Fileserver im Eigenbau VS NAS out of the box

fiesta

Cadet 4th Year
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Servus Community,

da mir langsam der Speicherplatz knapp wird und ich es Leid bin, zu Hause zwischen meinen HotSwap Platten hin und herzuwechseln und außerdem keine Redundanz zu haben, überlege ich gerade, wie ich das Problem in Zukunft lösen soll. Primär soll das ganze ein großer Fileserver mit einer ordentlichen Multimediasoftware werden.


Zur Auswahl stehen

A) ein fertiges NAS, mindestens vier HDD Slots (eher mehr) von namhaften Herstellern, das alle gängigen Funktionen unterstützt.

B) Ein Homeserver im Eigenbau, möglichst stromsparend und leise. Ich habe da an einen i3-3220T gedacht.


Überlegungen:
In beiden Fällen hätte ich an einen Raid 5 Verbund gedacht, außerdem im Falle des Homeservers noch eine kleine SSD als Bootspeicher.
Ich will jetzt nicht groß herumreden und auch keine Konfigurationen aus dem Kopf zaubern (die ich durchaus schon hätte). Mir geht es primär um eure Erfahrungen: Womit seid ihr besser gefahren? Wie sieht es bei den HDDs aus, rentieren sich Hochleistungsfestplatten wie die RE4 von WD? Welche RAID Systeme habt ihr benutzt (Software Raid kommt für mich übrigens nicht in Frage)? Welches Betriebssystem würdet ihr mir raten und warum?

Ich tendiere momentan mehr zum Selbstbau Server, weil man diesen natürlich parallel noch für ganz andere Zwecke nutzen könnte. Auf der Negativseite stehen allerdings ein tendenziell höherer Stromverbrauch, ein höherer Mehraufwand bei Defekten und vermutlich auch ein höherer Preis (wenn es eine ordentliche Maschine werden soll).

Der Preis spielt übrigens eine untergeordnete Rolle, ich bin bereit, bis zu 2000€ in ein solides Gerät zu investieren.

Danke schon mal für eure Erfahrungen!
 
Ein richtiges NAS, das auch was taugt kostet schon ein wenig. Ich kann Dir da auf jeden Fall die Marke Synology empfehlen - fertiges NAS das mit wenigen Klicks eingerichtet als auch erweiterbar ist.

Der Nachteil: Du hast hier keine Power unter der Haube. Sobald Du mehr machen willst wie das Ding nur als redundantes Datengrab zu verwenden wirst Du meines Erachtens um einen eigenen Server nicht herumkommen - hier hast Du allerdings einen höheren Konfigurations- und Pflegeaufwand, da Du z.B. Dein Software-RAID selbst "pflegen musst".

Des Weiteren halte ich ein RAID-5, gerade bei Deinem Budget, nicht für sinnvoll. Ich würde immer ein RAID-6 bevorzugen, da Dir hier maximal zwei Festplatten ausfallen dürfen. 2000€ dafür auszugeben halte ich aber auch für maßlos übertrieben.

Wenn Du die Zeit und die Lust hast einen eigenen Server zusammenzubauen und zu installieren/administrieren würde ich Dir empfehlen mindestens eine sparsame Intel i3 CPU (oder sogar nen i5-2400s, je nach Anwendungszweck) und entsprechend Arbeitsspeicher reinzupacken. Somit hättest Du genug Power um mit Ding langfristig und anspruchsvoll zu verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Raid 5 ist ok. Habe ich selber. Die Chance das 2 HDDs gleichzeitig ausfallen ist fast 0.

Ich würde aber auch zum Server tendieren, allerdings nur mit Hardware Raid optimal im PCIe 16x Stecker da du eh Onboard Grafik nutzen kannst.
 
Raid 5 ist ok. Habe ich selber. Die Chance das 2 HDDs gleichzeitig ausfallen ist fast 0.
Ehm jo .. kein Kommentar

... allerdings nur mit Hardware Raid optimal im PCIe 16x Stecker da du eh Onboard Grafik nutzen kannst.
Da er nicht auf Performance aus ist und hier performante Datenbanken hosten möchte, halte ich, gerade im Falle eines Ausfalls, ein Software-RAID für besser. Ein Software RAID ist einfach unempfindlicher was einen "Controller-" Ausfall angeht.
 
hatte schonmal die selbe Entscheidung vor mir und hab mich für den Server entschieden (siehe Sig).
Aufwand ist nicht zu gross um das Ding am laufen zu halten, OS hab ich Windows Server 2008 R2 x64 Std.
Bin eigentlich zufrieden, nur n bisschen mehr Ram dürfts schon sein :D praktisch für VM's
 
dammi schrieb:
Da er nicht auf Performance aus ist und hier performante Datenbanken hosten möchte, halte ich, gerade im Falle eines Ausfalls, ein Software-RAID für besser. Ein Software RAID ist einfach unempfindlicher was einen "Controller-" Ausfall angeht.

