Fake-HDD reparieren / neue Firmware installieren

Ohne Käuferschutz hätte ich die Platten nicht in China gekauft und mir war durchaus bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit, Schrott zu erhalten, sehr groß war. Bei den 28 Euro wollte ich wissen, was man bekommt.
Die SMART-Werte hatte ich mir kurz nach dem Anschließen angesehen und da stand für mich schon fest, dass ich das Teil reklamieren würde. Der Test mit HDTune hat das nur noch bestätigt. Erst als die Reklamation durch war, habe ich das Gehäuse geöffnet und gesehen, welches HDD-Modell tatsächlich verbaut war.

Es gibt Dinge, die ich nicht direkt in China kaufen würde, z.B. Bremsen fürs Auto oder eine Waschmaschine. Ich habe dort aber schon Arbeitspeicher gekauft, der nur halb so teuer wie hier in D war und einwandfrei funktioniert. In China kaufe ich aber nur mit Käuferschutz und nehme den auch in Anspruch, wenn was nicht stimmt.

Das Hitachi Feature Tool sah zwar vielversprechend aus, aber bei den meisten Menüpunkt erhalte ich nur die Meldung, dass die betreffende Aktion mit der Software nicht möglich wäre. Die Diskgröße oder APM kann man damit nicht einstellen, nicht mal die Temperatur auslesen. Es scheint sich um eine extrem abgespeckte Variante zu handeln, wobei ich keinen Hinweis darauf gefunden habe, weder in der Software v2.15 selbst, noch im Manual, welches hierbei cb ladbar ist.
Die Version 2.12 von chip funzt genauso eingeschränkt.

Das Tool habe ich mit YUMI (Unlisted ISO (Grub from RAM)) von USB gebootet und dazu im Bios den SATA-Controller auf IDE gestellt. Mit AHCI wird das Laufwerk nicht gefunden.
 
Holt schrieb:
Eine 2TB USB Platte kostet in Deutschland mehr als doppelt so viel und eine interne 2.5" mit 2TB sogar noch mehr, wenn etwas zu gut klingt um wahr zu sein, dann ist es eben auch in aller Regel auch nicht wahr!

Das stimmt sicher ziemlich oft, aber ich bin auch immer wieder überrascht, dass manche Sachen doch plötzlich möglich sind, die man bis dahin für unmöglich gehalten hat. Bei den Speicherherstellern hat es in der Vergangenheit immer wieder Preisabsprachen gegeben, wodurch die Preise hochgehalten worden sind. Die Chinesen unterwandern regelmäßig die Steuergesetze, sodass schon mal 19% wegfallen. Versicherungen, Löhne, Umweltauflagen, ... die sparen überall.
50% sind daher in der Summe nicht vollkommen unmöglich.


Mir ist gerade noch eingefallen, dass das Feature Tool vielleicht den Dienst versagt hat, weil die FW manipuliert ist.
 
Telefonkatze schrieb:
Die Chinesen unterwandern regelmäßig die Steuergesetze, sodass schon mal 19% wegfallen.
Darin sollte man sie aber nicht auch nicht unterstützen!
 
Holt schrieb:
Darin sollte man sie aber nicht auch nicht unterstützen!

