Leserartikel Erfahrungsbericht Thermal Grizzly Conductonaut 1 Jahr auf Kupfer

RaptorTP

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Hallo zusammen,

bisher habe ich diese Wärmeleitpaste (flüssiges Metall) immer für das Köpfen von Intel CPUs genutzt und war recht angetan von der doch teils massiven Verbesserung der Temperaturen.

elektrisch leitend - check
mit Geduld auf beiden Seiten verteilen - check
nicht auf Aluminium aufbringen - check .... check ?! ...

letztens meinte "der 8auer" in einem seiner Videos das man diese Paste NUR auf vernickelte Oberflächen aufbringen soll.
Seit wann denn das ? ... mein Kühler der 1080 Ti hat eine unvernickelte Kupferbodenplatte am Kühler.

Quelle Caseking.de

Die Conductonaut Flüssigmetall-Wärmeleitpaste darf (1) nicht mit Kontaktflächen aus Aluminium verwendet werden und (2) auf keinen Fall mit elektrisch leitenden Komponenten in Berührung kommen! CPU-Kühler mit Aluminium-Coldplate können also nicht verwendet werden, stattdessen werden die Materialien Kupfer, Nickel oder Silber angeraten.

https://www.caseking.de/thermal-gri...gmetall-waermeleitpaste-1-gramm-zuwa-153.html

Auf jeden Fall habe ich jetzt meinen Grafikkartenkühler nach weiteren 9 Monaten nochmals abgebaut und war dann doch etwas enttäuscht.

nach 3 Monaten in Nutzung sah es wie folgt aus:

IMG_20190216_235032.jpg IMG_20190216_235045.jpg IMG_20190216_235037.jpg IMG_20190216_235041.jpg

Man hat zwar leichte Rückstände schon auf dem Kühler (Kupfer) gesehen, leider keine Nahaufnahme dabei.
Aber die GPU selbst hatte gar nichts - Es ließ sich alles restlos entfernen.


nach weiteren 9 Monaten sah es dann so aus:

IMG_20191124_185518.jpg

IMG_20191124_185523.jpg IMG_20191124_191913.jpg IMG_20191124_185459.jpg IMG_20191124_190947.jpg IMG_20191124_193940.jpg

auch nach Reinigung mit Alk habe ich die GPU nicht mehr restlos säubern können.
Nicht wirklich tragisch - viel schlimmer ist es die ganzen kleinen getrockneten Partikel RESTLOS von der GPU und vom Kühler zu entfernen. Bitte achtet auch drauf das sich nichts an einem Pad anheftet und beim Zusammenbau gar nicht bemerkt wird.

Habe den Kühler mit etwas Eisenwolle bearbeitet. Davor habe ich alle Pads entfernt und den Kühler danach abgewaschen.
Der silberfarbene Schimmer bleibt.

Wenn man es nie wieder entfernt, könnte das wohl locker so bleiben - falls man es entfernen muss - sollte man alles sehr penibel reinigen.

Da die Temperaturen auch nicht den selben Effekt an Delta haben, wie auf einer CPU, habe ich mich für eine nicht leitende Wärmeleitpaste entschieden.

Eigentlich logisch, da die GPU meist größer ist und ihre Wärme dadurch schon besser an den Kühler abgeben kann.
Die DIE einer CPU ist klein und muss die Wärme erst an den Heatspreader abgeben. Dieser ist vernickelt und die CPU profitiert (vor allem wenn nicht verlötet) deutlich durch die Nutzung flüssiger Metall Paste.

Mit der Kryonaut sind die Temperaturen 4-5°C höher. Das nehme ich gerne in Kauf um den anderen Problemen aus dem Weg zu gehen.

Wer vernickelte Kühler hat oder eine Wakü nutzt (ebenfalls vernickelt) wird natürlich jedes Grad rausholen wollen.
Da lohnt sich die Paste auf jeden Fall.

Undervolting hilft aber auch ;)

Grüße
 
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Hab das letzten auch bei einer CPU gesehn... Das war bei @nospherato auch der Fall - glaub nicht so wild, aber dennoch vorhanden.

Daher nutze ich nur die gute alte MX4 oder mittlerweile auch NT-H1 oder NT-H2 von Noctua.

Die MX4 finde ich fast ein wenig zu "klebrig" - da sind die WLPs von Noctua ein wenig angenehmer zu verteilen. Wobei auch die H2 ein wenig zäher ist. Viel Unterschied gibt es unter den Produkten prinzipiell aber nicht.
 