Neue Karte rein Settings Laden fertig... SW raid ist Kacke und niemals einem HW Raid vorzu ziehen. Dazu kommt das mit pcie deutlich mehr hdds angeschlossen werden können
 
Also ein Raid Controller fällt in der Regel nicht aus. Die sind sowas von robust gebaut.

Da fallen die irgendwann eher das Mainboard aus als der Controller. Also ich es schwachsin zu behaupten das ein Software Raid die bessere Wahl ist!
 
Okay, damit wurde mein Grundsatz, in jedem Fall einen HW Raidcontroller zu verwenden schon mal bestätigt (bis auf eine Ausnahme).
Hardwaretechnisch gibts bei mir sonst eh nicht viel Spielraum.. i3, 8-16GB Ram, onboard Grafik, etc
Softwaretechnisch würde ich aber gerne noch mehr von euren Erfahrungen hören. Gerade im Bezug auf Dateifreigaben fürs Streamen von Inhalten auf den TV oder den Remotezugriff.

Vielen Dank für eure bisherigen Antworten!
 
Linux all the way :)

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Spaß bei Seite ich würde auf Linux gehen und schauen das du ein guten Raid Controller kaufst. Damit sind keine 100 € teile gemeint. Wenn du ein richtig guten willst der dir auch Jahre lang treu bleibt sollte man nicht scheuen 300-400 € auszugeben. Die halten aber wie gesagt auch über mehrere HW Generationen.

Dazu kommt das die teuren Controller keine probleme mit Linux haben da sie idR ich Linux Servern stecken. Ich müsste mal schauen welchen ich bei unserem Server in der Firma habe kann ich dir morgen sagen.
 
Super, vielen Dank!
Ja ich dachte da schon an einen Controller in der Klasse 300€+. Die 100€ Controller sind eh nix besser als die Mainboard Controller.
 
eiegene Erfahrung (privat):
viele Jahre einen Linux Rechner im 19" Schrank im Keller mit 8 HDD's als RAID5
iomega ix4-200d (4*2GB RAID5)
intel SS4200 (4*2GB RAID5)
und in der Firma ein paar hundert Compute Server meisten Teils mit 2*HDD und zig Terrabyte auf NetApp Filern.

Pro und Contra NAS/Sever ist schwer zu sagen.
Erstmal bekommst du bei einem NAS eine "Null-Sorgen Komplett Lösung", so ein Teil ist in 5 Minuten konfiguriert und alles läuft. Z.B. bekommst du eine Mail, wenn es einer Platte anfängt schlecht zu gehen, die SMART Scans sind entsprechend konfiguriert usw. usf. Wenn du eine USV anschließt, dann "weiß" das NAS wie lange die USV noch halten wird und fährt erst kurz vor Schluss die Platten runter.

Bei einem Server musst du das alles selber konfigurieren. Selbst wenn du eine fertige Lösung von der Stange nimmst, muss die immer noch an deine Hardware angepasst werden. Das o.g. RAID im Linux Server ist mir mal abgek***, weil die Mails nur an root gegangen sind und ich mich nicht oft genug als solcher darauf eingelogged hatte. Die SMART Scans waren auch nicht so 100% konfiguriert...

Ein anderer Punkt ist die Geschwindigkeit: das iomega ist schnarch langsam, während das Intel Teil locker flockig 80...90MB/s über die Gigabit Leitung schiebt! Davon hat es zwar nur eine, aber ich frage mich, warum iomega zwei verbaut, wenn es maximal 40MB/s erreicht?!?

Mein letzter Punkt ist die Abhängigkeit von der Hardware. Wenn du einen RAID-Controller einsetzt und der fällt doch mal aus, dann kommst du kaum noch an die Daten ran! Du kannst dann nur hoffen, dass es diesen Ctrl. noch zu kaufen gibt oder ein kompatibler Nachfolger verfügbar ist. Bei einem Software RAID hast du die Probleme nicht...

Und eins sollte ganz klar sein: wer sich auf ein RAID5 verlässt, der ist einfach nur DUMM!
Ich hatte in diesem Jahr schon zwei Fälle, bei denen ein HP Raid-Ctrl. die Daten auf zwei gespiegelten Platten geschreddert hat!
Eine Überspannung auf der 230V Leitung, Netzteil geht hoch und grillt zwei Platten oder der Strom fällt während eines Schreibvorgangs aus. Das kann ganz schnell gehen! Also zumindest eine USV würde ICH immer wieder mit einplanen!
Und trotzdem ist das dann für wirklich wichtige Daten keine 100% Sicherheit!
 
Also willst du mir summa summarum sagen, dass ein NAS eine angenehmere Lösung ist?
Oder gibts da deiner Erfahrung nach auch Vorteile bei einem Server?

Kommt schon Leute, ich will eure Erfahrungsberichte, teilt sie mit mir ;)
 
Es stimmt schon NAS ist einfacher. HDDs rein --> RAID wählen --> 1-5 Min warten --> fertig.

Es stimmt also schon ein NAS ist einfach praktischer und du kannst es auch mal zu einem Freund mit nehmen und ein bissl File sharing machen ;)

Der Server auf der anderen Hand hat deutliche Vorteile was Dienste angeht. Du kannst so z.B. neber dem eigentlichen RAID noch ein Mail Dienst starten oder andere Dienste die nicht gerade schlecht sind stichwort HW Monitor etc.

Es kommt nun also drauf an was du willst.

Willst du es einfach --> NAS

Willst du es nicht umbedingt schwerer aber ein wenig lesen/fragen --> Linux Server.

Meiner Meinung nach überwiegen die "Nachteile" des Servers die Vorteile des NAS und ich würde so ohne Frage den Server nehmen da man einfach flexibler ist.
 
genau:
a) einfach -> NAS
b) Eierlegende WollMilchSau und Hang zum Spielen -> Server
c) keine Ahnung/Zeit aber alles haben wollen -> Finger weg vom Server

ich möchte hauptsächlich vor c) warnen (ohne dir das unterstellen zu wollen!!!). Mite einem Server kann man alles machen, muss sich aber erstens etwas auskennen und zweitens auch Spass daran haben, das Ding zu hegen und zu pflegen.
Auf der anderen Seite gibt es für die modernen NAS Systeme ja auch schon sowas wie "App Stores" aus denen man sich PlugIns für verschiedene Zwecke installieren kann.

ICH würde das vom jeweiligen Anwendungsfall abhängig machen.
Als reine Datenhalde würde ich zum NAS tendieren, willst du direkt auf dem Storage Medien-Transkoder/Server laufen lassen und brauchst da spezielle Funktionen, dann Server.
Dabei kommen dann aber auch Dinge wie: remote management ins Spiel, oder man muss auf dem Dachboden/Keller auch immer Monitor/Tastatur/Maus bereit halten, nur um mal die BIOS Settings zu überprüfen...
 
Mickey Mouse schrieb:
das Ding zu hegen und zu pflegen.

Na ja es geht hier nicht um ein WIndows Server.

Hier mal die Uptime von unserem Server der direkt über mir in der FH steht:

1:04:15 up 124 days, 18:43, 1 user, load average: 0.00, 0.01, 0.01

Das Teil läuft seit 124 Tagen ohne Probleme und macht genau das was er soll.

Was ich sagen will ein Linux Server richtet man einmal ein und da es eh nur ein File Server (vorerst) sein soll dauert das ca. 2 Stunden maximal inkl. updates etc. dannach muss man 0 machen.

Remote --> SSH per Linux kein Problem :)
 
och, zu SUN/Solaris Zeiten waren uptime's von mehreren Jahren drin (ich musste wirklich mal eine Kiste mit >800 Tagen widerwillig runter fahren, wigentlich wollte ich 1000 schaffen ;) ).

Was ich meinte ist z.B. das Aufsetzen der richtigen SMART Scanning Methoden und anschließend regelmäßige Kontrolle der Protokolle usw.

Wie gesagt, ich hatte einen Linux Server im Keller stehen, der hat sogar regelmäßig die Platten gescanned aber die Ergebnisse an "root" geailed, dessen Mailbox nicht weiter geleitet wurde (dummer Fehler). Als nahezu alle Daten weg waren habe ich in den rekonstruierten Fragmenten die Logs gefunden, die schon einen Monat vorher auf das vorherzusehende Desaster hin gedeutet hatten...

Diesen ganzen Kram nimmt einem ein NAS halt ab, da haben sich genug andere Leute schon eine Kopf gemacht, worauf es bei einer Storage Lösung ankommt (allerbestes Beispiel sind die NetApp Filer hier in der Firma).
 
Ja klar wie ich ja schon schrieb will man es einfach NAS will man was lernen und evtl. expandieren Server.

Also liegt es an sich beim TE was er will mehr Tipps/Erfahrung können wir ihm nicht geben :)
 
Jemand hat mir heute die vielen Vorteile von einem Software Raid mit ZFS System erzählt... Hat da jemand Erfahrungen und Infos, die er mit mir teilen will.
An alle anderen vielen Dank für eure Antworten!
 
Lass die Finger von Software Raids. Ein guter HW Raid ist durch nichts zu ersetzen.
 
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