Erweiterung Steckersolaranlage

Ned Flanders

Fleet Admiral
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Hallo zusammen,

in der Hoffnung dass sich hier jemand ein wenig auskennt.

Hintergrund. Meine Eltern haben ein Balkonkraftwerk bestehend aus 2x410Wp Risen Modulen + SUN 800W G3 Mikrowechselrichter seit einem Jahr in Betrieb. Das Gerät macht sich prächtig und steht auf einem Flachdach in 180° Süd Ausrichtung. Nun möchten sie sich eine Klimaanlage in den Wohnbereich installieren weil sie altersbedingt die Hitze des Sommers nicht mehr besonders gut abkönnen.

Ergänzt sich ja optimal.

Aufgrund der sehr günstigen Modulpreise kommt da die Idee auf die Anlage um ein weiteres Modul zu erweitern. Der Wechselrichter hat aber nur zwei MPPTs (Eingänge zu je 400W max)

Die Idee wäre nun die zwei bestehenden Module parallel zu schalten und eines davon um ~70° nach Westen auf 250° Ausrichtung zu bringen. Das andere bleibt bei 180° Azimut. Das neue dritte Modul wird dann an das frei gewordene MPPT angeschlossen und auch auf 180° ausgerichtet.

Die Idee ist, dass die zwei parallelen Module sich im Tagesverlauf ergänzen so das die 820Wp die dann am 400W Eingang hängen durch Abregeln nicht verpuffen sondern das eine Modul zur Mittagszeit liefert und das andere zur Abendzeit, so das sich die Leistung zeitlich ergänzt aber möglichst selten parallel auftritt.

Spricht aus Eurer Sicht etwas dagegen diese Architektur umzusetzen?

Gruss und Danke für Eure Zeit!

P.S.: Im Anhang die gedachte Technik der Erweiterung.
 

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Jugend forscht oder Darwin Award...

Mehr sehe ich nicht..Strom kriecht da lang wo er will und nicht nach Ausgedachten Winkeln... Und alles über 2 Module ist über so ein gewisses Limit vom Gesetzgeber.

Aber hey jeder folgende Schaden ist nicht versichert...
 
xxMuahdibxx schrieb:
Und alles über 2 Module ist über so ein gewisses Limit vom Gesetzgeber.
Nein, ist es nicht ... Kannst du genau so neu so kaufen ... solange der WR nur 600W ausgibt, ist alles rechtens.
Mit der Novelle für Balkonsolar ist angedacht (nicht entschieden) auf 800W WR-Leistung zu gehen, aber, ich glaube, dabei die max. Modulleistung auf 960W zu begrenzen (800W + 20%) ... ist aber, wie gesagt nur einer der Entwürfe ...


Ned Flanders schrieb:
Spricht aus Eurer Sicht etwas dagegen diese Architektur umzusetzen?
Schau z.B. mal hier: https://www.photovoltaikforum.com/thread/207105-erweiterung-balkonkraftwerk-von-2-auf-4-module-mit-zusätzlicher-ausrichtung/
Offenbar ist es besser die Module nach S-O und S-W auszurichten und dabei parallel zu schalten.
Vielleicht nimmst du gleich 2 weitere Module.
Wichtig dabei, die Spannungs- und Stromgrenzen des WR nicht zu über- oder unterschreiten.

Du kannst halt die Stromerzeugung weiter in den Abend legen, bzw. früher anfangen. Bei 4 Module bekommst du auch mehr Strom, wenn mal nicht so viel Sonne scheint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kenn die Gegebenheiten ja nicht, aber warum nicht gleich was vernünftiges ?
Alles andere halte ich für theoretische Rechnerei, die an der Realität vorbei geht...
Und dann gibts da ja auch noch Vorschriften...

Baue beruflich Photovoltaikanlagen auch im grösseren Stil und find diese BKW Sachen arten gerade aus...
Muss ja auch dein Hausnetz verkraften... ;-)
 
Selecta schrieb:
Baue beruflich Photovoltaikanlagen auch im grösseren Stil und find diese BKW Sachen arten gerade aus...
Muss ja auch dein Hausnetz verkraften... ;-)
Sorry, aber der Schornsteigfeger findet Wärmepumpen auch nicht gut ;-)
Und nicht jeder der 800W am Balkon hängen hat, will/kann/egal ne große PV aufs Dach.

