Fauler_Student
Lieutenant Pro
- Registriert
- Sep. 2007
- Beiträge
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Hallo zusammen,
ich habe letztes Jahr mein Netzwerk in einem Mehrfamilienhaus modernisiert.
Den ursprünglichen Thread dazu findet ihr hier. Heimnetzwerk (Glasfaser,2.5GB+, 3 Stockwerke) | ComputerBase Forum
Hierbei habe ich einige Erfahrungen gemacht, die ich gerne mit Euch teilen will. Die Community hat mir immer viel geholfen, daher wollte ich etwas „zurückgeben“ 😊
Ich kann mir vorstellen, dass einige unter Euch ähnliches bzw. Teile davon vorhaben und nicht die absoluten Experten sind (genau wie ich), auch wenn Grundkenntnisse vorhanden sind.
Somit soll dieser Thread bitte nicht als How-To oder gar Guide-line verstanden werden, sondern mehr eine Sammlung von Erfahrungen und Lessons-Learned die ich gemacht habe. Das ein oder andere kann jemanden evtl. helfen oder eine wertvolle Information geben.
So, zunächst zur Ausgangslage nochmal zusammengefasst, Details sind im ursprünglichen Thread zu finden:
Erkenntnisse und Leesons-learned:
1. GF-Kabel
Nachdem potentiell im 2. Stock die Wohnung später mal vermietet werden kann, wollte ich hier kein klassisches Cat7-Netzwerkkabel, sondern gleich Glasfaser legen, welches dann auch für einen direkten GF-Anschluss später verwendet werden kann.
Das geeignete Kabel ist ein Singlemode (OS2) mit LC-APC (8° Schrägschliff).
Um das Spleißen (Aufbringen der Stecker an das GF-Kabel) zu vermeiden (als Laie nicht möglich, auch weil das notwendige Equipment mehrere 1000€ kostet), habe ich bei FS.com passende Patchkabel (OS2, LC-APC, Faserqualität G.657.A2 (kleinere Biegeradien möglich)) gekauft. Die kann man sich auch in geeigneter Länge (customized) liefern lassen. 40m Patchkabel haben mich ca. 12€ gekostet (15m ca. 5€)
Tipp/Info:
Legt gleich 2-3 Fasern als Backup. Ein späterer GF-Anschluss am Hausanschluss benötigt zwar nur eine Faser, aber eine Faser als Backup aufgrund Beschädigungen zu haben ist sinnvoll. Auch die Telekom legt mind. 2 Fasern. Nachdem ich das GF-Kabel für den Netzwerkanschluss verwende, brauche ich eh 2 Fasern für den Transceiver.
Nachdem man nicht immer genau abschätzen kann, wie lange das Kabel genau sein muss, natürlich lieber etwas länger bestellen.
Überschüssiges Kabel kann man dann in Spleiskasseten/Aufrollern (kosten 1-3€, je nach System) aufrollen.
2. Cat7 Netzwerkkabel
Beim Cat7-Kabel habe ich mich für das Draka UC900 HS23 S/FTP entschieden.
Beim Verlegen/Durchziehen durch Leerrohre (bis ca. 30m musste ich überbrücken) gab es keine Probleme. Das Kabel ist aufgrund der Schirmung jedoch recht starr, was in den Unterputzdosen mit den Keystones dann ein Gefrickel werden kann.
Tipp/Info:
Um das abzumildern, habe ich Elektronik-Unterputz-Dosen verwendet, um mehr Platz zu haben. Bei den Kabeln, die 180° durch die Wand in die Dose kamen, hatte ich immer die Möglichkeit, das Kabel zurückzuziehen weil an anderer Stelle Stauraum war).
Das ging bei den UP-Dosen, bei denen das Kabel von oben kam nicht. Hier habe ich 90° Keystones verwendet und eine Schlaufe in die Elektronik-Dose gelegt. Die Zentralscheibe (und somit Anschlüsse) habe ich auch 90° gedreht montiert. Für mich war die Verlegung als Laie hier eine Herausforderung, da man das Kabel schon mit „sanfter Gewalt“ bearbeiten muss und ich mir nicht sicher war, ob etwas beschädigt wird. Hat aber alles geklappt. Ich habe jedoch verstanden, warum manche empfehlen, in Dosen keine Keystones zu verwenden, sondern direkt zu verdrahten.
