Mordhorst3k schrieb:
Das alle Platten gleichzeitig gen Elektrohimmer fliegen ist potentiell möglich, aber unwahrscheinlich. Außer es kommt durch Feuer oder sonstige Fremdeinwirkung zustande. "Richtiges" Backup im Grunde nur mit Streamer
Auch auf HDDs kann man ein richtiges Backup machen, es müssen dafür keine Tapes sein. Die Tapes könnten ja auch kaputtgehen, wenn auch meist nur durch äußere Einwirkungen. Das Prinzip jedes Backups ist es aber, dass es eben unwahrscheinlich ist die Daten(träger) mit den Originaldaten und die auf denen das Backup liegt, zeitgleich zu verlieren. Wenn einem das Risiko bei einem einfachen Backup immer noch zu hoch ist, dann legt man eben zwei Backups an und wenn man sich dagegen absichern möchte das man die Daten verliert wenn dem Gebäude in dem diese Datenträger sind etwas passiert, dann lagert man eben ein Backup in einem anderen Gebäude etc.
Die Aussage richtige Backup wären nur mit Tapes zu haben, ist also Unsinn.
brummpl schrieb:
Sollte man die Platten dann wenigstens von Zeit zu Zeit tauschen
Ja, schon weil die Hersteller die HDDs nur auf eine Nutzungsdauer von 5 Jahren auslegen, wie Samsung es früher auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben hat, z.B. hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren.
snaxilian schrieb:
Die WD Red sind zwar für NAS ausgelegt aber ich persönlich würde eher zu etwas greifen, dass 5 Jahre Garantie bietet, eine URE Rate von 1 pro 10^15 (anstatt 10 pro 10^14 wie die WD RED) und eine höhere MTBF
Dann wäre man bei Enterprise Nearline HDDs, die aber sind erstens total übertrieben und meist unnötig teuer (Vorsicht bei billigen Angeboten ältere Modelle, wie der Thread
Neue HDDs vom Händler – wirklich unbenutzt? zeigt sind dies eigentlich immer Gebrauchtplatten mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werten und andernfalls wären sie überlagert). Außerdem ist die MTBF eine Ausfallwahrscheinlichkeit die bei so geringen Mengen keine Rolle spielt und eben keine Lebenserwartung und kann auch nicht in eine Lebenserwartung uminterpretiert werden.
Wieso sagt die Ausfallwahrscheinlichkeit nichts über die Lebenserwartung aus? Nun ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.
So alt wird aber offensichtlich keiner, die Versicherer rechnen mit 81 Jahren Lebenserwartung, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden.