etheReal schrieb:
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ein neu gegründeter Betriebsrat absolut nichts bringt, so lange jeder Arbeitnehmer weiterhin Angst um den Arbeitsplatz hat, und der gesamte Betriebsrat aus dem selben Grund die rechte Hand für den Chef spielt (der Betriebsrat ist zwar erst mal unkündbar, klar, aber nur für gewisse Zeit, und man kann einem das Leben auch ohne Kündigung schwer machen, also...)
Wie gesagt, das kenne ich aus einem realen Fall vom eigenen Leib. Natürlich war es dort nicht so schlimm wie bei Foxconn - ich bin aber trotzdem sehr froh, dass ich dort nie wieder sein muss!
Der Bericht der ARD hört sich etwas einseitig an, was ich hier lese. Samsung als die Guten darzustellen, ist wirklich ziemlich daneben - die sind unter Umständen noch schlimmer, als Apple. Schließlich haben sie Apple auf- und überholt in der Smartphone Produktion, und das haben sie sicher nicht geschafft, weil sie so furchtbar nett und gutmütig sind...
NICHT hier in Deutschland. Falls deine (eigenen) Erfahrungen also hier in Deutschland gesammelt wurden, dann habt ihr euch allesamt schlichtweg nicht an deutsches (Arbeits)Recht gehalten, wonach sich generell jedes Arbeitsgericht die Finger leckt. Ja, man kann einem auch ohne Kündigung das (Arbeits)Leben schwer machen, jedoch kann es dabei nie wirklich "schmutzig" werden - dafür MUSS eine der beiden Parteiel sich rechtswidrig verhalten. Im ArG ist eigentlich alles geregelt, was man sich nur irgendwie erdenklich vorstellen kann und zu meiner Überraschung (eigentlich diesem Thema gegenüber pessimistisch eingestellten Meinung) sogar sehr arbeitnehmerbevorzugend.
Selbst, wenn der Betriebsrat nicht in seinem Sinne agiert, also nicht die Aufgaben vollzieht, die ihm durch sein Amt unterstellt sind, kannst du als Arbeitnehmer und Angestellter etwas dagegen machen, man braucht nur die Eier in der Hose und das ist tatsächlich der Hauptknackpunkt in Deutschland.
Mein Chef war schon vor Gericht mit unserem Betriebsrat. Warum und wieso werde ich hier nicht preisgeben, jedoch sollte ein Geschäftsführer wissen, wie er sich zu verhalten hat, damit es gar nicht erst so weit kommt (und den Ausgang 99% solcher Fälle kann man sich sowieso im Vorfeld schon denken).
UsarXF schrieb:
Ob man Apple mag oder nicht... dieser Markencheck ist Bild-Niveau.
Ich mag Apple nicht. Ich gebe dir dennoch uneingeschränkt Recht, ohne den Bericht (zwecks Ausstrahlungstermin verpasst und zu lahmes KACK-DSL für die Mediathek - danke GEZ und Telekom und pipapo...) gesehen zu haben. Denn die Informationen und Gegenüberstellungen, die hier mittlerweile genannt wurden, zeigen leider die typische, subjektive Einschätzung solcher Dokumentationen, auch wenn der Kern der Aussage (schlechte Arbeitsbedingungen in Fern-Ost) sicher bestehen bleiben.
Wichtig ist, DASS jemand den Anfang macht und diese Machenschaften mehr als nur simpel "aufdeckt". Der Stein muss in's Rollen gebracht werden und nach und nach müssen die Verantwortlichen (natürlich nicht nur bei Apple, sondern eben bei allen Beteiligten, die solche Geschäftspraktiken betreiben) dafür gerade stehen.
Nur, wie sollte man eine solche Dokumentation aufbauen, sodass wirklich jeder Aspekt fair und ausreichend beleuchtet wird UND es dennoch kompakt und spannend genug verpackt wird, dass der "unwissende Zuschauer" dabei bleibt? Dafür reichen keine 2 Stunden. Wahrscheinlich könnte JEDER von uns hier in diesem Thread einen Bericht aufsetzen mit abertausenden Details und mehreren hunderten Seiten in Fontgröße 10 und würde damit immer noch nicht alle Missstände (blödes Wort mit drei "s" ^^) ansprechen können.
Aber irgendwo muss der Anfang erfolgen, es darf nur nicht direkt wieder aufhören!
Nux vomika schrieb:
Es ist halt nervig, dass Apple immer den Buhmann für die gesamte Elektronik-Branche herhalten muss.
Das tun sie fairerweise ja erst einmal "nur" bei den Apple-Hatern, anders herum sind alle anderen Marken (bzw. wegen der vielen vergangenen/anhaltenden Patentstreitigkeiten eben hauptsächlich Samsung) für die Apple-Anhänger.
Hierzu passt übrigens ein schöner Satz aus dem Bereich Arbeitsrecht, wo ich ja eben schon eine Weile verharrt habe:
"Keine Gleichbehandlung im Unrecht" ... so traurig das leider ist!
Man beachte bitte, dass dies jedoch nichts mit der Thematik dieses Threads ansich zu tun hat, es passt einfach nur schön im Vergleich, warum Apple der "Buh-Mann" ist, andere aber nicht (oder nur indirekt).
Cya, Mäxl