Fidel Castro übergibt die Amtsaufgaben seinem Bruder. Das Ende einer Ära?

10tacle

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2 Wochen vor seinem 80. Geburtstag (*13. August 1926) übergab der Kubanische Staatschef Fidel Castro all seine Amtsaufgaben seinem Bruder Raul. Grund dafür sei, laut Angaben kubanischer Sprecher eine Operation wegen einer Darmerkrankung die durch den Stress ausgelöst wurde. In Medienberichten am Dienstag hieß es, Castro habe eine Darmblutung erlitten und müsse vorerst im Krankenhaus bleiben.
"Die Operation zwingt mich zu mehreren Wochen Ruhe, in denen ich meinen Verantwortungen und meinen Ämtern fernbleiben werde", teilte Fidel Castro in einer Botschaft mit.

Das einen Fidel Castro so schnell nichts unterkriegt beweisen die über 500 missglückten Mordanschläge. Er ist ein Steh-auf-Männchen, nur ob es diesmal wieder dazu kommt, bleibt fraglich. In Kuba selber wurde die Nachricht überwiegend schockiert aufgenommen, in Florida wo die meisten Exil-Kubaner leben wurde euphorisch gefeiert. Die meisten feierten das Ende der Ära Castro.

Der (momentane) Nachfolger, sein Bruder Raul, war auch schon damals (Anfang der 50er) bei der Revolution gegen Diktator Batista an seiner Seite, genau wie Ernesto Che Guevara
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, wie es aussieht neigt sich die Ära Castro langsam dem Ende zu (nach fast 50 Jahren) .
Stellt sich die Frage ob es dort danach freie Wahlen geben wird.

Eines jedenfalls ist sicher : Eine demokratisch gewählte Regierung wird immense Probleme haben ein Land das solange fast vollständig isoliert war (und noch ist) wieder aufzubauen.
Obwohl Kuba sogar ein (funktionierendes ?) Gesundheitssystem hat.
 
Neben den nicht zu tolerierenden Verstößen gegen die Menschenrechte gibt es auch einiges Positive! Die medizinische Versorgung ist erste Klasse und auch das Bildungswesen gehört zu einem der besten, nur leider ist es in Kuba als gut ausgebildeter Kubaner kaum möglich sein volles Potenzial zu nutzen.
Das Land hat auf alle Fälle jede Menge Potenzial, nur leider müssen wir einen Raul Castro wohl auch noch ertragen müssen.
 
Wenn Castro abtritt, übernehmen mit Sicherheit die Amis Cuba. Wie demokratisch:rolleyes:
 
@Mosla, ich glaube nicht. In den 50ern wäre sowas vieleicht noch gegangen, aber heute kann man nimmer so leicht ein Staat übernehmen. Die Kubaner hätten da wohl auch was dagegen, schließlich gehörten sie ja mal zu Spanien und kurze Zeit auch zu Amerika. Wenn Kuba demokratisch werden sollte, kann sich Amerika aber endlich Guantanamo abschminken, ist sowieso ein Witz das die da noch immer ihre Militärbasis haben, wo der Vertrag von 1902 (!?) schon paar mal gebrochen wurde.
 
Man kann den Staat nicht übernehmen, aber nach Kapitalgesichtspunkten vereinnahmen.
 
Naja, Castro ist fast 80.
Was soll man erwarten...?
Ein "Spring-ins-Feld" ist er auch nicht mehr.

Es dauert nicht mehr lange und dann sieht Kuba ganz anders aus.
Ob sich das dann ins Positive oder Negative sein wird, wird sich zeigen.
Hängt wohl auch vom Standpunkt des Betrachters ab.

Ich gehe jedenfalls davon aus, das sich viele Exil-Kubaner ihr aufgegebenes Eigentum zurückholen (wollen).
Das wird viel Streit und böses Blut geben...

Und, die Mafia wird ihre Casinos in Havanna wieder eröffnen.
 
Naja, Fidel ist noch nicht tot. Man wird erst sehen, wie es weitergeht, wenn er abgetreten ist. Viel wahrschinlicher als demokratische Wahlen ist die Übernahme der Amtsgeschäfte durch Verwandte, wie seinem Bruder Raul. Damit wäre aber der Kommunismus in Kuba zu dem verhassten Feudalsystem (quasi) geworden. Sozusagen kommunistische Erbreihenfolge...

