Externe HDD extrem langsam sobald der Cache voll ist. Was nun?

Mountainbiker83

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Liebes Forum!

Wenn ich versuche auf die beiden wichtigsten Backup-Festplatten bei uns im Haushalt (hauptsächlich eine Toshiba Canvio Ready 4TB und eine WD Elements 2 TB) größere Datenmengen zu kopieren (ca. 50 GiB), dann habe ich zunächst sehr erfreuliche Datenraten, sobald allerdings der Festplattencache voll ist, brechen die Datenraten so massiv ein, dass der Kopiervorgang mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Natürlich ist die Platte dazu an einen entsprechenden USB-Anschluss direkt auf dem Mainboard angeschlossen, die Daten kommen von der internen Samsung EVO SSD. Es macht keinen Unterschied, ob als Betriebssystem Windows 10 oder Ubuntu 20.04 LTS genutzt wird.

Die Toshiba Canvio Ready 4 TB Platte ist stark fragmentiert, da sie das wöchentliche Ziel der Sicherung unseres Synology NAS ist - wir halten 7 Versionen einer Datei vor, dann wird die älteste Version gelöscht. Eine vollständige Defragmentierung der Platte mit Windows 10 würde etwa 4 Tage dauern.

Eine alte Seagate Expansion Portable 1 TB zeigt diese Probleme nicht, hat aber auch noch CMR statt SMR. Ich halte SMR hier für das Problem. Beim Schreiben dieser relativ großen Datenmengen (sowohl bei einer Defragmentierung als auch beim Kopieren von 50 GiB Audioschnippsel) auf relativ fragmentierten Platten müssen bei SMR ständig ganze Spurfolgen neu geschrieben werden - und das dauert.

Was nun?

1. Meine Einschätzung ist falsch und ich packe das Problem in Folge falsch an.

2. Ich folge der Empfehlung eines Freundes und kaufe eine externe SSD in der Größenordnung 2 TB. Die kostet vergleichsweise viel Geld und die 2 TB sind knapp. Wenn ich dann mal wieder einen Rechner hier im Haushalt vor der Entsorgung virtualisieren möchte und dafür einen Datenträger brauche, dann reichen 2 TB nicht - die sind dann schon weitestgehend mit dem Backup des NAS belegt.

3. Ich kaufe eine WD Red 4 TB Platte, die explizit CMR verwendet und baue sie in ein externes Gehäuse. Risiko: Die Paarung aus Gehäusechipsatz und Festplatte ist ungünstig und die Funktion leidet. Außerdem schrieb die CT unlängst, dass diese NAS Platten bei einem Lesefehler früher aufgeben würden als Desktop-Festplatten. Bei einer NAS-Platte sei das günstig, da diese in der Regel in einem RAID-Verbund betrieben würden. Nutzt man diese ohne RAID, habe man schneller die Situation, Daten nicht mehr lesen zu können.

4. Ich kaufe eine WD Black 4 TB USB Platte. Höchstwahrscheinlich hat diese SMR, ich hoffe aber darauf, dass die angeblich so hohe Geschwindigkeit dieser Platten das ausgleicht und ich binnen einer Nacht meine 50 GiB Daten kopieren kann. Eine Nacht, während ich schlafe, wäre von der Geschwindigkeit völlig akzeptabel.

Was würdet Ihr mir empfehlen?

Vielen Dank für Eure Mühe!
 
Drewkev schrieb:
Rein aus Interesse: Was spricht gegen eine SSD?
Der Preis: 4 TB externe SSD kosten über 400 €
Eine WD Red 4 TB + Gehäuse um die 110 €

Für ein reines Datengrab / Backup-Gerät scheint mir die SSD Perlen vor die Säue zu sein. Man muss ja auch sehen, die alte Seagate Expansion Disk mit 1 TB und CMR ist bis heute schnell genug.
 
Ich hatte SMR Festplatten in meinem NAS und da musste ich auch beobachen das die extrem langsam wurden und das schlimme war das mit meinem Raid Verbund, sich der Cache nicht mehr leeren konnte. Dann bin ich auf CMR umgestiegen seitdem rennt alles.
 
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Mountainbiker83 schrieb:
Ich halte SMR hier für das Problem.
Du hast es ja schon richtig erkannt. Jetzt brauch ich nicht mehr erklären, warum ich von diesem SMR K*ck nichts halte.
Bei 2,5" hast du aber eigentlich keine Wahl mehr.

Mountainbiker83 schrieb:
Ich kaufe eine WD Red 4 TB Platte
Ich würde dir eine WD-Elements oder MyBook ab 12TB empfehlen, da heliumgefüllt.
Die Seagate Expansion 12TB dürfte auch eine heliumgefüllte Platte drin haben.
Darunter gibts halt wieder Luft oder Luft+SMR 🤦‍♂️

Was die CT da schreibt, muss man im richtigen Kontext betrachten und hat keine wirkliche Relevanz für den Desktop Einsatz. Wenn eine Platte schon mehrere Sekunden braucht um einen Sektor zu lesen, dann hast du besser dein Backup und die Ersatzplatte in Reichweite ;)
Mountainbiker83 schrieb:
Für ein reines Datengrab / Backup-Gerät scheint mir die SSD Perlen vor die Säue zu sein.
Korrekt.
Mountainbiker83 schrieb:
Die ist aber auch noch SMR. Du brauchst also die RED Plus plus ein Gehäuse :D
 
Drewkev schrieb:
Was sind das eigentlich genau für Dateien, viele große, viele kleine? Ein ganzes OS?
Das ist unterschiedlich, wobei kleine Dateien das Problem schlimmer machen. Ich hatte alte Aufnahmeschnippsel meiner alten Band auf der internen Samsung SSD - grob 50 GiB, durchschnittliche Dateigröße 4 MiB. Die wollte ich auf die Canvio Ready sichern - der Vorgang hätte 4 volle Tage gedauert.

