Fehlersuche Heimnetzverkabelung

ibbazabbi

Cadet 4th Year
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Dez. 2007
Beiträge
96
Hallo liebe CB´ler,

ich bin gerade in mein altes Elternhaus gezogen und habe es mir übergangsweise gemütlich gemacht, bevor ich es Etagenweise es saniere.
Daher habe ich die bestehende Netzwerk-Verkabelung genutzt um mir mein Home Office Büro einzurichten, jedoch habe ich aktuell mit Problemen zu kämpfen. Ich hoffe ihr könnt mir Tipps geben, wie ich den Fehler finden kann.

Ich habe im Grunde genommen 2 Probleme. Zum einen habe ich unregelmäßige Netzwerkabbrüche bei meiner bevorzugten Verkabelung. Diese kommen mehrfach am Tag, Netzwerkkabel am Router ziehen und neu einstecken hilft meist. WLAN und Internet funktionieren super.

Zum Anderen bekomme ich bei der bevorzugten Variante keine Verbindung zum NAS hin, diese ging mal einen Abend, seitdem nicht mehr. Daher den Repeater als WLAN-Bridge aktuell.
Wenn ich allerdings über die selbe Dose! mittels des Repeaters die Verbindung zum Rest aufbaue funktioniert es. Ich verstehe nicht warum. (Test 1)

Die Switche habe ich untereiander getaucht, selbe Problem.

Das ist meine bevorzugte Variante, jedoch mit den partiellen Abbrüchen und das NAS kann ich nur mit WLAN-Bridge nutzen, direkte Verkabelung geht nicht:
20-06-_2024_23-54-25.jpg

mit dieser Testvariante habe ich auch die Abbrüche, nutze hier die Dose/Verkabelung vom NAS, in diese Richtung geht es
20-06-_2024_23-54-36.jpg

bei dieser Variante habe ich keine Probleme
20-06-_2024_23-54-53.jpg

Woran kann das liegen? Falsche Kabel verwendet? Zu viele Switche in Reihe? Dosen falsch geklemmt? Wie kann ich den fehler weiter eingrenzen?

Ich danke euch schonmal für eure Hilfe!

P.S.: Vorbesitzer um Hilfe fragen ist keine Option.
 
ibbazabbi schrieb:
Wenn ich allerdings über die selbe Dose! mittels des Repeaters die Verbindung zum Rest aufbaue funktioniert es. Ich verstehe nicht warum.
Ich eventuell schon :)

ibbazabbi schrieb:
Woran kann das liegen?
NEXT/FEXT Fehler, evtl. sogar AXT...

Manche Netzwerkkomponenten reagieren da sehr allergisch drauf, andere wiederum kommen aufgrund einer evtl. höheren Signalspannung besser damit klar.

Fakt ist aber: wenn du sowieso sanierst (mache ich auch gerade und hab mir einfach ein 20 Meter-Kabel durchs Haus geworfen), dann ignoriere die marode Verkabelung, such dir einen strategisch sinnvollen Steigpunkt und verkabele von dort aus neu.
 
@DJMadMax :
NEXT/FEXT hab ich so noch nicht gehört, weiß aber was gemeint ist. Das könnte natürlich sein, gerade das Patchfeld sieht auch nicht so schön aus, Erde fehlt dort auch.

was ist AXT? habe dazu nichts finden können

20240621_083141.jpg

Verkabelung kommt erst später neu, will jetzt die unterste Etage anfangen und in der Zwischenzeit oben wohnen, aktuell muss es daher funktionieren.

@thom53281

Schleife habe ich keine eingebaut, sind verschiedene Settings bzw. Testverkabelungen und vielleicht nicht ganz glücklich aufgezeichnet
 
Das Patchfeld sieht ja gruselig aus, könnte moderne Kunst sein.
Sollten das Knoten und Schleifchen werden? :mussweg:

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist das Patchfeld mindestens an den Ports zum NAS und zum 2. Switch die Ursache. Entweder liegt's an der .. .. abenteuerlichen Arbeit an den LSA-Klemmen des Patchfelds, den Kabeln zu den Dosen oder eben den Dosen, die vermutlich genauso schick aufgelegt wurden.

Was die Sanierung angeht bin ich ganz bei @DJMadMax : Offensichtlich ist die Verkabelung bestenfalls in einem dürftigen Zustand und sollte im Rahmen der Sanierungsarbeiten vollständig ausgetauscht werden. Das schließt nicht nur die Kabel mit ein, sondern auch Patchfeld und Dosen, beides idealerweise mit KeyStone-Technik.