3. Keystones
Keystones sind nicht gerade günstig (da man pro Netzwerkverbindung 2 Stück benötigt), aber hier zu sparen wollte ich nicht.
Ich hatte mir zunächst einen Telegärtner als auch Metz Connect Keystone gekauft.
Die Metz Connect haben mir insgesamt besser gefallen (unterschied war aber nicht groß) und sind auch mit dem Busch-Jäger UP-System kompatibel, weshalb ich mich dann für diese Entschieden habe (wie schon oben geschrieben in 180° und 90° Variante)
Des Weiteren habe ich 2 normale Keystone-Feldstecker von Metz-Connect als Anschluss für die Access Points gekauft (hat nicht geklappt, siehe Punkt Access Points)
Tipp/Info:
Bei Metz Connect gibt es auch „Buchsen“, schauen sehr ähnlich wie Keystones aus, sind es aber nicht. Hier aufpassen!
Um den Durchgang der Kabel zu testen und Anschlussfehler auszuschließen, habe ich mir einen Netzwerktester gekauft (ca. 10€). Alle Keystones die ich als Laie montiert haben, waren beim ersten Mal mit allen 8 Adern sowie Schirmung korrekt verbunden, hier lohnt sich gute Keystones zu haben.
4. Hardware
4.1 Netzwerkschrank
Im Keller steht ein 10Zoll (9HE) Netzwerkschrank von Digitus. Die Qualität ist soweit OK, man darf aber auch nicht zu viel erwarten bei einem Kaufpreis von ca. 50€. Hier installiert ist ein Router, NAS, Patchpanel und ein Tenda-Switch (4x2.5Gbit und 2x SFP+), der dann das Netzwerk im Haus verteilt.
Im 2. Stock habe ich einen 19Zoll (9HE) Netzwerkschrank von EFB installiert, hier kommt die Glasfaser aus dem Keller an sowie alle Cat7-Kabel innerhalb des 2. Stock
Tipp/Info:
Leider gibt es trotz RAL-Farbangabe deutliche Unterschiede zwischen Zubehörteilen des Netzwerkschrankes z.B. Blindleiste, Einbauboden, etc..), zwischen den Herstellern aber auch zwischen Teilen eines Herstellers.
Solltet Ihr auf eine „perfekte Optik“ Wert legen, wird man nur von einem Hersteller, und dann auch nicht vom billigsten kaufen (z.B. haben meine Logilink-Böden einen leichten Grünstich).
4.2 Router/Mesh
Nachdem ich noch eine DSL-Anschluss habe (GF-Anschluss wird in den nächsten 2 Monaten geschalten), habe ich mir eine Fritzbox 5690 Pro gekauft, die jetzt im Keller aufgestellt wurde.. Die Verfügbarkeit wird mittlerweile besser, ich habe aber immer noch UVP bezahlt (ca. 370€). Die FB sollte es werden, da ich mich bei AVM etwas auskenne und vor allem ich alles schon in Betrieb nehmen kann (DSL), und später hoffentlich mit wenig Aufwand auf GF wechseln. Ich hatte mir noch einen TP-Link Router (da auch Switch und AP von TP-Link), allerdings liest man im Internet nicht so viel Gutes darüber.
Ein eigenes Modem wollte ich nicht (Stromverbrauch wird sich nicht so stark unterschieden, aber ich wollte so wenig zusätzliche Kästchen wie nötig).
Tipp/Info:
Die 5690 Pro ist nur für AON und GPON zu verwenden, nicht zu XGS Pon. Laut Telekom gibt es aber neben Pilotstädten/Projekten aktuell keinen Zeitplan zur Einführung, d.h. die 5690 Pro sollte am Telekom-Anschluss schon „länger“ funktionieren.
4.3. Switche
Da ich beruflich im Ausland war, konnte ich hier sehr günstig Switche von TP-Link kaufen. Passend dazu auch 4 Transceiver für Glasfaser (Singlemode) von TP-Link.
