Erstes europäisches Sozialkreditsystem kommt in Italien / Grundlage für die digitale Vollüberwachung

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NedFlanders

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Laut Berichten in diversen freien Medien mit Verweis auf diesen Link: https://www.bolognatoday.it/cronaca/piano-digitale-comune-bologna.html wird in Bologna ab Herbst das erste digitale Sozialkreditsystem in Europa getestet. Ein kurzer Check mit Deepl reicht, um zu sehen, worum es geht, wenn man den andere Quellen nicht vertraut.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=83090#h14
Der Bürger wird damit erstmals in Europa sortierbar. Er wird eingeteilt in den guten, tugendhaften Bürger und den schlechten, getadelten Bürger. Die Fragen, die darauf folgen sind offenkundig: „Werden jene, die die den Kriterien der herrschenden Ideologie oder das, was von einigen Politikern als tugendhaft angesehen wird, nicht entsprechen, zunächst durch den Entzug von Vorteilen bestraft, bevor sie an den Rand gedrängt werden? Was wird aus denjenigen, die sich nicht fügen wollen, die darauf beharren, ihr unveräußerliches Recht auf freien Willen auszuüben?“, fragt der französische Journalist Yannick Chatelain.
Die Befürwörter beruhigen. „Natürlich“ sei die Teilnahme am Projekt freiwillig. Man sei aber überzeugt, dass viele Bürger teilnehmen werden, immerhin gebe es viele Vorteile zu gewinnen.
Chatelain: „Man muss kein großer Visionär sein, um sich vorzustellen was passieren wird: Meiner Meinung nach wird es zunächst diejenigen geben, die mitmachen werden. Das Mitmachen wird von ihren Initiatoren – in einer extrem reduzierenden Weise (vgl. Wirtschaftskrise, Kaufkraft, ungewisse Zukunft) – als ein erster Beweis für den Bürgerwillen einiger dargestellt werden kann. Was die Verweigerer betrifft, so werden sie möglicherweise ausgesondert.“

Wer sich also die App auf sein Handy herunterlädt, kann für vorbildliches Verhalten Punkte sammeln. Z.B. fürs korrekte Mülltrennen, Vermeidung von Strafzetteln, etc. Welche Belohnungen winken, wird noch definiert, ebenso was vorbildlich und belohnenswert ist, das definieren anscheinend einige wenige Personen. Das erinnert stark an das chinesische Rating System und der Grad zwischen "Freiwilligkeit" und irgendwann einer Pflicht ist sehr schmal.

Dazu passt, dass die EU an einem digitalen ID System arbeitet. Man betont zwar, dass dies freiwillig sei, aber die Verlockung dann auf die Daten zuzugreifen und die Bürger entsprechend zu bestrafen oder zu "belohnen", dürfte für die Politiker wohl zu groß sein. In China passiert es aktuell genau in dieser Form. Kann man sich hier mal angucken: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/infografik-chinas-sozialkredit-system-15913709.html

Es geht um staatliche Kontrolle – und um die Nutzung digitaler Möglichkeiten zu diesem Zweck. Chinas geplantes Sozialkreditsystem für alle seine Bürger soll im Jahr 2020 landesweit eingeführt werden. Es gilt als ambitioniertestes Experiment in digitaler Sozialkontrolle aller Zeiten.
Ich wette, die Medien werden dies bei uns nicht so kritisch sehen, denn es ist ja dann nicht genau so wie in China.

Ebenso ist Österreich mit seiner „ID Austria“ auf einem ähnlichen Weg: https://www.oesterreich.gv.at/id-austria.html
Wer kein Smartphone besitzt oder dieses nicht ständig mit sich herumtragen möchte, ist praktisch von allem ausgeschlossen.

Seht ihr die fortschreitende Entwicklung in diesem Bereich eher positiv oder eher negativ? In meinen Augen ist das ein weiterer Schritt in die "perfekte" digitale Überwachung. Was mit so einem System möglich wäre, stellt Dystopien wie 1984 bei Weitem in den Schatten und erinnert an dystopische Filme wie Minority Report. Natürlich könnte man sagen, dass das wie immer nur zu unserem Besten ist und diese Daten niemals seitens der Regierung missbraucht oder für andere Zwecke eingesetzt werden, wenn ich mir aber mal angucke, was in den letzten Jahren so passiert ist, bin ich da eher bei Edward Snowden, nämlich dass die Daten, die vorhanden sind, auch genutzt werden.
 
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Fuer mich ist es rein aufgrund wachsender Bevoelkerung, nationalen und internationalen Reisen notwendig Verwaltung und Identifikation Landes- bzw Europaweit zu digitalisieren.

Warum ist die ID-Austria ein Sozialkredit-System? Fuer mich sieht es nur so aus, als ob man sich dadurch mit dem Smartphone identifisieren (online) kann und der Ausweis zuhause bleiben kann. Will man es nicht nutzen, kann man ja immer noch die Plastikkarte mit sich rumschleppen.
 
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NedFlanders schrieb:
Seht ihr die fortschreitende Entwicklung in diesem Bereich eher positiv oder eher negativ? In meinen Augen ist das ein weiterer Schritt in die "perfekte" digitale Überwachung. Was mit so einem System möglich wäre, stellt Dystopien wie 1984 bei Weitem in den Schatten und erinnert an dystopische Filme wie Minority Report.
Wie bei allen Dingen der Digitalisierung liegt positiver Fortschritt mit negativer Dystopie nicht selten beieinander. Das China-System ist in der Tat erschreckend, eine 1:1 Kopie in Europa halte ich jedoch schon deswegen für ausgeschlossen da die Umsetzung einen vollentwickelten, totalitären Staat benötigt und da bliebe nur Weissrussland übrig.

Aber es ist natürlich richtig, auch eine "Softe" Version des Social-Credit Systems birgt große Gefahren für eine freiheitlich demokratische Grundordnung, da die Schwelle zum Missbrauch eben nur der berühmte "1-Mausklick" darstellt. Jedoch sind die gezeigten Beispiele, vorallem aus Österreich, gänzlich ungeeignet für die Einführung eines SCS, ich kann aus einem digitalen Reisepass nicht ableiten ob du auch für Arme gespendet hast oder dich positiv auf Twitter zur Regierung äusserst etc. Zudem ist niemand ausgeschlossen, man kann auch weiter seinen Reisepass mitnehmen, was vermutlich sowieso jeder zur Absicherung tun wird.
 
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Axxid schrieb:
Warum ist die ID-Austria ein Sozialkredit-System? Fuer mich sieht es nur so aus, als ob man sich dadurch mit dem Smartphone identifisieren (online) kann und der Ausweis zuhause bleiben kann. Will man es nicht nutzen, kann man ja immer noch die Plastikkarte mit sich rumschleppen.
Die ID-Austria ist kein Sozialkredit Sytem wie es in Italien eingeführt wird, ich habe nur geschrieben, dass sie damit auf einem ähnlichen Weg sind. Quasi nach dem Motto, deine ganzen digitalen Ausweise/Nachweise hat man ja sowieso schon dabei, die Basis steht also, da ist der nächste logische Schritte ja nicht allzu weit und es ist in meinen Augen nicht unlogisch darüber nachzudenken, in welche Richtung es gehen könnte, wenn wir sehen, wo so ein System schon Realität ist.
The_waron schrieb:
Wie bei allen Dingen der Digitalisierung liegt positiver Fortschritt mit negativer Dystopie nicht selten beieinander. Das China-System ist in der Tat erschreckend, eine 1:1 Kopie in Europa halte ich jedoch schon deswegen für ausgeschlossen da die Umsetzung einen vollentwickelten, totalitären Staat benötigt und da bliebe nur Weissrussland übrig.
Und genau da bin ich mit mittlerweile nicht mehr wirklich sicher. Wir haben jüngst erst Vorstöße de Staates gesehen, die genau in diese Richtung gehen. Ebenso soll die Vorratsdatenspeicherung weiter voran getrieben werden. Der geplante WHO Pandemievertrag mit der EU geht ebenfalls in die Richtung, dass immer weniger Menschen über immer mehr Menschen bestimmen. Die Anzeichen in Richtung eines totalitären Staates werden imo immer deutlicher, wie man gesehen hat auch was die Meinungsfreiheit und weitere bedenkliche Entwicklungen angeht.
The_waron schrieb:
Jedoch sind die gezeigten Beispiele, vorallem aus Österreich, gänzlich ungeeignet für die Einführung eines SCS, ich kann aus einem digitalen Reisepass nicht ableiten ob du auch für Arme gespendet hast oder dich positiv auf Twitter zur Regierung äusserst etc. Zudem ist niemand ausgeschlossen, man kann auch weiter seinen Reisepass mitnehmen, was vermutlich sowieso jeder zur Absicherung tun wird.
Das stimmt, aber wenn die Stammdaten erst mal alle da sind, was eine Grundvoraussetzung wäre, ist der nächste Schritt nicht mehr allzu weit. Quasi, um die Menschen erst einmal "soft" daran zu gewöhnen. Wir haben zudem in jüngster Zeit gesehen, wie schnell "freiwillige" Dinge plötzlich zur Voraussetzung werden.
 
