Festplatten-Strategie NAS

brummpl

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Hallo zusammen!

Ich bin auf dem Weg zu einem NAS, mit dem ich meine Backups machen kann.
Hierzu hatte ich bereits ein Thema (https://www.computerbase.de/forum/threads/backup-strategie-nas.1828361/) zur richtigen Strategie.

Jetzt geht es um die richtige Festplatten-Strategie!
Ich plane ein RAIDZ (oder RAIDZ2) zu machen und stelle mir gerade die Frage, ob man lauter möglichst gleiche Festplatten verwenden sollte oder lauter möglichst unterschiedliche!

Denn: Je ähnlicher sich die einzelnen Kistchen werden, desto höher ist ja auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie allesamt gleichzeitig kaputtgehen, und dann kann man sich im Extremfall (es macht "klick!" und alle Festplatten sind auf einmal hin) auch das ganze RAIDZ sparen.
 
warum machst du nicht im alten thread weiter ???
 
Gleiche Platten nehmen. Das alle Platten gleichzeitig gen Elektrohimmer fliegen ist potentiell möglich, aber unwahrscheinlich. Außer es kommt durch Feuer oder sonstige Fremdeinwirkung zustande. "Richtiges" Backup im Grunde nur mit Streamer, aber da sind die Laufwerke + entsprechend große Tapes sehr teuer - vor allem wird man hier und da mehrere Tapes brauchen. Manche Hersteller haben zumindest früher Garantie gegeben und können in manchen Fällen gerissene Tapes reparieren.
 
ich nehm an, du willst freenas verwenden.
naja, das mit dem relativ gleichzeitigem kaputtgehen gibt es, betrifft aber eher platten einer charge, als platten einer type.
kommen die aus einer kiste, könnte der transport eine rolle spielen.

bei unterschiedlichen platten hast halt unterschiedliches zeitliches verhalten.

aber es gibt ja erfahrungswerte, statistiken. halt von allen typen, die eine gewisse zeit am markt sind.

jedenfalls würde ich was nehmen, was für den zweck gemacht ist.
 
Die Fertigungstoleranzen sind inzwischen so gut, da hast wirklich "nur" Pech wenn die ganze Charge ein Problem hat aber ein Serienfehler ist unwahrscheinlich. Ansonsten aber falscher Ansatz: Gehe nie davon aus, ob eine Festplatte kaputt geht sondern wann. Wenn deine Backup-Strategie den Ausfall mehrer Platten bzw. des gesamten ZFS Pools nicht verkraftet, dann taugt deine Backup-Strategie nix.
Blitzeinschlag, Software-Fehler, Unachtsamkeit des Admins, etc. Alles das kann das komplette System "vernichten", daher: Backups offsite und/oder auf anderen Medien.
 
En3rg1eR1egel schrieb:
warum machst du nicht im alten thread weiter ???
Im alten Thread geht's um die Backup-Strategie, hier geht es um die Festplatten. Ich kann es nicht leiden, wenn ein Thread nicht beim Thema bleibt.

Mordhorst3k schrieb:
Gleiche Platten nehmen. Das alle Platten gleichzeitig gen Elektrohimmer fliegen ist potentiell möglich, aber unwahrscheinlich.
Aber immer noch wahrscheinlicher als wenn ich lauter unterschiedliche Platten habe, oder?

Mordhorst3k schrieb:
"Richtiges" Backup im Grunde nur mit Streamer, aber da sind die Laufwerke + entsprechend große Tapes sehr teuer - vor allem wird man hier und da mehrere Tapes brauchen. Manche Hersteller haben zumindest früher Garantie gegeben und können in manchen Fällen gerissene Tapes reparieren.
Ist mir leider zu teuer.

whats4 schrieb:
ich nehm an, du willst freenas verwenden.
naja, das mit dem relativ gleichzeitigem kaputtgehen gibt es, betrifft aber eher platten einer charge, als platten einer type.
kommen die aus einer kiste, könnte der transport eine rolle spielen.

bei unterschiedlichen platten hast halt unterschiedliches zeitliches verhalten.

