News Fertigt TSMC bald auch Intels Chipsätze?

Volker

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Aus Asien kommen am letzten Tag des Jahres einige interessante Gerüchte über die Zukunft von Intels Chipsatzfertigung. Laut DigiTimes wird dabei wohl darüber nachgedacht, diese nicht mehr selbst abzuwickeln, sondern beim größten Auftragsfertiger der Welt TSMC fertigen zu lassen.

Zur News: Fertigt TSMC bald auch Intels Chipsätze?
 
denk ich mal nicht, da AMD irgendwann ja komplett zu GF gehen will ;)
 
Komplett zu GF gehen zu wollen und komplett bei GF fertigen zu lassen, dazwischen liegen welten.
Wenn selbst ein Riese wie intel es einsieht nicht alles selber Produzieren zu müssen, dann kann AMD das schon dreimal.

Eine Verteilung der Produktion ist nicht verkehrt, so minimiert man Abhängigkeit und kann auch schnell und flexibel auf gestiegene Nachfrage reagieren. Mal abgesehn davon dass man auch Fixkosten für Forschung und neue Produktionsverfahren sparen kann.
 
Ich kann natürlich nicht sagen, was für einen Verbrauch der SB-Chipsatz haben wird, aber eine neue Fertigung ist sicherlich nicht hinderlich dabei, diesen zu senken. Ich einem Desktop-System wird das kaum den Ausschlag geben, während in HTPCs und Notebooks dagegen die gespaarte Energie am Chipsatz sinnvoll investiert werden kann (oder noch besser: einfach eingespaart werden ;)).
Das Intel die Chipsätze noch so "alt" fertigt, überrascht mich aber zugegebener Maßen.

Aber solange Intel lediglich "Beiwerk" in der Fertigung auslagert und für die wichtigen Produkte noch selber Kapazität und Know-How besitzt kann TSMC wenigstens nicht noch näher an ein Monopol rücken - das wäre vermutlich eher hinderlich beim Fortschritt. Schließlich wäre plötzlich aller Druck zum Investieren weg.
Also ist es sicher nich schlecht, was Intel da angeblich überlegt zu tun ;)

Grüße
jusaca
 
Intel hat ihren Atom doch ursprünglich nur bauen lassen um ihre alten 65nm Fabriken auszulasten. (Gewinnmaximierung) Eventuell baut Intel die alten Fabriken in der Zwischenzeit um oder schließt sie dann ganz.
 
Interessant.
Das könnte der Beginn von Endes der Intel-Fertigung sein.

Die Southbridge hat ja nicht das Probleme des Stromverbrauchs.

Das Problem ist nur, Intels hat 9-11 Fabriken und konnte die R&D dementsprechend aufteilen.

Je mehr jetzt ausgelagert wird (SSD, Northbridge-stirbt sowieso, Southbridge), desto weniger Fabriken werden sie in Zukunft haben und desto weniger kann Intel die R&D-Kosten auf die Chips verteilen.

Intel ist in der R&D-Fertigungs-Entwicklung sowieso alleine während GF & TSMC & Samsung & IBM aufgrund der extrem ohen R&D-Kosten zusammen entwickelt.

Der Vorteil von GF & TSMC ist, dass sie viele Chips produzieren können, die nicht die neueste Fertigung brauchen und so können TSMC & GF heute noch in 180nm (& 200mm) wirtschaftlich produzieren.
D.h. sie bauen eine Fabrik die dann 4-5 Fertigungs-Generationen wirtschaftlich produzieren kann, während Intel mit CPUs immer die neuste Fertigung braucht.
Mit den Chipsätzen konnte Intel wenigsten den Lebenslauf der Fabriken etwas verlängern.

Aber da die Northbridge jetzt wegstirbt und die Southbrige dann ausgelagert wird, sieht es mit Intel-Allein-Fertigungs-Entwicklunger für die nächsten Jahre etwas unschöner aus.
 