Geworden ist es ein 2.5Gbit-Switch mit 2x SFP+ (brauche ich für GF-Anbindung 2. Stock zu Keller) und ein 5 Port 2.5Gbit PoE-Switch (zur Anbindung der AP über PoE, ohne PoE-Injektor). Nachdem ich viele Netzwerkkabel im 2. Stock gezogen habe, brauchte ich weitere Switche nicht mehr als Insel-Lösung in der Wohnung, einer hiervon (1Gbit) ist ebenfalls in den Netzwerkschrank 2. Stock gewandert.
Es sind somit doch 3 Switch geworden in meiner Wohnung (auch wenn alle im Netzwerkschrank), nachdem die Switche sehr günstig zu bekommen war im Vergleich zu einem großen Switch, der alles vereint. Hier muss man aber sagen, dass sich sehr viel tut und die Hersteller neue Modelle bringen. Mittelfristig werde ich die 3 Switch durch einen einzelnen ersetzen. Die Leitungen kommen ja schon alle im Schrank an, so dass das keinen größeren Umbau bedeutet.
Nachdem die 5690 Pro im Keller steht (und auch als DECT-Basis dient) habe ich feststellen müssen, dass die DECT-Reichweite OK, aber nicht ganz ausreichend her. Da auch WLAN im Erdgeschoss benötigt wird, habe ich eine alte 7490 im Mesh (WLAN und DECT) installiert und die Telefone hier umgemeldet. Funktioniert problemlos und zuverlässig.
Tipp/Info:
Die Fritzbox kann kein „DECT“-Mesh, d.h. die Telefone suchen sich nicht automatisch die beste Basis. Ich benötige das nicht, da mir die Reichweite der Fritzbox im EG ausreicht. Sollte das anders sein, kann ein Fritzbox DECT-Repeater helfen.
4.4 Access Points
Leider hat AVM keine AP für Wand/Deckenmontage mit Versorgung über PoE, was ich allerdings wollte (auch die Regierung, sprich Frau 😊 )
Ich habe mich für TP-Link EAP653 (sind 650er mit Poe, ohne Netzteil) entschieden. Das sind Wifi6E Aps die günstig zu bekommen sind. Wifi7 hatte ich mir auch überlegt (deshalb auch der 2.5Gbit PoE Switch), aber ich habe keine Geräte die Wifi7 können und der Stromverbrauch (hatte einen da zum Testen, wurde sehr warm) war mir persönlich zu hoch. Daher lieber „nur“ Wifi6 und dafür 2 für eine bessere Abdeckung
Im Vergleich zu früher habe ich meine Durchsatzraten im 2. Stock auf ca. 600-700 Mbit gesteigert, an entfernteren Orten an denen ich davor bei ca. 20Mbit war bin ich jetzt bei ca. 250Mbit.
Tipp/Info:
Die Ausrichtung der AP hat einen großen Einfluss. Vor der finalen Montage am besten mit z.B. der Fritz WLAN App (kann auch bei nicht Fritzbox-Geräten verwendet werden), besten Ort und Lage der AP bestimmen.
Was mich etwas nerven und Zeit gekostet hat, war die Position des Netzwerkstecker-Anschlusses am TP-Link AP., konkret 2 Dinge:
Neu hinzugekommen ist ein NAS. Wieso taucht das hier in meiner Netzwerkbeschreibung auf? Das liegt daran, dass das NAS nicht nur als reiner Datenspeicher Verwendung findet, sondern hier auch Docker-Container laufen. Zum einen ist das PiHole und zum anderen ein Container mit der Omada-Software, welche zur Konfiguration und Einrichtung der AP verwendet werden. Die Einrichtung und Verwendung von Docker verlief (auch für mich als Anfänger) relativ problemlos, die Einrichtung des Omada-Controllers einfach. Außer Basis-Dingen (WLAN-Name, SSID, etc..) habe ich über Omada nichts, auch wenn ich einen Managed-Switch von TP-Link habe und hier viel mehr möglich wäre (ich aber aktuell nicht brauche).
Telefon Provider - Telekom
Ich habe letztes Jahr den Wechsel zur Telekom veranlasst. Leider hatte der Verkäufer im Laden nicht viel Ahnung (z.B. Kündigung durch mich bei meinem bisherigen Anbieter, oder macht das die Telekom), aber wird schon werden.
