Fiese Fragen im Bewerbungsgespräch

StefanSchultz schrieb:
Als ich die Behörde betrat, waren offensichtlich noch nicht einmal die Siebziger vorbei, geschweige denn die Achtziger!

Du sprichst in Rätseln.
Oder was sollen vierzig Jahre alte Vorstellungsgespräche hier beitragen ?
 
@D0m1n4t0r und @mariozankl

Wenn es in einem Team nicht möglich ist, Kollegen zu unterstützen, konstruktiv zu kritisieren und rechtzeitig auch den Vorgesetzten konstruktiv mit einzubeziehen, ist das ein Zeichen, dass das Team nicht wirklich funktioniert. Und genau das will man vermeiden, weil das langfristig die Effizienz und die Motivation der Einzelnen senkt. Und zumindest ich will in meinem Team bei einer Neueinstellung vermeiden, dass man sich so jemanden ins Boot holt, dessen Sozialkompetenz und Empathie eines Eigenbrötlers gleicht. Offenheit zwischen den direkten Kollegen aber auch zwischen den Mitarbeitern und Vorgesetzten ist einfach enorm wichtig. Natürlich will ich auch keinen Denunzianten, der das Teamgefüge stört bzw. Mitarbeiter, die wegen jeder Kleinigkeit zu mir kommen.
Und genau das versucht man mit solchen oder ähnlichen Fragen zu evaluieren. Und mit einer oberflächlichen Standardantwort, würdest man aber bei mir keinen Blumentopf gewinnen.
 
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@Seppuku aber was du da schreibst ist doch genau die Standardantwort von der man annimmt dass sie gehört werden möchte. Konstruktive Kritik, Miteinbeziehen des Vorgesetzten, ...

Die Arbeitsleistung der Kollegen zu bewerten ist nun mal Aufgabe des Vorgesetzten. Und wenn er das nicht schafft und wegen eines einzelnen Mitarbeiters die Effizient und Motivation des Teams sinkt, dann ist der Vorgesetzte daran schuld und nicht das Team.
 
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@mariozankl

Die Standardantwort ist deswegen die Standardantwort, weil sie eben wichtige Punkte aufgreift. Wenn du diese glaubhaft wiedergeben kannst und diese auch plausibel zu dem bisherigen Gesprächen ist, dann warst du entweder ehrlich oder hast dich gut verstellt (das zweite gelingt aber eher selten im kompletten Bewerbungsprozess). Die Kunst des Interviewers besteht darin, die Antworten richtig einzuschätzen und den Bewerber richtig zu bewerten. Das geschieht aber nicht auf Basis einer einzelnen Antwort sondern auf dem oder den kompletten Gespräch(en). Eine einzelne Antwort oder ein Gesprächsabschnitt qualifiziert oder disqualifiziert selten einen Bewerber (außer jemand erlaubt sich einen groben Schnitzer). Insofern verstehe ich auch nicht, warum die Frage an sich von @densh als fies bewertet wurde. Da das ein nicht unübliches Szenario in einem Team ist, halte ich die Frage für durchaus legitim. Seine Antwort alleine, sofern sie stimmig war, war sicherlich nicht der Grund, warum er eine Absage erhalten hat.