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Ich seh's weder positiv noch negativ, sondern vor dem Hintergrund, daß "jeder das bekommt, was er verdient".

Es ist relativ offensichtlich, daß die aktuelle Denkweise - also global betrachtet -- nicht funktioniert und nicht funktionieren kann. Es will aber entweder keiner wahrhaben oder man hat sich halt so festgefahren, daß ein "jo wir haben Scheiße gebaut, das machen wir nochmal neu" nicht mehr funktioniert.

Tatsache ist einfach, daß Individualismus der Tod einer jeden Gesellschaftsform ist, da er dieser diametrisch entgegensteht. Entweder oder. Beides zusammen geht nicht.

Ich persönlich habe nicht so das Problem damit, wenn eben nicht mehr jeder Furz unbedingt gehört werden muß.
Was haben wir denn erreicht seit 1950 oder so, also als Nation? Richtig, nichts außer auf der Stelle treten und gut aussehen um jeden Preis (vor allem vor den Nachbarn!).

Wenn da Einhalt geboten werden kann, nur zu. Und egal wie wir es drehen, das Ergebnis kann nur positiv sein. Entweder das "Experiment" funktioniert wie angedacht... oder weil das Volk doch noch aufwacht und aufsteht (nicht daß ich das glauben würde, aber...)

In jedem Fall: Win Win.
 
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Der Mensch wird lieber für gute Taten gelobt, statt für Verfehlungen bestraft, wie es jetzt gerade ist.

Es ist das selbe wie jetzt, nur anders herum. Wenn ich aber sehe, wie süchtig Menschen nach Likes bei Facebook, youtube und sonst wo sind, mache ich mir eher sorgen, dass einige Menschen süchtig nach dieser Positiven Bestätigung sind. Aber die Reale Welt passt sich dem Internet an.

Und diese Idee ist auch schon ziemlich alt. Mindestens so alt, wie das Christentum. Die guten kommen in den Himmel, die bösen in de Hölle.

Je länger ich darüber nachdenke, je mehr erscheint mir das wie "das selbe in Grün."
 
Das System ist freiwillig und belohnt ausschließlich positives Verhalten, korrekt?

Alles, was du dann erzählst mit ID System, China und 1984 ist deine freie Interpretation und Verknüpfungen, die so nicht existent sind und setzt vorallem Sachen voraus, die schon rein europarechtlich so in der EU nicht umsetzbar sind.

Sprich, ein Problem hat man nur damit, wenn man sich viel zusammen spinnt, was schlicht nicht Realität ist.

Die gleiche Mär kommt bei jedem Schritt staatlicher Digitalisierung und jeder Kamera im öffentlichen Raum. Seit Jahrzehnten. Ein totalitäres System haben wir noch immer nicht.

Meiner Meinung nach es sich der TE zu einfach. Die ganze Argumentationskette ist, sorry, zusammen fatansiert. Weder wird beurteilt, welche Vorteile so ein System hat, welche Notwendigkeiten einem solchem System zu Grunde liegen und auch die rechtlichen Grundlagen werden nicht analysiert, ob das, was hier behauptet wird, so überhaupt möglich wäre. Stattdessen werden Verknüpfungen herbeigeführt, die nicht existent sind (Austria ID, diese italienische App, China), es werden Behauptungen aufgestellt, die nicht nachgewiesen werden (die vermeintliche systematische Entwicklung in ein Überwachungssystem, Medien würden nicht kritisch berichten) und eben letztlich eine gefühlte subjektive Wahrheit zu Fakten verklärt, die dann nur den Schluss des TE zulassen. Sprich eine "Analyse" die von vorneherein nur zu einem Ergebnis kommen kann...

