Fahrtkostenerstattung statt Gehaltserhöhung?

Lenny88

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich werde demnächst das Thema Gehaltserhöhung in Angriff nehmen. Momentan liege ich bei ca. 45 T€ bei Lohnsteuerklasse 1.
Nun bin schon länger am überlegen, wie man dem Arbeitgeber die Gehaltserhöhung schmackhafter machen könnte und man selber am meisten davon hat ;) Ich stoße dabei oft auf das Thema Fahrtkostenzuschuss, bei dem der AG pro einfachen km 0,3 € "netto" auszahlt (lediglich mit 15% Lohnsteuer belastet - werden wohl meistens vom AG getragen). Im Internet wird dies auf den meisten Seiten als absolute Top-Möglichkeit gepriesen.
Mein Arbeitsweg beträgt zukünftig ca. 60 km einfache Strecke. Ich könnte also jährlich maximal 60 x 220 Arbeitstage x 0,3 € = 3960 € Fahrtkostenzuschuss erhalten. Klingt ja erst mal gut, jedoch werden mir die Fahrtkostenzuschüsse bei der Steuererklärung von den Werbungskosten abgezogen.

Meine Rechnung:
- 3960 € Brutto Gehaltserhöhung entspräche ca. 2200 € netto mehr jährlich
- durch die 3960 € Fahrtkostenzuschüsse (= weniger Werbungskosten) würden mit lt. Online Rechner ca. 1500 € Steuererstattung entgehen: 3960 € - 1500 € = 2460 € die übrig bleiben

Man darf aber nicht vergessen, dass bei der Brutto-Gehaltserhöhung meine Rentenansprüche etc. weiter steigen und auch bei Tariferhöhungen diese mit rein spielen.

Eine Fahrtkostenerstattung macht also effektiv keinen Sinn, oder? In welcher Situation ist diese überhaupt sinnvoll?

Gruß
Fabian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich - eigentlich nie! Rechne die Fahrkosten selbst mit dem FA ab.
Bringt nur dem AG etwas, weil er bei den Sozialkosten spart.
Die meisten Leute lassen sich nur von den Zahlen blenden ohne wie du eine vernünftige Rechnung aufzumachen.
Auch so ein Beispiel ist der vielgeliebte Dienstwagen. Sage dazu nur 1% Regelung - geldwerter Vorteil.
Ist das Thema einmal durch und die Erkenntnis setzt ein, nützt kein Gejammer mehr und am Schluß hat man sogar weniger als vorher.
 
Fabian schrieb:
Eine Fahrtkostenerstattung macht also effektiv keinen Sinn, oder? In welcher Situation ist diese überhaupt sinnvoll?
Wenn der Chef eigentlich keinen Handlungsspielraum für eine richtige Gehaltserhöhung hat, sind so Nebensachen oft eine brauchbare Alternative. Um bevor man eine Nullrunde fährt nehme ich auch einen Fahrkostenzuschuß mit.
 
ja okay das stimmt. Aber wenn man die Wahl hat zwischen einer Brutto-Lohnerhöhung und dem "super begünstigten" Fahrtkostenzuschuss scheint mir die Brutto Erhöhung doch sinnvoller.
So werden Leute, die sich mit der Materie nicht auskennen schön geblendet.
 
Brutto + ist eigentlich fast immer besser. Vor allem da so kleine Bonussachen recht häufig nicht den Weg in den Arbeitsvertrag finden. Wenn dann der Chef wechselt oder die Firma eine neue Regelung erläßt kann man recht schnell gekniffen sein. Aber bevor Nullrunde (was ja eigentlich wegen Inflation Minusrunde ist)...
 
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