Leserartikel Einst zog die Industrie aus, das Feld der 3D-Wiedergabe zu erobern

andi_sco

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Als große Revolution wurde dieses Thema wieder und wieder aufgewärmt und ziemlich oft, wenn nicht gar jedes Mal scheiterte die Industrie.
Stummfilme gab es bereits in den 1910ern, vertonte ab 1936 und ein besseres Zeitalter setzte in den 1950ern ein. Was damals für den Heimgebrauch unerschwinglich war, fand 2011 seinen Weg in den Alltagsgegenstand schlecht hin: das Smartphone.
LG, bekannt für seine Panels war weltweit die erste Firma, die stereoskopisches 3D ohne Brille auf 4,3“ ermöglichte.

Doch war die Welt dafür bereit?
Vielleicht


LG nutzte einen ziemlich flotten Dual-Core mit A9 Kernen und einem GHz Takt. Hinzu kam ein Dual-Channel Interface, bei dem jeder Core unabhängig vom anderen auf beide Speicherbänke zugreifen kann. Für die Grafikausgabe sorgte die PowerVR SGX540 mit DirectX 10.1 und OpenGL 2.0 Unterstützung. Der Takt beträgt ordentliche 304 MHz und beim Speicher wird auf den normalen, 512 MB großen RAM zurückgegriffen.
Laut ComputerBase Test konnte man mit dieser Kombination in Games das damals aktuelle Galaxy S 2 von Samsung schlagen.
Der interne Speicher kann zwar durch eine Micro SD Karte erweitert werden, ist mit 8 GB eindeutig zu klein, sobald Updates installiert werden müssen.
Das Display löst mit 800x480 Pixel bei den oben erwähnten 4,3“ auf, was damals Stand der Technik war und mich heute nicht einmal stört.

LG Optimus 3D (1-01).JPG


Die beiden Kameras lösen zwar mit 5 MP auf und erlauben z.B. ein Gesichtstracking beim Autofokus, jedoch reduziert sich die Auflösung auf 3 MP bei 3D Fotos und weiter auf 2 MP, sprich Full HD, bei Videos. Der eingebaute Blitz ist leider nur für 2D gedacht, soweit ich mich erinnere, konnte ein 3D Handy von HTC die Blitze (ja, zwei) auch bei 3D Aufnahmen nutzen.
Dafür muss man bei dem HTC Abstriche bei den Auflösungen unter 3D machen – alles Gute ist nie beisammen.
Dies alles fasste LG unter dem Begriff Tri-Dual Technology zusammen – Dual-Core, Dual-Channel, Dual-Memory. Mit letzterem ist entweder der 2x 256 MB LPPDR2 RAM gemeint oder die Speichererweiterung per Micro-SD.

Autostereoskopisches Verfahren

Eine weitere Variante ist das Autostereoskopische Verfahren. Beim Aufnehmen werden auch hier zwei Kameras genutzt, die leicht auseinander liegen.
Durch eine Streifenmaske, die vor dem Bildschirm „schwebt“, sieht das linke Auge, nicht das, was das rechte Auge sieht. Die seitliche, also horizontale Auflösung sinkt aber auf die Hälfte.
Autostereoskopisch 01.jpg


Shutter-Brille
Funktion Gif.gif




Rot-Blau-Brille
IMG_20211204_200611.jpg


Rot Gruen Blau Vers. 1-1.jpg

An Tasten bringt das Handy den Ein-/Aus-Schalter, Lautstärke, sowie eine „3D“ genannte mit. Über letztere lässt sich ein Menü aufrufen, das Zugriff auf sämtliche 3D Inhalte ermöglicht.
Das wäre die Kamera, die Galerie, echte 3D-Spiele und YouTube. Ja, damals gab es Werbevideos in 3D, was ziemlich cool war, heute aber nicht mehr funktioniert. YouTube allgemein lässt keinen Zugriff über die App zu.
Nun gut, nach 12 Jahren ist es halt so.

Ansonsten läuft Android 2.2.2 ganz gut, wenn auch mit Einschränkungen.
Google Maps läuft flüssig, auch bei der Satelliten Ansicht. Das ein Großteil der Apps mittlerweile den Dienst verweigert, ist dem Alter und der damit fehlenden Unterstützung geschuldet.

LG Optimus 3D (3-01).JPG


LG Optimus 3D (6).JPG
LG Optimus 3D (4).JPG




Zumindest die drei Spiele Nova, ein Ego-Shooter, Lets Golf 2 und Gullivers Reisen starten nach Updates. Asphalt 6 hat leider Probleme bei dem nötigen Update.

