HighTech-Freak schrieb:
Wann genau ist das Problem in den letzten 10 Jahren praktisch aufgetreten?
Es gab hier und in anderen Foren einige Fälle wo es aufgetreten ist und nach dem Wechsel von einer Selbstbaulösung zur T5 oder der Verwendung eines aktiven Hubs (also eines mit eigenem Netzteil) behoben war. Sicher liefern viele USB 3 Ports mehr Strom als die Spezifikation verlangt, was übrigens auch für einen normalen Typ-C Port nur 900mA sind. Nur Ladeports, USB 3.2 Gen[1|2]x2 und USB 4 Ports müssen mindestens 1,5A liefern.
USB HDDs ziehen nicht durchweg mehr als 1A, dies ist gelogen. Schon die uralte die
M9TU hat eine angepasst FW mit einer "Spin-up Current (Max.): 750 mA". Außerdem haben die HDDs den "Vorteil", dass die den meisten Strom beim Hochdrehen der Spindel brauchen, wenn der Port nicht genug Strom liefert, dann merkt an dies sofort, weil die Platten eben nicht hochfährt, sondern die Drehzahl wieder einbricht wenn der Port den Saft abdreht und wenn der Strom dann wieder da ist, hört man wie die Drehzahl wieder steigt um dann wieder abzufallen, wenn die Spannung wieder weg ist usw.
SSDs ziehen aber gerade beim Schreiben am meisten Strom und die mit Pseudo-SLC Schreibcache ausgerechnet dann, wenn der Pseudo-SLC Schreibcache voll ist, denn das Schreiben nur eines Bits geht nicht nur schneller, sondern braucht auch weniger Strom. Passieren dann nebenbei noch Lesezugriffe, also Mixed-I/O, so kann die Leistungsaufnahme noch höher sein und erst recht, wenn dem Controller beim Schreiben der freie Platz ausgeht und er nebenbei noch Aufräumen muss, also noch gültige Daten auf Blöcken umkopieren um diese danach zu Löschen und erneut beschreiben zu können.
Wie viel Strom eine SSD maximal ziehen kann, sieht man nicht anhand der Messung der Leistungsaufnahme in den Reviews, sondern sieht seht normalerweise auf dem Etikett in der Form von z.B. "Rated DC 5V x.xA" bzw. bei M.2 und mSATA SSDs dann 3,3V und da sind Werte zwischen 1A und 2A normal.
Bei M.2 SSD sind es oft mehr, wie z.B. bei der neuen SK hynix Gold P31 mit 2,5A:
(
Quelle)
Bei der WD SN750 sind es sogar 2,8A:
Selbst wenn man die Leistungsaufnahme des USB NVMe Bridgechips nicht berücksichtigt und einen idealen Spannungswandler von den 5V über USB auf die 3,3V annimmt, sind das bei 5V noch 1,85A!
Sollte so eine Angabe auf dem Etikett fehlen, würde ich die SSD sofort zurückgeben, da der Anbieter offenbar die Eigenschaften des Produktes nicht kennt welches er da verkauft. Aber es sind eure Daten, daher könnt ihr natürlich auch machen was ihr wollt!