News Elektronikschrott: Illegale Müllexporte sind globales Problem

Es wundert mich, dass sich hier noch keine Industrie entwickelt hat die effizient die Rohstoffe aus dem "müll" herausfiltert. Das ist eine Goldgrube.
 
Ich entsorge meinen Elektromüll immer Fachgerecht bei uns in der Städtischen Schrott Deponie, in einem Container.

Doch seltsamerweise sehe ich diese Container in Massen, in Afrika und Co. mit all dem Elektroschrott.
Sehr seltsam das ganze.
 
Faint schrieb:
Es wundert mich, dass sich hier noch keine Industrie entwickelt hat die effizient die Rohstoffe aus dem "müll" herausfiltert. Das ist eine Goldgrube.

Nein es ist leider keine Goldgrube. Das Recycling ist nur profitabel wenn es unter den jetzigen Bedingungen betrieben wird: 3te Welt Löhne, am besten Kinder, keinerlei Arbeitsschutz, alles Handarbeit, etc.
Wenn es hier in .de oder in den USA gemacht wird mit den hiesigen Auflagen, dann kostet das viel Geld, Geld welches auf den Produktpreis aufgeschlagen werden muss. Der Wiederverkauf der Rohstoffe deckt die Recyclingkosten eben nicht.
 
Wenn den Herstellern die Rohstoffe so wichtig wären, wie sie einem immer Glauben machen wollen, dann würde die Elektroindustrie selbst etwas gegen solcherlei Machenschaften unternehmen.
Denn wenn bei der primitiven "Verwertung" in Afrika viele wertvolle Rohstoffe draufgehen, kann das doch eigentlich nicht im Sinne der Industrie sein, wenn sie wirklich sooo wertvoll sind.

Aber das zeigt mal wieder nur, dass die ach so tolle Mülltrennung in unseren Breiten absolut nutzlos und nur Geschäftemacherei ist. Auf der Deponie muss man für bestimmten Abfall sogar bezahlen. Und das dann nur dafür, dass das Zeug nicht etwa fachgerecht entsorgt, sondern irgendwo illegal abgeladen wird.
Da kann ich meinen Elektroschrott genausogut einfach innen Hausmüll werfen, wenn der Wertstoffhof den Kram illegal nach Afrika verschifft.
 
Faint schrieb:
Es wundert mich, dass sich hier noch keine Industrie entwickelt hat die effizient die Rohstoffe aus dem "müll" herausfiltert. Das ist eine Goldgrube.
Offensichtlich ist es keine Goldgrube, sonst gäbe es besagte Industrie schon längst ;)

Wahrscheinlich sind die zu gewinnenden Rohstoffe noch nicht wertvoll genug, als das es sich rentieren würde.
Aber vermutlich in ein paar Jahren, wenn die Ressourcen knapper werden und die Rohstoffepreise weit genug gestiegen sind, wird sich da eine Industrie entwickeln.

Vielleicht vergleichbar mit dem Erdöl, wo wie viele Felder erst sehr spät erschlossen wurden, als der Ölpreis ein gewissens Level erreicht hat.

Kann auch noch die Doku empfehlen (geht aber erst am Ende (so gegen Minute 55) um die illegalen Mülldeponien in Afrika)
https://www.youtube.com/watch?v=ypEODEfkJxI
 
In einer Doku gings mal über die Energiespahrlampen mit Quecksilber... Quecksilber aus der Lampe Recyceln 4 Euro... Quecksilber neu abbauen 2 Euro... Es wird neu abgebaut und die alte Lampe landet in nem Endlager für Giftstoffe...also in nem Erdloch...das früher oder später mit Regenwasser durchspült wird....

Einfach auf natürliche Recurcen Steuern erheben... Wälder, Eisenerze und co. des alles müsste Versteuert werden....dann würden sie sich wie Wepsen auf den Müll stürzen weil dann Recyceln billiger währe als Neu abzubauen...

Aber dann stimmt der Gewinnumsatz nimmer... der Klassiker hald....
 
Zuletzt bearbeitet:
Faint schrieb:
Es wundert mich, dass sich hier noch keine Industrie entwickelt hat die effizient die Rohstoffe aus dem "müll" herausfiltert. Das ist eine Goldgrube.

Doch, gibt es. In Afrika. Dort wird nämlich ein Großteil des Elektronikschrotts abgeladen (hab vor kurzem auf youtube eine Reportagedarüber gesehen). Die Leute unten werden erbärmlichst bezahlt und müssen Rohstoffe aus den ganzen alten Computern usw. mit primitvsten Mitteln rauskratzen. Der Rest (z.B. Plastikplatinen) wird großflächig verbrannt. Der schwarze, giftige Rauch zieht über die ganzen Städte hinweg und vergiftet die Leute unten täglich.