Jetzt wird es politisch.
Deutschland sollte keine Geschäfte mit den Chinesen machen, solange die Uiguren internieren. Mit den Amis sollte man die Beziehungen auf Eis legen, bis sie Guantanamo schließen und keine Kriege beginnen, die sie mit Lügen begründen. Mit den Tommies sollte man ein sehr ernstes Wort reden, solange sie einen unverurteilten Whistleblower wie einen Schwerverbrecher einkerkern und anerkannte Foltermethoden verwenden.
Politiker, die mit Schwarzgeldkoffern durch die Lande ziehen, sollten aus der Politik verbannt werden und nicht Innenminister werden können.
Die Großen, die gar nicht wissen, wie sie all ihr Geld noch ausgeben sollen, machen sich allesamt die Taschen noch voller und biegen und brechen Gesetze, wo es nur geht, solange es zu ihrem Vorteil ist. Preisabsprachen bei den Speicherherstellern (z.B. Samsung), Verdrängung von Konkurrenten durch Exklusivverträge (z.B. Intel), ...
Aktuell hätten wir da einen Fleischverarbeiter, der eine große Firma in 15 kleinere teilt, damit er wie bisher rumänische Sklaven ungehindert auslutschen kann, ohne von den wahrscheinlich sinnvollen Vorschriften bzgl. der Coronapandemie tangiert zu werden.
Man könnte die Liste mit Dingen, die offensichtlich und/oder bewiesen sind, die man aber nicht machen sollte, nahezu endlos fortsetzen und sehr vieles davon ließe sich von einflussreichen und wohlhabenden Figuren verhindern. Das wird aber nicht gemacht, denn der Einfluss und das Vermögen beruht zu einem großen Teil auf dem unmoralischen Verhalten.
Jeder weiß, dass auf den großen Plattformen Waren in vielerlei Hinsicht nicht ordnungsgemäß verschoben werden. Die Politik unternimmt nichts und die Plattformbetreiber machen weiter. Diese Leute sind wesentlich einflussreicher. Warum sollen dann die Kunden mehr bezahlen, als es unbedingt notwendig ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Ätzglatze, omavoss und cartridge_case
Mach die HDD mit fdisk platt und erstelle sie neu. Da ist nichts an der Firmware manipuliert worden.
 
Uridium schrieb:
Da ist nichts an der Firmware manipuliert worden.

Wie meinste das? Partition Wizard, Crystal Diskinfo, Hitachi Feature Tool und andere Tools zeigen mir 1,83 TB Kapazität an. Wie soll das ohne Manipulation der FW gehen?

Ich habe die Platte mit PartWizard platt gemacht, erhalte aber weiterhin falsche Größenangaben.
 
Ok, dann habe ich das falsch verstanden. Also auch unterhalb der Dateisystemebene.
Versuche es vielleicht mal mit MHDD32 -> HPA (ist auf der UBCD). Aber viel Hoffnung würde ich da nicht investieren.

Man kann natürlich einfach mal versuchen die Firmware auszulesen, durch binwalk zu ziehen und mit IDA oder radare2 drauf zu schauen. Vielleicht kann auch irgendein Tool die Firmware softwaremäßig auslesen.
Aber ich vermute, das ist alles verschlüsselt und fällt in die gleiche Kategorie wie IntelME.
 
Zuletzt bearbeitet:
MHDD klingt nicht schlecht und HPA geht ja in die richtige Richtung. In der Readme, die ich gerade überflogen habe, wird auch NHPA erwähnt, womit man HPA aufheben kann. Evtl. haben die Gauner diese oder so eine Funktion benutzt und damit die Zahl der LBAs nach oben getrieben. NHPA könnte dem Spuk ein Ende bereiten.
Das werde ich ausprobieren. Danke.
 
Also...
Zwischenzeitlich ist eine 2. HDD vom gleichen Händler hier eingetrudelt, bei der man auch den Aufkleber des Laufwerks gefaked hat. Den originalen Aufkleber haben die Gauner vorher entfernt, sodass man nur noch wegen der Ähnlichkeiten des Gehäuses vermuten kann, dass es ebenfalls eine Hitachi ist/war. HDTune semmelt auch hier bei 12,5 % ab, sodass es auch eine 250er Platte sein dürfte.

Mit der zweiten Platte funktioniert Resize mit dem Hitachi-Tool, aber auch hier kann ich weder AAM ändern noch dieTemperatur auslesen.

Dann habe ich MHDD von hirensbootcd mit der zuerst gelieferten HDD probiert, aber bei dem Versuch HPA auszuführen wird die Fehlermeldung ausgegeben, dass RHPA oder NHPA nicht die erwartete Rückmeldung geliefert hat. Das geht also nicht.
Auf der HirensCD ist noch das Tool "Victoria", welches auch HPA anbietet, aber es erkennt den offensichtlich den SATA-Kontroller nicht.

Wenn ich nur die Partitionen in die ersten 250 GB lege, kann ich zwar Win10 installieren, aber nicht Linux Mint. Mehrere Versionen geben beim Booten Fehlermeldungen aus. Wenn ich den Desktop dann doch erreiche und GParted aufrufe, erkennt dieses die Platte nicht richtig und gewährt keinen Zugriff darauf. Die 2. Platte, bei der ich die Größe auf 250 B beschränkt habe, funktioniert zusammen mit Mint.