Für die Augen ist die 3D Funktion erst einmal ungewohnt und ohne Brille angenehmer. Leider weiß ich nicht mehr, wo ein Bild vom Abseiltraining aus einer Windkraftanlage ist – da kam der Effekt aus 60m Höhe richtig gut rüber.
Und auch Videos sind nicht schlecht. Wichtig bei der Kamera ist, dass einige Objekte nicht zu weit entfernt sind, da der Effekt sonst immer mehr verschwindet.

LG Optimus 3D (2-01).JPG


LG Optimus 3D (2-02).JPG

Die Kameras sind in der Rückschau auch nicht wirklich die Stärken des Gerätes. In 2D muss man das Gerät schon ruhig halten und auch das Objekt der Foto-Begierde sollte stillhalten, ansonsten kommt es zu schlieren. Das zwischen Abdrücken und Auslösen noch eine merkbare Verzögerung ist, macht es nicht besser.
Das trifft natürlich genauso auf den 3D-Modus zu.
Nokia sollte damals klar die bessere Wahl gewesen sein.

Hier sieht man besonders gut den leichten Versatz der Kameras. Das sind beides Screenshots aus zwei 3D-Videos
2021-12-04 (8).png


2021-12-04 (9).png



Zwei große Kritikipunkte hat dieses Stück Hardware-Geschichte: GPS funktioniert nicht wirklich und wer mal eine Windkraftanlage auf dem Acker bei Nebel und 10m Sichtweite gesucht hat, weiß diese Funktion zu schätzen. Vielleicht sollte man das Handy nicht in geschlossenen Räumen, wie die Hände, nutzen?
Und LGs Update Politik. Es wurden zwar Updates angekündigt und auch laut Website verfügbar, aber Pustekuchen – ist nicht, gibt’s nicht, nerv nicht weiter.

Das Optimus 3D war nicht das einzige 3D-fähige Gerät von LG, es gab noch einen Nachfolger, der auch an der Update Politik krankte und dem doch recht geringen Interesse der Käuferschafft. So verschwand diese interessante Technik wieder, wie auch die unzähligen Versuche davor.

Mich hatte das ganze Thema ziemlich interessiert und ich war noch etwas Technik affiner als heute. Doch die Probleme überwogen damals irgendwelche Vorteile. So hatte ich nicht nur mit dem GPS zu kämpfen, sondern auch einer schlechten Laufzeit, die schon mal dazu führen konnte, dass der Akku nach einer Stunde komplett leer war. Hinzu kamen Verbindungsabbrüche auch bei gutem Empfang.
Als Quintessenz landete das Smartphone erst an der Schublade und dann in dieser. Ich hatte dann ein Nokia N95 im Einsatz, bis dieses durch das Lumia 920 ersetzt wurde. Beides Geräte, die mehr als LGs Versuch überzeugen konnten.
Trotzdem hatte ich mich dieses Jahr entschieden, wenigstens noch einmal dieses 3D-Wunder-Werk in den Händen zu halten und in Erinnerungen zu schwelgen. Und im Gegensatz zum HTC gab es dieses auch hust - günstig.

Ein paar Fotos verdeutlichen den technischen Fortschritt, der gewaltig ist. Und das, obwohl die Kamera in meinem Oppo A54 5G nicht gerade der Knaller ist, im Gegenteil, ich empfinde die als absolut grottig und nur für Schnappschüsse geeignet. Megapixel sind halt nicht alles und mir wären 12 echte lieber als die 48, die das Smartphone bietet. Und nein, die Qualität profitiert nicht wirklich vom Pixel-Binning.

IMG010.jpg

LG Optimus 3D


IMG20231225183055.jpg

Oppo A54 5G

IMG012.jpg

LG Optimus 3D


IMG20231225183556.jpg

Oppo A54 5G

---

Die Nikon unterstützt Basic - Normal - Fine und ist bei ISO 1600 kein Qualitätswunder. Eingeführt wurde diese im Februar 2014 und zählt zu Nikons Einsteigerklasse
CU 6MP Basic ISO 1600 (1).JPG


CU 12 MP Basic ISO 1600 (1).JPG


CU 24 MP Basic ISO 1600 (1).JPG


CU 24 MP Basic ISO 200 (1).JPG


CU 24 MP Fine ISO 200 (01).JPG


Zwei 3D-Fotos sind als Zip-Datei angehangen, ich hoffe doch, dass man die entweder auf dem Heimischen 3D-TV oder -Monitor mit Windows öffnen kann.

