Fedora gibt die Unterstützung für VAAPI auf

Chris_S04

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Ich hab mitbekommen, dass Fedora aufgrund des US Patentrechts die Unterstützung für VAAPI aufgeben muss. Ab Mesa 22 in Fedora 37 und bald per Backport auch Fedora 36, wird keine Hardwarebeschleunigung für u.a. h264 oder h265 mehr per Default gegeben sein.

Laut Maintainer des Pakets gibt es hier auch kein Interesse das Paket mit VAAPI Unterstützung per RPMfusion zur Verfügung zu stellen.

Sieht so aus, als müsste man sich Mesa in Zukunft selbst bauen oder es wird ggf. ein COPR dafür geben.

Sehr schade. Das könnte mich dazu zwingen Fedora doch leider wieder zu verlassen.

Hier noch die Quelle:
Developer Diskussion

Patch Release
 
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1. Betrifft das nur Fedora oder auch alle anderen Distributionen?
2. Wer ist denn der Inhaber der Patentrechte von VA-API? Soweit ich sehen kann, steht es unter MIT-Lizenz.
3. Was bedeutet COPR in dem Zusammenhang? Gibt da ja einige Deutungen.
 
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Hm, das scheint erstmal ein schwerer Schlag für Linux zu sein.

Jahrzehntelang konnten diese Codecs genutzt werden.
Hoffentlich wird es eine praktikable Handhabung für den Endkunden geben.
 
Chris_S04 schrieb:
Ich hab mitbekommen, dass Fedora aufgrund des US Patentrechts die Unterstützung für VAAPI aufgeben muss.
nicht vaapi ist betroffen, sondern darüber in mesa verfügbare, patentbehaftete codecs. von vp9 und av1 ist z.b. keine rede.

anonsten ist das ganze schon fragwürdig, denn mesa ist nur ein backend von mehreren für vaapi. dieses kann nämlich auch die propritären treiber von amd und nvidia sowie den open-source treiber von intel direkt ansprechen. naja, ein grund mehr, kein fedora zu benutzen.
 
Ist h264 nicht sowieso immer als openh264 von Cisco implementiert und sollte keine Probleme machen? Wie siehts da bei h265 aus? Oder müssen die Distros das nun immer in Abhängigkeit ihrer eigenen Implementation anpassen? Grundsätzlich ist die HW heute ja gut genug um auch 4k h265 in Software abzuspielen...
 
@b1nb4sh
Da weiß ich leider noch nichts drüber. Auf Reddit ist hier schon eine Diskussion entbrannt, wen das wohl betrifft. Manche vermuten, dass Fedora hier aufgrund der Nähe zu Red Hat und dadurch der Ansässigkeit in den USA auf Nummer sicher geht und andere Distros, die nicht in den USA ansässig sind, sei es der Sponsor oder eine gemeinnützige o.Ä., dem nicht folgen werden.
Aber mehr weiß ich leider nicht.

@0x8100
Ja, du hast recht. Sorry, ist auf die Schnelle falsch rüber gekommen, es betrifft primär die proprietären Codecs.
Soweit ich das aber gelesen habe, sollen nur die FOSS Treiber von Intel und AMD betroffen sein, die proprietären Treiber von AMD oder Nvidia nicht.

@Tenferenzu
Ja, die HW ist meistens stark genug, aber in Laptops ist das nicht zwingend der Fall. Außerdem schnellt der Stromverbrauch in die Höhe, wenn hie die CPU decodieren muss, was gerade auch bei Laptops ziemlich auf den Akku geht.
 
@Chris_S04
Ich bin jetzt kein Patentanwalt, aber ich denke mal, dass das Patent sicher weltweit gültig ist.
Sowas ist immer ein Schlag ins Gesicht bei Open Source Projects, aber auch hier wird die Community sich eine Alternative bauen. :D
 
Boah, die Zeit ist reif für AV1, ich hab so die Nase voll von diesen Patenttrollen.
Hoffentlich machen AMD, Nvidia und Intel auch im Einstiegsbereich mal Hardware AV1-Encoder verfügbar.
 
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@b1nb4sh
Patentanwalt bin ich auch keiner, hab da auch wenig Ahnung, aber der Reddit Thread von @SE. ist genau, der den ich meine. Und dort ist die Rede davon, dass das wohl ein US Patent ist und überwiegend Firmen und Organisationen betrifft, die in den USA beheimatet sind. Fedora gehört defacto zu Red Hat und die kommen aus den USA. Also muss sich Fedora da wohl dran halten. Bin Mal gespannt ob es da ein Community Projekt geben wird, das das umschifft. Entweder per COPR oder auch die tainted repos wären geeignet dafür.

Alles aber ziemlich unschön. Bin selbst vor etwa einem Jahr auf Fedora umgestiegen und begeistert bisher. Das ist aber etwas, das für mich ein KO Argument darstellen würde, da Hardwarebeschleunigung für Videos für mich wichtig ist.

Sollte es tatsächlich so sein, dass Fedora den Support aufgeben muss, andere Distros, wie Ubuntu (von der Isle of Man, UK) oder Arch (frei, keine Staatszugehörigkeit) das aber nicht müssen, werde ich wohl wieder Distro hopping betreiben müssen.
 
Das wäre ziemlich blöd, wenn das nicht mehr laufen würde.
Läuft hier problemlos auf Intel-Hardware und Linux Mint Cinnamon / Ubuntu Mate.
 
Ich mache mir da ehrlich gesagt wenig sorgen, da wird es schon fix jemanden geben der einspringt. Und zur Not selber bauen und gleichzeitig lernen wie es geht.
 
Also ich denke NICHT, dass es COPR Repos geben wird, denn auch diese müssen den Fedora Regeln entsprechen. Das einzige, was mir hier in den Sinn kommt ist RPM-Fusion.
Bin gerade mit einem Kumpel daran auszubrüten, wie und ob wir nicht die VA-API Beschleunigung in RPM-Fusion realisieren können.
Ich denke, dass Fedora zuerst ein eigenes "verstümmeltes" Paket veröffentlichen muss, damit man dann ein vollwertiges Paket bauen kann.

An all die, die jetzt schon überlegen die Distro zu wechseln - Füße stillhalten ;)
 
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LochinSocke schrieb:
Mal schauen was Arch macht...:
Arch soll lt. den Aussagen in den Links nicht direkt betroffen sein, da die Arch-Community keinen Sitz in den USA hat, sondern international verteilt ist. Auch einen kommerziellen Anbieter mit angemeldetem Sitz in den USA gibt es wohl nicht. Ob sie aber trotzdem ähnlich wie OpenSUSE vorsichtshalber die entsprechenden Codecs entfernen, ist noch unbekannt.
 
Mal einen Zwischenbericht:
Es zeichnet sich ab, dass Fedora das mesa-vaapi-drivers Paket in mesa-va-drivers umbenennt, und so RPMFusion die Möglichkeit gibt mesa-vaapi-drivers selbst zu bauen.
Sun Oct 02 2022 Pete Walter <pwalter@fedoraproject.org> 22.2.0-5 - Rename mesa-vaapi-drivers to mesa-va-drivers
Wed Sep 28 2022 Dave Airlie <airlied@redhat.com> 22.2.0-4 - mesa: split out vaapi drivers into separate package
 
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