Festgehalt, Stundenlohn oder Tarifvertrag?

Sonny_White66

Commodore
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Hallo, ich stehe kurz vor einem Arbeitsplatzwechsel und aktuell hab ich einen Festgehalt. Mein künftiger Arbeitgeber zahlt allerdings nach Stundenlohn.

Um ehrlich zu sein spiele ich mit dem Gedanken ob ein Festgehalt nicht besser wäre da bei eventuellem Ausfall ja weniger gezahlt wird!? Die Frage stellt sich hierbei was ihr habt bzw. gemacht hättet bei Arbeitsplatzwechsel bzw. beachtet.

Hoffe dass die Frage angebracht ist.

Vg
 
Kannst ja den Stundenlohn ca. durchrechnen auf einen Monat.
Stundenlohn (zB 20€) * Durchschnittliche, vertraglich festgelegte Tagesarbeitszeit (zB 8h) * 21 (Durchschnittliche Arbeitstage im Monat). Ergibt im Beispiel 3360€/Brutto pro Monat.

Ich würde aber auch ein festes Gehalt bevorzugen, außer der Stundenlohn ist deutlich höher, als er es beim Tarifvertrag wäre, wenn man es umrechnet.
 
Würde auch zum Tarifvertrag tendieren, es sei denn das Gehalt unterscheidet sich massiv.
Bei uns in der Firma haben die meisten 35h-Tarifvertrag, zumindest vor Corona wurden da auch noch schön Überstunden bezahlt, zur Zeit zumindest nicht.
Aktuell versucht man Neueinstellungen, aber auch bereits vorhandene Mitarbeiter, in außertarifliche Verträge mit 40h zu bekommen. Dort gibt es ein Festgehalt, keine Auszahlung von Überstunden (die aber trotzdem verlangt werden können, "wenns mal nötig ist") und sonst nur Nachteile.
 
Ich hatte wohl das schlimmste an Stundenlohn was es gibt. Extrem niedrig und nach der tatsächlichen Stundenzahl berechnet. Normal rechnet man ja meist mit 168h. In manchen Monaten stand man gut, da, aber meistens nicht..

Ich würde nie wieder für Stundenlohn arbeiten wollen.

Würde auch den Tarifvertrag nehmen, weil man da in der REgel ja noch andere Sozialleistungen bekommt.
 
Sonny_White66 schrieb:
Mein künftiger Arbeitgeber zahlt allerdings nach Stundenlohn.
Du hast scheinbar keine Wahl bei deinem neuen Arbeitgeber, wie der Thread Titel vermuten lässt.

Relevant ist bei Stundenlohn halt vorallem die übliche Stundenanzahl.
Kumpel hat grade frisch als Aufzugsmonteur angefangen, der macht aktuell 13 Stunden (incl. Anfahrt als Arbeitszeit). Voll bezahlt bzw. im Folgemonat als Überstunden ausbezahlt.

Bei einem Festgehalt oder Tarifvertrag steht das meist als Stunden auf der Uhr, die du ausgleichen kannst.
Auszahlen ist meist nicht gerne gesehen.

Wenn du also sehr viele Stunden machst, dann ist Stundenlohn lukrativ, andererseits werden Urlaubstage usw. oft nur mit 8 Stunden verrechnet.
Ist also sehr individuell.

Überlege dir wie viele Stunden du arbeiten willst. Schau ob du mit dem Stundenlohn und diesen Stunden genug verdienst. Dann frage was so die üblichen (geforderten) Monatsstunden sind.
 
@h00bi
ganz richtigt. Aktuell hab ich einen Festgehalt und sitze im Home Office quasi fest. Langfristig ist das aber nichts wirkliches für mich.

Stunden sind bei Vollzeit zwischen 8-10 Std bei einem Stundenlohn von 11,71 EUR brutto. Der durchschnitt soll wohl bei 2300-2600 EUR brutto liegen mit Weihnachts bzw. Urlaubsgeld.

Da ich mein Ausbildung im öffentlichen Dienst gemacht habe waren da die Zeiten natürlich ganz anders und wie du schon sagtest geht dies auf die Uhr.

Bin noch unschlüssig werde aber eine Probearbeit noch machen.
 
Ich würde mal hinterfragen ob der neue Arbeitgeber in einem Arbeitgeberverband ist und nach Tarif bezahlt wird.
Eventuell gibt es dann wie in der Metall- und Elektroindustrie ERA – Monatsentgelte, da wüsste man recht genau, was an dem Arbeitsplatz zu machen ist und was bezahlt wird.
 
Ich muss noch hinzufügen dass es ein Bäcker ist mit Bäckereihandwerktarif bezahlt wird, so in der Beschreibung.
 