Würde ich mir heute ein 3D-Handy gönnen, wenn es wieder welche geben würde?
Da gibt es ein ganz klares Nein. Ich habe die Möglichkeit, einen 3D-TV zu nutzen und es reizt mich nichts mehr an der Technik.
Im Kino würde ich es sicherlich noch einmal nutzen aber im heimischen Umfeld nicht mehr.


An dieser Stelle möchte ich noch auf meinen Leserartikel zum Thema 3D am Computer hinweisen.


LG Optimus 3D (7).JPG

Auch ein schöner Rücken kann entzücken
 

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Interessant. Ging komplett an mir vorbei.
3D hatte ich bisher nur mit Farbbrille (Heart of Darkness auf der PS1 bspw.).
Die Elsa hatte ich nicht, da hatte ich mich noch nicht so intensiv mit PCs auseinandergesetzt.

Ein guter Freund hatte sich zu Release die 3D Vision geholt, incl. teurem 120 Hz Acer Monitor (gab damals glaube ich nicht wirklich viel Auswahl) und einer GTX 285 oder 295. Weiß nur, dass die Leistung für 3D mit hohen Einstellungen in Spielen nicht ausreichend war.
Ich habe aber meine Probleme mit den Shutter Brillen (massiver Schwindel). Deswegen habe ich die Technik im Kino auch komplett gemieden.
Die Pol-Brillen gehen hingegen recht gut. Der letzte 3D Film den ich gesehen hatte war meine ich 'Fremde Gezeiten' und ich war enttäuscht, weil einfach mehr und bessere 3D Effekte in den vorherigen 15 Minuten Werbung war, als in dem Film.

3D Fernseher steht bei mir noch auf der Liste, aber ganz weit hinten. 3D ist ja auch aktuell leider nicht mehr so verbreitet.
In den letzten Jahren ging das alles mehr in Richtung höhere Auflösung und immer größer.
 
Gorasuhl schrieb:
und ich war enttäuscht
Da wäre es natürlich interessant, wie LG es im Nachfolger bewerkstelligen wollte, das man auch aus 2D Bildern eines in 3D generiert.

Gerade nochmal in der Anleitung nachgeschaut: 0,5 - 2,0 m ist der ideale Abstand für Fotos und beim betrachten sollen es 30 - 40 cm sein. Ziemlich viel, für den kleinen Bildschirm
 
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andi_sco schrieb:
dass man die entweder auf dem Heimischen 3D-TV oder -Monitor mit Windows öffnen kann.
Wer hat so ein 3D-TV-Monitor noch am start?

Das einzige das ich positiv an 3D-Inhalt in Erinnerung habe, war ehemals Gears of War auf der Xbox 360, auf einem Plasma Anno 2013 aus dem Hause LG.🤩

Ja, die Begeisterung für 3D hielt sich also in grenzen. Es wundert mich nicht, das 3D-Fähige Smartphones an mir vorbei gegangen sind.

Gruß Fred.
 
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Gorasuhl schrieb:
Ein guter Freund hatte sich zu Release die 3D Vision geholt, incl. teurem 120 Hz Acer Monitor (gab damals glaube ich nicht wirklich viel Auswahl)
Genau den hatte ich auch weil war damals der erste und auf weiter Flur einzige 120Hz Monitor der käuflich zu erwerben war. Allerdings keine NV GPU somit war auch Vision kein echtes Thema und die 3D Brille für 85 tacken verkauft. Was den exorbitanten Kaufpreis etwas abgemildert hat. Ich meine das ich für den Monitor der dabei schon ein wenig weil Austeller im Preis reduziert war immer noch knapp über 800€ abdrücken muste.
 
Ich bin froh, dass der 3D Hype wieder vorbei ist. Bei mir hat es ehrlich gesagt nie wirklich funktioniert. Der Effekt kam nie aus den TVs oder der Leinwand heraus sondern maximal wie diese Schuhkarton-Theater, die man in der Schule gebastelt hat.

Selbst VR funktioniert bei mir kaum.
 
