FI-Schalter springt nach 10-20Sek raus

Die wilde Inge

Commander
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Guten Morgen,


ich hab mal eine grundsätzliche Frage,

kurz zu meinem Aufbau: Ich habe einen niegelnagel neuen Backofen (seperat zum Kochfeld),

Mein Kochfeld (5 Adern) ist normal an die Herdanschluss-Steckdose geklemmt, das funzt auch alles problemlos.

Mein Herd, nur 3 Adern, hat von mir einen normalen Schuko-Stecker bekommen. Blau, Braun und Grün-Gelb - so wie ne Lampe, vollkommen unkritisch. Sicherung ist auf 16A abgesichert, der Herd hat maximal 2,6kWh.

Das Kabel war aber leider zu kurz, daher habe ich einen 3fach-Verteiler genommen, auf dem aber nur der Herd sitzt und das ganze in eine normale Steckdose verfrachtet.

So nun kommts: Ich stelle den Herd an, es dauert 10-20Sek, das ist nicht so ganz einheitlich und zack, der FI-Schalter löst aus :(

Bei Umluft geht es schneller als Ober-Unterhitze - kommt mir jedenfalls so vor.
Aber egal welchen Modus oder wie viel Hitze, es braucht beim Aufheizen immer ~2,5kWh (Laut Messgerät)

Kann das grundsätzlich am Verteiler liegen? Ist es unklug son Verteiler als Verlängerung zu nehmen?

Wäre es ein Versuch wert, ein neues 1m-langes Kabel als Verlängerung zu kaufen, dass direkt verlängert, ohne Verteiler?

Oder hat der Herd ne Macke? Wäre sehr ärgerlich, es wurde bis gestern noch kein einzinges Mal benutzt.

Im Internet gibts da echt viele Threads aberd die meisten Herde sind dort nicht per Schuko-Stecker angeschlossen oder es sind ältere Herde, die auf einmal damit anfangen.

Danke für einen Tipp!
 
Generell dürfen Geräte mit Heizwiderständen, wie eben Backöfen usw. einen gewissen Strom über den PE ableiten. Wieviel erlaubt ist, hängt von der Nennleistung des Geräts ab, aber den genauen Wert weiß ich nicht mehr.
Falls du aber nur einen 30mA FI hast, kann dieser auslösen, ohne dass der Backofen defekt ist.
Prüfe also zuerst welchen Nennfehlerstrom der FI hat. Für normale Hausinstallation sollte er 300mA betragen, für Bäder usw. 30mA. Und der Backofen sollte eben an dem mit 300mA hängen. Evtl. hast du in deiner Wohnung auch nur einen mit 300mA.
Der 3fach Verteiler sollte im Prinzip kein Problem sein, du solltest nur nicht den billigsten nehmen, weil diese oft nur 0,75mm2 Leiterquerschnitt haben und 2,6 KW schon eine ordenliche Last sind, vor allem wenn man mal länger etwas backt.
Falls du nur so ein Billigteil hast, könntest du es schon durch eine möglichst kurze Verlängerung mit 1,5 mm2 Leiterquerschnitt (oder eben gleichwertigen 3fach Verteiler) ersetzen.
 
https://www.computerbase.de/forum/attachments/imag0095-jpg.287925/


Hier nen Bild vom FI-Schalter.

0,03A steht da ...

Zitat: "Für normale Hausinstallation sollte er 300mA betragen, für Bäder usw. 30mA. Und der Backofen sollte eben an dem mit 300mA hängen."

Kann man mehrere FI Schalter haben? öÔ

Und kann man irgendwie vorher prüfen, ob nen 30mA FI-Schalter was bringen würde? Ich kann schlecht zu meinem Vermieter sagen, dass die Elektroinstallation Grütze ist (ich wohne da jetzt seit nicht mal einer Woche) und dass ichn neuen, bzw. nen zusätzlichen FI-Schalter brauche - auch wenns sicherlich mein gutes Recht wäre, immerhin habe ich als Mieter ja sicherlich nen Recht auf ne einwandfrei laufende Elektroinstallation - ansonsten hätte er mir halt ne einbauküche reinstellen musse.
Aber wenns danach nicht funzt, mache ich mich ja total zum Pleppo :D
 

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Die wilde Inge schrieb:
0,03A steht da ...

