Zwirbelkatz
Fleet Admiral
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Herzlich Willkommen bei diesem nicht ganz homogenen Monitorvergleich zwischen dem alteingesessenen Dell 2707 WFP (S-PVA) und dessen indirekten Konkurrenten, dem LG IPS236v (IPS).
Gliederung:
1. Inhalt & Grundlage des Tests
2. Technische Details und Preisvergleich
2.1. Die Seitenverhältnisse
3. Verpackung & Ersteindruck
4. Haptik und Optik des Monitors
4.1 Höhenverstellbarkeit, Neigungswinkel, Standfuß
5. Die inneren Werte: Schaltzeit und Blickwinkelabhängigkeit des Displays
5.1 Interpolationsverhalten des Monitors
5.2 Ausleuchtung
5.3 Pixelfehlerklasse
6. Das OSD, ein internes Tasten-Steuerungselement
7. Der Stromverbrauch der Geräte
8. Subjektive und objektive Benotung
______________________________________________________
1. Inhalt & Grundlage des Tests
Im Auftrag des Unternehmens „Vico Research“ führe ich diesen Monitortest des LG Produktes durch. Das Unternehmen hat es sich, laut eigener Angabe, zur Aufgabe gemacht, als Schnittstelle zwischen dem jeweiligen Vertriebsunternehmen (LG) und den Endkunden (Hier: CB) zu fungieren. Zu diesem Zweck treffen die Mitarbeiter von Vico Research eine Entscheidung darüber, wer in einem Forum ein sogenannter „Opinion Leader“ ist. Zutreffende Personen werden dann angeschrieben sowie bei gegenseitigem Interesse für eine Produktpräsentation rekrutiert. Dabei ist die Wahl dieses Mal auf mich gefallen.
Zu zwei Produkten der Firma LG hat der Forenbenutzer „Dorndi“ bereits Testberichte verfasst, deren Messlatte ziemlich hoch liegt, wie ich finde. Zu finden sind diese Tests anderer LG-Monitore hier:
LG Flatron E2350VR
LG Flatron E2360V
2. Technische Details und Preisvergleich
An einer hohen Messlatte hat in dieser Produktpräsentation auch der LG IPS236 zu leiden. Sein Kontrahent ist der Dell 2707 WFP, der sich seit knapp vier Jahren in meinem Besitz befindet. Mir ist klar, dass sich die beiden Monitore drastisch im Marktpreis unterscheiden. Dennoch habe ich mir persönlich schon die Frage gestellt, ob ich nicht nach so vielen Jahren mal wieder einen neuen Monitor kaufen könnte – dabei fiel dann die Wahl durchaus auf Produkte, die nunmehr unter 300 Euro liegen.
Letztlich muss man eines festhalten. Die Preise für große Monitore, auch mit technisch aufwändigen und hochwertigen Panels, sind in den letzten Jahren drastisch gefallen.
Preisveränderung Dell 2707 WFP (ca. 740€)
Preisveränderung LG IPS236 (ca. 170€)
Augenscheinlich reden wir allerdings dennoch von einem Vielfachen des Ausgangspreises bei dem Produkt von Dell. Ein 27“ großes Display war sehr lange Zeit ein absoluter Exot – selbst auf der von Enthusiasten frequentierten Plattform ComputerBase vollzieht sich der Wandel hin zu großen Displays über 22 Zoll erst in jüngster Zeit:
Ungeachtet aller Trends habe ich, eben weil der Dell 2707WFP so wuchtig und groß ist, persönlich schon desöfteren auf die moderne Konkurrenz geschielt und abgewägt, ob sich ein Nachfolger heraus kristallisieren könnte. Sowohl Platz- als auch Stromverbrauch meines alten Monitors sind relativ unverhältnismäßig hoch.ComputerBase schrieb:Auch bei den von unseren Lesern genutzten Bildschirmauflösungen gab es weniger Verschiebungen als von den letzten Jahren gewohnt. Konnten wir im Jahr 2009 eine deutliche Diversifizierung der Auflösungen weg von wenigen sehr weit verbreiteten hin zu einer Menge oft genutzten Einstellungen verzeichnen, hat sich an diesem Bild im Jahr 2010 wenig geändert. Die Zeiten, in denen einzelne Auflösungen (wie einst 1024 x 786 oder 1280 x 1024) über 50 Prozent der Abrufe auf sich vereinten, sind endgültig vorbei. Stattdessen vereinen vier verschiedene Auflösungen mit einer Bandbreite von 20 bis 10 Prozent Anteil gut 60 Prozent der Seitenabrufe auf sich, die restlichen 40 Prozent sind breit über eine Reihe von Einstellungen verstreut. Einen klaren Gewinner gibt es dabei: Die Auflösung 1.920 x 1.080 konnte ihren Anteil bei unseren Lesern mehr als verdoppeln. Der Anteil der Abrufe, die bei einer Auflösung jenseits der 2.048 x **** erfolgen, blieb hingegen unverändert bei 0,7 Prozent.