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Wer sich heute noch für 3D entscheidet kommt an einer VR Brille eigentlich nicht vorbei.
Ich habe zwar immer noch einen 3D Plasma TV im Wohnzimmer, aber habe mich damals für die falsche (aktive) Technik mit Shutterbrillen entschieden. Zumal die Effekte bei meinem meistens auch wirklich nicht so toll waren und die Shutter Brille auch ständig für Kopfschmerzen gesorgt hat.
Nen Kumpel hatte nen passiven, der war wesentlich besser und eben auch angenehmer.
Aber mit meiner Valve Index (und jeder anderen hochauflösenden VR Brille) machen 3D Filme immer noch sehr viel Spaß und zum Glück sind die Japaner ganz verrückt nach Filmen in 3D, sonst gäbe es null Neuerscheinungen fürs Heimkino.
Leider gibt es keine neuen 3D Spiele mehr, was sehr schade ist. Inzwischen ist es VR oder Pancake🙄
Die Tomb Raider Reboot Spiele in 3D waren schon wirklich klasse. Damals auf dem TV schon und mit VR Brille nochmal SO viel besser. Da waren die Effeckte auch richtig gut. In engen Durchgängen durch das Wasser zu waten, wo das Wasser geradezu aus dem Fernseher (oder der VR Brille) zu fließen schien, das waren schon echte 3D Highlights.
Ein Film mit richtig guten 3D Effekten ist z.B. der (m.M.n.) unterbewertete "Independance Day - Ressurection", also der 2te Film der "Reihe", der leider floppte🥲 Hätte so gerne nen dritten Teil gesehen...
Versuche immer noch Leute für VR zu begeistern, aber generell bei den meisten wenig Interesse, was eigentlich schade ist.
Viele wissen einfach nicht, was sie verpassen 😬🤭😂
 
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Die beiden im Thread gezeigten parallelen 3D-Bilder kann man sich auch hier ohne 3D-Display versuchsweise in 3D ansehen:

Verkleinert die Abbildung der Doppelbilder am Display auf etwa 10 cm, und "stellt" dann eure Augen aus einer Display-Entfernung von etwa 40 cm auf "unendlich", dann überlagern sich die beiden Bilder derart, dass ihr mit dem rechten Auge das rechte Bild und mit dem linken Auge das linke Bild wahrnehmt. Das ergibt dann in der Gesamtwahrnehmung das Bild in 3D.

Wer sich mit Schielen leichter tut, der kann auch mittels Bildbearbeitung beide Bilder links und rechts miteinander vertauschen, und danach dann mit einem Schielblick beide Bilder zur 3D-Wahrnehmung miteinander verschmelzen. Geht dann sogar ohne die Bilder auf etwa 10 cm zu verkleinern.
 
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Axxid schrieb:
Bei mir hat es ehrlich gesagt nie wirklich funktioniert. Der Effekt kam nie aus den TVs oder der Leinwand heraus sondern maximal wie diese Schuhkarton-Theater, die man in der Schule gebastelt hat.
Dieser Sachverhalt ist evtl. auch ein Problem von "fertigen" 3D-Filmen, denn hier ist

erstens:
nicht unbedingt gewährleistet, dass der Objektivabstand der beiden Kameraaufnahmen exakt deinem Augenabstand entspricht, sowie

zweitens:
wie der seitliche Versatz beider Perspektiven auf der Leinwand/dem Display abgebildet wird. Wiederum steht dies auch noch in Abhängigkeit zur Distanz des Betrachters von der Leinwand/dem Display.

Für fertige 3D-Filme ist dieser Sachverhalt auch nicht allgemein komplett lösbar, denn bei der Filmaufnahme muss sich der Produzent ja für einen bestimmten festen (!) Abstand beider Objektive entscheiden.

Hingegen lässt sich der Sachverhalt für 3D-Spiele in VR-Brillen prinzipiell lösen, sofern der Computer beide Bilder anhand des individuellen Augenabstands berechnet (!) und auch die Projektion im seitlichen Versatz beider Bilder anpasst.

Ich glaube Flightgear berücksichtigt bei Anglyph-3D-Darstellung zumindest den Augenabstand. Müsste ich vielleicht mal selbst ausprobieren. Ich finde gerade nur dieses (offenbar ältere) Video:
 
andi_sco schrieb:
Zumindest die 3D Tiefe lässt sich am Handy einstellen
Ja, da bräuchte man in der Tat für 3D umfassende und präzise Einstellmöglichkeiten, aber das geht nicht in vollem Umfang für vorproduzierte Filme, es sei denn, die Filme werden mehrfach für die möglichst gesamte Bandbreite von möglichen Augenabständen produziert und dann auch noch Vorgaben gemacht, in welchem Vehältnis von Displaygröße zu Betrachtungsentfernung man die Filme letztlich anschauen soll.

Sagen wir mal so, in Zeiten von zunehmend günstiger Datenspeicherung und günstigen kleinen Kameramodulen wäre dies gar nicht mal so ausgeschlossen.

