Ein besseres Konzept wäre gewesen, wenn man nur die Patronen in ein Refillprogramm aufgenommen hätte. So könnte man kurz bevor die Patronen leer sind neue mit Pfand bestellen, und bekäme dann nach Rücksendung den Pfand wieder gutgeschrieben./QUOTE]
Ja, aber sowas würde man nur machen, wenn es einem auf die Umwelt ankäme. Unternehmen ist die Umwelt per se völlig egal. GELD ist das einzige was zählt. Wenn etwas Geld bringt, wird es gemacht. Bringt etwas kein Geld, wird es auch nicht gemacht. So einfach ist das.
MEDIC-on-DUTY schrieb:
Denn das CO2, das bei der Versendung des kompletten Druckers durch den Transport und die verbrauchte Umverpackung freigesetzt wird, hebt doch den Umweltgedanken wieder gänzlich auch.
Wen interessiert das denn? Die Kunden lesen "Umweltfreundlich" oder "Bio" oder "0,1% Fett" oder "kalorienreduziert" und wo solche Sachen draufstehen wird der 3-fache Preis bezahlt. Der Kunde will doch gar nicht wissen, ob das auch sinnvoll ist. Das ist wie beim Abnehmen: Die Leute wollen nicht wirklich abnehmen, sonst würden sie diesen ganzen Diät-Scheiß gar nicht kaufen. Die Leute wollen dick bleiben, damit sie was zu meckern haben, überall rumerzählen was sie alles "Gesundes" essen und das sie ja gar nicht verstehen können, dass sie noch dick sind, ob sie ja "gaaaanz viel machen" und "gaaaanz wenig essen". Wenn das anders wäre, würden sich die Leute richtig informieren; nicht in der Brigitte, nicht im Pro7-Text, nicht in irgendeiner andere Quelle, die Kalorien und kcal nicht auseinander halten kann.
Das Prinzip lässt sich auf diesen Bereich übertragen. Was umweltfreundlich ist, ist völlig irrelevant. Hauptsache es steht "umweltfreundlich" drauf. Dann kann man das kaufen, angeben und sich ein gutes Gewissen einreden. Das macht man beim Kauf von Solarzellen ja auch so.
MEDIC-on-DUTY schrieb:
Schade Epson. Leider zu kurz gedacht. Oder Epson hat so wenig Vertrauen in die eigene Druckertechnik, dass man lieber den gesamten Drucker austauscht.
Epson hat keineswegs zu kurz gedacht, sondern etwas sehr geniales hier geschaffen. Sie knüpfen Idioten 350 EUR für einen Drucker ab, was ja für sich genommen schon mal wahnsinnig teuer ist. Man verzichtet auf teure Materialien, Farben, Lacke, Formen und maximieren so die Marge und verkaufen das den Leuten sogar noch als etwas Tolles (="umweltfreundlich"; und ja: auch hübsche Formen sind natürlich umweltfeindlich).
Jetzt haben wir schon einen Drucker für 350; Kosten etwa 10 EUR. Wie kann man das noch steigern? Wir bauen die Patronen fest ein. Das bringt uns zwei super tolle Sachen:
1. Wir halten uns die Hersteller von günstiger Tinte vom Leib.
Aber selbst das reicht einem Unternehmen noch nicht an Geld (die BWLer wollen schließlich vernünftig leben):
2. Wir bauen die Patronen fest ein. So verdienen wir sogar noch mehr als würden wir günstige Drucker und teure Tinte verkaufen und sparen uns sogar noch etliche Euro für die Produktion von Tinten-Patronen.
Aus kundenausbeuterischer Sicht kann man Epson eigentlich nur gratulieren. Die werden demnächst wohl die meisten BWLer mit Millionengehältern haben. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank an die 95% der Deutschen, die so blöd sind und sowas kaufen.