Elektroden Schweissen Tipps?

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Guten Abend heute hatte ich Praxis in der Schule Thema Elektroden Schweissen,
herje ich ging damit unter eine sauber Naht auf die Reihe zu bekommen.

Hat jemand Tipps dazu?

MIG/MAG geht ohne Probleme da man dort ja stechend Schweissen kann.


Edit:
Geschweisst (versucht) wurde eine Kehlnaht, mit 12mm S245JR (Baustahl)
 
Welche Art von Tipps brauchst du denn?
Thema Einstellung/Stromstärke? Elektrodenführung?
Was genau klappt denn nicht? Zuviele Lunker und Einschlüsse oder einfach sehr unsaubere, ungleichmäßige Naht?
Ein bisschen Präziser müsste es schon sein das man dir helfen kann.

Ich pers. Bin garkein Fan von Elektrode. Im Außenbereich geht es aber halt nicht anders. Ist nach meiner Erfahrung deutlich schwieriger bzw. erfordert mehr Erfahrung.
 
AnimeJunkie787 schrieb:
Hat jemand Tipps dazu?
Ja, üben bis zum Sonnenbrand.
Mir wurde während der Ausbildung die Schrottkiste gezeigt und eine Großpackung Elektroden in die Hand gedrückt.
Nachdem alles verschweißt war, hat es geklappt.
 
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Khaotik schrieb:
Welche Art von Tipps brauchst du denn?
Thema Einstellung/Stromstärke? Elektrodenführung?
Was genau klappt denn nicht? Zuviele Lunker und Einschlüsse oder einfach sehr unsaubere, ungleichmäßige Naht?
Ein bisschen Präziser müsste es schon sein das man dir helfen kann.

Ich pers. Bin garkein Fan von Elektrode. Im Außenbereich geht es aber halt nicht anders. Ist nach meiner Erfahrung deutlich schwieriger bzw. erfordert mehr Erfahrung.
Die 1. Naht klappt schon ganz gut,
aber wenn ich ueber die Erste drueber schweissen muss wirds immer eine Sauerei und sieht dann nicht mehr dannach aus sondern sieht aus wie ein Sumpf aus Eisen

Geschweisst hatte ich immer zwischen 100 und 110 Ampere (Herstellerangabe 60-110)
und bei den dickeren 120-130 Ampere (Herstellerangabe 100-130)

Ergänzung ()

phil. schrieb:
Ja, üben bis zum Sonnenbrand.
Mir wurde während der Ausbildung die Schrottkiste gezeigt und eine Großpackung Elektroden in die Hand gedrückt.
Nachdem alles verschweißt war, hat es geklappt.
Ja hat die Schule auch nur eine {Packung bisher gekostet um das ich wenigstens die 1. Naht recht sauber hinbekomme. Was hast du gelernt wenn ich fragen darf?
 
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AnimeJunkie787 schrieb:
Die 1. Naht klappt schon ganz gut,
aber wenn ich ueber die Erste drueber schweissen muss
Ich habe vor ca. 55 Jahren E-Hand-Schweißen gelernt, damals haben wir mit einer Einzelraupe ca. 250 mm lang auf einem Blech 10 mm dick , 150 x 300 mm groß angefangen. Dann dort auf das Blech im Abstand von ca. 15 mm die zweite Einzelraupe und so weiter und so weiter, bis das Blech voll war. Danach das nächste Blech und das solange, bis die Einzelraupen gerade waren und gleichmäßig aussahen.

Wenn das geschafft war, kam Auftragsschweißen dran. Gleiches Blech, gleiche Größe, oben eine Einzelraupe ca. 15 mm vom linken Rand entfernt beginnen und ca. 15 mm vor dem rechten Rand beenden. Dann an diese Raupe von unten her die nächste Raupe schweißen, und zwar so, dass die obere Raupe zu ca. einen Drittel überdeckt wurde. Das Ganze solange, bis das Blech vollgeschweißt und danach etwa 5 mm dicker war als vorher. Immer schön jede Raupe von Schlacke befreien, mit der Drahtbürste putzen und die nächste Raupe schweißen. Sollte mal ein Schlackeloch passieren (bei Anfängern kommt das vor) muss man das ausschleifen (Flex) und die Raupe ausbessern.