Eine Goldgrube ist die ganze Angelegenheit nur für die oberen Zehntausend der Konzerne. Wie in Foxconn, wo 100.000 schlecht bezahlte Arbeiter die Elektronik zusammenbauen müssen und auf deren Kosten sich die Firma bereichert, bereichert sich beim "Recycling" auch nur die Firma, die es für Dumpingpreise in Ankauf nimmt.

Ich kann nur sagen: grauenvoll. Man muss sich mal bewusst werden wie sehr andere leiden müssen, unter dem Reichtum, den wir in der westlich-industrialisierten Welt haben. :(
 
DragonScience schrieb:
....... Energiespahrlampen mit Quecksilber.....

Einfach auf natürliche Recurcen Steuern erheben... Wälder, Eisenerze und co. des alles müsste Versteuert werden.....

Die LEDs sollten das Problem mit dem Quecksilber löser, und die Lampen bald verschwinden lassen hoffentlich.

Zumindest sollten umweltgefärliche Stoffe besser überwacht werden vor allem Elektroschrott, bei Eisenerzen sehe ich da keine probleme selbst wenns rummliegt und wo rostet belastet die nicht die Umwelt.


Man denke nur an den einen SEE in Afrika blau schwarz gefärbt und bestimmt giftiger als jedes Gift, wo alles mäglich drinnen landet.

Man könnte ja die Hersteller gesetzlich dazu verpflichten das die Geräte länger halten müssen, dann wird auch weniger Müll anfallen, so wie früher Waschmaschinen wieder über 10Jahre stadt jetzt 6,5, und Geräte die nach 2Jahren defekt sind in Serie verbieten.
 
Wäre einfacher der irre gewordenen Industrie einen Riegel vorzuschieben.
Z.b. ist jährlich ein neues Iphone überflüssiger Technik Spam.

Hier fehlt das Verursacher Prinzip. Wer für die Endfolgen verantwortlich ist, der muss es ausbaden !
Gilt übrigens auch für die Rüstungsindustrie, die Flüchtlinge produziert, die Folgen dann wieder wer anderes (ja wer wohl!) ausbadet.

In jedem Land staatliche Entsorgungstationen bauen, die von den Firmen gezahlt werden müssen !
 
Wollte auch die oben Bereits gepostet Doku Vorschlagen. @CB wie wäre es wenn Ihr die mal an die News anhängt?
Ich kann nur jedem empfehlen schaut diese Doku dann wisst Ihr wie krank unsere Welt ist!

MFG
 
nicht das maul aufreissen, an die eigene Nase fassen ... den das sind die folgen der GeizistGeil Mentalität! Ne Resourcenschonende und aufbereitete Fertigung will ja hier ( insbesondere CB als GeizistGeil Forum ) gar keiner bezahlen! Tja dann kostet der kleine Bürorechner eben wieder 2000€ und nen Gamingrechner steigst du ab 5000€ ein :evillol: ist doch für die liebe Umwelt und die armen Kinder in der 3. Welt ... Nö das wolt ihr nicht ? Schämt Euch!
 
franzerich schrieb:
Ich kann nur sagen: grauenvoll. Man muss sich mal bewusst werden wie sehr andere leiden müssen, unter dem Reichtum, den wir in der westlich-industrialisierten Welt haben. :(

Richtig, da kann man nur anfangen genauer zu überlegen ob man dies oder jenes wirklich braucht oder etwas älteres Gebrauchtes es auch nicht tut.

Jedes Jahr die neuste Hardware ist diesbezüglich eben schwierig...
 
Einer der Gründe, warum ich mich für ein Fairphone entschieden habe. Es ist zwar noch lange nicht zu 100 % fair (eher zu 0,2 %), aber wenigstens machen sich die "Verursacher" des künftigen Elektroschrotts Gedanken über menschenwürdige Arbeitsbedingungen in Afrika und Fernost und natürlich um nachhaltige Gewinnung der benötigten Rohstoffe bzw. versuchen, die Lebensdauer der Geräte so weit wie möglich zu maximieren.

So lange Otto Normalverbraucher aber vom Mobilfunkprovider jedes Jahr mit einem neuen Telefon geködert wird, wird sich an den erbarmungswürdigen Bedingungen in den Erzeuger- und Verwerungsländern nichts ändern.
 
Als Privatperson kann ich nicht mehr tun als den eigenen Elektroschrott fachgerecht zu entsorgen und dann zu hoffen, dass der Schrott korrekt recycled wird. Hier in Paderborn gab es eine Weile dafür spezielle Container, jetzt muss man alles zum Wertstoffhof bringen. Was die dann damit anstellen kann ich nicht beeinflussen. Keine Ahnung wo mein defektes Netzteil aktuell rumschwirrt...