Die Telekom gibt einen Link zu einer Übersicht mit dem aktuellen Status, hier hatte ich ausgewählt, dass ich keine weiteren Geräte brauche und eine Installation des Anschlusses am Wunschort wünsche.
Gestern war der Techniker da und recht begeistert, dass alles schon vorbereitet (inkl. 2er GF-Kabel mit LC-APC Stecker) ist.
Tipp/Info:
Neu war für mich, dass nicht unbedingt ein GF-TA installiert werden muss. Somit habe ich mir wieder ein „Kästchen“ gespart, d.h. die Glasfaser geht (nachdem die Kündigung bei meinem aktuellen Anbieter in ca. 1 Monat durch ist), dann direkt vom Hausanschluss in die FB 5690).
Offene Punkte
Ganz fertig ist mein Projekt noch nicht, folgende Punkte sind noch offen
Gruß,
Stephan
ich habe letztes Jahr mein Netzwerk in einem Mehrfamilienhaus modernisiert.
Den ursprünglichen Thread dazu findet ihr hier. Heimnetzwerk (Glasfaser,2.5GB+, 3 Stockwerke) | ComputerBase Forum
Hierbei habe ich einige Erfahrungen gemacht, die ich gerne mit Euch teilen will. Die Community hat mir immer viel geholfen, daher wollte ich etwas „zurückgeben“ 😊
Ich kann mir vorstellen, dass einige unter Euch ähnliches bzw. Teile davon vorhaben und nicht die absoluten Experten sind (genau wie ich), auch wenn Grundkenntnisse vorhanden sind.
Somit soll dieser Thread bitte nicht als How-To oder gar Guide-line verstanden werden, sondern mehr eine Sammlung von Erfahrungen und Lessons-Learned die ich gemacht habe. Das ein oder andere kann jemanden evtl. helfen oder eine wertvolle Information geben.
So, zunächst zur Ausgangslage nochmal zusammengefasst, Details sind im ursprünglichen Thread zu finden:
- Ziel war, das Netzwerk zu Hause zu modernisieren (2.5Gbit und Glasfaser wo sinnvoll). Da in einigen Räumen ein neues Verputzen von Räumen anstand, somit hier gleich die Leitungen unterputz zu legen
- In einigen Räumen war dies nicht möglich (auch nicht seitens Netzwerks erforderlich), was dann aber die Aufstell-Orte und das Setup der Hardware beeinflusst hat.
- Soweit Sinnvoll/Möglich, Glasfaser-Leitungen für eigenen GF-Anschluss im obersten Stock
- Im Rahmen des GF-Ausbaus in meiner Region, wurde bereits von der Telekom der GF-Hausanschluss letztes Jahr in das Haus gelegt (Treppenhaus).
Erkenntnisse und Leesons-learned:
1. GF-Kabel
Nachdem potentiell im 2. Stock die Wohnung später mal vermietet werden kann, wollte ich hier kein klassisches Cat7-Netzwerkkabel, sondern gleich Glasfaser legen, welches dann auch für einen direkten GF-Anschluss später verwendet werden kann.
Das geeignete Kabel ist ein Singlemode (OS2) mit LC-APC (8° Schrägschliff).
Um das Spleißen (Aufbringen der Stecker an das GF-Kabel) zu vermeiden (als Laie nicht möglich, auch weil das notwendige Equipment mehrere 1000€ kostet), habe ich bei FS.com passende Patchkabel (OS2, LC-APC, Faserqualität G.657.A2 (kleinere Biegeradien möglich)) gekauft. Die kann man sich auch in geeigneter Länge (customized) liefern lassen. 40m Patchkabel haben mich ca. 12€ gekostet (15m ca. 5€)
Tipp/Info:
Legt gleich 2-3 Fasern als Backup. Ein späterer GF-Anschluss am Hausanschluss benötigt zwar nur eine Faser, aber eine Faser als Backup aufgrund Beschädigungen zu haben ist sinnvoll. Auch die Telekom legt mind. 2 Fasern. Nachdem ich das GF-Kabel für den Netzwerkanschluss verwende, brauche ich eh 2 Fasern für den Transceiver.