aber es gibt ja erfahrungswerte, statistiken. halt von allen typen, die eine gewisse zeit am markt sind.

jedenfalls würde ich was nehmen, was für den zweck gemacht ist.
Ich möchte NAS-Platten verwenden, aber spielt dieses zeitliche Verhalten denn wirklich so eine große Rolle? Ich möchte eventuell FreeNAS verwenden, das steht noch nicht fest. Nur dass es ZFS wird, also kein Hardware-RAID.

snaxilian schrieb:
Die Fertigungstoleranzen sind inzwischen so gut, da hast wirklich "nur" Pech wenn die ganze Charge ein Problem hat aber ein Serienfehler ist unwahrscheinlich. Ansonsten aber falscher Ansatz: Gehe nie davon aus, ob eine Festplatte kaputt geht sondern wann. Wenn deine Backup-Strategie den Ausfall mehrer Platten bzw. des gesamten ZFS Pools nicht verkraftet, dann taugt deine Backup-Strategie nix.
Blitzeinschlag, Software-Fehler, Unachtsamkeit des Admins, etc. Alles das kann das komplette System "vernichten", daher: Backups offsite und/oder auf anderen Medien.
Genau davon gehe ich ja aus -- deshalb frage ich mich ja, wie man die Chance, dass mehr Platten, als das RAIDZ verkraften kann, gleichzeitig aufgeben. Ich werde natürlich zusätzlich noch ab und zu mal die Daten woandershin spielen. Aber das NAS ist bereits das Backup.
 
Dann schau dir mal die großen Storage-Systeme von Dell/EMC, NetAPP, etc an. Da mischt keiner groß Platten von verschiedenen Herstellern oder Chargen. Der Admin hat paar Ersatzplatten da oder entsprechende Service-Verträge (Ersatzteil in x Stunden da/getauscht). Ein Raid, egal welche Variante, erhöht ja auch nicht die Sicherheit sondern nur die Verfügbarkeit und ggf. Performance für den Fall eines Ausfalls.
Wenn du dies wirklich ausrechnen willst bräuchtest du eine Wahrscheinlichkeit, wie oft Fehler ganzer Chargen auftreten. Ich denke, diese Zahl wirst schwer bis gar nicht heraus finden können.
Bestell dir die Platten, die dir zusagen, teste sie ausführlich mit badblocks o.ä., mache regelmäßige SMART-Tests (short und long) und habe stets ein Backup oder sei dir dem Riskiko bewusst. Haben die Platten ihre Lebensdauer (idR 5 Jahre bei 24x7 Disks) hinter sich: tausche sie aus.
 
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Wenn man Raid macht, dann mit den gleichen Platten. Vor allem, weil unterschiedliche Platten andere Zugriffszeiten haben können, andere Lese-/Schreibrate etc. Man mischt bei Raid nunmal nicht. RAM mischt man normalerweise auch nicht.
 
Hm. Sollte man die Platten dann wenigstens von Zeit zu Zeit tauschen, damit sie unterschiedlich lange Betriebsdauern haben?
 
Nein, weil Festplatten auch trotzdem plötzlich kaputt gehen können unabhängig vom Alter bzw den Betriebsstunden.
Nein, weil du, wenn du z.B. nach 1-2 Jahren die ersten Platten tauscht immer auf diese Größe beschränkt bist oder immer einen gewissen Verschnitt hast.
Nein, weil früher oder später alles kaputt geht.

Löse dich von der Annahme, dass Dinge besser/länger halten weil man x, y oder z macht. Betreibe Dinge innerhalb ihrer Spezifikationen und habe dafür eine Garantie, Wartungsvertrag, etc. Tausche Dinge nach Ablauf des geplanten Lebenszyklus und mache dich niemals davon abhängig. Wenn du immer deine Daten behalten willst: 3-2-1 Regel befolgen oder mehr. Sei unabhängig von einer bestimmten Technologie.
 