Die Manipulationen an den Festplatten scheinen nicht einheitlich zu sein und sehr wahrscheinlich machen die das nicht mit den hier verwendeten Tools.
 
Vielleicht auch mal schauen was 'hdparm' mittlerweile so kann.
Schau dir den Controller, bzw. das PCB der HDD mal genauer an. Eventuell findest Du den Flashchip (Winbond?) oder einen JTAG Port.
 
Das PCB ist auf der sichtbaren Seite unbestückt. Bei 2,5"-Platten ist das afaik üblich. Neben dem SATA-Port gibt es nicht, wie manchmal bei anderen Platten irgendwelche Pfostenstecker. In einer Mulde steht groß "TOW" (nicht TWO), was mir aber nichts sagt. Irgendwelche Kontakte, die für externen Anschluss gedacht sein könnten, kann ich nicht erkennen.

hdparm hat auch eine "HPA"-Funktion. Das werde ich mal probieren.
 
hdparm kann ich wohl knicken. Die Version, die ich für Windows gefunden habe, ist zu alt, oder unterstützt grundsätzliche kein HPA.
Verschiedene Linuxe, bzw. auch Kernel brechen sich schon beim Booten einen ab und brauchen mehrere Minuten, weil die HDD keine erwartete Reaktion liefert. Wenn ich dann doch zu einer Eingabeaufforderung komme, liefert hdparm -I und hdparm -N jeweils: "HDIO_DRIVE_CMD(identify) input/output error".

Also bei der einen Platte ist mehr kaputt oder verstellt, als nur die Plattengröße. Das Ding ist nur noch gut für die Tonne. Die zweite gelieferte Platte funktioniert mit der Begrenzung der LBA bisher problemlos. Die bootet auch unter Linux ohne zu besondere Symptome.
 
Ich habe inzwischen 6 HDDs (5 unterschiedliche Angebote/Modelle ) vom gleichen Verkäufer mit angeblich 2 TB gekauft. Alle Platten funktionieren nicht. Die Laufwerke sind unterschiedlich und auch unterschiedlich frisiert. Auf einer Platte war noch der originale Aufkleber drauf, bei 2 fehlte er und eine Platte hatte einen Fakeaufkleber. Zwei kann ich wegen noch laufender Reklamation nicht öffnen.
Bei manchen wird ein gefaktes Modell (HTS 2000) ausgegeben, bei anderen könnten es die originalen Modellbezeichnungen sein (z.B. HM201HI).
Bei 4 Modellen liefert SMART sehr viele Betriebsstunden und bei 2 Exemplaren sind der Start-Stop und Betriebsstundenzähler bei Null.
Bei 2 Exemplaren liefert SMART Warnungen (C5 Current Pending Sector Count und 05 Reallocated Sector Count).
5 Laufwerke scheinen original 250 GB und eines 160 GB Kapazität zu haben.
Bei 2 Laufwerken konnte ich bisher mit HPA oder NHPA die Größe begrenzen, sodass durch das Frisieren keine Probleme auftreten.

Kurzum: Die anfänglichen Ausreden des VK, es läge an einem neuen Lieferanten und sie würden alles unternehmen, dass das nicht mehr passiert, sind für den Eimer. Nach den ersten beiden Platten habe ich die weiteren Platten gekauft, weil ich die Aussagen des Verkäufers prüfen wollte und weil die Gehäuse gar nicht mal schlecht sind.
 
