Festplatte wird als "unformatiert" erkannt - waren aber Daten drauf

Tschuldigung

Ensign
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Hallo.

Auf einer externen Festplatte hatte ich Daten, welche ich dort "zwischengeparkt" hatte. CrystalDiskInfo hatte mir die Platte als gelb makiert, also davor gewarnt (ich checke rein aus Routine immer, wenn ich eine externe Platte anschließe, wie der Status ist).

Ich habe mir eh kürzlich eine neue, größere Platte besorgt und wollte die Daten von der "gelben" Platte rüberspielen. Nun sagt Windows, dass die externe (gelbe) Platte gar nicht formartiert sei. Zwei Tage zuvor hatte ich die Platte noch angeschlossen und konnte darauf zugreifen.

Habe den Quercheck gemacht, auf Windows 10 und auf einem alten Windows XP Rechner (ohne Internetzugang).

Gibt es ein Tool, welches hier zur Anwendung kommen könnte? Oder ist in diesem Fall, wenn Windows die Platte schon als unformatiert erkennt, Hopfen und malz verloren?
 
Testdic, Recuva wären dafür geeignet. Für Testdisk gibt es eine Anleitung über deinem Thema.
 
Falls wichtige Daten auf der Platte sind, auf keinen Fall schreibend darauf zugreifen! Dadurch können diese unrettbar verloren gehen.

Stattdessen ein 1:1-Abbild der Platte erstellen und sämtliche Datenrettungsversuche darauf starten.
 
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Wow. Danke, das sind ja schon mal viele Ansätze.

Wegen dem Hinweis zum Clone: Wenn Windows ja nicht mal erkennt, dass die Platte eigentlich formatiert und beschrieben sein soll, kann ich diese dann dennoch clonen?

Auf jeden Fall gilt der Grundsatz: Nach erfolgreicher Rettung und Übertragung der Daten fliegt diese Festplatte weg. Weit weg, dass sie niemand mehr findet und benutzt. :) Alternativ tut es dann auch der Metallbohrstock im Keller...
 
Beim clonen ist wichtig, eine sektor zu sektor kopie zu machen, dieses muss z.b bei acronis extra angewählt werden.
 
Vielen Dank, wie so oft: Super Forum, schnelle und brauchbare Antworten.

Ich setzte mich da nach Feierabend mal dran, ist ja doch etwas umfangreicher.
Sollte ich irgendwann auf die Rettungssoftware stoßen, die alles Gedankengesteuert innerhalb von 4 Sekunden macht, gebe ich Bescheid. :p

Achso, ist es im Forum von Interesse, wie das Ergebnis ausgefallen ist, bzw. soll ich das die Tage noch posten? Oder ist das egal?
 
Harry Bo schrieb:
Mit Testdisk 7 Partitionstabelle reparieren, dann werden die Daten evtl. wieder sichtbar.
Bei einer Platte mit HW-Problemen ist das einzig sinnvolle hier schon genannt worden: 1:1-Image ziehen, auf dem man für die Datenrettung arbeitet. Notfalls auch mit Tools die defekte Sektoren überspringen wie dd rescue.

Alles andere verschlechtert die Chancen jemals wieder etwas von den Daten zu sehen. Beispielsweise ist ein chkdsk /r mit das dümmste was in so einer Situation durchgeführt werden kann (falls das Dateisystem noch erkannt würde)!
 
Tschuldigung schrieb:
Achso, ist es im Forum von Interesse, wie das Ergebnis ausgefallen ist, bzw. soll ich das die Tage noch posten? Oder ist das egal?
Solche Rückmeldungen sind immer interessant.

Mit Testdisk habe ich auch schon Festplatten retten können, deren Partitionstabelle zerstört war.
 
Tschuldigung schrieb:
Zwei Tage zuvor hatte ich die Platte noch angeschlossen und konnte darauf zugreifen.
Hast Du sie auch mit Hardware sicher entfernen abgemeldet? Es geht zwar oft gut wenn man dies nicht macht, aber genau dies kann die Folge sein wenn man es nicht macht.
Harry Bo schrieb:
Mit Testdisk 7 Partitionstabelle reparieren
Davon kann ich nur abraten. Bei der Datenrettung kopiert man die Dateien immer auf eine andere Platte und versucht nicht die Daten vor Ort wiederherstellen.
Tschuldigung schrieb:
Wegen dem Hinweis zum Clone: Wenn Windows ja nicht mal erkennt, dass die Platte eigentlich formatiert und beschrieben sein soll, kann ich diese dann dennoch clonen?
Meine Empfehlung zum Klonen von Platte die schwebende Sektoren haben ist den Klon mit ddrescue unter Linux zu machen.
 
So, habe mich mal mit Testdisk beschäftigt.

Erst noch wegen der Frage: Ja, ich entferne USB Laufwerke immer "sicher", das habe ich mir zum Glück mal angewöhnt.

Testdisk hat nach gründlicher Suche angeblich keine PC-Partition vorgefunden, aber bei der Suche nach Daten "ohne Partition" findet er die alten Verzeichnisse. Just in diesem Augenblick, wo ich diese Mail verfasse, schreibt er gerade eine 1:1 Kopie auf eine leere Platte. Mal sehen...

Ich denke, dass ich somit an die Daten rankommen werde.

(Sorry, falls ich manche Dinge etwas nicht-computerfachmännisch beschreibe - ich bin Studiomusiker, IT ist nur ein notwendiges Übel in meinem Beruf ;) )
 
Endergebnis: Offenbar wurden alle Daten von der defekten Platte sauber auf die neue Platte übertragen. Das Tool war auch für mich als "Stupid User" verständlich zu bedienen. (Okay, vielleicht doch eher User mit erweitertem Wissen - aber definitiv kein IT Fachmann).

In diesem Sinne: Gut gemacht, Daumen nach oben. Läuft. :)
 
Schön das es geklappt hat, aber denken von un an daran immer ein Backup aller wichtigen Daten zu haben! Kaufe also nicht nur eine neue Platte um die alten zu ersetzen, sondern gleich zwei und kopiere die Daten von der einen auf die andere und lege die andere dann an einen sicheren Ort. Alle paar Tage oder Wochen, je nachdem wie viele neue Daten hinzugekommen sind, holst Du sie raus und kopierst die neuen Daten da auch drauf. Dann hast Du schon mal ein Backup, falls sowas wieder passiert und pass mit dem Lärm auf, HDDs sind sehr empfindlich, auch wenn die Vibrationen durch Schallwellen angeht!

Schau Dir mal das Video "Shouting in the Datacenter" an, dann siehst Du was ich meine. Die HDDs dort haben Sensoren und brechen Schreibvorgänge ab, wenn die Gefahr besteht das die Köpfe wegen der Vibrationen aus der Spur können und damit Daten auf Nachbarspuren überschreiben könnten (da geht es um wenige nm!), einfache Desktopplatten wie sie normalerweise in den USB Gehäuse stecken, haben sowas nicht, da werden dann schon mal Daten auf Nachbarspuren überschrieben, wenn der Bass wummert und dies merkt man dann erst wenn man versucht diese Daten zu lesen, dann gibt es einen Lesefehler und die Platte hat einen schwebenden Sektor!
 
Denke nicht dass Lärm im Tonstudio das große Problem ist, wird nicht versucht eher leise abzuhören um keine Störgeräusche in den Aufnahmeraum zu bekommen?
 
Wir beide können nicht wissen ob Lärm in diese Fall ein Problem ist, aber Tschuldigung weiß vielleicht nicht das es ein Problem sein könnte und daher mache ich ihn lieber darauf aufmerksam.
 
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