Beispiele noch für die Behauptungen ohne Nachweise:
NedFlanders schrieb:
Wer kein Smartphone besitzt oder dieses nicht ständig mit sich herumtragen möchte, ist praktisch von allem ausgeschlossen.
Ist so einfach nicht korrekt. Niemand wird ausgeschlossen, weil bisher gar kein Zwang besteht, die Austria ID zu nutzen. Es ist auch hier ein freiwilliges Angebot, was für viele einen Vorteil bedeutet, da die große Mehrheit ein Smartphone hat und es auch bei sich trägt.

Und irgendein Verwaltungssystem benötigen moderne Staaten nun mal. Sollte also irgendwann mal die Austria ID verpflichtend werden ist das auch nicht anderes wie die Einführung von den bis dahin gültigen Ausweisen und Co.

Auch in Bezug auf die italienische App wird unterstellt, dass es letztlich auch um Bestrafung geht. Nur ist das nirgends ersichtlich, das System ist ein rein auf positives Verhalten ausgelegtes Anreizsystem. Eben kein Social Credit System wie behauptet.

PS: Das nachdenkseiten als Quelle genutzt wird und unkommentiert zitiert, um zu beschreiben, um was es gehen würde, disqualifiziert sich eigentlich ohnehin... Die Seite hat nachweislich Verschwörungstheorien verbreitet, vertritt geschichtsrevisionistische Standpunkte und hat Fakenews verbreitet (unter anderem von RT Deutsch übernommen).

 
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Erkekjetter schrieb:
Das System ist freiwillig und belohnt ausschließlich positives Verhalten, korrekt?
Das System ist aktuell noch freiwillig und soll "positives Verhalten" belohnen, das stimmt. Wobei interessant ist, wer dann bestimmt was positiv ist. Für mich klingt das auch etwas in die Richtung des alten Christentum gut/böse. Auch so etwas haben wir in jüngster Vergangenheit erlebt inkl. immer eingeschränkterer Meinungsfreiheit.
Erkekjetter schrieb:
Alles, was du dann erzählst mit ID System, China und 1984 ist deine freie Interpretation und Verknüpfungen, die so nicht existent sind und setzt vorallem Sachen voraus, die schon rein europarechtlich so in der EU nicht umsetzbar sind.
Das ist meine Vorstellung, wohin sich so ein System entwickeln ließe, wenn wir nicht aufpassen. Ist es so abwegig zu sehen weiterzudenken, was mit so einem System möglich wäre, wenn erst einmal die Grundlagen dafür geschaffen werden? Wie gesagt, haben wir in jüngster Vergangenheit gesehen, wie schnell aus freiwillig eine Pflicht oder ein Zwang werden kann.
Erkekjetter schrieb:
Sprich, ein Problem hat man nur damit, wenn man sich viel zusammen spinnt, was schlicht nicht Realität ist.
Ich halte es eher für angebracht auf Gefahren hinzuweisen, die so ein System mit sich bringen kann, anstatt davon auszugehen, dass schon nichts passieren wird. Wir wissen um die Datensammelwut und den immer wieder neue Versuch unserer Regierung zur Datenvorratsspeicherung. Natürlich wie immer nur zu unserem Besten. Ich halte es eher für realistisch, dass so etwas weiterentwickelt wird, als dass man sich einfach zurücklehnen kann und eine Weiterentwicklung als Spinnerei abtun sollte.
Erkekjetter schrieb:
Die gleiche Mär kommt bei jedem Schritt staatlicher Digitalisierung und jeder Kamera im öffentlichen Raum. Seit Jahrzehnten. Ein totalitäres System haben wir noch immer nicht.
Das ist auch gut so und sollte weiterhin aufmerksam verfolgt werden. Ein totalitäres System wird auch nicht mal eben von heute auf Morgen eingeführt, sondern immer ein kleines Stückchen weit. Wie gesagt, 1984 war damals bei Erscheinen eine Horrorvision, heutzutage haben wir uns schon an so vieles gewöhnt. Stück für Stück geht es immer weiter.