Dem Kram der dir verkauft wurde, inklusive der Gehaeuse, so nett sie auch aussehen sollen, wuerde ich kein Stueckchen trauen.
EDIT, zu schnell geklickt obwohl ich noch nicht fertig war :p
Ich mein, du hast bewusst bei einem, zu diesem Zeitpunkt zumindest wahrscheinlichem, Betrueger gekauft. Gut, jetzt bist du schlauer, und es es sicher das der Verkaeufer wirklich ein Betrueger ist.
Hast du denn schon dein Geld wieder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Telefonkatze schrieb:
Ich habe inzwischen 6 HDDs (5 unterschiedliche Angebote/Modelle ) vom gleichen Verkäufer mit angeblich 2 TB gekauft. Alle Platten funktionieren nicht.
Du bist ja auch Hardcore. :p Zurückgeben und Geld zurückverlangen, mehr würde ich hier gar nicht mehr tun. Bei Heise und c't wird es nun auch verbreitet:
https://www.heise.de/news/Betrug-mit-gefaelschten-Festplatten-4866604.html
Ich würde da gar nicht mehr weiter nachforschen. Ebay mit oberen Link informieren, Verkäufer wegen unseriösem Gebaren melden und sperren lassen, und per PayPal (ich hoffe, Du hast so bezahlt) Käuferschutz beantragen und das Geld von allen Platten zurückholen. Alles andere ist sinnlos.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pym
Telefonkatze schrieb:
Die anfänglichen Ausreden des VK, es läge an einem neuen Lieferanten und sie würden alles unternehmen, dass das nicht mehr passiert, sind für den Eimer.
Was hast Du erwartet? Entweder der Verkäufer wusste was er da verkauft, dann ist er Teil des Betrügerrings oder es ist einer der irgendwo in China die Dinger billig gekauft und auf ein gutes Geschäft beim Wiederverkauf in der Bucht gehofft hat, dann ist es vermutlich ein kleines Licht der solche Geschäfte womöglich noch im Kinderzimmer abwickelt und kann es sich nicht leisten den Mist zu entsorgen, sondern braucht die Kohle und hofft sie dennoch loszuwerden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: florian., PHuV und Sebbi
Der VK scheint eine etwas größere Nummer zu sein, denn der bietet über den von mir genutzten Shop/VK-Namen für die hier beschriebenen Festplatten über 50.000 Artikel an, hat bisher aber nur 1700 Bewertungen und als ich vor einem Monat etwas anderes in einem anderen Shop gekauft habe, ging das Geld zufällig an die gleiche Paypaladresse.
Nach der ersten Erfahrung mit dem hatte ich ebay über die frisierten Platten informiert, aber von denen erhält man nur vorgefertigte Textblöcke, wonach die sich die Sache angeblich sehr genau ansehen würden, dem Whistleblower aber aus Datenschutzgründen keine Rückmeldung über das Ergebnis geben könnten. Es kümmert sich offensichtlich niemand darum, was ich aber auch nicht erwartet habe, denn die Plattform verdient mit solchen Powersellern trotzdem Geld, verliert keines, wenn sie den Käuferschutz anwenden und das bisschen Vertrauen, was den Bach runter geht, scheint die noch nicht zu jucken.

Wie schon geschrieben, habe ich meine Kohle bisher immer über PP zurückerhalten. Ohne so einen Käuferschutz hätte ich das wahrscheinlich nicht mal beim ersten Mal gemacht.

Die Laufwerke sind Schrott. Die Gehäuse und vor allem die Kontroller sind aber nicht schlecht, denn die funktionieren gut und liefern auch SATA-Werte (das machen nicht alle Kontroller), und schicken die Platten nach sinnvoller Zeit in den Standby oder lösen zumindest einen Spindown aus. Der Hammer wäre, wenn die Dinger auch noch TRIM-Befehle weiterleiten würden, aber das kann ich derzeit mangels freier SSD nicht ausprobieren.
 
Wenn der Shop über 50.000 Artikel hat, dann ist es wohl ein Chinese oder dessen Strohmann hier und das die Plattform (also eBay) nichts macht, sollte nicht wundern, die verdienen ja an der Provision durch die Verkäufe und die hängt nur davon ab wie hoch Preis ist, nicht ob das Produkt etwas taugt oder gefakt ist. Allenfalls wenn es das eigene Image zu sehr schädigt, werden sie mal aktiv, aber eher selten. Du scheint solche Plattformen mit den Maßstäben an einen ehrbaren Kaufmann zu bemessen, dies solltest Du schleunigst ändern.
 
Wie ich schon schrieb, hatte ich nicht erwartet, dass sich die Plattform ernsthaft um den Nepp kümmert und ohne Käuferschutz hätte ich dort nicht gekauft. Bei einem ehrbaren Kaufmann sollte das anders aussehen.
Ja, es ist ein Chinese, bzw. der Händler gibt eine chinesische Geschäftsadresse an.
 
Zurück
Oben