Nachdem man nicht immer genau abschätzen kann, wie lange das Kabel genau sein muss, natürlich lieber etwas länger bestellen.
Überschüssiges Kabel kann man dann in Spleiskasseten/Aufrollern (kosten 1-3€, je nach System) aufrollen.
2. Cat7 Netzwerkkabel
Beim Cat7-Kabel habe ich mich für das Draka UC900 HS23 S/FTP entschieden.
Beim Verlegen/Durchziehen durch Leerrohre (bis ca. 30m musste ich überbrücken) gab es keine Probleme. Das Kabel ist aufgrund der Schirmung jedoch recht starr, was in den Unterputzdosen mit den Keystones dann ein Gefrickel werden kann.
Tipp/Info:
Um das abzumildern, habe ich Elektronik-Unterputz-Dosen verwendet, um mehr Platz zu haben. Bei den Kabeln, die 180° durch die Wand in die Dose kamen, hatte ich immer die Möglichkeit, das Kabel zurückzuziehen weil an anderer Stelle Stauraum war).
Das ging bei den UP-Dosen, bei denen das Kabel von oben kam nicht. Hier habe ich 90° Keystones verwendet und eine Schlaufe in die Elektronik-Dose gelegt. Die Zentralscheibe (und somit Anschlüsse) habe ich auch 90° gedreht montiert. Für mich war die Verlegung als Laie hier eine Herausforderung, da man das Kabel schon mit „sanfter Gewalt“ bearbeiten muss und ich mir nicht sicher war, ob etwas beschädigt wird. Hat aber alles geklappt. Ich habe jedoch verstanden, warum manche empfehlen, in Dosen keine Keystones zu verwenden, sondern direkt zu verdrahten.
3. Keystones
Keystones sind nicht gerade günstig (da man pro Netzwerkverbindung 2 Stück benötigt), aber hier zu sparen wollte ich nicht.
Ich hatte mir zunächst einen Telegärtner als auch Metz Connect Keystone gekauft.
Die Metz Connect haben mir insgesamt besser gefallen (unterschied war aber nicht groß) und sind auch mit dem Busch-Jäger UP-System kompatibel, weshalb ich mich dann für diese Entschieden habe (wie schon oben geschrieben in 180° und 90° Variante)
Des Weiteren habe ich 2 normale Keystone-Feldstecker von Metz-Connect als Anschluss für die Access Points gekauft (hat nicht geklappt, siehe Punkt Access Points)
Tipp/Info:
Bei Metz Connect gibt es auch „Buchsen“, schauen sehr ähnlich wie Keystones aus, sind es aber nicht. Hier aufpassen!
Um den Durchgang der Kabel zu testen und Anschlussfehler auszuschließen, habe ich mir einen Netzwerktester gekauft (ca. 10€). Alle Keystones die ich als Laie montiert haben, waren beim ersten Mal mit allen 8 Adern sowie Schirmung korrekt verbunden, hier lohnt sich gute Keystones zu haben.
4. Hardware
4.1 Netzwerkschrank
Im Keller steht ein 10Zoll (9HE) Netzwerkschrank von Digitus. Die Qualität ist soweit OK, man darf aber auch nicht zu viel erwarten bei einem Kaufpreis von ca. 50€. Hier installiert ist ein Router, NAS, Patchpanel und ein Tenda-Switch (4x2.5Gbit und 2x SFP+), der dann das Netzwerk im Haus verteilt.
Im 2. Stock habe ich einen 19Zoll (9HE) Netzwerkschrank von EFB installiert, hier kommt die Glasfaser aus dem Keller an sowie alle Cat7-Kabel innerhalb des 2. Stock
Tipp/Info:
Leider gibt es trotz RAL-Farbangabe deutliche Unterschiede zwischen Zubehörteilen des Netzwerkschrankes z.B. Blindleiste, Einbauboden, etc..), zwischen den Herstellern aber auch zwischen Teilen eines Herstellers.
Solltet Ihr auf eine „perfekte Optik“ Wert legen, wird man nur von einem Hersteller, und dann auch nicht vom billigsten kaufen (z.B. haben meine Logilink-Böden einen leichten Grünstich).