Hier kann man sich mal angucken, wie es mit dem chinesischen System angefangen hat, nämlich ziemlich ähnlich:
Die Regierungsvorlage für das chinesische Sozialkredit-System "Planning Outline for the Construction of a Social Credit System (2014–2020)" wurde am 14. Juni 2014 vom Staatsrat beschlossen. Das derzeit auf freiwilliger Basis funktionierende System sollte Ende 2020 für die nahezu 22 Millionen Einwohner Pekings verpflichtend in Betrieb sein.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System
 
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NedFlanders schrieb:
Wobei interessant ist, wer dann bestimmt was positiv ist.
Warum? Das ist zunächst völlig unerheblich, da offen kommuniziert wird, was belohnt wird und ich frei entscheiden kann, ob ich das als sinnvoll erachte oder nicht.
NedFlanders schrieb:
Für mich klingt das auch etwas in die Richtung des alten Christentum gut/böse
Das trifft auf jedes der Millionen Anreizsysteme dieser Art zu. Selbst Pfand wäre letztlich genau sowas.
NedFlanders schrieb:
Auch so etwas haben wir in jüngster Vergangenheit erlebt inkl. immer eingeschränkterer Meinungsfreiheit.
Und da sind wir wieder bei den diffusen, verschwörungstheoretischen Aussagen. Wo, wann was? Ansonsten hat sowas in einer Diskussion nichts zu suchen. Behaupten kann jeder alles.
NedFlanders schrieb:
Wie gesagt, haben wir in jüngster Vergangenheit gesehen, wie schnell aus freiwillig eine Pflicht oder ein Zwang werden kann.
siehe oben.... nur weil du es ständig wiederholst, wird daraus kein Fakt.
NedFlanders schrieb:
Ich halte es eher für angebracht auf Gefahren hinzuweisen, die so ein System mit sich bringen kann, anstatt davon auszugehen, dass schon nichts passieren wird.
Tut keiner. Genau deshalb gibt es den rechtlichen Rahmen, der genau das verhindert und der entgegen deiner Behauptung auch nicht mal eben ausgehebelt werden kann.
NedFlanders schrieb:
Wie gesagt, 1984 war damals bei Erscheinen eine Horrorvision, heutzutage haben wir uns schon an so vieles gewöhnt. Stück für Stück geht es immer weiter.
Deine gefühlte Wahrheit ist kein Fakt. Du bist ganz offensichtlich in keinerweise objektiv, genau das meinte ich ja, da bei dir gar nicht anderes rauskommen kann. Du hattest deine Meinung von vorneherein und bastelst dir basierend darauf deine Argumentation zusammen.
NedFlanders schrieb:
Hier kann man sich mal angucken, wie es mit dem chinesischen System angefangen hat, nämlich ziemlich ähnlich:
Nein, das System als solches war bereits damals anders, denn man konnte dort eben auch bestrafen, sprich Punkte abziehen, die einzige Gemeinsamkeit ist die Freiwilligkeit gewesen. Das System war eben kein Anreizsystem wie das in Italien, sondern ein tatsächliches Social Credit System, was die italienische App eben nicht ist. Davon abgesehen hat man in China eben nicht den rechtlichen Rahmen wie in der EU, daher war dort die Einführung so überhaupt erst möglich. Auch hier setzt du Dinge gleich, die nicht gleich sind, weil es für deine subjektive Wahrheit und die daraus entspringende Argumentation zwingend erforderlich ist.
 