Aktuell realisierbar wäre hingegen die Berechnung von zwei an den Augenabstand angepassten Bildern einer fiktiven berechneten "Welt" zur realen 3D-Wahrnehmung sofern man bei VR-Brillen eine hinreichend gute Auflösung hinbekommt. Da ist ja die Technik auf einem recht passenden Weg. 8K in einer leichten VR-Brille wäre schon ein Traum.

All diese Daten korrekt erhoben und in der Berechnung der Bilder berücksichtigt, dann würde 3D auch sicherlich einen größeren Zuspruch erfahren. Derzeit hakt halt noch vieles im Detail. Da kann man das egal wie oft "3D" nennen, es sind halt derzeit oft nur Teillösungen.

Paar Jahre in der Technik vorausgeblickt, könnte es dann richtig spannend werden.
 
Espero schrieb:
Paar Jahre in der Technik vorausgeblickt, könnte es dann richtig spannend werden.
Das Problem ist, das man es schon seit Jahrzehnten versucht und doch nicht wirklich weiter gekommen ist.
 
Ja, das ist richtig. Ich wünsche mir ebenfalls viel mehr 3D-Inhalte. Nur muss man für realistische 3D-Darstellungen dann auch den Aufwand und die Technik durchsetzen, die optischen Tiefeneindrücke wirklich einstellbar zu machen um eine entfernungstreue (!) 3D-Darstellung zu realisieren.

Es gibt in der Tat sowas wie das "Schuhschachtelproblem" wenn man die Darstellung für die betrachtende Person nicht individuell justieren kann.

Ein fertiger Kinofilm, bei dem beide Augeneindrücke in einem Bild jeweils fest miteinander verschmolzen sind, sind zwangsweise mit der Aufnahme von zwei Objektiven in einem festen (Augen-)Abstand zueinander realisiert.

Und als zweiten Faktor müsste man dann noch den Betrachtungsabstand in Relation zur Projektions- bzw. Darstellungsbreite fest vorgeben. Ansonsten gibt es zwar einen 3D-Effekt, der jedoch meistens eine falsche/verfälschte räumliche Wahrnehmung bezüglich der räumlichen Tiefeninformation der dargestellten Objekte/Landschaften bewirkt.

Ein ferner Horizont mit Bergen wird daher dann bspw. fälschlicherweise als Entfernung von vielleicht "in einem Meter Entfernung" statt "unendlich" wahrgenommen und somit der maximale räumliche Eindruck wie in eine Art Schuhschachtel verkürzt.

Korrekt wäre, ganz ferne Objekte derart auf eine Leinwand oder Bildschirm einzublenden, dass das rechts wahrgenommene Bild und das links wahrgenommene Bild genau den Abstand des individuellen Augenpaares eines Menschen haben, und man bei der Wahrnehmung eines Objekts in der Ferne sozusagen die Blickwinkel der Augen parallel zueinander justiert. Alles was man näher als "unendlich" wahrnimmt, muss man mit immer weiter zueinander wandernden Augen "anschielen".

Kann man ja auch mal selbst mit einer rot-grün-Brille mittels Anaglyphengrafik durchprobieren. Falls ich einen Augenabstand von 6cm habe, dann muss ich einen Leuchtturm fern am Horizont, den ich auf einem Laptop mit 14-Zoll-Display ansehen möchte, auf diesem 14-Zoll-Display das "Bild für mein rechtes Auge" um genau diese 6cm rechts vom "Bild für das linke Auge" versetzt darstellen. Nehme ich nun das gleiche miteinander verschmolzene Bild auf einem 17-Zoll-Display, so passt das nun gar nicht mehr, denn ich müsste sogar mit meinen Augen nach außen schielen um beide Wahrnehmungen deckungsgleich zu bekommen.

Für ein Kino mit vielen Menschen als Zuschauer, noch dazu aus verschiedenen Blickwinkeln und Entfernungen, mit einer einzigen Leinwand für alle, kann man letztlich nur näherungsweise einer allgemeingültige 3D-Lösung nahekommen.

Hingegen sind 3D-Brillen in wirklich hoher Auflösung, so wie sie sich inzwischen langsam technisch dahin entwickeln, die beste Möglichkeit, um eine 3D-Pseudo-Realität mit der Wahrnehmung von korrekten Entfernungen in der Darstellung individuell angepasst zu ermöglichen. Wobei die Bilder für rechtes und linkes Auge separat und individuell in Abhängigkeit des Augenabstands nicht nur berechnet, sondern auch dargestellt sein müssen.