Einen Großteil des Elektroschrotts könnte man z.B. dadurch vermeiden, dass Konsumenten ihre Geräte reparieren (lassen), statt sich einfach ein neues zu besorgen. Mein Tivoli Model One ist bei einem Stromausfall kaputtgegangen, konnte aber durch den Tausch des Trafos wieder repariert werden. Kosten: Fünf Euro + fünf Euro Versand. Der Fernseher meiner Eltern hatte einen komischen Farbstreifen, welcher sich auf ein locker sitzendes Kabel zurückführen lies. Statt einen neuen Elektrorasenmäher zu besorgen und den alten zu entsorgen, wurden die Klingen einfach neu geschärft. Jetzt schneidet er wie neu.
Leider sind die meisten dafür zu faul, wollen es einfach nicht, können es gar nicht mehr oder suchen sowieso nach einem Grund ein neues Gerät zu kaufen. Manchmal ist der Neukauf eines effizienteren und besseren Gerätes sinnvoll, manchmal tut es aber auch das alte noch.

Das Problem mit dem Elektroschrott in afrikanischen und asiatischen Ländern existiert aufgrund der Machenschaften von windigen Entsorgungsunternehmen in Europa und Amerika und der Tatsache, dass viele der Empfängerländer von korrupten Regierungen und Beamten geführt werden, welche den Schrott ins Land lassen. Die kassieren sicherlich pro Container etwas Schmiergeld und gucken anschließend nicht zu genau hin. Anschließend verschwindet der Schrott irgendwo ins Hinterland und keiner spürt ihn mehr auf bzw. will ihn wieder.
 
Philips ist da Vorreiter, die stellen ihre TV Geräte so umweltschonend wie möglich her. Da zahlt man gerne ein bischen mehr.
 
Wenn es politisch gewollt wäre, gäbe es die Müllexporte nicht, es kann mir keiner erzählen, dass man die nicht unterbinden bzw. nachverfolgen und bestrafen könnte.

Aber besser als jedes Recycling ist die schlichte Vermeidung von Müll.
Ich denke ein toller Anfang (und deutlich effizienter als das USB-Netzteil-Pflicht) wäre es wenn man Geräte mit fest eingebauten Batterien verbieten würde.
Ich meine damit nicht nur smartphones, pads und co sondern auch Dinge wie Rasierapparate oder elektrische Zahnbürsten.
Aber wer will schon die Absatzzahlen und Gewinne von Apple, Braun oder OralB gefährden.
 
franzerich schrieb:
Ich kann nur sagen: grauenvoll. Man muss sich mal bewusst werden wie sehr andere leiden müssen, unter dem Reichtum, den wir in der westlich-industrialisierten Welt haben. :(

Die Ironie dabei ist aber die Zweischneidigkeit.
Selbst mit diesen illegalen menschenwürdenlosen Arbeiten geht es ihnen besser als ohne.
Wenn das auch noch alles wegfälle, hätten sie garnichts mehr und gingen sofort drauf.

Damit elektroschrott erst garnicht anfällt müssten Hersteller gezwungen werden ihre Gewinnmaximierung etwas einzuschränken. Es ist in der heutigen Zeit problemlos möglich Geräte herzustellen die Jahrzente halten. Die Gesetzeslage beschränkt aber jediglich auf 2 Jahre, so werden Geräte auch mit kalkulierten Verschleiß produziert, die Folge: Elektroschrott ohne Ende. Würde mich für eine erhöhung auf mindestens 5 Jahre aussprechen - was denkt ihr?
 
HominiLupus schrieb:
Nein es ist leider keine Goldgrube. Das Recycling ist nur profitabel wenn es unter den jetzigen Bedingungen betrieben wird: 3te Welt Löhne, am besten Kinder, keinerlei Arbeitsschutz, alles Handarbeit, etc.
Wenn es hier in .de oder in den USA gemacht wird mit den hiesigen Auflagen, dann kostet das viel Geld, Geld welches auf den Produktpreis aufgeschlagen werden muss. Der Wiederverkauf der Rohstoffe deckt die Recyclingkosten eben nicht.

Und da sich die Leute nicht wehren, geht es so weiter.
Wartet nur noch ein paar Jahrzehnte, dann kracht alles zusammen!
Wir leben dann tw im Mittelalter und nur die Reichen profitieren von PC und Co.

ps.: Wir tragen ebenfalls zu dem Schrott bei - wir kaufen ihn!
Viele wollen jedes Jahr ein neues Smartphone um "uptodate" zu sein...
 
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