Und immer schön der Blaswirkung durch die Neigung der Elektrode entgegenwirken, sonst gibt es gegen Ende der Raupe die bekannten Schlackelöcher, weil die Schlacke vor das Schmelzbad läuft.

Die nächsten Schritte waren dann Kehlnaht in Wannenposition, Kehlnaht waagerecht, Kehlnaht senkrecht, V-Naht waagerecht und V-Naht senkrecht; danach Kehlnaht Überkopf waagerecht und senkrecht. Weiter ging es mit Quernähten. Heute gibt es dafür exakte Positionsbezeichnungen nach DIN.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schweißposition

Die Kehlnächte wurden gebrochen, um nachzusehen, ob die Wurzel richtig geschweißt war, die V-Nähte ebenfalls. Zuletzt sozusagen als Krönung musste man ein zwei Rohre mittels V-Naht in Zwangslage verbinden, das war echt schwer; heute könnte ich das wegen "Rücken" überhaupt nicht mehr.

Auftragsschweißen habe ich im späteren Berufsleben hin und wieder auch gebraucht, z.B. wurden in der Landwirtschaft abgenutzte Pflugschare auf diese Weise regeneriert. Das ist natürlich heutzutage fast undenkbar.

Eigentlich hilft nur üben, üben und nochmals üben., am besten unter ständiger Anleitung und Kontrolle.
 
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Jo wie geschrieben mir macht das nur Probleme beim Elektrodenschweissen,
MIG/MAG ging die erste Naht nach 3 Stunden und zum Ablschlusstest nach 6 Stunden war auch der Rest nicht mehr so das Problem und es gab einen 2er :schluck:


Im Moment kann ich auch nicht wirklich ueben da ich keinen Betrieb mehr dafuer habe, ich mach die Schule auf eigener Faust vielleicht ergibt sich kommende Woche was, was schon Vorteilhaft waere.
 
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AnimeJunkie787 schrieb:
MIG/MAG ging die erste Naht nach 3 Stunden und zum Ablschlusstest nach 6 Stunden
Ernsthaft jetzt, Abschlusstest nach 6 Stunden? Für meine MIG/MAG-Grundprüfung habe ich während meiner Ausbildung ca. 4 Monate 45 Stunden pro Woche gesessen (Samstags wurde der Schrott und die Werkstatt insgesamt aufgeräumt), E-Hand-Grundprüfung 5 Monate, Gas-Schweißen und Brennschneiden ca. 3 Monate. Am Lehrgangsende kommt dann noch WIG-Schweißen dazu, aber nur Grundkenntnisse, ebenso Plasma-Schneiden. Da war aber neben der Praxis auch sehr viel Theorie dabei. Ein Schweißer hat neben seinen rein handwerklichen Fertigkeiten auch noch Kenntnisse nachzuweisen, die denen eines Metallurgen sehr nahe kommen. Meine letzten Wiederholungsprüfungen (ja, auch das muss ein Schweißer regelmäßig machen) habe ich vor ca. 15 Jahren absolviert, die werden im Schweißerpass eingetragen, den man nach bestandenen Prüfungen vom DVS (Deutscher Verband für Schweißtechnik) ausgestellt bekommt. Wenn Du Wert auf eine Stelle als Schweißer in einem Unternehmen legst, solltest Du auf der Ausstellung eines solchen Schweißerpasses bestehen.

Hier in Sachsen gibt es verschiedentlich Ausbildungszentren für Schweißer, dorthin wird man vom Jobcenter vermittelt, das auch die Ausbildungskosten übernimmt, natürlich neben dem ALG. Die Ausbildung dauert dort je nach Umfang und welche Prüfungen man braucht zwischen 4 Monaten und einem Jahr. Diese Zentren wird es sicherlich auch in anderen Bundesländern geben.

Kleiner Scherz am Rande:
Das Wichtigste beim schweißen ist das "w".
 
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AnimeJunkie787 schrieb:
Was hast du gelernt wenn ich fragen darf?
Lesen, schreiben, rechnen und während der Schlosserlehre auch schweißen.
Irgendwann im letzten Jahrtausend.
 