Das sind dann 30mA, d.h. der FI könnte zu empfindlich sein.

Kann man mehrere FI Schalter haben? öÔ
Klar, meine "praktische Zeit" auf dem Gebiet liegt zwar schon etwas zurück, aber wir haben damals immer 2 FIs verbaut, eben einen 30mA nur fürs Bad und Außensteckdosen und einen 300mA für den Rest.

Und kann man irgendwie vorher prüfen, ob nen 30mA FI-Schalter was bringen würde?

Da wüsste ich jetzt nicht, wie man das machen könnte.
Außerdem hast du einen 30mA, der evtl. zu empfindlich ist, d.h. du bräuchtest einen 300mA.

Der Ableitstrom des Backofens allein ist auch nicht das Problem, sondern dass eben alles, auch der E-Herd, an dem empfindlichen FI hängt und ein 30mA FI darf schon ab 15mA Fehlerstrom auslösen und der kann schon mal überschritten werden.

Was du probieren könntest:
Stecke alle Verbraucher aus allen Steckdosen in der Wohnung aus, klemme auch den E-Herd ab (oder entferne nur den PE (grün-gelb) des E-Herd Anschlusskabels aus der Anschlussdose; E-Herd-Sicherungen vorher ausschalten).
Prüfe nochmal ob du den Stecker des Backofens richtig angeschlossen hast, vor allem ob grün-gelb auf die Schutzleiterklemme geklemmt ist.
Schalte dann nur den Backofen an. Wenn jetzt nichts weiter an deiner Wohnungselektrik hängt außer dem Backofen, darf der FI nicht auslösen, weil ein Gerät alleine keinen so hohen Ableitstrom haben darf (zumindest der Backofen 2,6 KW nicht).
Fliegt er dennoch raus, ist der Backofen m.E. nicht in Ordnung.
Fliegt er nicht raus, würde ein zweiter FI helfen.
 
Das ist ein super Tipp, ich teste das gleich nachm Feierabend und melde mich spätestens morgen Vormittag wieder. Wenns klappt, helfen wir damit vllt dem nächsten mit diesem Problem.

eine Frage ... "alles ausstöpseln" ... reicht es dann auch, einfach komplett alle Sicherungen außer der betreffenden auf 0 zu machen? Läuft ja aufs gleiche raus, oder?
 
Die wilde Inge schrieb:
eine Frage ... "alles ausstöpseln" ... reicht es dann auch, einfach komplett alle Sicherungen außer der betreffenden auf 0 zu machen? Läuft ja aufs gleiche raus, oder?

Nein, das ist nicht das gleiche, denn die Sicherung schaltet nur die Phase ab. Es gibt aber auch Potentialunterschiede zwischen PE und Nullpotential, also zwischen grün-gelb und blau, deswegen fliegt der FI auch dann raus, wenn man den PE mit dem Null zusammenhält.

Um ganz sicher zu gehen, solltest du wirklich alles ausstecken und beim E-Herd auch den grün-gelben abklemmen (das ist ganz wichtig, weil der Herd vermutlich den höchsten Ableitstrom hat; vorher natürlich die Herd-Sicherungen rausmachen).
 
Moin,

also das hat auch nicht geklappt. Ich habe jedes einzelne Gerät ausgestöpselt und auch den Grün-gelben von der Kochplatte getrennt. Der Ofen war dieses mal wensentlich(!) länger an, aber der FI-Schalter ist dann doch rausgesprungen. Den Elektriker hätte ich so oder so gerufen, der weiß im Grunde auch schon bescheid, hätte mich aber trotzdem gefreut, wenn ich den Fehler hätte eingrenzen können und der nicht erst noch hätte suchen müssen.

Nunja, ... mal gucken ob der Fachmann jetzt noch was richten kann, ansonsten rufe ich beim Händler an und reklamier das Teil :(
 
Der Ofen war dieses mal wensentlich(!) länger an, aber der FI-Schalter ist dann doch rausgesprungen.