Es geht hier auch nicht darum, dass du offiziell die Arbeitsleistung eine Kollegen bewertest, sonder wie du dich in der beschriebenen Situation verhältst.
Interessant und etwas einseitig finde ich deinen letzten Satz. Verstehe ich das richtig, dass in deinen Augen ich als Vorgesetzter daran schuld bin, in anderen Worten Ursache bin, wenn wegen eines einzelnen Mitarbeiters die Effizienz und Motivation im Team sinkt? Es gibt so viele Ursachen, die der Vorgesetzte nicht einmal im Ansatz beeinflussen kann und sich trotzdem negativ auf die Arbeitsleistung und auch potentiell auf das Team bemerkbar machen (z.B. private Probleme/Einschnitte/Veränderungen, psychische Erkrankungen, Drogenprobleme (alles konkrete Punkte mit denen meine Kollegen oder ich unter anderen in den letzten 1-2 Jahren zu kämpfen hatten)).
Was ich bzw. der Vorgesetzte machen kann: Eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit schaffen, damit man Konflikte frühzeitig anspricht, sich für diese Gespräche auch die Zeit nimmt und auch versucht sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen (was alles deutlich einfacher gesagt als getan ist). Wenn aber dies von einzelnen nicht wahrgenommen wird bzw. manche Probleme lassen sich einfach im beruflichen Umfeld nicht lösen, sind mir irgendwann auch die Hände gebunden. Da das jetzt wirklich OT ist, will ich auch nicht mehr darüber schreiben. Nur nochmal den Kernpunkt zusammengefasst: Ob ein Team gut oder schlecht funktioniert liegt in der Verantwortung eines jeden einzelnen. Wenn sich auch nur einer der Verantwortung nicht bewusst ist, wird es schon deutlich herausfordernder einen guten Teamgeist zu schaffen/erhalten.
 
mariozankl schrieb:
[...]
Die Arbeitsleistung der Kollegen zu bewerten ist nun mal Aufgabe des Vorgesetzten. Und wenn er das nicht schafft und wegen eines einzelnen Mitarbeiters die Effizient und Motivation des Teams sinkt, dann ist der Vorgesetzte daran schuld und nicht das Team.

Wir sind doch keine Kindergärtner. Im ersten Schritt sollten Problem, sofern sie nicht gravierend sind, im Team geklärt werden, da der Vorgesetzte immer eine Eskalation ist - und bei uns z. B. auch Auswirkungen auf Leistungsboni drohen.
 
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Zum Team gehört doch hoffentlich auch der Vorgesetzte? Das muss nicht immer eine Eskalation sein.
Das kommt aber auch darauf an wie man organisiert ist.

Mit stellt sich ja zuerst die Frage, woher ich überhaupt weiß das mein Kollege schlechte Arbeit leistet. (Bin ich abhängig davon? Wenn nein, dann weiß es der Vorgesetzte wohl sowieso schon) Dann stellt sich die Frage ob es qualitativ oder quantitativ nicht passt und zum Schluss natürlich was ist die Zielvorgabe.
Das ganze könnte auch ein Managementfehler sein und gar nichts mit dem Kollegen zu tun haben.
 
mariozankl schrieb:
Die Arbeitsleistung der Kollegen zu bewerten ist nun mal Aufgabe des Vorgesetzten.
Eben nicht in einem Team....
Es geht auch nicht ums bewerten sondern darüber, dass man kommunizieren kann. Welcher Vorgesetzte hat die Zeit, alle Tätigkeiten der Unterstellten zu prüfen? Genau diese "geht mich nichts an, ist nicht meine Aufgabe" Mentalität will man mit diesen Fragen aussortieren. In jedem größeren Unternehmen mit aktiven PE würdest du mit diesen Antworten aussortiert werden sofern nicht andere Kriterien in deiner Bewerbung exorbitant überragend sind.

Primär geht es bei der Aufgabe wohl darum, den Kollegen anzusprechen, um rauszubekommen, wodurch die "Minderleistung" verursacht wird. Zum Beispiel können ja auch persönliche Probleme eine Rolle spielen und gar nicht mangelnde Motivation oder dergleichen. Zeigt der Bewerber Kommunikationsfähigkeit? Empathie? Teamfähigkeit? Aufmerksamkeit? Verantwortungsbewusst sein?
Es geht um das zwischenmenschliche dabei und überhaupt nicht darum, die Leistung des Kollegen zu messen, zu bewerten oder sonstiges. Zumindest in der ersten Phase. Aber selbst in der 2. geht es wohl mehr primär darum, dem Kollegen dabei zu helfen, sein gewohntes Niveau wieder zu erreichen, ihn zu unterstützen und ggf. wenn möglich, ihm bei der Problemlösung zu helfen.