Dieser Test soll nun klären, ob der LG IPS 236V noch in anderen Disziplinen fernab der reinen Vernunft von Stellfläche und Stromverbrauch wird auftrumpfen können!
Technische Details – Der Markt hat sich verändert:
- Bildschirmdiagonale: 23 Zoll
- Bildschirmgröße: 58,4 cm
- Auflösung max.: 1.920 x 1.080 Pixel Widescreen
- Bildschirmformat: 16:9
- Reaktionszeit: 5 ms
- Kontrastverhältnis (dynamisch): 5.000.000:1
- Kontrastverhältnis (typisch): 1.000:1
- Helligkeit: 250 cd/m² / Full HD
- LCD-Technologie: S-IPS Panel; LED-Backlight
- Pixelabstand: 0,265 mm
Verschiedene Panel-Technologien im Vergleich
Quelle: HWLuxx
2.1. Die Seitenverhältnisse
Auffällig ist der Trend zu Displays mit der Resolution von 1080 Pixeln in der Tiefe. Der LG IPS236 vereint eine Anzahl von 2.073.600 Pixeln auf seine 23“ Bildschirmdiagonale, bei einer Breite von 1920 Pixeln. Diese Auflösung wird als Full HD bezeichnet.
Sie ist, trotz aller so häufig in den News zu Monitor-Produktvorstellungen auf ComputerBase geäußerten Kritik, selbst im Steam-Benutzer-Survey die mit merkbarem Abstand genannte "Primary Display Resolution":
Quelle: http://store.steampowered.com/hwsurvey/
Wer über das Verhältnis von 16:9 beziehungsweise 16:10 diskutieren möchte, ist hier richtig aufgehoben:
Diskussion: 16:10 vs 16:9, alles nur 'Geiz ist geil'?
3. Verpackung & Ersteindruck
4. Haptik und Optik des Monitors
Der Monitor ist, wie es in dieser Preisklasse üblich ist, komplett aus Plastik gefertigt. Auffällige Designelemente sind der an Baumharz erinnernde Standfuß, der eine gewisse, ätherische Optik hat. Ebenfalls durchsichtig ist der untere Rand der Monitorunterkante – welchen Nutzen das auch immer haben soll.
Sowohl im Rahmen der Front wird der Benutzer gespiegelt; als auch auf der nahezu glänzenden Rückseite des Monitors, was hingegen vernachlässigbar ist.
Fingerabdrücke dürften allerdings ebenso vorprogrammiert wie einfach zu entfernen sein. Im Gegensatz zum Dell 2707WFP mit gebürstetem Aluminium und Glasfuß wirkt der LG Monitor geradezu wie ein Leichtgewicht. Der IPS236V ist deutlich schmaler. Durch die waagerecht ausgestellten Monitoranschlüsse auf der Rückseite ist eine sehr flache Panel-Bauweise ermöglicht worden.
Eine sehr angenehme Eigenschaft bieten die Bedienknöpfe für die Monitoreinstellungen, die keine Erhöhung gegenüber dem Rest der Front aufweisen. Sie funktionieren ähnlich der Funktionsweise eines Touch-Displays und reagieren bereits auf sanften Druck mit der Fingerspitze.
Dieses optische Gimmick führt allerdings dazu, dass eine Ertastung der Funktionstasten im Dunkeln eher einem Glücksspiel ähnelt, denn einer zielführenden Betätigung einzelner Bedienfelder. Die Tasten liegen relativ nah beisamen, der Abstand zum Power-Taster ist jedoch ausreichend dimensioniert.