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Erkekjetter schrieb:
Ich glaube, wir können und sollten uns die üblichen Auseinandersetzungen wie in den anderen Threads sparen, anstatt jeweils die Posts des anderen auseinanderzunehmen, was mal Ende mal wieder zu nichts führen wird, weil du deine Meinung von mir hast und ich meine von dir. Sollen wir uns das nicht einfach schenken? Spart uns beiden viel Zeit und Nerven. Die anderen sehen ja deine Argumente, mir ist dies ewige hin und her mit dir einfach zu müßig. Du darfst das jetzt gerne als "Sieg" für dich ansehen, da ich dadurch nicht auf deine Argumente eingehe (ich finde, einige sind auch durchaus berechtigt). Darfst du gerne so sehen, dass du mich mit deinen Argumenten "geschlagen" hast und ich dies jetzt nur schreibe, weil ich dem nichts entgegenzusetzen hätte, wenns dir hilft. Oder du setzt mich einfach auf ignore.
 
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Hat wenig mit Meinung von dir und mir zu tun. Ich habe dir ganz klar aufgezeigt, wo du dir Dinge herbeifantasierst und wo deine Fehler in der Analyse sind. Darauf bist du, wenig verwunderlich, mit keinem Ton eingegangen und zeigst auch keinerlei Bemühung, dahingehend was zu ändern. Weil du es eben gar nicht willst. Du willst schlicht deine Propaganda ablassen und ich finde es schade, dass das hier im PuG viel zu oft gelingt und dafür eine Plattform vorhanden ist. Dabei geht es noch gar nicht mal so direkt um das Thema als solches, sondern die Art und Weise, die du mit deinem letzten Posts auch nochmal in aller Deutlichkeit unterstreichst.

Man weiß genau was man da tut und will gar nicht diskutieren. Der ganze letzte Absatz deines Eingangsposts ist reine Makulatur. Zumal es eine Fangfrage ist. Denn das, was du unterstellst, findet wohl kaum einer positiv. Die eigentliche Frage, nämlich ob das, was du unterstellst, überhaupt so stattfindet, die lässt du gar nicht zu. Eine Diskussionsgrundlage ist eigentlich nicht vorhanden, sie wird nur vorgegaukelt.

PS. Und nein, du wirst es nicht erleben, dass du widerspruchsfrei deinen Agenda durchführen kannst...
 
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NedFlanders schrieb:
Das System ist aktuell noch freiwillig und soll "positives Verhalten" belohnen, das stimmt. Wobei interessant ist, wer dann bestimmt was positiv ist.
Ich nehme mal an, genauso wie jetzt der Staat, der auch durch Gesetzte entscheidet, was "Verboten" ist, oder durch Förderung "Gut". Und ja, auch da läuft jetzt schon nicht alles Ideal, aber das ist dann auch eine andere Geschichte.

Bevor diese Idee irgend einen negativen Einfluss hat, ist schon davor vieles falsch gelaufen. Im Grunde machst du dir keine Gedanken darüber, wie man verhindern kann, wie das Kind in den Brunnen fällt, sondern ob es unten dann genügend essen hat.
 
NedFlanders schrieb:
Auch so etwas haben wir in jüngster Vergangenheit erlebt inkl. immer eingeschränkterer Meinungsfreiheit.
Immer wieder dieser Unsinn.
Wer einen solchen Schwachsinn in seine Ausführungen mit einbringt, der darf sich über entsprechenden Gegenwind nicht wundern und beschweren.

Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung geht nur vom Staat aus und wird auch nur von diesem garantiert.
Geäußerte Meinungen mit strafrechtlich relevantem Inhalt werden vom Staat verfolgt und sanktioniert.

Geäußerte Meinungen, die Lügen, Halbwahrheiten und anderen Unsinn beinhalten, werden ggf. kritisiert.
Auch Kritiker haben das Recht auf freie Meinungsäußerung.

In keinem der genannten Szenarien wird das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt oder gar beschnitten.

Wer diesen Unsinn in eine Diskussion einbringt, der disqualifiziert sich automatisch für jede sachliche Diskussion.
 
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NedFlanders schrieb:
Hier kann man sich mal angucken, wie es mit dem chinesischen System angefangen hat, nämlich ziemlich ähnlich:


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System
Nein, das chinesische System war von Anfang an als totales Überwachungssystem konzipiert und auch kommuniziert, nur weil es von Anfang an "freiwillig" war kannst du nicht einfach den Rest 1:1 übertragen.

