Okay schade, dass Holt sich verabschiedet hat.
Natürlich hatte ich seine Aussagen gelesen, aber da steht eben nirgendwo eine Aussage, wie er es macht. Die Formulierung
Der bessere Weg ist digitale Daten lebendig zu halten, sie also auf aktiven Datenträgern zu halten und die Hardware auch regelmäßig gegen Neue zu ersetzen.
sagt eben nicht, dass das die Methode ist, die er einsetzt. Außerdem ist das Halten auf aktiven Datenträgern ja genau das Gegenteil von Lagerung (Cold Storage). Das heißt also, er lagert seine Daten gar nicht.
Wenn dann in der Folge zwischen Haufen von Argumenten gegen die Lagerung von Festplatten gelegentlich ein kurzer Hinweis zu finden ist, dass es doch gehen könnte, dann kann man das in der Summe eigentlich nur als deutliche Ablehnung interpretieren. Ich entnehme dem: So geht es also seiner Meinung nach nicht. Diesen Standpunkt teile ich nicht. Man kann Daten auf Festplatten bei richtigen Umgebungsbedingungen sehr lange auf Festplatten lagern.
Jeder sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass es dafür keinerlei Garantien gibt.
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es natürlich auch andere Datenträger wie zum Beispiel optische Medien gibt. Zum Beispiel gibt es M-Discs im BluRay-Format mit bis zu 100 GB Kapazität, die laut Hersteller zur lebenslangen Sicherung genutzt werden können. Für im Vergleich mit Multi-TB-Platten kleinere Mengen an wichtigen Daten eignen sich also auch beschreibbare DVDs oder BDs, bei denen explizit auf Archivierungszwecke hingewiesen wird.
Und dann gibt es natürlich auch Bandlaufwerke, bei denen Anschaffung und Betrieb auf Dauer richtig ins Geld gehen. Der spätere Zugriff auf die Daten ist auch eher unkomfortabel. Das ist eher etwas für Firmen, und nicht für den Hausgebrauch.
Prollpower schrieb:
Kann so manche Standpunkte nicht nachvollziehen. Jemanden in der Hinsicht beraten, man könne ein Datenträger über Jahre lagern und vergessen ohne dabei für eventuellen Verlust der Daten die Verantwortung zu übernehmen.
Die Frage zu Beginn war
chris-22 schrieb:
Gibt es SSDs, die auch mehrere Monate ohne Strom die Daten garantieren?
Meine Antwort dazu bei SSDs war, dass Hersteller dazu nichts garantieren und später das Fazit, dass nach der JEDEC-Spezifikation eine Lagerung über einige Monate wohl okay ist, aber
nicht über mehrere Jahre. Mehr kann man dazu bei der immer noch vergleichsweise jungen SSD-Technik auch nicht sagen. Es gibt den Verlust von Ladungsträgern aus den Zellen, und ab einem gewissen Schwellwert werde die Daten dann unlesbar. Wie lange das bei wie abgenudelten SSDs aber genau dauert, das ist nicht exakt zu bestimmen.
Bei HDDs gibt es hingegen Quellen, die besagen, dass man sich bei richtiger Lagerung in Bezug auf die magnetischen Domänen auf den Plattern keine Sorgen machen muss. Da werden Zeiträume von Jahrzehnten genannt. Die Probleme entstehen dann immer an anderer Stelle, zum Beispiel bei den Motoren oder den Köpfen, oder bei den neuen Heliumplatten eventuell auch an der speziellen Atmosphäre. Es gibt da also Risiken, und die muss jeder selbst bewerten. Ich persönlich meide Platten mit SMR-Technik und Heliumfüllung und habe sehr lange nur welche mit maximal drei Plattern gekauft.
Für mich reicht die Sicherheit von Festplatten im Schrank, um weniger wichtige Daten so zu lagern. Das sind Daten, deren Verlust zwar ärgerlich ist, die man aber nicht zwingend braucht oder irgendwie wiederbeschaffen kann. Etwas wichtigere Daten werden mehrfach gesichert und häufiger umkopiert. Wirklich essentiell wichtige Daten werden auf DVD gebrannt. Einen Verlust wichtiger Daten habe ich in mehr als 20 Jahren nicht gehabt.