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omavoss schrieb:
Ernsthaft jetzt, Abschlusstest nach 6 Stunden? Für meine MIG/MAG-Grundprüfung habe ich während meiner Ausbildung ca. 4 Monate 45 Stunden pro Woche gesessen
Ich schätze mal, dass der TE hier keine Ausbildung zum Fachschweißer inkl. Prüfung nach DVS macht und hinterher z.B. Druckbehälter o.Ä. schweißen darf.
Da gehört dann doch deutlich mehr dazu.
Klingt für mich mehr nach einem Grundkurs Schweißen das man es halt mal gemacht und gelernt hat.
Ich habe in der Lehre auch mal einen Schweißkurs besucht. Waren insgesamt glaube ich zwei Wochen. Gelernt haben wir da Elektrode, MIG/MAG und etwas WIG.
Heute schweiße ich eigentlich ausschließlich noch mit MAG. Ist für mich am einfachsten und schönsten zu arbeiten.

Ich habe mal festgestellt, dass es auch einen Unterschied macht, wo man die Masse am Werkstück platziert. Dementsprechend konnte man auch die Blaswirkung etwas beeinflussen.
Wenn man es kann, kann man mit Elektrode wirklich schöne Nähte zaubern.
 
Khaotik schrieb:
Wenn man es kann, kann man mit Elektrode wirklich schöne Nähte zaubern.
Stimmt genau. Ich habe sehr gern mit der Elektrode geschweißt, nur ist das eben schon einige Jahre her. Irgendwann so mit spätestens 50 ist der Bewegungsapparat "hinüber", die Augen machen nicht mehr so mit; so richtig effektive Absaugungen wie heute gab es damals auch noch nicht, sodass die Lunge sicherlich einiges an Schweißrauch abbekommen hat.

Wenn man Schweißer lernt und einige Jahre in dem Fach gearbeitet hat, sollte man danach streben, sich evtl. zum Schweißfachmann oder sogar zum Schweißfachingenieur zu qualifizieren. Damit hat man dann mehr eine Anleitungsfunktion im Schweißfachbetrieb und das ist zwar nun mehr geistige als körperliche Arbeit, kann aber genauso schön sein und Spaß machen. Heutzutage gibt es Schweißroboter, die durch qualifizierte Schweißer eingerichtet und überwacht werden müssen, auch damit fällt die körperliche Arbeit teilweise aus.

Insgesamt gesehen bereue ich nicht, diesen Berufsweg eingeschlagen zu haben, Schweißer ist ein interessanter und vielseitiger Beruf mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten. Nun; heute bin ich Rentner und schweiße nur noch hin und wieder einmal etwas für meinen persönlichen Bedarf mit E-Hand mit der Elektrode. Dafür besitze ich einen Inverter als Stromquelle, das Ding ist nicht größer als ein Waschmittelkarton, wiegt ca. 5 kg und kann max. 140 A Strom liefern, das reicht für eine 4-mm-Elektrode. Derartig kleine Geräte waren zu meiner Lehrzeit vor 55 Jahren unvorstellbar!
 
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In der Schweißtechnik hat sich die letzten paar Jahre viel bewegt. Um die Jahrtausendwende habe ich noch mit klassischen MAG-Geräten gelernt. Als Schlosser hat man sich da angeguckt was man wie verschweißen will, Strom überschlägig eingestellt und auf nem Probeblech nach Gehör den Drahtvorschub passend gestellt.
Da kamen dann saubere Nähte und oft genug viele Spritzer bei raus. :D
Wenn man auf Montagen mal mit nem E-Gerät was reparieren musste hat man das eigentlich immer dem Azubi aufs Auge gedrückt - zumindest das schleppen von dem Inverter.

Die Geräte die wir vor ein paar Jahren für meinen Arbeitgeber gekauft haben fragen dich heute nach dem Einschalten welche Werkstoffpaarung du in welcher Dicke, Anordnung und Lage verschweißen willst und wählen entsprechend eine Kennlinie aus. Da kannst dann an der Pistole noch Stromstärke etwas verringern oder erhöhen, hast Knöpfe für Nahtanfang und Endkrater usw.
Damit kann selbst ich, als jemand der nur noch alle paar Jahre mal bisschen schweißt ohne Anlauf brauchbare Nähte mit legen.
Wenn bei uns heute mal einer hinter einem Teil herfahren muss zur Nacharbeit nimmt der einfach nen Akku-Gerät mit. Reicht für 2-3 Elektroden...
 
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