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Okay, das leuchtet mir alles ein. Danke. :-)

Nächste Frage: Ich hätte jetzt spontan, ohne noch viel gesucht zu haben, in Richtung WD Red tendiert. Dabei frage ich mich aber, ob ich bei solchen Platten einen Stromsparmodus aktivieren kann/soll. Denn wenn ich mein NAS als Backup-Speicher für meine paar PCs verwenden möchte, wäre es ziemliche Stromverschwendung, wenn die Platten 24/7 durchlaufen.
 
Die meisten NAS-Systeme können doch bestimmt zeitgesteuert starten bzw sich schlafen legen. Je nachdem ob das NAS-OS auf einer oder allen Disks liegt, gehen diese sowieso selten bis nie in den Standby, ich würde daher eher darauf abzielen, das Backup-NAS nur bei Bedarf zu starten.
Die WD Red sind zwar für NAS ausgelegt aber ich persönlich würde eher zu etwas greifen, dass 5 Jahre Garantie bietet, eine URE Rate von 1 pro 10^15 (anstatt 10 pro 10^14 wie die WD RED) und eine höhere MTBF, zumindest für meinen Primärspeicher. Bei Backup würde ich vermutlich auch sparen und die günstigsten pro TB nehmen, die ich finden kann, wenn(!) mein Primärspeicher entsprechend verfügbar ist und meine Backup-Strategie fehlerfrei läuft.
 
Mordhorst3k schrieb:
Das alle Platten gleichzeitig gen Elektrohimmer fliegen ist potentiell möglich, aber unwahrscheinlich. Außer es kommt durch Feuer oder sonstige Fremdeinwirkung zustande. "Richtiges" Backup im Grunde nur mit Streamer
Auch auf HDDs kann man ein richtiges Backup machen, es müssen dafür keine Tapes sein. Die Tapes könnten ja auch kaputtgehen, wenn auch meist nur durch äußere Einwirkungen. Das Prinzip jedes Backups ist es aber, dass es eben unwahrscheinlich ist die Daten(träger) mit den Originaldaten und die auf denen das Backup liegt, zeitgleich zu verlieren. Wenn einem das Risiko bei einem einfachen Backup immer noch zu hoch ist, dann legt man eben zwei Backups an und wenn man sich dagegen absichern möchte das man die Daten verliert wenn dem Gebäude in dem diese Datenträger sind etwas passiert, dann lagert man eben ein Backup in einem anderen Gebäude etc.

Die Aussage richtige Backup wären nur mit Tapes zu haben, ist also Unsinn.
brummpl schrieb:
Sollte man die Platten dann wenigstens von Zeit zu Zeit tauschen
Ja, schon weil die Hersteller die HDDs nur auf eine Nutzungsdauer von 5 Jahren auslegen, wie Samsung es früher auch immer recht offen in die Datenblätter geschrieben hat, z.B. hier:
Bei aktuellen HDDs steht das nur noch sehr selten so offen im Datenblatt, aber indirekt findet man es auch immer noch, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren.
snaxilian schrieb:
Die WD Red sind zwar für NAS ausgelegt aber ich persönlich würde eher zu etwas greifen, dass 5 Jahre Garantie bietet, eine URE Rate von 1 pro 10^15 (anstatt 10 pro 10^14 wie die WD RED) und eine höhere MTBF
Dann wäre man bei Enterprise Nearline HDDs, die aber sind erstens total übertrieben und meist unnötig teuer (Vorsicht bei billigen Angeboten ältere Modelle, wie der Thread Neue HDDs vom Händler – wirklich unbenutzt? zeigt sind dies eigentlich immer Gebrauchtplatten mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werten und andernfalls wären sie überlagert). Außerdem ist die MTBF eine Ausfallwahrscheinlichkeit die bei so geringen Mengen keine Rolle spielt und eben keine Lebenserwartung und kann auch nicht in eine Lebenserwartung uminterpretiert werden.

Wieso sagt die Ausfallwahrscheinlichkeit nichts über die Lebenserwartung aus? Nun ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.
So alt wird aber offensichtlich keiner, die Versicherer rechnen mit 81 Jahren Lebenserwartung, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden.
 
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