Excel-Tabelle zur UV-Offsetberechnung

Naturtrüb

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Moinsen,

da mir bei meinem 5959X mit seinen 16 Kernen das Abschätzen der Undervolting-Offsetwerte zu ungenau und mühsam war, habe ich dafür mal eine Excel-Tabelle erstellt (sie kann natürlich auch für Ryzen-Prozessoren mit weniger Kernen verwendet werden). Sie berechnet anhand der zuvor pro Kern ermittelten Takt- und Spannungswerte dessen individuellen Offsetwert innerhalb eines selbst festzulegenen "Korridors" von erlaubten Minimal- und Maximalwerten. Die Tabelle soll nur gute Startwerte für die anschliessend notwendige individuelle Optimierung der Offset-Werte liefern und den Überblick über das „Ranking“ der einzelnen Kerne erleichtern.

Sie kann hier heruntergeladen werden (unter 'Datei' -> 'Herunterladen'. Leider zeigt Google Drive die Excel-Datei gleich als Tabelle an, sie lässt sich jedoch in Google mit der öffentlichen Download-Freigabe nicht benutzen):

https://docs.google.com/spreadsheet...ouid=107336553949749759565&rtpof=true&sd=true

UV-Berechnung Beispiel.png

Das Konzept des Undervoltings mit dem Core Optimizer ist gut im Tread von @Verangry beschrieben:
https://www.computerbase.de/forum/threads/curve-optimizer-guide-ryzen-5000.2015251/

Die Tabelle ist kein eigenständiges Optimierungstool, sie soll das im o.g. Thread beschriebene Verfahren nur erleichtern!

ACHTUNG:
Die Tabelle dient dazu, die initialen Offset-Werte bei einem bisher nicht undervolteten System zu ermitteln. Falls ihr eure CPU mit dem Curve Optimizer bereits undervoltet habt, weiss ich nicht, ob die Tabelle noch sinnvolle Anhaltspunkte liefert.

Was muß in die Tabelle eingetragen werden?
Es müssen nur die grünen Felder ausgefüllt werden. Pro Kern muß dessen ausgelesener Takt (1) und Spannung (2) eingetragen werden (siehe unten). Die drei grünen Felder unterhalb der Tabelle (3, 4) sind von mir schon mit Wertevorgaben ausgefüllt, sollten aber ggf. individuell angepasst werden (insb. der Wert für 'max. Offset'). Falls bei CPUs mit weniger Kernen Zeilen leer bleiben, stehen dort unsinnige Werte beim Offset, diese bitte einfach ignorieren.

Was berechnet die Tabelle?
In der Spalte "Offset (CO)" (orange) findet ihr die berechneten Offset-Werte, die ihr am Anfang des Optimierungsprozesses im Curve Optimizer eintragen könnt. für die einzelnen Kerne wird in den gelben Spalten jeweils ein Rang für Takt und Spannung berechnet. Hohe Takt- und niedrige Spannungswerte kommen jeweils auf die vorderen Ränge.

Wie werden die Offset-Werte berechnet?
Die Tabelle ermittelt über alle Kerne hinweg den höchsten und den niedrigsten Spannungswert und setzt pro Kern dessen Spannungswert in Relation zum gefundenen Maximalwert. Dieses Verhältnis wird proportional auf einen "Korridor" der Offsetwerte abgebildet. Dieser "Korridor" beginnt oberhalb des vorab festgelegten minimalen Offset-Wertes und endet beim maximalen Offsetwert.

Als Anschauungsbeispiel:
Wenn als min. Offset -5 und als max. Offset -15 festgelegt wurde, hat dieser Korridor eine "Breite" von -10. Wenn ein individueller Kern eine Spannung von 80% der gefundenen Maximalspannung erreicht, errechnet sich dessen Offset-Wert aus der Summe des vorab festgelegten min. Offset (-5) und 80% des Offset-Korridors (also -8), für diesen Kern ergibt das also -13.
Der min. Offset kann auch auf 0 gesetzt werden, dann bekommt der Kern mit der niedrigsten Spannung immer einen Offset von 0, d.h. es wird ihm keine weitere Spannung abgezogen.

Im Feld "Offset (V)/CO" ist festgelegt, welcher Spannungswert (in Volt) pro Offset-Einheit abgezogen wird. Laut @Verangry liegt dieser Wert je nach Board bei ca. 0,002 bis 0,003 Volt, ich habe das als Vorgabe so ungeprüft übernommen.