4.1 Höhenverstellbarkeit, Neigungswinkel, Standfuß
Eine Höhenverstellbarkeit der Displayhöhe bietet der LG Monitor nicht ab Werk. Die Neigungswinkel sind nach unten und nach oben hin ausreichend dimensioniert.
Neigungswinkel zur Seite vermisst man hingegen komplett. Eine entsprechende Halterung kann jedoch bei LG nachbestellt werden. Da stellt sich die Frage, ob man eine weitere Halterung nicht hätte in der Kostenkalkulation des Produktes unterbringen können. Darf man diese Ansprüche im Bereich unter 200 Euro äußern?
Der Standfuß mutet etwas eigentümlich an, erfüllt die ihm aufgetragene Aufgabe jedoch zufriedenstellend und hinreichend stabil. Der Standfuß wird ohne die zwingende Zuhilfenahme von Werkzeug mit dem Monitor justiert. Dazu dient eine Schraube auf der Unterseite des Standfußes. Diese Montage gestaltet sich sehr schnell und leichtgängig. Ein Wackeln in der Horizontale bleibt nicht aus, wenn der Schreibtisch ungeschickt angeschoben wird.
Der LG 236 Monitor macht einen durchweg leichtfüßigen Eindruck. Insgesamt wirkt der Monitor zwar modern, schlicht und schlank; aber eben - meiner sehr subjektiven Betrachtung nach - nicht sehr hochwertig. Denn an mancher Stelle wäre in meinen Augen ein wenig mehr Ergonomie glücklicher gewesen, als eine Orientierung an Designvorgaben oder der Kostenschraube.
5. Die inneren Werte: Schaltzeit und Blickwinkelabhängigkeit des Displays
a) Testsegment: Videos & Full-HD-Videos
Ich habe mir mit dem Monitor einige Videos kürzerer Länge angesehen. Bei der Betrachtung von Videos auf beispielsweise „www.rofl.to“ oder „www.youtube.com“ konnte ich keinerlei Beeinträchtigung bei der Flüssigkeit der Bildwiedergabe erkennen. Das Display hat sich meinem Ermessen nach keine Schwächen erlaubt, sowohl die flüssige Darstellung schneller von Szenen mit niedriger Auflösung und Quellenqualität, als auch 1080p-Videos gelangen dem Produkt von LG ohne Einschränkung.
Bei längeren Spielfilmen und solchen Videos mit höchster Qualität (Quelle: DVD) war die Schaltzeit ebenfalls zufriedenstellend, was nicht wertend gemeint ist. Die Blickwinkelabhängigkeit jedoch, bei einer Betrachtung von ca. 2-3 Metern Entfernung von meiner Couch aus, war im negativen Sinne nicht zu vergleichen mit meinem bisherigen Display; dem Dell 2707WFP.
Die Blickwinkelabhängigkeit ist keineswegs desaströs schlecht, doch eine gewisse Blaustichigkeit stellt sich ein, sobald man über eine gewisse Toleranzschwelle horizontal oder vertikal von dem „üblichen“ Abstand abweicht, den man sonst als Einzelbenutzer für eine ergonomische Nutzung eines Computer-Monitors gewohnt ist.
Falls man nun kein Problem damit hat, sich den Monitor manuell zurecht zu drehen oder zu kippen, werden diesen Probleme weitestgehend nivelliert. Das bedeutet, dass sich der sehr leichte Monitor problemlos versetzen und verlagern lässt. Das ist ein wenn vielleicht auch unfreiwilliger Pluspunkt des Produktes. Würde ich meinen 27 Zoll-Monitor jedes Mal für einen DVD-Abend per Hand versetzen müssen, würde mich der Aufwand allerdings doch stören. Zumal bei einem Gewicht von immerhin 12,5kg. Zum Glück ist das jedoch kaum notwendig:
Quelle: Netzwelt.deEinen praktischen Teil seiner inneren Werte kann man dem 27-Zöller bereits im ausgeschalteten Zustand ansehen. Wie die anderen Dell-Displays ab einer Größe von 24 Zoll verfügt auch dieses Breitbild über einen integrierten Speicherkartenleser und vier mindestens ebenso nützliche USB-Ports. Glücklicherweise bleibt die Funktion trotz der betörenden Form nicht auf der Strecke. Selbst die Verstellmöglichkeiten sind ausgesprochen ansehnlich. Drehen, Neigen, Erhöhen und Absenken beherrscht der Flachbildschirm wie kaum ein zweiter.