Ein solches System bedingt einen totalitären Staat, wenn die KP in China beschließt das Winnie Puuh für 1,4 Milliarden Menschen ab sofort verboten ist, muss das durchgesetzt werden und dafür musst du die Menschen quasi 24/7 in allen Lebensbereichen tracken und ihr Verhalten überwachen. Das ist eine ganz andere Dimension und war es auch von Anfang an und nein, Stammdaten sind nicht der erste Schritt, dafür brauchst du viel viel viel...mehr.
 
Erkekjetter schrieb:
PS. Und nein, du wirst es nicht erleben, dass du widerspruchsfrei deinen Agenda durchführen kannst...
Was denn bitte für eine Agenda? Denkst du, es sei meine Mission hier überall VT zu verbreiten? ;)

CCIBS schrieb:
Ich nehme mal an, genauso wie jetzt der Staat, der auch durch Gesetzte entscheidet, was "Verboten" ist, oder durch Förderung "Gut". Und ja, auch da läuft jetzt schon nicht alles Ideal, aber das ist dann auch eine andere Geschichte.
Da stimme ich zu.
CCIBS schrieb:
Bevor diese Idee irgend einen negativen Einfluss hat, ist schon davor vieles falsch gelaufen. Im Grunde machst du dir keine Gedanken darüber, wie man verhindern kann, wie das Kind in den Brunnen fällt, sondern ob es unten dann genügend essen hat.
Meine Idee wäre, bei dem Quatsch gar nicht erst mitzumachen, wenn niemand daran teilnimmt, irgendwelche "Belohnungen" für artiges Verhalten einzuheimsen, dann wird es auch keinen Schritt weitergehen. Ebenso aufzuzeigen, welche Zustände wir evtl. bekommen könnten, wenn man mal weiter überlegt.
NotNerdNotDau schrieb:
Immer wieder dieser Unsinn.
Wer einen solchen Schwachsinn in seine Ausführungen mit einbringt, der darf sich über entsprechenden Gegenwind nicht wundern und beschweren.
Weshalb ist es "Unsinn" und "Schwachsinn" darauf hinzuweisen, dass der Meinungskorridor in jüngster Zeit enger geworden ist und dass Menschen mit abweichender Meinung vom Standard ordentlich Gegenwind bekommen haben? Ich habe hier explizit keine Beispiele genannt, weil bei dem Thema hier gelöscht wird, aber es dürfte wohl klar sein, worauf ich anspiele. Wir haben gesehen, man darf zwar Vieles sagen, aber das nur ein einziges mal.
NotNerdNotDau schrieb:
Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung geht nur vom Staat aus und wird auch nur von diesem garantiert.
Geäußerte Meinungen mit strafrechtlich relevantem Inhalt werden vom Staat verfolgt und sanktioniert.
Dass solche Dinge entsprechend geahndet werden ist gut und richtig.
NotNerdNotDau schrieb:
Geäußerte Meinungen, die Lügen, Halbwahrheiten und anderen Unsinn beinhalten, werden ggf. kritisiert.
Auch Kritiker haben das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Leider ist die Kritik, die auch berechtigt ist, mittlerweile eher in Richtung Hexenjagd abgedriftet. Mittlerweile werden Menschen mit einer bestimmten Meinung direkt in einen Sack gesteckt, weil es ihrem Denken entspricht. Anstatt mit den Menschen zu sprechen wird über sie gesprochen.

Da sind wir wieder beim alten Thema, was Halbwahrheiten und "Unsinn" ist und wer das bestimmt.
NotNerdNotDau schrieb:
In keinem der genannten Szenarien wird das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung eingeschränkt oder gar beschnitten.
Ich habe in meinem Eingangsposting explizit darauf hingewiesen, dass ich (meine persönliche Meinung) eine solches Szenario befürchte und andere nach ihrer Meinung gefragt, ob sie das auch so sehen.
NotNerdNotDau schrieb:
Wer diesen Unsinn in eine Diskussion einbringt, der disqualifiziert sich automatisch für jede sachliche Diskussion.
Das ist deine Meinung, ich sehe es wie gesagt nicht als Unsinn an, mal weiterzuspinnen, in welche Richtung sich so ein System entwickeln könnte, BEVOR dies evtl. dann auch passiert.
 