4.2 Router/Mesh
Nachdem ich noch eine DSL-Anschluss habe (GF-Anschluss wird in den nächsten 2 Monaten geschalten), habe ich mir eine Fritzbox 5690 Pro gekauft, die jetzt im Keller aufgestellt wurde.. Die Verfügbarkeit wird mittlerweile besser, ich habe aber immer noch UVP bezahlt (ca. 370€). Die FB sollte es werden, da ich mich bei AVM etwas auskenne und vor allem ich alles schon in Betrieb nehmen kann (DSL), und später hoffentlich mit wenig Aufwand auf GF wechseln. Ich hatte mir noch einen TP-Link Router (da auch Switch und AP von TP-Link), allerdings liest man im Internet nicht so viel Gutes darüber.
Ein eigenes Modem wollte ich nicht (Stromverbrauch wird sich nicht so stark unterschieden, aber ich wollte so wenig zusätzliche Kästchen wie nötig).
Tipp/Info:
Die 5690 Pro ist nur für AON und GPON zu verwenden, nicht zu XGS Pon. Laut Telekom gibt es aber neben Pilotstädten/Projekten aktuell keinen Zeitplan zur Einführung, d.h. die 5690 Pro sollte am Telekom-Anschluss schon „länger“ funktionieren.
4.3. Switche
Da ich beruflich im Ausland war, konnte ich hier sehr günstig Switche von TP-Link kaufen. Passend dazu auch 4 Transceiver für Glasfaser (Singlemode) von TP-Link.
Geworden ist es ein 2.5Gbit-Switch mit 2x SFP+ (brauche ich für GF-Anbindung 2. Stock zu Keller) und ein 5 Port 2.5Gbit PoE-Switch (zur Anbindung der AP über PoE, ohne PoE-Injektor). Nachdem ich viele Netzwerkkabel im 2. Stock gezogen habe, brauchte ich weitere Switche nicht mehr als Insel-Lösung in der Wohnung, einer hiervon (1Gbit) ist ebenfalls in den Netzwerkschrank 2. Stock gewandert.
Es sind somit doch 3 Switch geworden in meiner Wohnung (auch wenn alle im Netzwerkschrank), nachdem die Switche sehr günstig zu bekommen war im Vergleich zu einem großen Switch, der alles vereint. Hier muss man aber sagen, dass sich sehr viel tut und die Hersteller neue Modelle bringen. Mittelfristig werde ich die 3 Switch durch einen einzelnen ersetzen. Die Leitungen kommen ja schon alle im Schrank an, so dass das keinen größeren Umbau bedeutet.
Nachdem die 5690 Pro im Keller steht (und auch als DECT-Basis dient) habe ich feststellen müssen, dass die DECT-Reichweite OK, aber nicht ganz ausreichend her. Da auch WLAN im Erdgeschoss benötigt wird, habe ich eine alte 7490 im Mesh (WLAN und DECT) installiert und die Telefone hier umgemeldet. Funktioniert problemlos und zuverlässig.
Tipp/Info:
Die Fritzbox kann kein „DECT“-Mesh, d.h. die Telefone suchen sich nicht automatisch die beste Basis. Ich benötige das nicht, da mir die Reichweite der Fritzbox im EG ausreicht. Sollte das anders sein, kann ein Fritzbox DECT-Repeater helfen.
4.4 Access Points
Leider hat AVM keine AP für Wand/Deckenmontage mit Versorgung über PoE, was ich allerdings wollte (auch die Regierung, sprich Frau 😊 )
Ich habe mich für TP-Link EAP653 (sind 650er mit Poe, ohne Netzteil) entschieden. Das sind Wifi6E Aps die günstig zu bekommen sind. Wifi7 hatte ich mir auch überlegt (deshalb auch der 2.5Gbit PoE Switch), aber ich habe keine Geräte die Wifi7 können und der Stromverbrauch (hatte einen da zum Testen, wurde sehr warm) war mir persönlich zu hoch. Daher lieber „nur“ Wifi6 und dafür 2 für eine bessere Abdeckung
Im Vergleich zu früher habe ich meine Durchsatzraten im 2. Stock auf ca. 600-700 Mbit gesteigert, an entfernteren Orten an denen ich davor bei ca. 20Mbit war bin ich jetzt bei ca. 250Mbit.