Die logische Grenze ist beim LG 236v doch spätestens dann erreicht, wenn man mit mehreren Gästen einen Film aus mittlerer bis weiter Entfernung schauen möchte. Da hilft es wenig, den Monitor hin und her zu schieben; die Freunde am Rand der Couch werden zwangsläufig nicht in den vollen Genuss eines unverfälschten Bildes kommen. Allein die Größe ist dafür mit 23 Zoll jedoch grenzwertig, sodass man sich vorher überlegen sollte, welche (sichtbare) Displaygröße man sich gönnen möchte. Nicht jeder Käufer möchte sich ein extrem großes Display zu entsprechendem Preis anschaffen. Der Platzverbrauch auf dem Schreibtisch spielt ebenfalls häufig keine untergeordnete Rolle.
b) Testsegment: Spiele
Trackmania Nations 1.0:
Die Geschwindigkeit des Displays ist für dieses - gemessen an anderen Spielen sehr schnelle - Rennspiel gerade noch ausreichend flott. Auf verwinkelten Technik-Strecken reicht die Schaltzeit aus, wobei ich Jahre lang vor keinem CRT mehr gesessen habe und es daher nur schätzen kann. Bei Highspeed-Strecken mit langgezogenen Kurven und hektischen Richtungswechseln könnte die Reaktion ein wenig knackiger sein, wirkt aber dennoch nie träge.
Spielbarkeit: 7/10
Duke Nukem Forever:
Dieser Shooter lässt sich mit dem Monitor weitestgehend problemlos bewältigen.
Spielbarkeit: 8/10
Command and Conquer 3 - Kanes Rache:
Das Strategiespiel "CnC 3" ist auf 30 Frames begrenzt und hat zu keiner Zeit derart schnelle Bildwechsel, dass der Monitor damit Probleme aufzeigen könnte.
Spielbarkeit: 10/10
5.1 Interpolationsverhalten des Monitors
Unter einer Interpolation versteht man den Betrieb des Gerätes in einer nicht ab Werk nativ ausgewählten und optimierten Auflösung. Beim LG236v liegt die native Auflösung bei 1920x1080 Bildpunkten:
Quelle: WikipediaDie Interpolation ist ein notwendiger Bestandteil des Signalverarbeitungsweges digitaler Bilder, da alle Änderungen an der Pixelmenge und der Farbe nur hiermit realisiert werden können. Im gesamten Verarbeitungsweg zwischen Bilderzeugung und -darstellung wird mehrfach interpoliert - dabei entsteht immer ein Schärfeverlust.
Die native Auflösung des LG 236 Monitors beläuft sich auf 1920x1080 Bildpunkte. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass eine höhere, dargestellte Auflösung des Bildschirms näherungsweise gleichbedeutend mit einer höheren Leistungsanforderung an die Grafikkarte einher gehen kann. Bei Inhalten wie Online-Videos, die in Browsern dargestellt werden, kann eine extrem hohe Auflösung allerdings auch von dem verbauten Systemprozessor oder sogar der Leistungsfähigkeit der Internetanbindung abhängig sein.
Während man im Browser relativ problemlos Videos aus einer niedrigeren Auflösung bei einem vernachlässigbaren Qualitätsverlust betrachten kann, gestaltet sich dies insbesondere in Spielen anders. Dort sind die Anforderungen insbesondere an die Grafikkarte extrem hoch, wenn die Auflösung so hoch gewählt werden soll, wie sie bei diesem Testmodell nativ ist.