Wenn er am WR nichts ändert, kommen da auch bei 4 Modulen nur 600W raus, das ist eine reine Nebelkerze bzgl. Hausnetz von dir...
 
hhhmmm schrieb:
Vielleicht nimmst du gleich 2 weitere Module.
Wichtig dabei, die Spannungs- und Stromgrenzen des WR nicht zu über- oder unterschreiten.
Das mit den 960W Modulleistung hab ich tatsächlich noch garnicht bedacht. Der WR ist 800W auf 600W gedrosselt. Frag mich nur wie das MPPT funktionieren soll bei zwei Modulen mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Selecta schrieb:
Kenn die Gegebenheiten ja nicht, aber warum nicht gleich was vernünftiges ?
Mein Vater ist gerade 90 geworden. Da sind es eher die kleinen Dinge die Spass machen.
Selecta schrieb:
Baue beruflich Photovoltaikanlagen auch im grösseren Stil und find diese BKW Sachen arten gerade aus...
Muss ja auch dein Hausnetz verkraften... ;-)
Das ist hier kein Problem.
 
Ned Flanders schrieb:
Frag mich nur wie das MPPT funktionieren soll bei zwei Modulen mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Naja, bei gleicher Ausrichtung liefern parallele Module bei gleicher Spannung (V1=V2=Vges) mehr Strom (Iges=I1+I2). Wenn es der Wechselrichter verkraftet.

Wenn ein Modul nach Osten und eins nach Westen liegt, kommt morgens der Strom vom Ostmodul (nimmt bis Mittag ab). Mittags dann von beiden etwas und ab nachmittags dann der Strom vom Westmodul.
Wenn du nicht genau Ost/West trennen kannst, musst du schauen, ob dein WR den Strom aushält.

Der Sun kann das hier, ist leider nur für 2x 500W empfohlen, ob er mehr aushält, ist die Frage.
1713286282257.png

Dein Modul liefert max. 12A, d.h. wenn eins nach Osten und eins nach Westen liegt, erreicht er vormittags 12A, dann sinkt es wieder, währen das Westmodul langsam Strom liefert. Mittag dann beide ?die Hälfte? oder auch mehr. Musst du wohl probieren, ob der WR das aushält.

Schau mal hier, da fehlt mir auch die Erfahrung ...
https://balkon.solar/wirtschaftlichkeit/
https://maxx-solar.de/wp-content/uploads/2011/02/ost_west_ausrichtung-e1372154807993.png
 
@hhhmmm wenigstens einer der beide Seiten des Wechselrichters sich anschaut.
 
hhhmmm schrieb:
Dein Modul liefert max. 12A
Das hängt ja davon ab wie viel der WR abnimmt. Die Module haben >30V . Um damit auf 19.5A zu kommen musste der WR ihnen schon >550W abnehmen, was er ja nicht tut.
 
Ja, stimmt. War nur ein Rechenbeispiel, wie gesagt, persönliche Erfahrung mit dem WR habe ich nicht. Kurzschlussstrom ist ja auch 19,5A, daher wird dir nur das ausprobieren bleiben.
Alles was über die 400W pro MPPT geht wird halt verpuffen.

O-W-Aufteilung war schon immer gut, die Erzeugungsdauer zu verlängern.
 
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xxMuahdibxx schrieb:
Jugend forscht oder Darwin Award...
Blödsinn.

Ich betreibe es hier genau so! Vier Module an einem Wechselrichter mit 2 Eingängen.

Wichtig ist, dass zwei identische!! Module pro Eingang benutzt werden. Du besogst also vier Y-Kabel (mit 6mm²) und hängst die bestehenden Module an den einen Port und die zwei neuen an den zweiten.

Ich habe hier 2 x 400Wp und 2 x 435Wp in O + W / O + S Ausrichtung in Betrieb.

Ned Flanders schrieb:
Das mit den 960W Modulleistung hab ich tatsächlich noch garnicht bedacht.
Gilt nur für fertige Sets.


Mein BKW ist ordnungsgemäß mit 1,670kWp beim MaStR angemeldet. Nur die Drosselung auf 600W habe ich nachträglich wieder entfernt und kann so die vollen 800W des WR nutzen.


Wenn die Summe der Ströme zu hoch ist, regelt mein WR selbständig runter, so dass nie mehr als 430W pro Eingang DC seitig eingespeist werden.

1713345275466.png
 
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Hoymiles HMS-800W-2T

Im Screenshot oben siehst du schön, wie bei 430W limitiert wird. Verlauf von Spannung und Stromstärke kann ich gleich noch ergänzen.

Edit:
1713345405586.png


Der WR verträgt max 65V und 14A pro Eingang.
Ergänzung ()

Ned Flanders schrieb:
Frag mich nur wie das MPPT funktionieren soll bei zwei Modulen mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Die Spannung der Module variiert nur minimal bei unterschiedlicher Ausrichtung und die deutlich ungleichen Ströme addieren sich.
 