Tipp/Info:
Die Ausrichtung der AP hat einen großen Einfluss. Vor der finalen Montage am besten mit z.B. der Fritz WLAN App (kann auch bei nicht Fritzbox-Geräten verwendet werden), besten Ort und Lage der AP bestimmen.
Was mich etwas nerven und Zeit gekostet hat, war die Position des Netzwerkstecker-Anschlusses am TP-Link AP., konkret 2 Dinge:
- Ich hatte Metz Connect RJ45 Stecker (Feldkonfektionierbar) an das Kabel angeschlossen. Der Stecker (wie auch viele andere!) hat eine kleine Stufe (1mm) auf der Unterseite, ist also nicht völlig eben. Der Steckerausschnitt am TP-Link ist leider so tief, dass hier nur Stecker ohne Stufe möglich sind. Meine Recherche bei TP-Link zeigte, dass offenbar alle AP von TP-Link die gleiche Position haben, also alle das Problem erzeugen. Deshalb hate ich den Stecker wieder demontiert, einen klassischen Keystone drauf und dann per Patchkabel den Keystone mit dem AP verbunden. Hierfür musste ich nochmal das Loch in der Decke vergrößert, dass der Keystone durchpassen.
- Die Position für den Stecker am TP-Link ist leider auch so ungünstig gewählt, dass man das Kabel seitlich immer sieht, also das Loch in z.B. einer Holzdecke nicht von dem AP vollständig bedeckt wird. Ist kein techn. Problem, aber könnte halt schöner aussehen.
Neu hinzugekommen ist ein NAS. Wieso taucht das hier in meiner Netzwerkbeschreibung auf? Das liegt daran, dass das NAS nicht nur als reiner Datenspeicher Verwendung findet, sondern hier auch Docker-Container laufen. Zum einen ist das PiHole und zum anderen ein Container mit der Omada-Software, welche zur Konfiguration und Einrichtung der AP verwendet werden. Die Einrichtung und Verwendung von Docker verlief (auch für mich als Anfänger) relativ problemlos, die Einrichtung des Omada-Controllers einfach. Außer Basis-Dingen (WLAN-Name, SSID, etc..) habe ich über Omada nichts, auch wenn ich einen Managed-Switch von TP-Link habe und hier viel mehr möglich wäre (ich aber aktuell nicht brauche).
Telefon Provider - Telekom
Ich habe letztes Jahr den Wechsel zur Telekom veranlasst. Leider hatte der Verkäufer im Laden nicht viel Ahnung (z.B. Kündigung durch mich bei meinem bisherigen Anbieter, oder macht das die Telekom), aber wird schon werden.
Die Telekom gibt einen Link zu einer Übersicht mit dem aktuellen Status, hier hatte ich ausgewählt, dass ich keine weiteren Geräte brauche und eine Installation des Anschlusses am Wunschort wünsche.
Gestern war der Techniker da und recht begeistert, dass alles schon vorbereitet (inkl. 2er GF-Kabel mit LC-APC Stecker) ist.
Tipp/Info:
Neu war für mich, dass nicht unbedingt ein GF-TA installiert werden muss. Somit habe ich mir wieder ein „Kästchen“ gespart, d.h. die Glasfaser geht (nachdem die Kündigung bei meinem aktuellen Anbieter in ca. 1 Monat durch ist), dann direkt vom Hausanschluss in die FB 5690).
Offene Punkte
Ganz fertig ist mein Projekt noch nicht, folgende Punkte sind noch offen
- Anfragen über PiHole findet teils über ipv6 statt, d.h. Werbung wird nicht blockiert. Workaround bisher, in der FB IPV6 komplett zu deaktivieren, somit läuft es.
- Netzlaufwerke werden nicht sauber eingebunden (das kann laut bisheriger Recherche am deaktiverten IPV6, siehe Punkt 1, liegen)
- Remote Desktop: Mein PC im Nebenraum, gesteuert über meinen Laptop per RDP, lässt sich nicht wecken. Workaround: WOL.exe mit Skript, dann klappt es. Wo das Problem liegt, konnte ich noch nicht herausfinden
- Anbindung Wlan im Garten als To-Do
Gruß,
Stephan