Ein kleines Rechenbeispiel veranschaulicht diese Problematik:
19 Zoll-Monitor @ 1440x900 Pixel:
1.296.000 Pixel
23-27 Zoll-Monitor @ 1920x1080 (LG 236v)
2.073.600 Pixel
1920x1200 (bspw. DELL 2707wfp) Pixel:
2.304.000 Pixel
Gegenüber einem 19 Zoll-Monitor muss die Grafikkarte beim LG-Bildschirm in 1920x1080er Auflösung also rund 60% mehr Pixel berechnen, damit die Pixelfülldichte des Monitors erreicht wird. Das ist Grund genug, um bei einem in gewisser Hinsicht nicht den Leistungsanforderungen eines Videospiels genügenden Spielerechners die Auflösung herunterzuschrauben.1.296.000 Pixel
23-27 Zoll-Monitor @ 1920x1080 (LG 236v)
2.073.600 Pixel
1920x1200 (bspw. DELL 2707wfp) Pixel:
2.304.000 Pixel
Wie man dann sehen kann, ist sogar unter Umständen eine aktuelle Onboard- Grafikkarte (will sagen: Onchip-Grafikkarte) dazu im Stande, selbst den Großteil aktueller Videospiele flüssig widerzugeben:
HT4u.net: Llano Apu Review
Der hier vorgestellte Monitor von LG kann bei der Interpolation in 1600x900 nicht völlig überzeugen. Die krumme Auflösung ist leider notwendig, um das Seitenverhältnis des Monitors beizubehalten. Meine getesteten Spiele sind:
- „Trackmania Nations Forever 1.0“
- „Duke Nukem Forever“
- „Command and Conquer 3: Kanes Rache“
Die Interpolation in Spielen:
Trackmania:
x
Duke Nukem Forever:
x
Command and Conquer 3: Kanes Rache
x
To come ...
5.2 Ausleuchtung
Die Ausleuchtung des LG 236v ist nicht als homogen zu bezeichnen. Wenn man keine Änderungen an der Werkseinstellung von 100% Helligkeit vornimmt, überstrahlt das Bild im unteren Bereich sowie in der rechten, mittleren bis unteren Hälfte.
Diesem Effekt kann man entgegen wirken, wenn man die Helligkeit reduziert. Das geht, meinem Empfinden nach, auf Kosten der Bildschärfe und des Kontrastes. Der Kontrast ist ohnehin mit einem Verhältnis von 5.000.000:1 hemmungslos übertrieben angegeben. Stellt man also nur ca. 50% oder 75% Helligkeit ein, marginalisieren sich die Lichthöfe zunehmend. Der Bildqualität wird damit jedoch kein Gefallen getan.
Der gemittelte Stromverbrauch bei einer Ausleuchtung von 80% liegt bei ca. 58 Watt. Die Reduzierung der Ausleuchtung auf 80% stellt für mich den besten Kompromiss zwischen Ausleuchtungshomogenität und Bildschärfe dar. Eine Stärke des LG 236v mit LED-Backlight Beleuchtung ist der respektable Schwarz-weiß-Kontrast.
5.3 Pixelfehlerklasse
Der LG 236v hat einen blauen Pixelfehler im deutlich sichtbaren, oberen Bereich auf der linken Seite. Ich kann nicht sagen, ob das repräsentativ ist für die ganze Serie, aber so etwas wie Pixelfehler möchte ich persönlich im Jahre 2011 nicht mehr erdulden müssen. Daher habe ich einen Punktabzug im Fazit vorgenommen.
Der Dell 2707wfp hat nach über 4 Jahren keinerlei solche Ausfallerscheinungen. Die Kaufinteressenten sollten sich jedoch bewußt machen, dass die Anzahl fehlerhafter Pixel selbst innerhalb einer Serie stark streuen kann.
6. Das OSD, ein internes Tasten-Steuerungselement
Per schicken, drucksensiblen Tasten lässt sich der Monitor mit einigen Feineinstellungen im „On-Screen-Display“ justieren. Zu der Funktionalität ist unter der Überschrift „Haptik und Optik“ bereits ein Wort verloren worden. Was die Auswahlmöglichkeiten anbelangt, finden sich typische Funktionen wie die Verstellbarkeit der Bildschirmhelligkeit oder aber diverse Bildschirmmodi, aus denen man wählen kann. Diese sind namentlich „Benutzer“, „Film“, „Text“, „Foto“, „sRGB“.
Man kann wählen, ob die kleine blaue LED zur Betriebsanzeige permanent aufleuchten soll, oder nicht. Es gibt die Auswahl zwischen einer ganzen Latte an Menu-Sprachen, bis hin in den asiatischen Raum. Einstellmöglichkeiten zur Helligkeit, dem Kontrast und der Schärfe existieren. Diese bewegen sich aber in einem dem Gerät rein durch technische Restriktionen begrenzten Rahmen. Das soll bedeuten, dass Extremwerte auf einer der Skalen meist dazu führen, dass andere Werte nicht mehr zwangsläufig stimmig und realistisch dargestellt werden.
