Externe Festplatte versehentlich komplett formatiert und gelöscht

DoubleDaddy

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Hallo,

ich wollte mit dem Programm "ISO to USB" eine bootfähige Partition auf meiner externen Festplatte erstellen. Dafür habe ich eine neue Partition mit 10 GB auf meiner 1,5 TB Festplatte erstellt. Diese neue Partition habe ich mit FAT32 formatiert. Das gleiche habe ich bereits in der Vergangenheit mit Windwos 7 so gemacht und es gab keine Probleme.

Nun ist meine externe Festplatte nach der Anwendung des Programms "ISO to USB" komplett gelöscht und wird nicht mehr erkannt. In der Datenträgerverwaltung von Windows 10 wird mir ein unformatierter Datenträger mit 1400 GB angezeigt. Also eine komplett leere Festplatte.

Es waren dort alle Fotos von meinen beiden Kindern seit der Geburt drauf. Außer einige neue Fotos auf meinem PC, dem Smartphone und einigen Bilder in der Google Cloud fehlen uns nun mehrere Jahre an Kinderfotos und Videos.... :(

Gibt es eine Möglichkeit die Daten zu retten?
 
https://www.ontrack.com/de/

Kostet aber einiges, und Erfolg kann auch nicht garantiert werden...

Oder du bastelst selbst daran herum, ggf. mit der Hilfe einiger anderer, und riskierst dass diese wichtigen Daten, von denen es offensichtlich kein Backup gibt, endgültig verloren gehen indem du es nur noch schlimmer machst.
 
Wo lag die neue 10GB-Partition? Am Anfang oder am Ende der 1,5-TB-Platte?
 
Das Backup (evtl. auf optische Datenträger gesichert) wieder einspielen.
Auch ohne die Formatieraktion hätte die externe Festplatte plötzlich ihren Geist aufgeben können!
 
Backup ist wohl nicht vorhanden oder? Wenn man sich traut und weiß was man macht dann eine 1:1 Kopie auf eine andere Festplatte ziehen und dann dort mit Testdisk oder Photorec sein Glück versuchen. Sonst wie schon geschrieben prof. Hilfe suchen die teuer werden kann.
 
Einfach das Backup einspielen. Alles andere wäre mühsam und nur Glück, schon selbst erlebt.

Zum Thema Windows 10 Installation: Mache dies immer(!) auf einem leeren USB Stick. Vorher alle externen Platten trennen.
 
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Danke erstmal für eure Antworten!

Oh man, dass ist echt eine Katastrophe. Ein Backup ist leider nicht vorhanden. War dumm, sehe ich ein.

Weil uns die Daten wirklich sehr am Herzen liegen, werden wir die Festplatte nun erstmal sicher verstauen und dann zum Profi schicken.
 
Testdisk quicksearch + deepersearch - Screens online stellen.
Solange quickformat (analog Inhaltsverzeichnis aus einem Buch entfernen) gemacht wurde, tief durchatmen und in Zukunft erst Augen auf, dann klicken.
 
Die Daten selbst sind noch auf der Platte, lediglich die Partitionstabellen sind wohl beschädigt.
(sofern die Festplatte selbst nicht defekt ist)
Als erstes solltest du natürlich versuchen ein backup der externen HDD zu erstellen, also Clonen, damit du damit rumspielen kannst. Die Backup Platte sollte dementsprechend min 1.5 TB aufweisen.
(Wenn du mutig bist gehts auch ohne ;) )

Danach kannst du Recuva drüber laufen lassen. kostet nix, ist bekannt, selbst schon benutzt.
Die Daten sollten dann auch ohne Partition gefunden werden, da die Platte als ganzes abgelesen wird.

( EDIT: eh, zu weit gedacht, du kommst ja ins Windows
Testdisk nutzen so wie Octo124 vorgeschlagen hat)

Jedenfalls, sollte die Festplatte selbst keinen Schaden haben und du nicht irgendetwas danach über die HDD kopiert hast, sollten die Daten alle noch vorhanden sein. Lediglich die Seite mit dem "Inhaltsverzeichnis" wurde gelöscht. Das ist übrigens auch bei Schnellformatierungen wie Windows sie macht der Fall.
 
Macht man ja normalerweise nicht, aber hier darf ich mich einmal selbst zitieren;
Smartcom5 schrieb:
Das Einzige was mir in Fällen geholfen hat, wo selbst TestDisk Probleme hatte, ist GetDataBack (for NTFS), mittlerweile in einem einzigen Kombinations-Produkt aufgegangen (GetDataBack Simple) – zuvor gab es ein GetDataBack for n für jedes unterstützte Dateiformat respektive (GetDataBack for NTFS/FAT/exFAT et al.).

Findet und holt selbst die schlimmstmöglich beschädigten Daten wieder und kann selbst dann noch Daten retten und binnen kürzester Zeit ganze Partitionen wiederherstellen, wenn auf dem Laufwerk bereits nach Formatierung wieder geschrieben wurde. Zudem äußerst performant dank eigener Kopier-Routinen.

Hat mir schon so manches Terabyte an Daten gerettet, ich kann‘s nur wärmstens empfehlen!
Bietet selbstverständlich auch entsprechende Tests auf Datenintegrität an und die kopierten Daten werden vorher Bit für Bit gegengeprüft.

Wichtig!
→ Bei Platten-Defekt: Kopiere die Dateien bitte in einem Rutsch
und nicht in mehreren Etappen mit mehrmaligem aus- und wieder einschalten der defekten Festplatte! Die Wahrscheinlichkeit, daß sie beim nächsten Spin-up nicht mehr hochkommt, ist in dem Falle sehr hoch.