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Naja, also wer keine Conductonaut nutzen will oder kann, der kann ja immer noch auf silikonbasierte Kryonaut umsteigen. Die ist nämlich noch ein paar Kelvin besser als die MX-4 und kompatibel mit Alu. Die Noctua-Paste soll aber auch ganz okay sein.
 
Das Flüssigmetall besteht in der Hauptsache aus Gallium, Indium und Zinn.
Es gab früher mal Thermometer mit "Galinstan" drin, dass war das gleiche Zeug.

Vor allem das enthaltene Gallium als "unedles Element" führt dazu das es sich in buchstäblich in die Oberfläche von Aluminium Kühlern hineinfrisst mit der Zeit,
was auf Dauer das Metall zerstört und natürlich die Wärmeübertragung massiv verschlechtert.

Da nützt dann auch gründliches Abwaschen nichts mehr, denn das Zeug steckt bereits im Metall des Kühlers und zerstört dieses weiter.
 
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Kann diese Erfahrungswerte bestätigen, sieht bei mir auch so aus, top Artikel 👍
 
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Mir war die Thematik bekannt, Flüssigmetall besteht meistens aus einer Gallium/Indium-Legierung mit noch einigen weiteren Zusätzen und sowohl Gallium als auch Indium (und das verwandte Thallium) reagieren mit nahezu allen Metallen.

Bei Aluminium sieht man den Effekt am schnellsten, wie das LM die Oberfläche angreift, wenn die Oxidschicht durchbrochen ist.
Ich bin kein Chemiker, aber ich vermute hier über die Dauer einen ähnlichen Effekt, das die Oberfläche des Kupfers durch die Flüssigmetalllegierung angegriffen und porös wird und sich das Zeug dann in den Poren festsetzt.
Sollte die Annahme stimmen, hast du nach wie vor Reste vom LM in der Bodenplatte und das wird weiter mit dem Kupfer reagieren.

Soweit mir bekannt, dauert das bei Kupfer allerdings mehrere Jahre, bis da mehr als nur die Oberfläche angegriffen ist, Nickel ist nochmals Widerstandsfähiger als Kupfer und Silber sind mir in dem Bereich nur die Heatspreader von Caseking bekannt, die bei den Pre-Selected & geköpften CPUs verwendet werden.

Danke auf jeden Fall für den Bericht und insbesondere die Fotos.
 
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Sieht bei meinem alten GPU Kühler auch so aus. Bin mir nicht sicher, ob die Verbindung aus Kupfer und dem Flüssigmetall schlechter leitet oder nicht. Wenn nicht wäre es ja nur ne optische Sache.
 
Richtig, das Zeug reagiert mit fast allen anderen Metallen. Dieser chemische Effekt läuft bei Aluminium nur deutlich schneller ab als z.B. bei Kupfer, Nickel oder Silber.
Nickel reagiert weniger als Kupfer und Silber reagiert weniger als Nickel.

Das Flüssigmetall dringt in die Gitterstruktur des Metalls ein und zerstört dieses dadurch, dass Metall wird porös und spröde.
Sieht man auch daran das selbst nach dem vollständigen Entfernen des Flüssigmetalls eine Verfärbung des Kühlers vorliegt.

Die glänzende Oberfläche eines CPU/GPU Dies besteht in der Regel aus einer Sperrschicht aus Siliziumnitrid o.ä. und das reagiert nicht mit den Komponenten des Flüssigmetalls.
Wobei es sich bei der sichtbaren Seite des Die tatsächlich um die Unterseite des Chips handelt, die Oberseite mit den eigentlichen Schaltungen liegt natürlich auf der Platine.
 
Kupfer ist vollkommen Problemlos mit Liquid Metal.

Also nach Jahrelanger Nutzung (i5-2500k OCt) und nem Luftkühler mit Coollaboratoy Liquid Pro,
war die Kupferplatte nach dem Reinigen des alten Artic-KühlerLüfters außer etwas silbern null zersetzt. 2012 bis 2018.

Mein 2600X wurde letztens durch einen 3700X ersetzt und auch hier, Null Abnutzung an der Kühlerplatte meines Arctic Liquid Freezer 240 - hier wurde Coollaboratoy Liquid Ultra genutzt.

Wen interessieren denn bitte die wenigen minimalen Reste nach dem Reinigen in der Oberflächstruktur des Kupfers? Erst recht wenn ich wieder Liquid Metal nach CPU/GPU-Wechsel mit selbem Kühlkörper verwende.
 
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Nun, die eigentliche Zersetzung kannst du bei Kupfer, Nickel oder Silber nicht mit dem Auge sehen. Da müsstest du schon mit einem starken Mikroskop ran.
Aber dann würdest du sehen das die Oberfläche immer mehr Löcher aufweist.