Zu bemerken ist, dass der Monitor ab Werk mit einer Helligkeitseinstellung von 100% daher kommt; diese sorgt einerseits für sehenswerte schwarz-weiß Kontraste; vor allem in Spielen. Andererseits wirkt die Helligkeit häufig derart stark präsent, dass sich ein zu kaltes, tendenziell blaustichiges Bild, vor allem bei der Text- und Bildbearbeitung, negativ auswirken kann. In einem begrenzten Rahmen können die oben aufgeführten Benutzermodi Abhilfe schaffen, doch führen die dann anderweitig intensiven Einstellungen abermals und ihrerseits zu Nebeneffekten.
Die Voreinstellung der Farbtemperatur wird gegliedert in drei Schritte. Diese werden aufgeführt als „Warm“, „Mittel“ und „Kalt“. Es besteht durchaus die Möglichkeit einer ganzen Reihe von Feineinstellungen, wobei ich persönlich kein Freund davon bin.
Falls man sich vertan hat, bietet das Menu jederzeit die Möglichkeit an, gefahrlos ein Reset auf die Werkseinstellungen vorzunehmen.
7. Der Stromverbrauch der Geräte
Stellt man die Bildschirmhelligkeit auf den Wert von „0“, kann man den Stromverbrauch des LG-Monitors um ca. 39% senken. Ob das letztlich einen anwendungsrelevanten Nutzen hat, sollte jeder selbst entscheiden. Ausgehend von der Vermutung, dass meine Messwerte mit einem "Voltcraft SBC-500" Messgerät valide sind, ist die Behauptung "Stromverbrauch: 36W (typisch), 0.5W (Standby)" glatt gelogen.
Der Dell 2707wfp überzeugt in dieser Disziplin nicht sonderlich. Zwar ist die Ausleuchtung homogener und selbst auf 50% (Werksangabe) souveräner als beim LG 236v, doch sind die dabei anfallenden 88 Watt Stromverbrauch nicht zu vernachlässigen.
Insbesondere im Hochsommer sorgt der Monitor durch das sehr heiße Aluminium auf der Rückseite für eine zusätzliche Wärmequelle in der Wohnung. Das belastet nicht nur den Geldbeutel, sondern lockt obendrein Fliegen an, die mit Vorliebe auf dem warmen Monitor landen.
8. Subjektive und objektive Benotung
Die Benotung, resultierend aus meinem subjektiven Erfahrungsbericht:
LG 236v:
Bildschärfe: 8/10
Optik: 8/10
Reaktionsgeschwindigkeit: 7/10
Interpolation: 6/10
Preis- Leistungsverhältnis:
Stromverbrauch: 7/10
Platzaufwand: 9/10
Ergonomie / Erweitungskarten: 4/10
Schwarzwert / Ausleuchtung: 7/10 (Bei 80%)
Nebengeräuschfreiheit: 10/10
Die Stärken:
- Preis
- Stromverbrauch dank LED-Backlight
- Schlankes Design / moderne Optik
- Für Gelegenheitsspieler und Videos ausreichend reaktiv
Summe insgesamt: 73%
Dell 2707wfp:
Bildschärfe: 9/10
Optik: 10/10
Reaktionsgeschwindigkeit: 6/10
Interpolation: 7/10
Preis- Leistungsverhältnis: 5/10
Stromverbrauch: 2/10
Platzaufwand: 4/10
Ergonomie / Erweiterungskarten: 8/10
Schwarzwert / Ausleuchtung: 9/10
Nebengeräuschfreiheit: 9/10
Die Stärken:
- TV aus mittlerer Entfernung und ungünstigem Blickwinkel kein Problem
- Optik, Haptik, Wertigkeit
- Ergonomie / Anschlussmöglichkeiten
- Farbtreue / Bildbearbeitung / Kalibrierbarkeit sinnvoll
- 1200 Pixel Bildtiefe wirken sich beim Surfen vorteilhaft aus
Summe insgesamt: 69%
Die Benotung, resultierend aus diversen, subjektiven Erfahrungsberichten von Geizhals:
Die Benotung, resultierend aus einem wissenschaftlichen Testbericht:
LG 236v:
Dell 2707wfp:
Vielen Dank an "Vico Research" für die Bereitstellung des Produktes und an ComputerBase für die Vermittlung und den Support.
ToDo:
- Rote Bereiche.
Änderungen:
18.07.2011: Stromverbrauchsmessungen abgeschlossen.
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