In diesem Sinne

Smartcom
 
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ich hatte mit dem Programm "Photorec" sehr gute Erfolge
ein Bekannter wollte Linux installieren und hat dabei seine ganze HDD formatiert
mit "Photorec" konnte ich alle seine persönlichen Dateien wieder erstellen, selbst Sachen, die er glaubte schon lange gelöscht zu haben

https://www.heise.de/download/product/photorec-45742
 
Wow, also so viele Antworten. Alle paar Jahre oder Monate poste ich ein Problem bei Computerbase und gleich helfen so viele Leute. Immer wieder erstaunlich. Danke schon mal!

Das ganze ist jetzt allerdings viel Input aufeinmal. Deswegen schreibe ich mal kurz, wie ich es jetzt verstanden habe und was ich mir vorgenommen habe.

Also Recuva hatte ich schon durchlaufen lassen bevor ich gepostet habe. Da wurde leider nichts erkannt.

Als nächstes werde ich mich dann wohl mal an TestDisk heranwagen. Ich habe dazu die Anleitung von GSecurity gefunden. Außerdem finde ich Videos hilfreich und habe auf Youtube, dieses Video gefunden: Videolink. Könnt ihr mir sagen, ob ich vor dem Umgang mit TestDisk noch irgendetwas beachten muss?

Wenn bei TestDisk meine Festplatte auch nicht erkannt wird, überlege ich mir, ob ich mich an GetDataBack oder Photorec ranwage.

EDIT: Ich merke gerade, dass ich mein Vorhaben verschieben muss, weil ich keine andere Festplatte mit passender Größe vor Ort habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Photorec ist bei Testdisk enthalten.

Anleitung lesen, dann Nichtwissen per Netz zu Wissen erweitern, verstehen, was welche Aktion richtig o. falsch machen könnte.
Platte muss im BIOS erkannt werden, bei Testdisk_win logischerweise auch in der Datenträgerverwaltung erscheinen.
Platte im BIOS ja, in Win nein, dann hilft evt. noch Testdisk von einem Live-System (eher unwahrscheinlich) = diverse Datenrettungsprogs einsetzen.
Tip - erst fragen, dann klicken beugt weiteren Datenverlust bei Fehlbedienung vor.
 
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ich habe Testdisk noch nie benutzt - SORRY
 
octo124 schrieb:
Tip - erst fragen, dann klicken beugt weiteren Datenverlust bei Fehlbedienung vor.
Eben drum!
Zu oft wird Testdisk eicfach blind empfohlen, weil der Bekannte („macht irgendwas mit Informatik“) davon mal gelesen hat und das Programm selbst nur vom Hörensagen kennt. Als Nächstes fuchtelt dann das noch weniger technisch bewanderte Opfer des Datenverlusts in der Festplatten-Geometrie herum und die Daten sind unwiderruflich verloren – oder aber werden zu saftigen Taxen zu Ontrack nach Böblingen verfrachtet …

@streuner32 @octo124 meinte das keinesfalls böse, er hat nur dazu geraten, Anleitungen zu lesen und daran appelliert in Folge dringend das danach verbliebene Nichtwisssen durch Kenntnisaneignung zu echtem Wissen auszugestalten. Es war ein Gesuch an die Vernunft, sich Kenntnis in dem Bereich anzueignen, bevor geklickt (und [wie so oft] zerstört) wird – denn nur allzu oft suggerieren fälschlicherweise Pseudo-Tools von unseriösen Anbietern diese magischen One-Click-Lösungen für den einfachen Anwender, die es aber prinzipbedingt häufig gar nicht geben kann und die stattdessen auch nur verschlimmern können.

Im Übrigen wäre PhotoRec (was ja im Grunde auf Testdisk basiert) in einem solchen Fall in Gänze ungeeignet, da es lediglich eine Datenrettung (Datenrettung Wiederherstellung!) nach Pattern-Suche ermöglicht. Daher, es kann tatsächlich nur Datentypen retten, deren Daten-Typ (Header, Dateierweiterung; bspw. Xy.txt) es erkennt. Das ist bei einem Wiederherstellungsversuch von gesamten Festplatten mit Misch-Beständen aber bestenfalls unbefriedigend bis nutzlos – insbesondere dann, wenn man um den Dateityp der zu rettenden Daten gar nicht weiß.

Deshalb wäre PhotoRec eher geradezu prädestiniert für etwa die Rettung von bekannten und/oder geläufigen Datentypen wie Bildern auf einer nicht mehr lesbaren weil defekten Speicher-Karte einer Digital-Kamera. Kurioserweise ist dies sogar der eigentlich angedachte Einsatzzweck dieses Programms – daher der Name …

@DoubleDaddy Recuva funktioniert nach zusammenhangloser Muster-Suche (Dateipattern; siehe oben) gleich PhotoRec und ist daher, naja … Für Deinen Zweck jedenfalls nicht notwendigerweise sonderlich zuträglich.


In diesem Sinne

Smartcom
 
Von GetDataBack und R-Studio gibt es Testversionen, mit welchen man zumindest sieht, ob die Dateizuordnungstabelle wiederhergestellt werden kann. Wenn beide Programme nichts finden, dann bleibt nur noch die Patternsuche von Photorec, wobei diese in deinem Fall vielleicht gar nicht so schlecht ist. Wenn es nur um Fotos geht, können diese anhand der EXIF-Daten identifiziert und nach Aufnahmedatum benannt werden.
 
ich konnte mit "Photorec" alle Arten von Dateien wieder erstellen
Filme, Audiodateien usw. usw.
natürlich nicht ohne mich ausführlich über die richtige Handhabung zu informieren
OK, es fehlten viele Dateinamen, aber das war ihm nicht so wichtig
 
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