Wir werden weitersehen, wie sich Fidel nach seiner Operation gesundheitlich hält. Vielleicht wird er ja auch 100 ;)
 
ich kann mir vorstellen, dass wenn castro stirbt er schon dafür sorgen wird, dass die amtwgeschäfte mehr oder weniger in seinem sinn weitergehen werden. deshalb könnte ich mir "freie wahlen" zwischen eher sozialistischen (nicht kommunistischen) parteien vorstellen. dass kuba der linken abschwört daran glaube ich nicht.
wenn er irgendwann stirbt werden denke ich auch einige exil-kubaner wieder nach kuba zurück kehren.
bis dahin: gute besserung commandante.
 
Meiner Meinung nach wird nach Castro, Kuba von amerikanischen Exilkubanern übernommen. Was werden die Leute dort machen, wenn sie freie Wahl haben? Sie werden diejenigen wählen die ihnen blühende Landschaften versprechen und sie ihnen(mit einem großen Wahlbuget) aufmahlen.
Die USA hatte schon immer darauf geachtet, dass südamerikanische Staaten in ihrem Interesse funktionieren. Die Mittel waren egal, Demokratie war egal, Menschenrechte egal, Freiheit egal.........................
 
Ist schon bedrückend, wie einige hier einem Massenmörder, permanenten Menschenrechtsverletzer und Tyrannen Hoch leben lassen.
Ob Castro, Pol Pot, Chauchescu oder Mao: alles eine Gattung.
 
@origano
ich habe bis zu meinem 10ten lebensjahr in der ära ceausescu (so wirds geschrieben) gelebt und ich denke dass ich in der hinsicht ein wenig mehr ahnung vom, von diesem menschen ausgehenden, terror habe. seine "securitate" hat die bevölkerung systematisch terrorisiert, drangsaliert und von sozialen absicherungen war ausser wenn man richtig geld hatte keine spur.
wenn du dich ein wenig informierst dann wirst du schnell herausfinden, dass das gesundheitssystem in kuba sowie die bildungseinrichtungen für diese verhältnisse gut sind...und versuch du mal jahrzehnte lang im süden einer weltmacht zu leben die alle möglichen sanktionen auf dein land verhängt.

schau dann auch mal bitte mit wievielen toten mao und pol pot aufwarten und dann schau auf castro...ihn als massenmörder zu bezeichnen entbehrt sicherlich jeder relation.
mao hat mehr menschen als stalin und hitler getötet und pol pots regime hat sich entsprechend auch nur kurz gehalten. wenn castro so ein massenmörder wäre dann kannst du davon ausgehen dass sein regime nicht 50 jahre gehalten hätte. da hätte die weltöffentlichkeit nicht tatenlos zugeschaut.

ich stimme zu dass castros regime ein diktatorisches und ein autoritäres ist. auf jeden fall. aber das bedeutet nicht im handumdrehen dass dieses regime massenmordet. damit muss man schon ein wenig vorsichtiger sein.

und die ganzen "...alles eine Gattung"-sprüche sind genau die art sprüche die eine undifferenzierte sichtweise wiederspiegeln.
weitere Beispiele: "diese ganzen leute mit den komischen augen im osten"---"die ganzen ostblockländer" etc...hier werden systematisch stigmatisierungen im sprachgebrauch eingebaut die von vornherein keine differenzierten sichtweisen selbst beim noch nicht eingeweihten betrachter zulassen. pervers.
und dann wundert man sich warum die menschen nur noch stümpfe ihresgleichen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mosla schrieb:
Wenn Castro abtritt, übernehmen mit Sicherheit die Amis Cuba. Wie demokratisch:rolleyes:

Richtig ! Nach seinem Tod kommen die Yankees und Exilcubaner (Gusamos !) und etablieren dann die "Demokratie" wie es sie früher unter batista in Cuba gab(= Prostitution, Bordelle und Spielhöllen, Mafia-Clans und andere Errungenschaften der westlich zivilisierten Yankeewelt:kotz:)

Als Cubaner möchte ich dann doch viel lieber von Castro & Co. regiert werden, da gibt`s für lateinamerikanische Verhältnisse wenigstens ein Superbildungssystem, eine erstklassige Versorgung und soziale Grundsicherheiten (Wohnungen, etc).
 