Dann ist der Ofen wahrscheinlich kaputt (wenn man davon ausgeht, dass die Wohnungsinstallation in Ordnung ist).
Denn ein 2,6 KW Ofen darf keinen so hohen Ableitstrom haben, dass der FI rausfliegt.
Der Elektriker kann den Ableitstrom auch messen.

Schreib mal wie es ausgegangen ist, denn das würde mich glatt interessieren :freak:
 
@SilenceIsGolden
Hast du mal Quellen zu deinen Infos? Ich habe mit Hausinstallationen zwar nix am Hut, aber wenn du so schreibst:
Generell dürfen Geräte mit Heizwiderständen, wie eben Backöfen usw. einen gewissen Strom über den PE ableiten. Wieviel erlaubt ist, hängt von der Nennleistung des Geräts ab
rollen sich mir die Fußnägel hoch.
Ebenso Sinn und Zweck eines 300mA Fehlerstromschutzschalters im Haus, da hier die eigentliche Funktion, der Personenschutz, nicht gewährleistet ist. Da kann man ja gleich ganz auf den FI verzichten.
 
SilenceIsGolden schrieb:
Prüfe also zuerst welchen Nennfehlerstrom der FI hat. Für normale Hausinstallation sollte er 300mA betragen, für Bäder usw. 30mA.

woher hast du denn das?
10mA = für Prüfplätze im Laborbetrieb
30mA = Standard wert für Hausinstallationen.
größer = nur in Sonderfällen (z.b. Große Maschinen wollen gerne mal mehr)

Durch Y Kondensatoren verursachen viele Geräte einen kleinen Fehlerstrom (z.b. PC Netzteile, Waschmaschine)
hat man sehr viele entsprechende Geräte, kann ein 30mA Automat schon mal auslösen.
Einfach nur den FI auszutauschen ist der falsche weg, wie SilenceIsGolden vorgeschlagen hat, würde ich also einfach mal den Herd einzeln Testen.
Fällt der FI dann auch raus, dann ist der Herd Defekt!
 
Zuletzt bearbeitet:
SavageSkull schrieb:
@SilenceIsGolden
Hast du mal Quellen zu deinen Infos?

Lehre als Elektroinstallateur?

Wie ich schon geschrieben habe, bin ich aber schon länger aus der Praxis raus (seit Ende der 90er), aber wir haben damals viele Wohnungen elektrisch modernisiert und da sind (TT-Netz) immer 2 FIs, eben einer mit 300mA und einer mit 30mA Nennfehlerstrom verbaut worden.

Ebenso sind meine Ausführungen zum Ableitstrom korrekt, egal wie deine Fußnägel darauf reagieren.
Ergänzung ()

florian. schrieb:
woher hast du denn das?

30mA = Standard wert für Hausinstallationen.
größer = nur in Sonderfällen

Da hat sich vermutlich etwas an den Vorschriften geändert, wir haben früher die 30er nur für Bad und Außensteckdosen verwendet.
 
Die Vorschriften ändern sich ständig, aber was ich aus meiner Lehre noch weiß, ist dass alles über einem 30mA FI nichts in der Hausinstallation zu tun hat. Ist auch logisch, wenn man davon ausgeht, dass es ab 50mA schon zu Herzkammerflimmern kommen kann.
Und die Schutzerde darf auch nicht mutwillig mit einer elektrischen Funktion versehen werden, die Funktion ist eben, dass sie auf dem Erdpotential bleibt und so ihre Schutzwirkung behält. Die "Erde" ist ausschließlich für Schutzklasse 1 zuständig und für nichts anderes.

€dit:
Gerade nochmal nachgelesen TT-Netz:
http://de.wikipedia.org/wiki/TT-System
Dadurch dass man vor Ort erdet, kann das Potential zwischen Null und PE schon anders sein sowie die Impedanz sehr hoch, da ist die Absicherung über FI nicht so einfach wie im (üblichen) TN Netz.
Jemandem aber einen 300mA FI zu empfehlen ist aber mit Vorsicht zu genießen. Im TN Netz bist du definitiv tot bevor der auslöst.
 