Für die kurzfristige Besserung würde ich am Patchfeld mindestens die beiden Problem-Ports neu auflegen. Mit Glück reicht das fürs erste. Ansonsten eben die Dosen öffnen und ebenfalls neu verdrahten. Wenn auch das nicht hilft, ist/sind wohl das/die Kabel nicht in Ordnung.
 
Denke da sind bei dem entsprechenden Anschluss die weissen Adern vertauscht worden.
Wie soll man die denn bei dem Gewirr auseinander halten können?
Das Fehlerbild passt dazu.
 
Danke für eure Hilfe!
Also die Adern habe ich angeschaut, scheinen nicht vertauscht zu sein.

Verkabelung ist "etwas" wild im Haus, teilweise auch nachträglich Aufputz gezogen...

Würde da gleich auf Keystone wechseln, weil Auflegewerkzeug hab ich nicht, müsste die Kabel ja eh kürzen.
Gibts da was zu beachten? Cat6 oder Cat 7, was empfehlt ihr?
 
Cat6A ist ausreichend, weil das auf volle 100 Meter für 10 Gbit/s spezifiziert ist. Cat7 bringt keine Vorteile, weil spätestens die RJ45-Stecker sowieso max Cat6A erfüllen können.
 
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ibbazabbi schrieb:
Verkabelung kommt erst später neu, will jetzt die unterste Etage anfangen und in der Zwischenzeit oben wohnen, aktuell muss es daher funktionieren.
Könnte glatt von mir sein, bei uns (3-köpfige Familie) läuft es gerade ganz genauso ab.

Deswegen erneut mein Rat: wirf ein fertiges ausreichend langes Patchkabel durch die Flure/Treppenhäuser und halte dich doch jetzt nicht damit auf, solch einen alten Pfusch irgendwie in den Bestand zu bekommen. Es ist in einer Sanierung auch nicht notwendig, in jedem Eck im Haus WiFi6E zu empfangen oder an fünf verschiedenen Stellen mit dem SmartTV schauen zu können. Konzentrier dich auf die ARBEIT, umso schneller ist die Sanierung abgeschlossen.

ibbazabbi schrieb:
was ist AXT? habe dazu nichts finden können
Alien Crosstalk. Bei alten, schlecht geschirmten oder wie in deinem Fall schlecht aufgelegten Kabeln kann ein starkes Funksignal, dass die Übertragungsfrequenz deiner Verlegekabel kreuzt, schnell aus dem Gleichgewicht bringen.

ibbazabbi schrieb:
Also die Adern habe ich angeschaut, scheinen nicht vertauscht zu sein.
Die sind aber katastrophal aufgelegt. Das Patchfeld kann direkt direkt in die Tonne.

ibbazabbi schrieb:
Gibts da was zu beachten? Cat6 oder Cat 7, was empfehlt ihr?
Kabel kann ruhig Cat7 S/FTP sein, daskost eh nichts extra. Lege ÜBERALL duplex, das schadet nie und du hast zur Not immer nen Rückkanal (besonders praktisch im Keller bzw. für Haustechnik.

Der Rest nach Bedarf. Keystone kann man machen, alternativ kostet ein Auflegewerkzeug mit einfachem Messgerät von Deleyconn keine 20 Euro.
 
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Vielleicht noch als Erkärung warum das Patchfeld so mies aufgelegt ist:

Es geht dabei nicht darum, dass es einfach nicht schön aussieht, sondern es hat einen technischen Hintergrund.
Die Verdrillung der Aderpaare - Twisted Pair - ist bei TP-Kabel nicht ohne Grund namensgebend. Sie stellt eine essentielle Eigenschaft des Kabels dar. Die Adern eines Paares übertragen gemeinsam die Information und die Verdrillung macht das Paar relativ robust gegenüber Störungen.

Wenn man die Adern beim Auflegen derart ausfranst und wild durch die Gegend biegt, Schleifen bildet, sie fast mit den Adern des Nachbarkabels verknotet, ist diese Robustheit nicht mehr gegeben und es besteht die Gefahr, dass Störungen tatsächlich zu verfälschten Informationen führen. Bei zu hoher Fehlerrate schaltet ein Netzwerkcontroller irgendwann die Übertragungsrate zurück, von 1 Gbit/s auf 100 Mbit/s oder gar auf 10 Mbit/s. Schlimmstenfalls kommt gar kein Link zustande.
 
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Falls du Netzwerkkabel mit Metallschirm am Stecker hast Versuch diese einmal zu tauschen gegen ungeschirmte (UTP Kabel), ich hatte Mal dank des Metallschirms am Stecker eine Erdungsschleife, die hat mein Netzwerk sporadisch außer Gefecht gesetzt und sogar zu DSL Sync Problemen geführt.
 
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