Bei Aluminium ist es nur so das dieser Prozess deutlich schneller abläuft. Mit anderen Materialien läuft der Zersetzungsprozess so langsam das in normalen Gebrauchtzeiträumen der Effekt vernachlässigbar ist.
Dennoch gibt es ihn.
 
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KnolleJupp schrieb:
Nun, die Abnutzung kannst du bei Kupfer, Nickel oder Silber) nicht mit dem Auge sehen. Da müsstest du schon mit einem starken Mikroskop ran.
Aber dann würdest du sehen das die Oberfläche immer mehr Löcher aufweist.

Ich bin sicher kein Chemiker und kann das jetzt nicht direkt beurteilen.
Nur was kümmert uns das, wenn eine Vermischung/Auflösung der Materialen in einem dermaßen geringen Maße stattfindet, dass nach 10 Jahren Dauernutzung in einem PC (vorausgesetzt der PC lebt so lange) immer noch keine Veränderung der Kühlleistung bemerkbar ist, ergo die Kupferplatte weiterhin "intakt" ist?
 
Ich sagte ja das der Effekt bei Kühlern, die nicht aus Aluminium bestehen, vernachlässigbar ist.
 
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Ich habe mir gebraucht einen ALC Eisbären gekauft. War ein sehr gutes Angebot mit 2 Pumpen und zwei Sätzen Lüftern zu einem sehr guten Preis.
Auch da muss der Vorbesitzer mit LM rumgepielt haben, denn auch da hat es sich in den Kühlerboden eingefressen. Mit Putzen allein, auch mit Alkoholen oder Nitroverdünner ging das nicht ab.
Das müsste man wohl dünn abschleifen.
Aber bisher sieht es eher nach einem optischen Makel aus, die Kühlleistung scheint nicht beeinträchtigt zu sein.

Das war mir aber auch eine Lehre, kein LM bei Alu oder unbeschichtetem Kupfer.

Je nach grösse der Oberfläche ist wohl Noctuas NT-H2 genauso gut wie LM.
 
Also da du keine spürbare Verringerung der Kühlleistung hast, spricht doch nichts gegen LM auf Kupfer.
Gerade mit ner WaKü will ich nochmal die beste Leitpaste nehmen, also LM.
 
Darum habe ich ja auch oben bereits geschrieben, das es sich dabei um einen Prozess handelt, der über Jahre abläuft.
Über die durchschnittliche Lebenszeit eines CPU/GPU Kühlers (~10J) wird sich da nicht viel Material auflösen.
Man kommt aber auch ohne LM zu guten Temperaturen, der Unterschied zu herkömmlichen Pasten ist da jetzt nicht so gewaltig, Haupteinsatzzweck ist meines Erachtens nach als Ersatz für die Paste zwischen IHS und Die bei CPUs.
 
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Ich verwende nur LM weil ich immer das maximale rausholen will aus meinem Kühler/Kühlsystem.
Da bin ich einfach konsequent. Gerade bei den temperaturabhängigen Auto-Boosts heute (Zen+&Zen2) machen die 1 bis 2 Grad geringere CPU-Temp ggf das Zünglein an der Waage.
Gelid GC Extreme und MX-4 fliegt bei mir trotzdem rum, für den Fall der Fälle.
 
Hi,

Danke für die ganzen Kommentare :) und die doch rege Unterhaltung darüber.

Ich hab eigentlich jetzt auch keine wirklichen Bedenken und muss auch sagen das es rein "optisch" einfach anders aussieht.

Nur das angetrocknete Zeugs das sich dann in kleine leitende Partikel verwandelte, hat mir da schon mehr Angst gemacht. Ich arbeite normal sehr sauber, aber diese kleinen "Krümel" möchte ich nicht mehr haben.

Die Gelid GC Extreme kann man sehr schwer auftragen. Manchmal will die gar nicht haften. Die Kryonaut macht in der Hinsicht schon alles richtig - Nicht das Nonplusultra - aber dafür eben sicherer ;)
 
RaptorTP schrieb:
Mit der Kryonaut sind die Temperaturen 4-5°C höher. Das nehme ich gerne in Kauf um den anderen Problemen aus dem Weg zu gehen.

Welche Probleme hattest du denn? Glaubst du es wäre "schlimmer" geworden? Das LM ist halt etwas in den Kupfer eingezogen. Temps sollten aber gleich bleiben.
Ich habe immer vernickelte Kühler bei meiner Wakü genutzt, da hat man wie du schon erwähnt hast keine Probleme.
 
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