Entscheidend ist eine entfernungstreue (!) 3D-Darstellung, die jedoch eines gewissen Aufwands und einer hinreichenden Technik bedarf.
Mathematisch ist das ja alles gar nicht schwierig, aber um Messungen von Augenabständen, sowie Berücksichtigung der Breite der "Projektionsfläche" und des Abstands des Betrachters und die dafür mathematische Berechnung zweier letztlich individuell korrekter Bilder (links und rechts), wurde bislang gerne ein großer Bogen gemacht. Das, was man uns bislang als 3D "verkauft", ist gerne nur eine Annäherung an eine entfernungstreue 3D-Darstellung. Teils mangels hinreichend entwickelter Technik, teils aufgrund von Aufwandsvermeidung.

Insofern kein Wunder, wenn 3D bislang nicht so viel Begeisterung erwecken konnte. Luft nach oben ist noch hinreichend gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte in der Vergangenheit einiges an 3D versucht, weil ich dem gegenüber aufgeschlossen war und die Technik dahinter auch interessant fand.
Mein großes Problem war immer die unzureichende Bildqualität. Man sah einfach kaum Unterschiede zwischen hoch und niedrig aufgelösten Videos. Bei 2D ist das kein Problem, auch eine zu hohe Komprimierung erkennt man sehr schnell. Bei 3D konnte ich das ganz schlecht einschätzen, weil mir von den Effekten abgesehen das Bild generell nie scharf genug vorkam.
 
romeon schrieb:
Bei 3D konnte ich das ganz schlecht einschätzen, weil mir von den Effekten abgesehen das Bild generell nie scharf genug vorkam.
Ja, das mag wohl bislang eines der Problemfelder zu sein. Ich bin aktuell zwar kein Gamer, verfolge aber mit Interesse wie schön sich die Technik inzwischen entwickelt hat. Wenn man betrachtet, wie schön mittlerweile die UnrealEngine arbeitet, und wie sich die 3D-Brillentechnik auch hinsichtlich Auflösung entwickelt, so sind eigentlich die Möglichkeiten von gutem 3D langsam in Reichweite.

Wenn ich mir vorstelle, eine Grafikkarte würde mittels UnrealEngine (oder vergleichbarer anderer Technik) in 4k gleichzeitig zwei scharfe Bilder (eines fürs linke, eines fürs rechte Auge) in hinreichend schneller Abfolge errechnen können, dann noch eine gute 4k-auflösende 3D-VR-Brille...

Schade, dass die VR-Brillen aber so teuer sind.

Und Bestrebungen zu Lösungen für eine entfernungstreue (!) 3D-Darstellung auf einem Display, sehe ich aktuell auch noch keine. (Bin mir aber nicht sicher, ob ich da hinreichend aktuell informiert bin.)

Billig selber machen geht vielleicht mal probeweise mittels Foto in 3D-Einfachversion mittels Anaglyphentechnik. Da könnte man die Schärfe und Entfernungstreue hinbekommen, aber keine Bewegung und keine Darstellung in realistischen Farben.


Ich sehe jetzt erst: Zufällig genau heute auch eine passende Meldung zu VR und UnrealEngine:
https://www.computerbase.de/news/we...acht-aus-tausenden-pc-spielen-vr-titel.86561/
 
Gorasuhl schrieb:
Ich habe aber meine Probleme mit den Shutter Brillen (massiver Schwindel). Deswegen habe ich die Technik im Kino auch komplett gemieden.
Kino mit Shutter-Brillen ?
kenne ich gar nicht..
bei uns sind das immer Pol-Brillen im Kino

Gorasuhl schrieb:
3D Fernseher steht bei mir noch auf der Liste, aber ganz weit hinten. 3D ist ja auch aktuell leider nicht mehr so verbreitet.
In den letzten Jahren ging das alles mehr in Richtung höhere Auflösung und immer größer.
3D Fernseher gibts neu nimma zu kaufen
und die alten gabs nicht in groß

ich hatte 3D-Fernseher in 55"
==> zu klein

das gefühl in ein Aquarium zu schauen, bzw. durch ein Fenster in eine klein 3D Welt war "zu groß"

Beamer mit 106" Leinwand ist hier für mich wesentlich besser, wobei 120" oder 140" wohl für 3D noch besser gewesen wären (reicht aber der Platz nicht)

3D Fernseher bei mir mit Shutterbrille
(3D-Fernseher mit Pol-Brille die ich gesehen hatte, hatten nur halbe Auflösung)

3d BEamer ebenfalls mit Shutterbrille
für mich zum Glück keinProblem

Beamer mit DLP Farbrad: gibt Leute die da empfindlich sind -> könne in deinem Fall dann vielleicht auch ein Nogo sein, wenn du mit Shutterbrillen auch Probleme hast..
Ergänzung ()

ulx schrieb:
Wer sich heute noch für 3D entscheidet kommt an einer VR Brille eigentlich nicht vorbei.
hmm.. sicher?

ulx schrieb:
Aber mit meiner Valve Index (und jeder anderen hochauflösenden VR Brille) machen 3D Filme immer noch sehr viel Spaß
bin auch in einigen Beziehungen immernoch Fan der Index..
die Liebe zu ihr hat aber wegen anderer Headsets teils nachgelassen..