TSMC wird wohl so schnell kein Monopol erreichen können, denn die machen ja nur Kundenchips und sind somit nicht die Besitzer des Designs. Solange die Fertigungsanlagen nicht auch von TSMC hergestellt werden, kann dann jeder andere Investor selbst eine Fab hochziehen, sollte TSMC die Preise überziehen.

Kürzlich hatten wir hier aber ide News, Intel erwarte in 2011 den Anteil an 32nm CPU deutlich zu steigern und damit wäre ja dann 45nm Kapazität frei. Offenbar will man diese Fabs aber wohl umstellen oder anderweitig nutzen.
AMDs 800er Chipsätze sind auch in 65nm (ohne iGP) bzw 55nm (mit IGP). Da immer mehr Funktionen in der CPU wandern, scheint dies also nicht wirklich ein gravierender Nachteil zu sein.
 
Ich frage mich was die dann mit den brachliegenden Kapazitäten der "altern" Strukturgrößen machen, die Chipsätze haben die ja bewusst da produziert. Ihc kann mir nicht so recht vorstellen, dass Intel nicht in der Lage wäre bei 22nm und co nicht direkt ne Fab mehr zu bauen und die Chipsätze selber zu machen.
Offenbar ist Intel ja eh ein oder 2 Stufen weiter als TSMC oder GlobalFoundries, sieht man ja an den Problemen letzterer (gerade im Graka-Bereich) sowie der Tatsache, dass AMD immer noch in 45nm fertigt.
 
Blutschlumpf schrieb:
Ich frage mich was die dann mit den brachliegenden Kapazitäten der "altern" Strukturgrößen machen

Abbauen und Verkaufen.
Für andere Chips, die sowieso nicht sehr komplex designed sind und die kaum Energie fressen ist die Fertigung nach wie vor gut. Sieht man ja an den alten Fertigungsanlagen von TSMC.

Grüße
jusaca
 
Hört sich zu mindesten gut an, mal sehen ob es auch passiert. Ich denke wir haben sowieso in einige Jahren im Desktop Bereich nur noch ein Format uATX oder Mini ITX. ATX ist alt und einfach nicht mehr zeitgemäß.
 
jusaca schrieb:
Abbauen und Verkaufen.
Wenn das so einfach bzw. profitabel wäre, hätte Intel imo schon vor Jahrzenten damit angefangen. Die haben das aktuelle Prozedere ja nicht aus Jux beibehalten.

@MC BigMac:
Unwahrscheinlich, schau dir mal die Entwicklung der Grafikkarten an, die werden immer fetter und SLI/Crossfire sterben vermutlich auch nicht aus, mit den kleinen Formaten funktioniert sowas nicht.
Wer ne TV-Karte, ne vernünftige Soundkarte, WLAN usw. benutzt kommt um Full-Size eigentlich nicht rum (nichtmal unbedingt wegen der reinen Anzahl der Slots als wegen versch. Typen und der Anordnung).
Und bei allem was onboard-VGA hat und keine Addon-Karten braucht (also primär Office-Rechner) hat sich uATX schon vor 10 Jahren durchgesetzt.
Ich denke mal, dass vieleicht sogar das Ggeenteil passiert und wir in 10 Jahren nur noch die dicken Bastelkisten für Gamer haben und der low-end-Rest eher durch Notebooks verdrängt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Blutschlumpf schrieb:
Ich frage mich was die dann mit den brachliegenden Kapazitäten der "altern" Strukturgrößen machen,...
Naja, schau mal was TSMC so produziert. Da is noch ein Großteil im >200nm-Bereich... Die Nachfrage ist da schon da.
MC BigMac schrieb:
Hört sich zu mindesten gut an, mal sehen ob es auch passiert. Ich denke wir haben sowieso in einige Jahren im Desktop Bereich nur noch ein Format uATX oder Mini ITX. ATX ist alt und einfach nicht mehr zeitgemäß.
Welcher Desktop-Bereich? Die Masse schwenkt schon um auf Notebooks.
Die einzigen Desktops werden Workstations sein und High-End-Gaming-Schüsseln.
Der Gamer wird wohl in Zukunft auf ITX setzen bzw mATX für SLI/CF -und das sind wohl eher "Gamecubes". Der klassische Desktop (Tower) wird wohl aussterben.
Dass ATX nicht mehr zeitgemäß ist, dem kann ich nur zustimmen...

