Technik affiner als heute. Doch die Probleme überwogen damals irgendwelche Vorteile. So hatte ich nicht nur mit dem GPS zu kämpfen, sondern auch einer schlechten Laufzeit, die schon mal dazu führen konnte, dass der Akku nach einer Stunde komplett leer war. Hinzu kamen Verbindungsabbrüche auch bei gutem Empfang.
Als Quintessenz landete das Smartphone erst an der Schublade und dann in dieser. Ich hatte dann ein Nokia N95 im Einsatz, bis dieses durch das Lumia 920 ersetzt wurde. Beides Geräte, die mehr als LGs Versuch überzeugen konnten.
Trotzdem hatte ich mich dieses Jahr entschieden, wenigstens noch einmal dieses 3D-Wunder-Werk in den Händen zu halten und in Erinnerungen zu schwelgen. Und im Gegensatz zum HTC gab es dieses auch hust - günstig.
Ein paar Fotos verdeutlichen den technischen Fortschritt, der gewaltig ist. Und das, obwohl die Kamera in meinem Oppo A54 5G nicht gerade der Knaller ist, im Gegenteil, ich empfinde die als absolut grottig und nur für Schnappschüsse geeignet. Megapixel sind halt nicht alles und mir wären 12 echte lieber als die 48, die das Smartphone bietet. Und nein, die Qualität profitiert nicht wirklich vom Pixel-Binning.
LG Optimus 3D
Oppo A54 5G
LG Optimus 3D
Oppo A54 5G
---
Die Nikon unterstützt Basic - Normal - Fine und ist bei ISO 1600 kein Qualitätswunder. Eingeführt wurde diese im Februar 2014 und zählt zu Nikons Einsteigerklasse
Zwei 3D-Fotos sind als Zip-Datei angehangen, ich hoffe doch, dass man die entweder auf dem Heimischen 3D-TV oder -Monitor mit Windows öffnen kann.
Würde ich mir heute ein 3D-Handy gönnen, wenn es wieder welche geben würde?
Da gibt es ein ganz klares Nein. Ich habe die Möglichkeit, einen 3D-TV zu nutzen und es reizt mich nichts mehr an der Technik.
Im Kino würde ich es sicherlich noch einmal nutzen aber im heimischen Umfeld nicht mehr.
An dieser Stelle möchte ich noch auf meinen Leserartikel zum Thema 3D am Computer hinweisen.
Auch ein schöner Rücken kann entzücken
Stummfilme gab es bereits in den 1910ern, vertonte ab 1936 und ein besseres Zeitalter setzte in den 1950ern ein. Was damals für den Heimgebrauch unerschwinglich war, fand 2011 seinen Weg in den Alltagsgegenstand schlecht hin: das Smartphone.
LG, bekannt für seine Panels war weltweit die erste Firma, die stereoskopisches 3D ohne Brille auf 4,3“ ermöglichte.
Doch war die Welt dafür bereit?
Vielleicht
LG nutzte einen ziemlich flotten Dual-Core mit A9 Kernen und einem GHz Takt. Hinzu kam ein Dual-Channel Interface, bei dem jeder Core unabhängig vom anderen auf beide Speicherbänke zugreifen kann. Für die Grafikausgabe sorgte die PowerVR SGX540 mit DirectX 10.1 und OpenGL 2.0 Unterstützung. Der Takt beträgt ordentliche 304 MHz und beim Speicher wird auf den normalen, 512 MB großen RAM zurückgegriffen.
Laut ComputerBase Test konnte man mit dieser Kombination in Games das damals aktuelle Galaxy S 2 von Samsung schlagen.
Der interne Speicher kann zwar durch eine Micro SD Karte erweitert werden, ist mit 8 GB eindeutig zu klein, sobald Updates installiert werden müssen.
Das Display löst mit 800x480 Pixel bei den oben erwähnten 4,3“ auf, was damals Stand der Technik war und mich heute nicht einmal stört.
Die beiden Kameras lösen zwar mit 5 MP auf und erlauben z.B. ein Gesichtstracking beim Autofokus, jedoch reduziert sich die Auflösung auf 3 MP bei 3D Fotos und weiter auf 2 MP, sprich Full HD, bei Videos. Der eingebaute Blitz ist leider nur für 2D gedacht, soweit ich mich erinnere, konnte ein 3D Handy von HTC die Blitze (ja, zwei) auch bei 3D Aufnahmen nutzen.
Dafür muss man bei dem HTC Abstriche bei den Auflösungen unter 3D machen – alles Gute ist nie beisammen.
Dies alles fasste LG unter dem Begriff Tri-Dual Technology zusammen – Dual-Core, Dual-Channel, Dual-Memory. Mit letzterem ist entweder der 2x 256 MB LPPDR2 RAM gemeint oder die Speichererweiterung per Micro-SD.
Autostereoskopisches Verfahren
Eine weitere Variante ist das Autostereoskopische Verfahren. Beim Aufnehmen werden auch hier zwei Kameras genutzt, die leicht auseinander liegen.
Durch eine Streifenmaske, die vor dem Bildschirm „schwebt“, sieht das linke Auge, nicht das, was das rechte Auge sieht. Die seitliche, also horizontale Auflösung sinkt aber auf die Hälfte.
Shutter-Brille
Rot-Blau-Brille
Eine weitere Variante ist das Autostereoskopische Verfahren. Beim Aufnehmen werden auch hier zwei Kameras genutzt, die leicht auseinander liegen.
Durch eine Streifenmaske, die vor dem Bildschirm „schwebt“, sieht das linke Auge, nicht das, was das rechte Auge sieht. Die seitliche, also horizontale Auflösung sinkt aber auf die Hälfte.