@ th3o
Es macht für mich keinen Unterschied, ob jemand 10, 100, oder 100000 Menschen, aus welchen Gründen auch immer, umgebracht hat. Und es macht auch für mich keinen Unterschied, ob der selbst Hand angelegt hat, oder die Tötungen verfügt hat.
Und das unter Castro und in seinem Namen mehr als 1000 Menschen hingerichtet und hundertausende in unmenschlicher Weise gefoltert wurden ist wohl unbestreitbar.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass das Gesundheitssystem, die Bildungseinrichtungen sowie die sportlichen Förderung für ein lateinam. Land fast schon vorbildlich sind.

wenn du dich ein wenig informierst dann wirst du schnell herausfinden...
Ich versichere Dir, bestens informiert zu sein;)
In meiner Eigenschaft als Berufsfotograf habe ich Cuba 4 mal besucht und mit Genehmigung der Behörden 2 mal eine Fotoreportage erstellt.
 
Ich würde Castro nicht als Massenmörder bezeichnen. Sicherlich lässt sich nicht abstreiten DAS Leute hingerichtet wurden auf Kuba, aber der Staat Texas löscht in 5 Jahren mehr Leute aus als Kuba/Castro in 40 Jahren. Und die Umstände dort sind nunmal so. Jeder der die Regierung stürzen will wird eben inhaftiert. In jedem anderen Land würde das zumindest auch nicht lange tolleriert. Wenn sich in Deutschland ein Gruppierung bilden würde die die Regierung mit allen Mitteln ablösen will, würden wir auch nicht tatenlos zusehen und ein hoch auf die Demokratie rufen.

Die Amerikaner (als gesamtes), die die Kubaner am meisten verurteilen sind in allen Belangen 100 mal schlimmer. Mit Mao kann man Fidel Castro nun wirklich nicht vergleichen, selbst ein Bill Clinton, ein JFK, ein George Bush Senior wie Junior haben mehr unschuldige Menschen auf dem Gewissen als ein Castro, der wohl ohne den Druck der Amerikaner wohl nie zu solchen Mitteln gegriffen hätte oder zumindest nicht in diesem Umfang.
 
:freak:
Die von der PDS sind echt fast alle bescheuert. Die leugnen quasi die Menschrechtsverletzungen bzw. finden sie okay.
"Aber ich finde das jetzt eine klein karierte Diskussion" :lol: Die war doch auf Drogen.

also versteht mich bitte nicht falsch, nur weil ich Castro nicht für nen Massenmörder halte, bin ich kein Fan des Sozialismus und dessen System! Ich bin ganz klar auch für freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit usw.
Nicht das ich das falsch versteht!
 
Am traurigsten ist auch dieser Gegendemonstrant:

Gegendemonstrant
„Natürlich, wer sich dagegen stellt gegen die jetzige, oder gegen den Sozialismus, der wird natürlich irgendwann auch mal mit Gefängnis rechnen müssen.“
KONTRASTE
„Und das ist auch in Ordnung?“
Gegendemonstrant
„Für mich ja.“
KONTRASTE
„Also, wer gegen den Sozialismus ist, der kann auch ins Gefängnis kommen, finden Sie?“
Gegendemonstrant
„Ja, natürlich, na klar, so ist es drin.“

Wie kann man nur so bescheuert sein...
 
10tacle schrieb:
Ich würde Castro nicht als Massenmörder bezeichnen. Sicherlich lässt sich nicht abstreiten DAS Leute hingerichtet wurden auf Kuba, aber der Staat Texas löscht in 5 Jahren mehr Leute aus als Kuba/Castro in 40 Jahren.

Kannst du das belegen?


Ich mag das nicht, das im Vorfeld schon wieder diese "Amis sind sowieso Scheiße" Parolen gebrüllt werden.
In diesem Thread geht es um Kuba und Castro und nicht schon wieder um den bösen Amerikaner. Müsst ihr die überall einbringen?

Plötzlich wird hier ein Fidel Castro als Held gefeiert. Na klar, muss er doch automatisch. Wer sich gegen die Amis "wehrt", ist automatisch der Gute.

Ich bin jedenfalls froh, wenn die Ära Castro zu Ende geht. Sicher kann man nicht wissen, was danach kommt. Aber wenn ich mir seine Biographie anschaue, ändert sich an meiner Einstellung zu ihm absolut nichts.
 
Laut Amnesty International Studie wurde sowas festgestellt. Wieviele nun in Kuba hingerichtet wurden kann man nicht genau sagen aber in Amerika sind es seit Ende der 70er glaub über 1000 Menschen gewesen, darunter auch einige Minderjährige. Ich such mal einen Link.

Ich hab nicht gesagt das alle Super Toll ist was Castro macht, aber das was Amerika dem Staatsoberhaupt vorwirft brechen die in viel größerem Maße.
Das ist wie wenn ich jemand umbringe und auf der Straße gegen Mörder demonstrieren gehe.
 
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