MfG, Thomas
 
jusaca schrieb:
Abbauen und Verkaufen.
Für andere Chips, die sowieso nicht sehr komplex designed sind und die kaum Energie fressen ist die Fertigung nach wie vor gut. Sieht man ja an den alten Fertigungsanlagen von TSMC.

Grüße
jusaca
Es wird ja nicht 45nm verkauft sondern wennschon 65nm (bzw jetzt eher noch 90nm) und dann kann man auch nicht mehr so viel Geld verlangen.
Es gibt ja eine Fertigungs-Konkurrenz (GF & TSMC), wo ein Kauf einer Fabrik mit alter Technik eher schon eine riskante Investition ist, da die Konkurrenz schon sehr gut aufgestellt ist

Das Problem bleibt.
Intel kann momentan nur 3-4 (später 2-3?) Generationen die Fabriken auslasten, während TSMC & GF 5 kann.
Ende 2008 wurden 3 Intel-Fabriken mit je 130nm & 200mm wegen unwirtschaftlichkeit aufgrund der Wirtschaftskrise (Nov 2008) oder Phenom II (6.Dez.2008) ??? geschlossen, in einer Zeit, wo Intel 45nm & 300mm fertigte.

Also, während TSMC & GF noch in 180nm & 200mm wirtschaftlich fertigen kann, konnte Intel vor fast 3 Jahren nichtmal in 130nm & 200mm wirtschaftlich fertigen.

Und wenn die Northbridge wegsterben und die Southbridge ausgelagert werden, dann könnten die Fabrikkosten übern Lebenszyklen teuerer werden.
Das geht aber nur gut, wenn Intel weiterhin einen deutlichen vorsprung zu AMD haben wird.
Kritisch könnte es werden, wenn Bulldozer & Fusion-Konzept wie eine "Bombe" einschlägt.
 
Intel hat schon vor 10 Jahren (ok, erst morgen sinds zehn Jahre) die Fertigung des i845 teils an TSMC ausgelagert, ohne dass sich zu einem Wettbewerbsnachteil für Intel auswuchs. Intel hat auch nie lange alte Fabriken behalten, sondern hauptsächlich mit neuster Technik produziert.
Die Kosten sind dabei für den Endkunden gesunken (man vergleiche mal die Prozessorpreise von vor 12 Jahren mit den heutigen), während die Profitabilität Intels zwar nachließ, aber nach wie vor sehr hoch ist.

Fakt ist, dass Intel mit Chipsätzen immer weniger Umsatz macht. Im 4. Quartal 2007 waren es noch 2,5 Mrd und 7,3 Mrd mit Prozessoren. Im dritten Quartal 2010 waren es 2,1 Mrd mit Chipsätzen und 8,2 mit Prozessoren. Gleichzeitig nahm die Komplexität der Chipsätze durch Integration von Chipsatzkomponenten in den Hauptprozessor soweit ab, dass man das ganze gefahrlos an einen Auftragsfertiger auslagern kann. Wozu Kräfte an in rauen Mengen hergestellte Billigsthalbleiter mit Minimarge binden, mit denen man kaum noch Wertschöpfung betreiben kann?
 
Wenn man bedenkt, dass Intel bei allen aktuellen Sockeln ja praktisch ein Monopol auf die Chipsätze hat, nur für den 775 gibt es ja noch Wettbewerbsprodukte, dann zeigt das eben auch den Preisverfall der Chipsätze auf. Ist ja nur lohisch, da eben immer mehr von deren Funktionen in die CPU wandern.
 
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