Ein
qemu-img convert -f -c raw /dev/sda -O qcow2 /media/toshiba/p4.qcow2
hätte 3 Tage gedauert. Die Quellplatte war 70 GB groß und davon waren knapp 20 GB belegt. (Der Befehl erzeugt aus einer Festplatte ein leicht komprimiertes Image für den Virtualisierer Qemu).
Ergänzung ()

Fusionator schrieb:
Die ist aber auch noch SMR. Du brauchst also die RED Plus plus ein Gehäuse :D
Da war ich mal wieder ungenau. Aber genau die meinte ich!
 
Hab gerade mal gegschaut mit meinen WD RED PLUS CMR platten dauert mein Wöchentliches Backup von meinem PC (der letzte Restore Point hatte 37 GB, 35 min). Als ich damal die Daten von den Alten WD RED SMR Platten sichern musste war das so grotten langsam das ich Tagelang beschäftigt war.

Meine Platten wurde damals sogar von WD kostenlos in CMR Platten getauscht, weil die damals als ich die gekauft habe, noch verschwiegen haben welche Technik die in den NAS Platten verwenden. Mittlerweile schreiben die sogar auf Ihre Homepage das die Platten nicht für leistungsintensivere Workloads geieignet sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mountainbiker83 schrieb:
Ich kaufe eine WD Black 4 TB USB Platte. Höchstwahrscheinlich hat diese SMR, ich hoffe aber darauf, dass die angeblich so hohe Geschwindigkeit dieser Platten das ausgleicht und ich binnen einer Nacht meine 50 GiB Daten kopieren kann.
Diese externen 2,5" USB-Platten lassen sich mit 80 bis 100 MByte/s beschreiben. Meine 300 GByte Backup-Datei läßt sich in ca. 1 Stunde auf so eine Platte schreiben (mache ich so alle 14 Tage auf eine WD 5 TB MyPassport)
 
Pete11 schrieb:
Diese externen 2,5" USB-Platten lassen sich mit 80 bis 100 MByte/s beschreiben.

ja das Problem ist nur, bei 50 GiB und so 4 MiB Dateigröße im Durchschnitt, wird die Datenrate auf 1 - 2 MiB/s absacken.

das hat alles nichts mehr dann mit CMR / SMR zu tun.
Mountainbiker83 schrieb:
der Vorgang hätte 4 volle Tage gedauert.

ich schätze eher so um die 20 h. Die Berechnung ist da immer etwas problematisch.
 
Hi...

Also, erstmal muß das wg. CMR nicht zwingend nur ein Red Plus/Pro-Modell von WD sein - es gibt auch durchaus Blue- und Black-Modelle mit CMR, dazu einfach mal in dieser Liste (auch Modelle von anderen Herstellern verzeichnet) recherchieren.
Und dann sind sicherlich in einem entsprechenden RAID-Verbund (RAID 0 - Striping) auch höhere Transferraten gegenüber einem Einzellaufwerk erreichbar, aber hier steigt auch die Datenausfallwahrscheinlichkeit sowie der Investitionsaufwand. Inwieweit das dann sinnvoll ist, muß eben individuell entschieden werden.

Allerdings hat sich meiner Erfahrung nach auch beim Schreiben von größeren Datenmengen (wie bei Backups) doch eher die Größe des Cache als entscheidend herausgestellt - hier sollten's schon mind. 128MB sein, besser sogar 256MB. Vllt. daher auch mal entweder bei der Modellwahl entsprechend drauf achten oder eine andere Modellreihe wählen, wie bspw. die Gold.
Ja, die ist in der Anschaffung zwar etwas teurer, punktet aber dafür auch mit größerem Cache sowie längerer Garantiezeit. Dazu dann ein möglichst nicht zu billiges externes USB3.x-Chinacase (wg. der Qualität des Kontrollers - auf UASP-Unterstützung achten!) und gut.
Meine verschieden großen "Goldenen" funktionieren seit mehreren Jahren zuverlässigst für Backups (und anderes).​
 
Mountainbiker83 schrieb:
Ich halte SMR hier für das Problem
Korrekt. Bei SMR ist die beste Nutzung, nie Daten zu überschreiben. Ist die Platte voll, leert man sie stattdessen komplett. Backups führt man mit rotierenden Datenträgern durch, damit das geht.

Letztendlich ist es aber am besten, einfach gar keine solchen Platten zu kaufen, denn sie bieten ja nicht einmal einen hinreichenden Preisvorteil gegenüber CMR, der den Ärger rechtfertigen könnte.
 
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