Filme? (mit oder ohne 3D)
ist die Auflösung zu gering, die Farben zu blass/falsch
und vor allem: der Glare grausam..

gerade in einem dunklen Kino glared die Index leider doch sehr stark

keine Chance hier gegen meinen gebraucht für 200 euro gekauften "nur FullHD"-Beamer

die Quest3?
auch hier gelesen: "beste 3D-Erfahrung bei 3D-Filmen ever, und ich hab alles gesehen..."

kann ich ebenfalls leider nicht nachvollziehen

besser als Index, da höhere Auflösung und wesentlich weniger Glare (kein Glare trau ich mir jetzt nicht zu sagen)

ABER: auch hier: der 200Euro gebraucht gekaufte, vor 9 Jahren erschienene Full-HD Beamer liefert hier schöneres Bild ab

getestet auf der Quest3 mit
Avatar 2 (irgendwas um 40GB)
Tenet
und Alita Battle Angle

die 3 hab ich bis jetzt in 3D auf der Quest3 gesehen

Battle Angle gestern gesehen:
is doch von Cameron, nicht? der 3D Guru schlechthin
war irgendwie nicht so vom 3D beeindruckt..
(auch bei Avatar)

liegt das an der Quest3?
ich hab beide filme noch nicht am Beamer gesehen..

ber gerade gestern bei Battle Angle.. wenn ich zwischen 2D und 3D hin und hergeschaltet habe,
wirkte 3D so, als ob 3-4 "Ebenen" künstlich eingezogen worden wären..
Personen im Vordergrund plötzlich extra "separiert" vom hintergrund
Blur im Hintergrund stärker

es wirkte nicht nach "echtem" 3D so wie eben z.b. bei einem VR-Spiel

es wirkt so als würde es nur 3-4 verschiedene Tiefen geben.. die Personen ansich sind trotzem teils "flach", wie ne aus Karton ausgeschnittene Figur

(so bisschen wie früher vor 30 Jahren die sich verschieden schnell bewegenden Paralax-EBenen in Computerspielen.. da gabs dann auch nur 3-4 STück davon)

Ergänzung ()

nach dem lesen von @Espero s Beitrag: hab michnoch nicht mit den 3D-Parametern im skyplayer der Quest3 gespielt..
vielleicht kann ich da noch was verbessern

bei PCVR hab ich einen 3D-Player - name fällt mir grad ohne Steam nicht ein - der hat sehr sehr viele Einstellmöglichkeiten.. erschlägt einen fast damit
 
Zuletzt bearbeitet:
Kraeuterbutter schrieb:
Kino mit Shutter-Brillen ?
kenne ich gar nicht..
gibt es.
Das Kino bei uns in der Umgebung hatte Brillen mit IR-Empfänger zwischen den Gläsern, bzw. über der Nase.

Deutlich schwerer als Pol-Brillen und, obwohl damit beworben, auf Grund der Größe nicht wirklich kompatibel mit Brillenträgern.

War aber auch nicht lange in Verwendung bei denen. Da haben sich, mich eingeschlossen, wohl zu viele Leute über die Probleme mit der Technik beschwert.
 
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@Kraeuterbutter Das ist kein Glare, das sind Godrays.
Bedingt durch die Fresnel Linsen und bei der Index sogar noch relativ gering im Vergleich zu anderen Brillen mit Fresnel Linsen.
Headsets wie die Quest Pro und Quest 3 haben kaum noch Godrays, weil Pancake Linsen.
Außerdem sind 3D Filme mit gerade mal 1080p relativ niedrig aufgelöst.
Man muss halt schon super Sampling maximal aufdrehen, damit man nicht zusätzliche Treppenbildung in den Displays bemerkt, aber das erhöht eben auch nicht die Auflösung der Quelle.
Bei 3D tut sich halt im consumer Markt nicht mehr viel.
 