Shutter-Brille
Rot-Blau-Brille
An Tasten bringt das Handy den Ein-/Aus-Schalter, Lautstärke, sowie eine „3D“ genannte mit. Über letztere lässt sich ein Menü aufrufen, das Zugriff auf sämtliche 3D Inhalte ermöglicht.
Das wäre die Kamera, die Galerie, echte 3D-Spiele und YouTube. Ja, damals gab es Werbevideos in 3D, was ziemlich cool war, heute aber nicht mehr funktioniert. YouTube allgemein lässt keinen Zugriff über die App zu.
Nun gut, nach 12 Jahren ist es halt so.
Ansonsten läuft Android 2.2.2 ganz gut, wenn auch mit Einschränkungen.
Google Maps läuft flüssig, auch bei der Satelliten Ansicht. Das ein Großteil der Apps mittlerweile den Dienst verweigert, ist dem Alter und der damit fehlenden Unterstützung geschuldet.
Zumindest die drei Spiele Nova, ein Ego-Shooter, Lets Golf 2 und Gullivers Reisen starten nach Updates. Asphalt 6 hat leider Probleme bei dem nötigen Update.
Für die Augen ist die 3D Funktion erst einmal ungewohnt und ohne Brille angenehmer. Leider weiß ich nicht mehr, wo ein Bild vom Abseiltraining aus einer Windkraftanlage ist – da kam der Effekt aus 60m Höhe richtig gut rüber.
Und auch Videos sind nicht schlecht. Wichtig bei der Kamera ist, dass einige Objekte nicht zu weit entfernt sind, da der Effekt sonst immer mehr verschwindet.
Die Kameras sind in der Rückschau auch nicht wirklich die Stärken des Gerätes. In 2D muss man das Gerät schon ruhig halten und auch das Objekt der Foto-Begierde sollte stillhalten, ansonsten kommt es zu schlieren. Das zwischen Abdrücken und Auslösen noch eine merkbare Verzögerung ist, macht es nicht besser.
Das trifft natürlich genauso auf den 3D-Modus zu.
Nokia sollte damals klar die bessere Wahl gewesen sein.
Hier sieht man besonders gut den leichten Versatz der Kameras. Das sind beides Screenshots aus zwei 3D-Videos
Zwei große Kritikipunkte hat dieses Stück Hardware-Geschichte: GPS funktioniert nicht wirklich und wer mal eine Windkraftanlage auf dem Acker bei Nebel und 10m Sichtweite gesucht hat, weiß diese Funktion zu schätzen. Vielleicht sollte man das Handy nicht in geschlossenen Räumen, wie die Hände, nutzen?
Und LGs Update Politik. Es wurden zwar Updates angekündigt und auch laut Website verfügbar, aber Pustekuchen – ist nicht, gibt’s nicht, nerv nicht weiter.
Das Optimus 3D war nicht das einzige 3D-fähige Gerät von LG, es gab noch einen Nachfolger, der auch an der Update Politik krankte und dem doch recht geringen Interesse der Käuferschafft. So verschwand diese interessante Technik wieder, wie auch die unzähligen Versuche davor.
Mich hatte das ganze Thema ziemlich interessiert und ich war noch etwas Technik affiner als heute. Doch die Probleme überwogen damals irgendwelche Vorteile. So hatte ich nicht nur mit dem GPS zu kämpfen, sondern auch einer schlechten Laufzeit, die schon mal dazu führen konnte, dass der Akku nach einer Stunde komplett leer war. Hinzu kamen Verbindungsabbrüche auch bei gutem Empfang.
Als Quintessenz landete das Smartphone erst an der Schublade und dann in dieser. Ich hatte dann ein Nokia N95 im Einsatz, bis dieses durch das Lumia 920 ersetzt wurde. Beides Geräte, die mehr als LGs Versuch überzeugen konnten.
Trotzdem hatte ich mich dieses Jahr entschieden, wenigstens noch einmal dieses 3D-Wunder-Werk in den Händen zu halten und in Erinnerungen zu schwelgen. Und im Gegensatz zum HTC gab es dieses auch hust - günstig.
Ein paar Fotos verdeutlichen den technischen Fortschritt, der gewaltig ist. Und das, obwohl die Kamera in meinem Oppo A54 5G nicht gerade der Knaller ist, im Gegenteil, ich empfinde die als absolut grottig und nur für Schnappschüsse geeignet. Megapixel sind halt nicht alles und mir wären 12 echte lieber als die 48, die das Smartphone bietet. Und nein, die Qualität profitiert nicht wirklich vom Pixel-Binning.
LG Optimus 3D
Oppo A54 5G
LG Optimus 3D
Oppo A54 5G
---
Die Nikon unterstützt Basic - Normal - Fine und ist bei ISO 1600 kein Qualitätswunder. Eingeführt wurde diese im Februar 2014 und zählt zu Nikons Einsteigerklasse
Zwei 3D-Fotos sind als Zip-Datei angehangen, ich hoffe doch, dass man die entweder auf dem Heimischen 3D-TV oder -Monitor mit Windows öffnen kann.
Würde ich mir heute ein 3D-Handy gönnen, wenn es wieder welche geben würde?
Da gibt es ein ganz klares Nein. Ich habe die Möglichkeit, einen 3D-TV zu nutzen und es reizt mich nichts mehr an der Technik.
Im Kino würde ich es sicherlich noch einmal nutzen aber im heimischen Umfeld nicht mehr.
An dieser Stelle möchte ich noch auf meinen Leserartikel zum Thema 3D am Computer hinweisen.
Auch ein schöner Rücken kann entzücken
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