NedFlanders schrieb:
der Meinungskorridor in jüngster Zeit enger geworden ist
NedFlanders schrieb:
Menschen mit abweichender Meinung vom Standard ordentlich Gegenwind bekommen haben?
NedFlanders schrieb:
Leider ist die Kritik, die auch berechtigt ist, mittlerweile eher in Richtung Hexenjagd abgedriftet. Mittlerweile werden Menschen mit einer bestimmten Meinung direkt in einen Sack gesteckt, weil es ihrem Denken entspricht. Anstatt mit den Menschen zu sprechen wird über sie gesprochen.

Von was redest Du bitte. Werd doch mal konkret, gern auch mit einem Beispiel.
 
NedFlanders schrieb:
Ein kurzer Check mit Deepl reicht, um zu sehen, worum es geht, wenn man den andere Quellen nicht vertraut.
Ein kurzer Check zeigt mir; es ist ein (kleines) freiwilliges Pilot-Projekt, hat kaum Ähnlichkeiten mit dem Sozialkreditsystem in China (auch weil u.a. der politische Aspekt fehlt) und sehr wenig mit dem EU-ID-Wallet gemein.
Warum die Verbindung zum Sozialkreditsystem oder dem ID-Wallet hergestellt wird kann ich nicht so richtig nachvollziehen, in welcher Form „Bonuspunkte“ eingelöst werden sollen ist bisher scheinbar unklar.

Formal auf umweltbewussteres Handeln (Mülltrennung, Nutzung des ÖPNV, etc.) bezogen finde ich den Test von Anreizsystemen nicht grundsätzlich falsch. Insofern die technische Umsetzung stimmt, gerade auch im Hinblick auf Datenschutz. Pilot-Projekte können auch scheitern. Von unmittelbar bevorstehender digitaler „Vollüberwachung“ kann keine Rede sein.
Was mir in den wenigen Artikeln fehlte war die Wortkombination „Öko-Diktatur“ – aber vielleicht erzeugt auch schon der Vergleich mit „China“ genug Klicks. 🙃

Davon ab, Daten die nicht gesammelt werden können nicht missbraucht werden, ja. Hat jeder selbst in der Hand. Hier in Berlin haben Teilnehmende an einem Projekt ihre Daten gegen Einkaufs-Gutscheine eingetauscht, siehe Projekt „Südkreuz“ – das Ergebniss entsprach so ziemlich meiner Erwartungshaltung.
https://netzpolitik.org/?s=+südkreuz
 
FrankenDoM schrieb:
Von was redest Du bitte. Werd doch mal konkret, gern auch mit einem Beispiel.

Ich schließe mich an und würde gerne mal konkret wissen, wer oder was diese
NedFlanders schrieb:
sein sollen und welche Medien im Gegensatz dazu vermeintlich unfrei sein sollen.
 
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Nachdenkseiten und anderer solche "Qualitätsmedien". Hat er ja schließlich auch zitiert. Und die geben was völlig anderes wieder, als was im Artiekl aufn italienisch steht. Siehe auch was @SE. dazu schreibt. Das hat hinten und vorne nichts mit einem Social Credit System zu tun.
 
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Reaktionen: mental.dIseASe und marcodj
NedFlanders schrieb:
Meine Idee wäre, bei dem Quatsch gar nicht erst mitzumachen, wenn niemand daran teilnimmt, irgendwelche "Belohnungen" für artiges Verhalten einzuheimsen, dann wird es auch keinen Schritt weitergehen. Ebenso aufzuzeigen, welche Zustände wir evtl. bekommen könnten, wenn man mal weiter überlegt.
Für mich ist das nicht viel anders, als das "Payback Bonuspunkte System.
Das benützte ich jetzt auch nicht, jeder weiß, wozu es da ist, und das der Nutzen für die Geschäfte größer ist, als für den Kunden. Und trotzdem gibt es das seit 20 Jahren. Und wenn man wollte, könnte man den Daten großen Unsinn machen. Wann, wer wo etwas gekauft hat. Daraus könnte man an einem guten Tag, den Tag einer Person rekonstruieren.

Aber letztlich halte ich dann dieses Projekt in Deutschland für nicht bedenklicher, als Payback.
 
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