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Nur mal so nebenbei, eine brauchbare Splitklima mit nur einem Gerät hat ihre 5-5,5 KW
Also entweder bescheißt du richtig und holst dir einen größeren Wechselrichter oder lässt das ganze schon aus Kosten/Nutzen Sicht fallen.
Bzgl. Parallel oder auch Reihenschaltung sollte man erst mal deinen Wechselrichter Typ wissen.
Je nach Typ kannst du dir auch dein Gerät grillen, bei extremen unterschieden in der Ausleuchtung bei einem Strunz dummen Wechselrichter kannst du dir mit der Effizienz auch ans Bein Pinkeln, dafür gibt dann die Solaroptimierer die man zwischen die Panels schaltet, Kosten nutzen da aber auch wieder gegen Null und lieber gleich in einen anderen Wechselrichter stecken.
 
hhhmmm schrieb:
die max. Modulleistung auf 960W zu begrenzen
Wurde nicht mit aufgenommen, soweit ich weiß.
SaxnPaule schrieb:
Die Spannung der Module variiert nur minimal bei unterschiedlicher Ausrichtung und die deutlich ungleichen Ströme addieren sich.
Fast richtig, der Strom aus dem 'beluchtetem Panel' ist max, das des abgeneigten min. Leider ist es nun so, dass hier ein Modul/MPPT immer 'verschattet' ist, wodurch auch das andere Modul Leistung verliert. Grundsätzlich an einem MPPT keine unterschiedlichen Ausrichtungen, es sei denn, du hast die kleinen 'Moduloptimierer' an jedem Modul.

Mein Vorschlag wäre: MPPT's in ausreichender Anzahl für die Module/Ausrichtungen, damit eine Batterie laden und einen WR mit DC Anschluß anschaffen.

Beim Anschluß Module-> MPPT IMMER von den Max Ratings ausgehen. Leerlaufspannung dafür auch gerne um 20% erhöhen (für die kalten Tage mit viel Sonne, da geht die auch über den bei 20°C angegeben Wert). Da wir keine künstliche Verschattung generieren wollen, Module an einem MPPT immer gleich ausrichten und immer in Reihe, sonst wird der Strom einfach zu hoch (20A+ über mehrere Stunden hinweg würde ich z.B. nicht mehr über 6mm² machen wollen).
 
Samurai76 schrieb:
Fast richtig, der Strom aus dem 'beluchtetem Panel' ist max, das des abgeneigten min.
Nein. Das ist bei Reihenschaltung!

Da hätte ich ja sonst bei meiner Ost/West Kombination nie 430W, da der Strom nur bei ca. 1A liegt beim sonnenabgewandten Panel.
 
Stimmt, hatte ich nen Denkfehler. Verlust durch Verschattung bei Parallelschaltung sollte tatsächlich minimal ausfallen. Würde trotzdem alles gut ausrichten und nen Akku zwischenbauen. Dann verliert man weniger Strom und kann den Standbyverbrauch noch weiter drücken.
 
Samurai76 schrieb:
Wurde nicht mit aufgenommen, soweit ich weiß.
Stimmt, laut erster Infos im Netz wurde das am 15.04. diskutiert und soll noch nächste Woche im Bundestag verabschiedet werden (26.04.). Inkrafttreten noch offen.

Mein Kenntnisstand:
  • 800W WR-Ausgangsleistung
  • max. 2000W Modulleistung
  • vereinfachte Anmeldung nur noch bei der Bundesnetzagentur/Marktstammdatenregister (und nicht mehr beim Netzbetreiber)
  • "Rückwärtsdrehen" alter Zähler vorübergehend erlaubt, bis der Netzbetreiber auf seine Kosten den Zähler tauscht
  • keine Anrechnung von "Steckersolaranlagen" auf vorhanden bzw. neu zu bauende größere PV-Anlagen

Quellen:
https://www.pv-magazine.de/2024/04/...gen-und-ohne-resilienzbonus-in-den-ausschuss/
https://www.pv-magazine.de/2024/04/16/erste-reaktionen-zum-neuen-entwurf-fuer-das-solarpaket-1/
 
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Ok, ist installiert wie beschrieben @SaxnPaule .

2x410Wp in unterschiedlicher Ausrichtung 180° und 250° teilen sich einen Eingang, + 1x 430Wp am anderen Eingang.

Hier die aktuellen Werte der beiden Eingänge bei heute komplett bedecktem Himmel.

430W Modul

1714300403710.png


2x 410W Parallel in S - W Ausrichtung

1714300467674.png


Sieht soweit sehr gut aus.
 
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