Festplatten rattern nach dem Kopieren

Holgip

Lt. Commander
Registriert
Dez. 2012
Beiträge
1.779
Hallo,

ich habe mir zwei neue, größere Festplatten für meine Filmesammlung zugelegt: Toshiba DT01ABA300. Die Alten waren zu klein geworden (u.a. auch eine Toshiba DT01ACA200). Die HDDs stecken in einem ICY-Box USB-Festplattengehäuse.

Nach dem Übertragen der Filme von den alten HDDs (pro Festplatte ca. 1TB) war alles noch in Ordnung. Kopiere ich jetzt neue Filme auf die neuen HDDs, fangen diese nach Beenden des Kopiervorganges an zu rattern, als ob der Kopf hin und her gefahren wird (1-2sek Rattern, 1sek Pause).
Im Taskmanager ist die aktive Zeit und die Datenübertragungsrate auf Null, wie eigentlich für den Leerlauf zu erwarten ist.
Wenn ich den PC, an dem die HDDs hängen in den Ruhemodus fahre, laufen die HDDs weiter und rattern auch fröhlich vor sich hin. Also kann es auch nicht am Indizierungsmodus von Windows liegen.
Das Rattern zeigt sich ebenfalls, wenn ich die HDDs aus dem Gehäuse nehme und direkt mit dem PC verbinde, aber ausschließlich im Leerlauf. Beim Kopieren ist wieder Ruhe.
Das Verhalten muss also von den Festplatten kommen, zumal die alte 2GB Toshiba genauso reagiert, wenn man etwas draufkopiert. Da ich schon lange nichts mehr auf diese HDD kopiert habe, weiß ich nicht, ob das früher auch so war.

Nach ca. 1-2 Stunden hört das Rattern plötzlich auf, aber bis dahin nervt es unendlich, da ich direkt nebenan am PC sitze.

Weiß jemand, was das sein kann und evtl. auch, wie man das abstellt? Gibt es eine Indizierung, die in der Firmware steckt?
 
Der Controller des Festplatte organisiert intern die Daten (neu), oder muss den Cache noch leeren und auf die Scheiben schreiben. Beim Lesen entfällt das natürlich. Fall man SMR-Platten hat (hast du nicht) kann das sogar noch länger sein.

Da kannst du nix gegen machen und solltest auch vor dem Aufhören des Ratterns nicht den Strom unterbrechen, kann zu Datenverlust führen.
 
Ah, danke für deine Antwort. Dann muss ich die aufgespielten Filme noch mal überprüfen, da ich den Strom schon mal während der Organisation ausgeschaltet hatte.
Das ist aber anscheinend nur bei Toshiba so. Ich habe noch mehrere Seagate und WD Festplatten, die dieses Verhalten nicht zeigen.
 
Meine Seagate Archive 5 TB (mit SMR) machen das aber auch.
 
Meine HDDs sind schon ein wenig älter, vielleicht sind sie deshalb ruhig.
Aber mal was anderes: Wenn das bei den ganzen neuen HDDs so ist, warum gibt es dann keinen Hinweis auf der Platte, dass sie nicht ausgeschaltet werden darf, solange sie die Daten neu organisieren?
Bzw. warum ist das heute notwendig, während es früher kein Thema war?
Immerhin bespielt man die Platten neu und damit sollte das Organisieren doch wegfallen können.
 
Warum sollten die Festplatten das selber machen? Eventuell prüft die Festplatte über einen SMART Selbsttest die Platten aber Daten umlagern wird sie nicht. Denn das Dateisystem ist einer Platte vollkommen egal. Die weiß also gar nicht, wie die Daten optimal auf der Platte sein sollten.
Ergänzung ()

Eventuell optimiert aber auch dein Betriebssystem im Hintergrund.
 
miac schrieb:
Eventuell optimiert aber auch dein Betriebssystem im Hintergrund.

Nein, sonst würde das Geratter ja aufhören, sobald der PC in den Ruhezustand geht oder ich die Platten nur mit Strom versorge.