Da lassen sich die Tarifvergütung ja recht einfach googlen und du kannst vergleichen wo du besser stehst.
 
Da wollte ich schon fragen ... bei einem Stundenlohn von 11,71 EUR brutto liegst du ja gar unter dem (geplanten) Mindestlohn von 12€. Das Bäckereihandwerk wird sehr schlecht bezahlt, ob man aber zum gleichen Kurs wie eine völlig ungelernte Arbeitskraft arbeiten möchte, würde ich mir nochmal gut überlegen.
 
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ich hab auch tarif und werde nach stunden bezahlt...
die tariftabelle sind nur richtwerte. tarif heißt doch nicht, dass man am monatsende automatisch eine fixsumme bekommt.
in meinem berufszweig wird ausschließlich nach stunden bezahlt.
da gibt es nicht wirklich gehalt.
selbes gilt fürs bäckereihandwerk oder generell handwerk.
nur die öffies oder generell in bürojobs ist gehalt mehr üblich.
 
Sonny_White66 schrieb:
Aktuell hab ich einen Festgehalt und sitze im Home Office quasi fest. Langfristig ist das aber nichts wirkliches für mich.
Mal vielleicht eine doofe Frage, aber du willst wirklich aus dem Home Office raus und dann ins Bäckerbusiness zu Konditionen von 11,71€ Brutto einsteigen?
Bei dem Stundenlohn würde man mich überhaupt nicht mal annähernd aus dem Bett bekommen.

Gibt es keine alternative für dich?
Selbst in den aktuellen Covid-Testzentren werden Löhne von 11,50-15€ / Stunde bezahlt
 
Also angesprochen wurde auf jeden Fall eine Steigerung der Stundenlöhne. Mich reizt aber auch der Weihnachts bzw. Urlaubsgeld den man bekommt. Fragwürdig ist trotzdessen der angebotene Stundenlohn.

Mich wundert aber auch dass die ganze Branche den selben Stundenlohn bekommt. Ob jetzt gelernt oder ungelernt.

Alternativen gibt es bestimmt, gelernter Bürokaufmann mit nem befriedigendem Abschluss. Jedoch fehlt die Zeit momentan.
 
Du bist 34 und hast noch nicht mal eine abgeschlossene Ausbildung? Hört sich irgendwie alles sehr komisch bei dir an ...

Du solltest dir erstmal klar machen, was du eigentlich willst. Karriere? Familienplanung? Abwechslungsreicher vs. stupider Job?

Aber eins ist jetzt schon klar: Einen Job zum Mindestlohn findest du immer. Dazu musst du jetzt nicht unbedingt (kleine) Brötchen backen ;)
 
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Sonny_White66 schrieb:
Um ehrlich zu sein spiele ich mit dem Gedanken ob ein Festgehalt nicht besser wäre da bei eventuellem Ausfall ja weniger gezahlt wird!?
Dazu müsste doch der Vertrag etwas sagen. Gibt es dort keine Mindest-Stundenzahl, die Du zu erbringen hast? Und wenn nicht, wer regelt das dann? Ist das reine Willkür des Arbeitgebers falls Du nicht davon ausgehen kannst, dass dieser immer mind. 8h/Tag (oder wieviel Du arbeiten möchtest, falls man bei dem Stundesatz noch von "wollen" sprechen kann) etwas für Dich zu tun hat.

Sonny_White66 schrieb:
Mich reizt aber auch der Weihnachts bzw. Urlaubsgeld den man bekommt.
Ist beides fester Vertragsbestandteil in fester Höhe oder abhängig von den geleisteten Stunden (oder wovon auch immer). Davon, dass Urlaubstage auch mit 8h/Tag bezahlt werden, gehe ich mal aus.

Wenn ich das mal mit "meinen" Stunden durchrechne, dann wäre das selbst bei umgerechnet "nur" 2300€/Monat schon fast 14 Monatsgehälter auf reiner Stundenlohnbasis.
 
Die neue Bundesregierung hat ja eh einen Mindestlohn von 12,50 versprochen, vielleicht kommt der noch in diesem Jahr.
 
vaju schrieb:
"Zu welchem Stichtag in 2022 der von der Regierung angekündigte Mindestlohn-Antieg auf 12 Euro kommen soll, ist noch nicht bekannt."
Ich habe ja von einem "vielleicht" gesprochen, war es aber nicht so, dass diese 12 Euro im Wahlkampf ein Thema waren?

Wenn nicht, dann sei dies meinem Alter geschuldet und ich weiß es nicht mehr richtig.
 
Ja, 12 Euro stehen im Raum. Aber ich wollte ja von dir wissen, woher du die 12,50€ her hast?
 
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