Sind das jetzt meine optimalen Werte?
Nein! Es sind nur sinnvolle Startwerte für weitere Absenkungen, die verhältnismäßig genau von den individuellen Kernspannungen abgeleitet wurden und sich an den eigenen Vorgaben für min. und max. gewünschte Offsets orientieren. Wenn diese von euch individuell vorab festgelegten Vorgaben nicht stimmen, kommt auch bei den berechneten Offsets nichts sinnvolles bei raus. Anhaltspunkte für diese Richtwerte findet ihr im Thread von @Verangry. Die in die Tabelle von mir eingetragenen Richtwerte stimmen ungefähr für meinen 16-Kerner, bei CPUs mit weniger Kernen dürften diese höher liegen (bis etwa -25 bis -30).

Wozu dient die Spalte "Limit (CO)"?
Hier könnt ihr eure experimentell ermittelten, gerade noch funktionerenden maximalen Offset-Werte notieren. Ich weiss z.B., daß bei mir Kern 1 keine Offsets jenseits von -9 verträgt, drum steht das hier im Beispiel drin.

Wie erhalte ich meine Werte für Takt und Spannung, um sie in die Tabelle einzutragen?
Das Verfahren ist genau im o.g. Thread von @Verangry beschrieben:
https://www.computerbase.de/forum/threads/curve-optimizer-guide-ryzen-5000.2015251/

UV-Berechnung_Windows.png

In aller Kürze:
  • Ihr startet in CPU-Z im Reiter 'Bench' den Stresstest, nachdem ihr bei "Threads" 1 eingestellt habt.
  • Dann geht in den Windows-Taskmanager in den Reiter „Details“ und wählt per Rechtsklick auf cpuz.exe im Kontextmenü den Punkt "Zugehörigkeit festlegen" aus. Dort wählt ihr die ersten zwei CPUs aus und klickt auf 'OK'.
  • Dann startet ihr HWiNFO64 und sucht dort nach den Einträgen für den Takt des ersten Kerns ("Core 0 Clock") und nach der bei dessen momentaner Einzelbelastung gerade anliegenden CPU Core Voltage (SVI2 TFN) - siehe Screenshot. Ich habe die Anzeige des Spannungswertes auf eine extra Spalte gelegt, so daß ich Takt und Spannung gleichzeitig im Blick behalten kann. Kontrolliert, daß der ausgewählte Kern tatsächlich die mit Abstand höchste Taktrate angezeigt bekommt.
  • Dann klickt ihr unten rechts auf das Uhrensymbol um die angezeigten Werte zurück zu setzen und lasst das Ganze ca. fünf Minuten laufen. danach tragt ihr die ermittelten Durchschnittswerte (!) für Takt und Spannung (1, 2) in die Excel-Tabelle ein.
  • Danach geht ihr wieder in den Taskmanager, wählt die bisherigen CPUs ab und setzt den Haken bei den nächsten beiden CPUs (pro Kern werden immer zwei CPUs angezeigt) und wiederholt das alles, bis ihr alle Kerne durchhabt.
Ich habe das Ganze bisher nur bei einer (meiner) CPU getestet. Mich würde interessieren, wie nahe die von der Tabelle ermittelten Werte an den von Euch experimentell verifizierten Werten liegen, daher bin ich für jedes Feedback dankbar!
 
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Habe diese Werte
CO mit PBO PPT165 EDC120 TDC145.png
Stabil sind diese Werte, jeweils -
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Komme damit auf diese Werte im Boosttester
Boost 23.03.22.png
 
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...interessant - die von Dir genannten Werte in der einspaltigen Tabelle - sind das die von Dir experimentell ermittelten negativen Offsets? Sind die wirklich produktiv stabil, auch unter Lastwechseln? Da komme ich von den Größenordnungen mit meinem 5959X nicht mal annäherungsweise ran. Läuft das wirklich ohne clock-stretching (mal parallel die Leistungsaufnahme an den VRMs geprüft)?
Ich die beiden Tabellen nicht so richtig zusammen: Wenn man von der Zählweise her mit Kern 0 beginnt, dann halt im Spannungsranking Kern 6 die niedrigste Spannung, verträgt bei Dir aber noch einen Offset von -17 (in Deiner zweiten Tabelle), ähnlich ist das bei Kern 1 - ist das wirklich so (zumal in der roten Spalte die von Dir notierten Werte nicht zur zweiten Tabelle passen)? Verträgt Kern 5 wirklich nur einen Offset von -1,das wäre ja im Standardsetup ziemlich "auf Kante genäht"...
 
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Ja, ist stabil, keine Wheas oder abstürze weder bei Corecycler noch Spiele. Die Excel Tabelle sind die theoretisch errechneten Werte. In der Spalte die getesteten eingestellten Werte.
 
Vielen Dank für die Tabelle, habe diese nun auch als Ausgangspunkt für mein Herantasten an die Curve Optimization genutzt.
 
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