Die Platten mit SMR machen das zum Teil auch selbst (siehe "Shingled Magnetic Recording" in Wikipedia).
 
Es werden aber keine Daten neu organisiert, sondern nur Spuren neu beschrieben.
Das sollte auch keine Dauerbeschäftigung der Platte sein.

Ist denn deine "kleine" 3TB Platte eine SMR Platte?
 
Vor allem wird auch Windows seinen Schreibcache noch auf die Platten zurückschreiben und neben den paar MB die eine HDD selbst hat, ist das vergleichsweise viel.
 
miac schrieb:
Das sollte auch keine Dauerbeschäftigung der Platte sein.

Ist es ja auch nicht.

miac schrieb:
Ist denn deine "kleine" 3TB Platte eine SMR Platte?

Keine Ahnung, aber ich denke mal nicht... Die neuen sind beide 3TB.


Holt schrieb:
Vor allem wird auch Windows seinen Schreibcache noch auf die Platten zurückschreiben und neben den paar MB die eine HDD selbst hat, ist das vergleichsweise viel.

Wenn Windows aber nicht läuft (wie ich ja auch schon versucht habe, s. o.), kann das Geratter aber nicht vom Schreibcache kommen.
 
Wenn es passiert während Windows in den Ruhezustand geschickt wird, dann leert Windows da seinen Schreibcache erst einmal, auch wenn vielleicht der Bildschirm schon schwarz ist, solange die Power-LED noch leuchtet, ist der Rechner selbst auch noch aktiv. Wenn es auch Gehäuse gibt ohne dass die Platte angesteckt ist oder wenn der Rechner schon längst im Ruhezustand ist, dann dürfte es vom Rekalibieren der Köpfe sein, manche HDDs machen das zuweilen mal. HDDs arbeiten eben mechanisch und dabei gibt es immer auch Geräusche, wenn diese Dich stören, packe die HDDs dort hin wo Du sie nicht hörst (z.B. in ein NAS im Keller) oder verwende halt SSDs.
 
Das Rekalibrieren der Köpfe dauert so lange? Das kann ich nicht glauben. Es muss etwas anderes sein, evtl. doch das, was NichtIch geschrieben hat.
Ich habe jetzt mal eine Mail an den Toshiba-Support geschrieben, mal sehen, was die schreiben.
SSDs sind zu teuer pro Gigabyte und ich brauche ja 6TB. NAS im Keller geht auch nicht, da müsste ich erstmal Leitungen legen (halte nichts von WLAN).

So wie die Sache aussieht, ist nach spätestens einer bis zwei Stunden Ruhe und solange kann ich ja was anderes machen :)

Danke nochmal für eure Antworten.
 
Bei Toshiba nachzufragen kann ja mal nicht schaden. Wenn es keine SMR-Platte ist, dann sollte die eigentlich nach beenden von Aktivitäten darauf nicht lange "nachmaulen".

Ich selbst habe hier 3 alte WD Green 1 TB, von denen eine wenn sie eigentlich nichts tun sollte anfängt zu rattern, als ob der Kopf ständig etwas hin und her bewegt wird. Damit hört sie auf sobald sie liest oder schreibt, fängt aber sofort nach beenden von Aktionen wieder damit an. Die macht das allerdings schon seit mindestens zwei Jahren, und abgesehen davon daß ich der keine wichtigen Daten mehr anvertraue funktioniert sie aber an sich abgesehen von diesen "nervösen Zuckungen" immer noch einwandfrei. :p

Wäre bei Deiner Platte an sich interessant, ob die das auch macht wenn man sie im PC per SATA anschließt, oder wenn sie nur am Strom angeschlossen ist, ohne ein SATA-Kabel anzustecken.
 
