https://www.bequiet.com/de/insidebequiet/1653
In der Praxis dienen die Teile hauptsächlich zur Minderung von Schwingungen, Körperschall. Die Funktion als Absorber ("Schlucken" von höherfrequentem Luftschall) ist in der Form vernachlässigbar. Vor allem dann, wenn es größere Lüfteröffnungen gibt.
Um beispielhaft mal den Aspekt "Schall schlucken" (akustische Absorption) zu verdeutlichen:
So würde eine Absorptionskurve für eine Matte mit 5mm bzw. 10mm Dicke unter "Optimalbedingungen" aussehen. Damit könnte man zumindest über 2 kHz schon mal etwas anfangen, zum Beispiel hochfrequentes Fiepen mindern. In der Praxis wird man das aber nie erreichen, weil die Schalwellen gar nicht so tief in das Material eindringen können. Das Material ist durch die Beigabe von Bitumen nämlich stark reflektierend.
Heißt, effektiv taugt das Zeug eigentlich nur, um die in der Regel nicht sonderlich gut versteiften und daher schwingenden Seitenteile zu dämpfen. Beim Einsatz von HDDs tatsächlich Pflicht.
Ansonsten kann man den Schall nur mindern, indem man ihn entweder "einsperrt" und streut. Dafür sollte es keine überschüssigen Öffnungen am Gehäuse geben. Vor allem keine, die im direkten Schallfeld zum eigenen Ohr liegen. Damit wäre man dann allerdings wieder beim Nachteil der ansteigenden Temperaturen durch die beschränkte Luftzufuhr.
Oder man setzt tatsächlich auf das Prinzip der akustischen Absorption und verwendet poröse Absorber mit passendem Reibungswert, in die die Schallwelle vollständig eindringen kann. Solche Absorber findet man mit sinnvolllen Spezifikationen nur leider nicht vorausgestattet in Gehäusen, sondern eigentlich nur zum Nachrüsten im Studio-Bereich (z.B. "Basotect"). Die nachrüstbaren Absorber aus dem PC-Bereich machen oft leider den gleichen Fehler wie oben: Sie ignorieren schalltheoretische und -praktische Grundlagen.
Aus diesen Gründen sollte man bei der Vorauswahl "gedämmt" sehr vorsichtig sein. Leider scheinen die Entwickler dieser Gehäuse nämlich hauptsächlich Designer und keine Akustik-Ingenieure zu sein.
Am Ende bleibt es bei der goldenen Regel:
So geschlossen wie möglich, so offen wie nötig.
Heißt, gerade so offen, dass die Hardware noch Luft bekommt. Dieser Punkt steht und fällt dann mit der TDP der verbauten Hadware. Durch Tuning der Kühlung sowie etwas Undervolting kann man auch da noch etwas drücken. Auch das hat allerdings seine Grenzen.