Zuletzt bearbeitet:
im Haus war ja lange zeit nur im Bad ein RCD vorgeschrieben
(FI sagt man seit ein Paar Jahren nimmer, neuerdings muss ja alles englisch sein -.-)
die 300er hat man früher wohl vor allem zur Brandhemmung eingesetzt.

seid ~2005 muss bei einem Neubau jeder Stromkreis mit einem RCD ausgerüstet sein.
Da nimmt man eigentlich immer 30er
 
Zuletzt bearbeitet:
SavageSkull schrieb:
Jemandem aber einen 300mA FI zu empfehlen ist aber mit Vorsicht zu genießen. Im TN Netz bist du definitiv tot bevor der auslöst.

Schmeiß einen laufenden Fön in die Badewanne, da bist du immer tot, egal ob mit 300, 30, 10mA oder ohne FI. Mit der Netzform hat das auch nichts zu tun.
Das ist sowieso eine ziemlich theoretische Geschichte mit dem Fehlerstrom, d.h. wieviel Spannung am Gehäuse anliegen muss, damit der FI auslöst, also der Strom muss groß genug sein, aber auch nicht zu groß, weil sonst ein weniger empfindlicher oder die Sicherung auch auslösen würde und da wäre der empfindlichere eben kein Sicherheitsgewinn.
Bin mir nicht sicher, ob der Strom das immer so weiß :evillol:

Die meisten Leute haben einfach viel zu viel Angst vor "Strom" weil es ein Phänomen ist, dass sie irgendwie nicht verstehen, vielleicht weil sie es nicht sehen können :D

Spielt auch keine Rolle, am Ende muss das verbaut werden, was vorgeschrieben ist und wie florian geschrieben hat, ist jetzt eben für jeden Stromkreis ein 30er vorgeschrieben.
 
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ähm, so ganz schlau werde ich aus deinem letzten Post nicht.


die Schutzleiterschleifenimpedanz liegt irgendwo bei 2-3 Ohm.
am Gehäuse muss also nur 0,1 V anliegen damit der 30mA RCD Auslöst.
der Körperwiderstand liegt bei rund 1000 Ohm.
es liegen also rund 30 V an, sowohl 30V als auch 30mA gelten als nicht Lebensgefährlich.
Alle größeren Ströme stören ja auch nicht, dann Löst der RCD ja erst recht aus.

mit dem RCD sollte man auch einen Fön in der Badewanne überleben.
(bzw. hat recht gute Überlebenschancen)
 
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florian. schrieb:
am Gehäuse muss also nur 0,1 V anliegen damit der 30mA RCD Auslöst.
Alle größeren Ströme stören ja auch nicht, dann Löst der RCD ja erst recht aus.

Genau das meinte ich, wenn mehr anliegt, also wenn die Heizung vom Bügeleisen einen
Kurzschluss zur Bügelfläche am Boden hat, fliegt ohne FI (oder RCD :)) eben die Sicherung oder ein weniger empfindlicher RCD , damit ist die Gefahr ja auch behoben. Damit wäre der empfindliche RCD kein Sicherheitsgewinn. Und die Tatsache, dass der Übergangswiderstand genau so dimensioniert ist, dass der Fehlerstrom so begrenzt wird, dass nur durch den empfindlichen RCD abgeschaltet würde, finde ich etwas theoretisch.

mit dem RCD sollte man auch einen Fön in der Badewanne überleben.
(bzw. hat recht gute Überlebenschancen)

Und was ist mit der Auslösezeit?
War damals bei 0,2 Sek.
Wenn ich den Fön in die Wanne werfe fließt ja ein viel höherer Strom durch mich durch als der Fehlerstrom und die 0,2 Sek dürften da schon zu lange sein.
 
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Du solltest mal die neuen Vde Vorschriften Lesen da steht viel über die neuen Rcd Pflichten.

Der rcd würde beim Foen wohl rechtzeitig abschalten. Natürlich nur wenn es der passende ist.

Ich denke aber eher dad es einen da schlagartig weghaut sodass man sich wohl den Kopf anshaut
 
Hab jetzt mal alles gelesen was ihr so geschrieben habt. Schon mal gut zu wissen, dass der 30mA FI mittlerweile wohl Standard ist. Wenn ich den Elektriker nach nem 300er gefragt hätte, hätte ich mich vermutlich total zum Klops gemacht.

Ich ruf heute noch beim Händler an und beantrage den Umtausch! Wird das einzig richtige sein ...
 
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