Grade bei einem kooperativen Führungsstil will der Vorgesetze auch, dass die Mitarbeiter ihre Leistungen selbst bewerten und korrigieren und das eben auch als Team.
 
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Aber gerade beim zwischenmenschlichen wird es schwierig, da die Persönlichkeiten komplett verschieden sind.
Ich z.b. bin ein ziemlich direkter Mensch und spreche Dinge an die nicht gut laufen und finde das auch gut wenn andere sich mir gegenüber genauso verhalten. Ich nehme sowas auch nicht persönlich sondern finde es gut wenn andere sich Gedanken machen und Sachen verbessern wollen und das klar äussern.

Es gibt Leute die finden das super wenn jemand mal nicht rumschwurbelt sondern konkret Probleme benennt.

Es gibt aber auch andere Leute, die nehmen alles was man sagt als persönliche Kritik wahr. Sagt man denen, der Ablauf kann verbessert werden wenn die so und so arbeiten und das und das machen, dann macht es klick im Kopf von denen und die fassen das auf als "Der hat gerade gesagt, dass ich schlecht arbeite und alles falsch mache" und sind dann beleidigt.
Und wenn man dann noch gleichberechtigter Kollege und vielleicht sogar noch relativ neu ist, dann hat man sich ganz schnell diesen Kollegen zum Feind gemacht. Der findet einen dann blöd, unterstützt einen nicht, spricht vielleicht sogar hinterrücks schlecht über einen usw.
Als normaler Kollege unter Kollegen schadet man sich damit nur selbst und die Arbeit wird sehr viel schwerer wenn einen bestimmte Kollegen nicht mögen. Das einzige was dann hilft ist eine klare Ansage vom Vorgesetzten im Sinne von "Wir alle arbeiten jetzt so und so. Nach dem Ablauf und diesen Schritten" denn da die Ansage dann vom Vorgesetzten kommt und für alle gilt wird das nicht als persönliche Kritik aufgefasst.

Also im zwischenmenschlichen Bereich immer sehr vorsichtig sein was man wie sagt, vor allem da man auf der Arbeit die Leute und deren Reaktion auch viel schlechter einschätzen kann als privat, da man die Leute eben nur von der Arbeit her kennt und somit gar nicht richtig weiss wie die so ticken.
 
Tja und sich an den Gegenüber anzupassen bzw. sich auf ihn einzustellen, genau das nennt sich Empathie. Die du dann offenbar nicht hast und eben dadurch nur mit bestimmten Menschen auskommst. Ein guter Vogresetzter kann sich aber, je nach dem Gegenüber und der Situation anpassen. Muss er auch, er kann schlecht sein Team nur mit Leuten besetzen, mit denen er kann.

Und sowas ist, an sich, auch in einem Team gefragt. Und geanu darum gibt es auch solche Fragen. Das die meisten da eher mit Anlauf durchfallen ist allerdings auch nix neues. Das ist eben der Nachteil einer stark individualisierten, egoistischen Gesellschaft, bei der jeder Kompromiss, jedes "verstellen" und jedes entgegenkommen als Schwäche verstanden wird.
 
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Hierzu fällt mir noch eine Frage ein, die ich im Gespräch auch nur brüchig beantworten konnte:

"Wieviel Führung von Ihrem Vorgesetzten brauchen Sie?".

Was würdet ihr darauf antworten?
 
Klar kommunizierte Erwartungshaltung und verständliche Leitplanken sollten als Führung langen.
 
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Ich habe auf diese Frage in einem Gespräch mal sinngemäß geantwortet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Es muss absolut klar sein was von mir erwartet wird und eine Zusammenarbeit mit der Führungseben ist unabdinglich. Gleichzeitig erledige ich meine arbeit gerne in den vorgegebenen Rahmenbedingungen frei. Mir ist es sehr wichtig eigenverantwortlich aufgaben lösen zu können und für diese Vorgehensweise alle notwendigen berechtigungen und Tools zu erhalten.
 
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