Kraeuterbutter schrieb:
hab michnoch nicht mit den 3D-Parametern im skyplayer der Quest3 gespielt..
Kraeuterbutter schrieb:
3D-Player - name fällt mir grad ohne Steam nicht ein - der hat sehr sehr viele Einstellmöglichkeiten.. erschlägt einen fast damit
Ja, Einstellmöglichkeiten sind auf jeden Fall wünschenswert.

Bedeutend ist natürlich auch, in welchen Abstufungen diese Einstellungen möglich sind.
Bei der Augenabstands-Berücksichtigung wäre schön, wenn es nicht nur volle ganze Millimeter-Abstufungen sind, sondern Zehntel-Millimeter-Abstufungen, idealerweise sogar noch feiner.

Angenommen, bei einer Brille beträgt der Projektionsabstand zum Auge 5 cm. Im Vergleich zu einer absolut korrekten Einstellung für eine Unendlichkeitswahrnehmung eines Objektabstands würde bei einem durchschnittlichen Augenabstand bei Männern von 65 Millimetern ein Projektionsversatz von nur einem Millimeter nach innen dazu führen, dass man ein theoretisches Ferne-Objekt nun nur in einem (falschen) Abstand von 3,25 Metern (statt in quasi unendlicher Entfernung) wahrnimmt.

Sozusagen Schuhschachteleffekt, wobei hier die Schuhschachtel immerhin 3,25 Meter lang wäre. Dennoch, es wäre eine verfälschte und irritierende Darstellung dessen, was man eigentlich dem Betrachter realisieren möchte.
Das alles ist auch eigentlich gar keine höhere Mathematik, sondern eher reines korrektes Rechnen.

Nur bekommt man das zumindest bei fertig zu produzierenden Filmen nicht gleichzeitig für alle Menschen auf die Reihe. Die Augenabstände der Menschen sind verschieden. Bei Männern im Durchschnitt 65 Millimeter, bei Damen 62 Millimeter, insgesamt gilt als Bandbreite von 52 bis 78 Millimeter.
Computergames mit der permanenten Live-Berechnung von zwei perspektivisch korrekten Bildern (dazu müssen auch im Game Einstellungen berücksichtigt werden) in Verbindung mit einer im Detail (!) korrekt eingestellten 3D-Brille wären hingegen durchaus in der Lage, eine individuelle entfernungstreue Darstellung einer fiktiven Realität zu bieten. Da sind die Hersteller von Brillen, sowie die Produzenten von Computergames, gefordert.
Entfernungstreues 3D ist mittels Brillen keine Zauberwissenschaft bei Games. Dazu braucht es nur Präzision, Willen, sowie hinreichend fähige Technik.
 
Zuletzt bearbeitet:
ulx schrieb:
@Kraeuterbutter Das ist kein Glare, das sind Godrays.
Bedingt durch die Fresnel Linsen und bei der Index sogar noch relativ gering im Vergleich zu anderen Brillen mit Fresnel Linsen.
Headsets wie die Quest Pro und Quest 3 haben kaum noch Godrays, weil Pancake Linsen.
Außerdem sind 3D Filme mit gerade mal 1080p relativ niedrig aufgelöst.
Man muss halt schon super Sampling maximal aufdrehen, damit man nicht zusätzliche Treppenbildung in den Displays bemerkt, aber das erhöht eben auch nicht die Auflösung der Quelle.
Bei 3D tut sich halt im consumer Markt nicht mehr viel.
Godrays sind für mich die Einstrahleffekte unmittelbar in der Nähe von hohen Kontrasten..
also z.B. bei weißen Buchstaben auf schwarzem Hintergrund

bei der Index gibts eben noch diesen Glare
dass - wenn man in einem dunklen Kinoraum oder "Void" einen Film anschaut - ganze große Bereiche des Bildes "milchig" werden, ein Schleier drüber kommt

Godrays sind für mich eher "lokal" vertreten
der Glare ist nicht so recht definierbar wo er herkommt und betrifft große Teile des Bildes

das ganze hat fließende Übergänge


ich habe Quest3, Pico4, Index, Reverb G2 hier...
Glare ist bei der Index meiner Meinung nach am größten

die Pico4 wiederum hat wieder was anderes.. "Spiegelungen" in den Pancake-Linsen..
bei der Quest3 deutlihc geringer ausgeprägt..

bei der Pico4 kann man in sehr dunklen Szenen schon mal die virtuellen Controller mehrfach als "Geisterspiegelbilder" dann noch sehen - und zwar so gut in den Konturen umrissen, dass sie als Controller sogar erkennbar sind
 
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