Holgip schrieb:
Das Rekalibrieren der Köpfe dauert so lange? Das kann ich nicht glauben. Es muss etwas anderes sein, evtl. doch das, was NichtIch geschrieben hat.
HDDs sortieren nicht wie SSDs die Daten intern neu, nur HDDs mit einem OnDisk Cache machen das und den haben z.B. die Seagate SMR HDDs, aber von Toshiba ist mit keine HDD mit SMR oder überhaupt einem OnDisk Cache bekannt und die DT01ACA200 hat auch beides ganz sicher nicht.
Holgip schrieb:
SSDs sind zu teuer pro Gigabyte und ich brauche ja 6TB. NAS im Keller geht auch nicht, da müsste ich erstmal Leitungen legen (halte nichts von WLAN).
Das eine ist was man will, das andere was man kann. Klar sind SSDs pro GB viel teurer, die sind aber auch schneller und leise. Wenn Du kein NAS in den Keller packen kannst, geht es vielleicht auf dem Dachboden oder in der Abstellkammer, vielleicht kannst Du die Platten oder ein NAS ja auch einfach einfacher neben oder unter den Schreibtisch platzieren um weniger davon zu hören, wenn die Geräusche Dich so sehr stören.
 
@NobodysFool: Bitte die Threads lesen. Wie schon geschrieben, hatte ich die Platte auch mal nur an der Stromversorgung und sie hat gerattert.;)

@Holt: Bitte auch die Threads lesen. Ich hatte geschrieben: "So wie die Sache aussieht...."
Es geht mir also nicht mehr darum Ruhe zu haben, sondern ich will wissen, was die HDDs noch machen nach dem Kopieren, weil ich das Verhalten von keiner meiner anderen Festplatten kenne.
 
Was HDDs selbst machen ist das Rekalibieren der Köpfe oder in den Unloadzustand zu gehen, also die Köpfe zu parken. Vielleicht passiert genau das und der USB-SATA Bridgechip weckt sie immer mal wieder auf, weil er z.B. die S.M.A.R.T. prüft. Ist zwar eigentlich nicht üblich, aber wer kann schon sagen was da genau in dessen FW einprogrammiert wurde? Schau halt regelmäßig auf die S.M.A.R.T. Werte und wenn da wichtige Daten drauf sind, vergiss der Backup davon nicht, welches selbstverständlich auf einer anderen Platte liegen sollte, dann kann es Dir egal sein was sie macht, selbst wenn kein Rechner angeschlossen ist und Du hast auch im schlimmsten Fall keinen Datenverlust. Sorge Dich also lieber um Dein Backup, dann musst Du Dich weniger um die Platte selbst sorgen.
 
Backup ist schon gemacht. Ich warte jetzt mal die Antwort vom Toshiba-Support ab (falls überhaupt geantwortet wird.
Wenn es was neues gibt, kann ich ja hier nochmal berichten.
 
Früher gab es auch Seagate Platten, die haben sich bei Langeweile selbst gescannt.
Wer weiß was der Toshiba da macht.

ich habe eine HGST, die auch dauern "Tack-tack" macht, was wie eine Rekalibrierung klingt ... wie so vor 20 Jahren. :)
 
So, Antwort vom Toshiba Support ist da. Es scheint also doch so zu sein, dass irgendwelche Optimierungen gefahren werden:

"Sehr geehrter Herr ***,

danke für Ihre Rückmeldung.

Das ist richtig, nicht nur das Hostsystem, sondern auch die Firmware der Festplatte verursacht Zugriffe.
Nachdem beispielsweise grössere Datenmengen auf die HDD geschrieben wurden, sind anschliessende von der Firmware gesteuerte Zugriffe auf die HDD zu Optimierungszwecken normal.
Eine Möglichkeit oder Tool dieses Verhalten zu ändern bieten wir nicht an.

Mit freundlichen Grüßen

Toshiba Electronics Europe GmbH
Hansaallee 181
40549 Duesseldorf
Germany"

Irgendwann bin ich mit dem Kopieren fertig und dann ist Ruhe.

Gruß

Holgip
 
Zurück
Oben