chris-nobody schrieb:
Toll finde ich die Forderung von Facebook, das die Daten zurückgegeben werden müssen.
Bringt einen die gleichgeschaltete sogenannte freie Presse der Bananenrepublik doch noch zum Lachen.
Das rettet mir den Tag
Naja, "zurückgeben" im Sinne von Löschen macht schon Sinn. Wenn du z.B. im Rahmen von Ermittlungen erkennungsdienstlich behandelt wirst (Fingerabdrücke, Fotos) kannst du nach dem Abschluss der Sache die Löschung dieser Daten beantragen wobei die Durchsetzung gerne hakelig ist. Hat den Vorteil, dass falls du mal was anstellst nicht sofort deine Fingerabdrücke in der Datenbank auftauchen bzw. wenn mal flächendeckende Gesichtserkennung kommt, deine Referenzfotos nicht vorhanden sind um nur 2 kleine Beispiele zu nennen warum Daten nicht unbedingt bei den Behöreden gelagert werden sollten.
Bis auf die Fingerabdrücke liefert Facebook im Zweifelsfall aber viel mehr Daten. Und ich durfte selbst schon erfahren, dass die Polizei über Google/YouTube an meine Adresse rankam und bei mir im Haus nach dem Quellmaterial eines Videos suchte, das so komplett öffentlich online auf YouTube zu sehen war.
Im Rahmen von Stuttgart 21 Demos hing bei der Polizei in allen Fluren an die 1000 Gesichter, aus (teils eigenen und beschlagnahmnten) Fotos und Videos extrahiert und es wurden wochenlang alle Menschen, die zu Demos gingen, mehr oder weniger angehalten und die Daten notiert von Polizisten mit stapelweise Ausdrucken in der Hand! (Den eigenen Chef erkennen die Beamten aber nicht auf den Fotos...). Man muss es in diesem speziellen Fall den Behörden nicht leichter machen und die Daten, die sie für Eermittlungen ja brauchen, müssen nicht zwangsweise für immer dort gelagert werden. In dem konkreten Fall in Stuttgart ging es darum ca. 3-10 Leute zu identifizieren, was 2 Stürmungen einer Wohnung, 20 Hausdurchsuchungen und ca. 1000 Identifizierungen nach sich zog; letztere über Twitter, Youtube, Facebook und auf der Straße. Warum sollen jetzt 990 Daten weiterhin gespeichert werden obwohl uninteressant?
BernardSheyan schrieb:
Facebook kann aber immer nur das weitergeben, was ihm vorher auf die eine oder andere Art und Weise gesagt wird.
Nein, das ist ja das Problem des schlechten Datenschutzes. Ich kann gar nicht mehr darüber bestimmen welche Daten dort gespeichert werden oder nicht und interessanter als die Daten selbst sind die Metadaten. Also nicht was ich geschrieben haben sondern wo und wann. Facebook speicher ja wenn ich was mit meinen Daten gemacht habe, z.B. einen Post gelöscht. Mittlerweile kann ich auch komplett händisch diese Nachricht löschen, d.h. ich lösche die Info, dass ich auf Facebook einen Post gelöscht habe. Dummerweise speichert Facebook die Metainformationen über diese Metainformation auch, also ich habe die Info über die Info vom YY.YY.YYYY, dass ich Post XYZ vom XX.XX.XXXX gelöscht habe, am ZZ.ZZ.ZZZZ gelöscht. Das Spiel kann man immer weitertreiben. Dann muss ja nur noch ein Bekannter sein Telefonbuch hochladen und wenn das 60 von 100 Freunden machen, dann weiß Facebook ganz genau welche Nummer, Namen und Adresse ich habe - selbst wenn ich gar nicht auf Facebook bin. Verantwortunge dafür tragen die Freunde, die das hochladen - die akzeptieren, dass sie deine Bestätigung für das Hochladen deiner Daten haben, vor dem Hochladen.