[Erfahrungsbericht] Fractal Design Define R3

Mal ein Tipp für diejenigen, die sich wie ich an der mangelhaften Festplattenentkopplung stören. Ich hab nach Möglichkeiten gesucht, die Festplatten in den normalen 3,5"-Einbauschächten möglichst gut zu entkoppeln, ohne irgendwelche Aufhängungen zu konstruieren.

Jetzt hab ich es mit relativ günstigen Mitteln sehr gut hinbekommen, sodass selbst meine ziemlich stark vibrierenden Festplatten keinerlei Vibrationen mehr auf das Gehäuse übertragen und die dumpfen Zugriffsgeräusche auch komplett verschwunden sind.

1. Es ist kontraproduktiv, die Schrauben von den Festplatten nur so leicht anzuziehen, dass die Gummiringe noch nicht zusammengedrückt werden. Dann übertragen sich zwar die Zugriffsgeräusche nicht so stark auf das Gehäuse, dafür jedoch die normale Vibration der Platten umso mehr (merkt man daran, dass die Gehäuseklappe vorne deutlich vibriert). Quetscht man die Ringe etwas zusammen, so in etwa noch eine halbe Umdrehung sobald der Schraubenkopf den Ring berührt, reduziert man diese Vibrationen.
Die Platte darf absolut kein Spiel haben, sonst gehen die Schwingungen nicht in die Gummipuffer und werden somit nicht gedämpft.

2. Die Vibrationen, die man ohne Zusatzmittel nicht wegbekommt, sind nach meinen Ergebnissen darauf zurückzuführen, dass eine stark vibrierende Festplatte die Laufwerksschubladen ebenfalls in Vibration versetzt. Das Problem ist, dass diese selbst im eingerasteten Zustand nicht bombenfest mit dem Gehäuse verbunden sind, sodass diese gegenüber dem Gehäuse schwingen können.

3. Dies bekommt man weg, in dem man z.B. folgendes auf die Schubladen klebt:
http://www.amazon.de/gp/product/B002IY9HT6/ref=oh_details_o04_s00_i01
Da ich leider kein Foto gemacht hab, hab ich das mal auf ein Bild aus dem Netz eingemalt, wie ich die draufgeklebt habe: http://s1.directupload.net/images/120926/nermg7js.jpg (auf beiden Seiten)
Wenn man die so präpariert, passen sie immer noch rein, aber sie sitzen dann richtig fest im Gehäuse und das Silikon dämpft auch noch etwas.
Zusätzlich habe ich die Gummipuffer noch mit sehr weichen Silikonscheiben vergrößert: http://www.amazon.de/gp/product/B002IY26W6/ref=oh_details_o04_s00_i00
Die Schrauben sind zum Glück lang genug, dass man die Platte auch mit den Scheiben noch gut fest bekommt. Mit Silikonscheiben kann man dann die Gummiringe auch ruhig stark zusammenquetschen.

Das Ergebnis ist bei mir nun, dass absolut keine Vibration der Platten mehr das Gehäuse erreicht, die werden jetzt alle auf dem Weg über die unterschiedlichen Silikonpuffer geschluckt.
Kann ich jedem nur empfehlen, der Ruhe haben will und der keinen 5,25"-Schacht mehr frei hat.
 
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mh0001 schrieb:
... Die Platte darf absolut kein Spiel haben, sonst gehen die Schwingungen nicht in die Gummipuffer und werden somit nicht gedämpft.
Ich glaube, das ergibt pysikalisch keinen Sinn. Die Schwingungen (Körperschall) sollen ja auch nicht "in die Gummipuffer gehen", sondern die Gummipuffer sollen genau das verhindern.

mh0001 schrieb:
... dass eine stark vibrierende Festplatte die Laufwerksschubladen ebenfalls in Vibration versetzt.
Das passiert um so mehr, je mehr die Gummipuffer ihre isolierende Wirkung verlieren. Je mehr sie gequetscht werden, um so mehr Körperschall/Vibrationen übertragen sie. Die kleinen Gummiringe sollen nicht dämpfen, sondern dämmen oder anders formuliert, nicht absorbieren, sondern isolieren. Natürlich darf die Platte auch kein Spiel mehr haben - das ist die Kunst - sie muss genau so fest geschraubt werden, dass sie kein Spiel mehr hat, aber auch so locker, dass die Gummipuffer nicht gequetscht werden.

Was du jetzt gemacht hast, ist, dass du einerseits die isolierende Wirkung der Gummipuffer abgeschwächt hast, dadurch, dass du sie zusammengequetscht hast und andererseits die isolierende Wirkung wieder erhöht hast, durch den Einsatz von zusätzlichen Silikonringen.
Aber es ist ja gut, wenn du für dich eine Möglichkeit gefunden hast, eine lärmende HDD ruhiger zu bekommen.

Ansonsten halte ich die Maßnahmen mit den zusätzlichen Silikonringen und -streifen für eine gute Idee, sofern Platz ist, bzw. das genau passt.
 
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OK, das kann gut sein. Höchstwahrscheinlich ist das mit dem "ein bisschen zusammenquetschen" nur dafür gut, dass auf diese Weise garantiert ist, dass die Platte kein Spiel mehr hat.
Denn ganz locker, also nur leicht andrehen, sodass die Schraubenköpfe die Gummiringe noch nicht berühren, hat bei mir auch zu unangenehmen Geräuschemissionen geführt.

Mit den Silikonringen hat man dann aber das Problem, dass die Schrauben für ein nicht gequetschtes Verschrauben dann doch wieder etwas zu kurz sind. Allerdings sind diese Silikonringe so weich (während die Gummiringe recht hart sind finde ich), dass die auch etwas zusammengedrückt die Vibrationen schlucken.
Vielleicht hätten es die Silikonschienen alleine auch schon getan, aber ich hab einfach beides reingemacht und jetzt passt es, wer will kann es ja nur mit den Schienen versuchen ^^
 
Sehr sehr schöner Bericht! *like*
 
Was Mr.joker schrieb, wollte ich eigentlich auch gleich anmerken als der Post erschien,
hab's mir aber verkniffen und wollte erst mal abwarten, was andere dazu sagen ... ;)

Meine Theorie ist die, dass nur lose angezogene Schrauben die Festplatten weiterhin
in sich vibrieren lassen, und sich diese Schwingungen dann aufs Gehäuse übertragen.

Wenn man hingegen "alle Lücken stopft" und die Schrauben richtig anzieht, sitzen die
Platten so bombenfest im sowieso recht soliden Gehäuse, dass sie in sich nicht mehr
schwingen und somit Vibrationen eliminiert werden, bevor sie überhaupt entstehen.

Auf jeden Fall sehr wissenswerte Ergebnisse, wobei ich wenn es soweit ist versuchen
werde dasselbe zu erreichen, indem ich die Platten einfach mit simplen Mitteln fixiere.
 
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