Festplatte löschen inkl. Partitionstabelle?

Mr.joker

Lt. Commander
Registriert
Mai 2008
Beiträge
1.957
Hallo,

ich schreibe das mal hier unter "Linux", weil es mir noch am passendsten schien.

Ich möchte eine Festplatte komplett löschen inkl. einer bereits erstellten Partitionstabelle. Es geht mir dabei nicht um "sicheres" Löschen von Daten, sondern einfach nur darum, dass die Platte komplett unformatiiert und unpartitioniert sein soll, so wie im Auslieferungszustand.

Unter Windows gibt es dazu in diskpart den Befehl "clean".
Dummerweise ist es etwas ungünstig, mit Windows auf die Festplatte zuzugreifen ... ist etwas kompliziert, es handelt sich um eine M.2 (PCIe) SSD, die nur geht, wenn der SATA-Port der Betriebssystem-Festplatte deaktiviert wird.
Jetzt könnte ich höchstens den Port der BS-Festplatte umstöpseln, will aber in meinem System auch nicht unnötig was durcheinander bringen. Außerdem habe ich schon ziemlich viel hin und her gestöpselt, was die Anschlüsse auch belastet.

Daher wäre mir am liebsten ein Live-System oder ich hätte auch auf einer externen Festplatte ein installiertes Manjaro.
Eigentlich arbeite ich für Festplatten-Partitionierung o.ä. gerne mit GParted, aber da kann ich nicht die Partitionstabelle löschen. Ich kann zwar alle Partitionen löschen, so dass mir nur noch ein einziger unpartionierter Bereich angezeigt wird, aber wenn ich auf "Informationen" (oder so ähnlich) klicke, kann ich sehen, dass die GPT-Partitionstabelle immer noch da ist und ich habe nur die Möglichkeit, eine neue Partitionstabelle zu erstellen, nicht aber die vorhandene zu löschen, ohne sie mit einer neuen zu überschreiben.

Jetzt könnte ich bei z.B. GParted (-Live) auch ein Terminal-Fenster starten, aber ich habe bei meiner Recherche nicht gefunden, was ich dann da rein schreiben müsste ...

Oder gibt es vielleicht ein anderes Tool, welches ich mir über Manjaro runterladen könnte, welches das (grafisch dargestellt) kann?
 
Mit Gparted die aktuelle GPT löschen lassen und dann schreibt Gparted eine leere GPT welche dem Auslieferungszustand entsprechen sollte.
 
Ich kann ja bei GParted aber nur auf "Partitionstabelle erstellen" gehen und dann muss ich mich entscheiden, ob MBR oder GPT. Im Auslieferungszustand sind Festplatten normalerweise komplett leer, weder mit MBR noch mit GPT.
Die aktuelle Partitionstabelle löschen gibt es als Funktion nicht in GParted (oder ich habe sie übersehen!).
 
dd if=/dev/zero of=/dev/sdX bs=1M count=10 sollte die ganzen Header überschreiben, dann ist da nix mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mr.joker
Lesen hilft.

Mr.joker schrieb:
Es geht mir dabei nicht um "sicheres" Löschen von Daten, sondern einfach nur darum, dass die Platte komplett unformatiiert und unpartitioniert sein soll, so wie im Auslieferungszustand.
 
Bagbag schrieb:
Spielt keine Rolle, da Secure Erase das bessere Werkzeug ist. Lies bitte mal den Artikel von Heise, dann wird klar warum.
 
Und was soll ich da jetzt entscheidendes lesen können, das gegen dd spricht?
 
weil dieses überschreiben wieder schreibzyklen kostet !

ein Secure Erease schreibt nichts sondern sagte dem Controller nur, jede Zelle nun keine Daten mehr enthält und neu beschrieben werden kann.
Zudem wird wenn eine Verschlüsselung aktiv war, der Schlüssel im Speicher durch einen neuen ersetzt
 
Wow, die 10MB (da würde auch weniger reichen). Sorry, aber das ist überhaupt rein gar nicht der Rede wert.

Außerdem stimmt das nicht was du sagst. Bei einem secure erase werden alle Zellen gelöscht (und damit abgenutzt), nicht nur "virtuell" im Controller auf gelöscht gesetzt - letzteres macht ein TRIM. Mit einem secure erase stellst du also wesentlich größeren Schaden an, als mit den lächerlichen 10MB durch mein dd Befehl von oben.

Apropo TRIM, blkdiscard /dev/sdX wäre auch noch eine Variante. Die würde ich dd sogar vorziehen, wenn von der SSD unterstützt (was heute eigentlich alle können).
 
Zuletzt bearbeitet:
Secure Erase bringt die Zellen in den Ausgangszustand, sprich fallen auf Null zurück, was keinen normalerweise keinen Schreibzyklus entsprecht.
Denn wenn der Secure Erase alle Zellen schreiben würde, würde der Befehl länger dauern als nur 1 Sekunde. auch bei der SDD.
 
Korrekt, die Zellen werden nicht beschrieben. Aber sie werden gelöscht - die können nicht auf magische Weise "auf Null fallen". Wenn es instant geschieht, bedeutet das, dass die Zellen alle nicht angerührt werden (sie "fallen" physisch da dann auch nicht auf Null zurück) und stattdessen nur der Verschlüsselungskey gelöscht wird. Das setzt aber voraus, dass Verschlüsselung aktiv ist (was heute bei vielen ist, auch wenn nicht explizit aktiviert) und ist selbst dann nicht bei allen SSDs der Fall. Intel bspw. löscht trotzdem alle Zellen (das dauert dann auch länger). Und dieses löschen nutzt die SSD ab, genauso wie ein Löschen durch alle anderen Vorgänge auch. Und wenn nicht sofort gelöscht wird, dann spätestens vor dem nächsten Schreibvorgang.

Wenn man sicher gehen will, dass es schnell geht, ist dd oder blkdiscard der richtige Weg - und diese Tools sind auf praktisch jedem Linux installiert. Secure Erase ist hier absolut nicht sinnvoller, sondern einfach nur ein weiterer Weg, der je nach SSD einfach nur länger braucht, oder auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist auch noch eine Alternative eingefallen (ist hier aber offtopic, weil via Windows):

Und zwar ein Windows-Installations-Medium (z.B. USB Stick) starten, aber dort nicht auf "Jetzt installieren" klicken, sondern statt dessen auf "Computer-Reparatur-Optionen" (oder so ähnlich).
Im weiteren Verlauf kann man dann u.a. eine Eingabeaufforderung starten und über die wiederum lässt sich diskpart ausführen und dann:
list disk
select disk X
clean
exit
 
Zurück
Oben