Fragen zu RJ45 Keystone Modul / Patchkabel geeignet?

Sergeant123

Lt. Junior Grade
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Hallo Forum,

ich möchte Netzwerkkabel in meiner Wohnung verlegen (Gigabit Ethernet).

Bislang habe das immer mit vorkonfektionierten Patchkabeln gemacht, die beidseitig mit RJ45 Steckern versehen waren.

Nun muss ich aber Kabel über eine recht lange Strecke (~50m) durch mehrere Wände verlegen und da hätte ein Flachbandkabel ohne montierten RJ45 Stecker schon Vorteile beim Durchführen durch enge Bohrlöcher.

Ich habe hier von Keystone Modulen gelesen, das scheint die einfachste Lösung zu sein oder gibt es da gleichwertigere oder noch einfachere Alternativen ?

Ist das Verbinden des LAN Kabels auf eine Keystone RJ45 Buchse einfach?
Muss ich dafür spezielle LAN Kabel verwenden? Gingen auch Patchkabel, bei dem auf einer Seite der Stecker abgeschnitten wurde (dass dann evtl. die Zugentlastung im Keystone Modul nicht fuktioniert wäre akzeptabel)?

Anmerkung: WLAN und Powerline Adapter kommen nicht in Frage.

Danke euch für jede Info.
 
Dafür brauchst du Verlegekabel weil in den Patchkabeln keine Drähte sondern Litze enthalten sind. Da kann kein richtiger Kontakt zu stande kommen wenn du dort das Keystone anbringst. Generell gehören Patchkabel nicht in die Wand sondern im besten Fall mindestens ein Cat.7 Verlegekabel. Bei kurzen Strecken ist das nicht weiter wild aber bei 50 Meter würde ich keine Patchkabel nutzen.
 
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holdes schrieb:
Bei kurzen Strecken ist das nicht weiter wild aber bei 50 Meter würde ich keine Patchkabel nutzen.
Verstehe ich das richtig, es gibt keine 'flachen' Verlegekabel, Verlegekabel sind schon alleine aufgrund der Drähte eher recht dick und immer rund !?
 
Soweit mir bekannt gibt es Verlegekabel als Cat.7 mit Draht nur in rund und daraus ergebend natürlich auch ziemlich starr. So richtig dick sind die jetzt nicht unbedingt aber das ist natürlich Ansichtssache.
 
Auf 50m ist starres Installationskabel zu nehmen. Auf diese Distanz willst du den größeren Adernquerschnitt und die "satteren" Kontaktierungen in LSA/Keystones, unabhängig davon dass Patchkabel/Litze auch in vielen Keystones korrekt funktioniert (Herstellerangaben beachten).
Aber auf diese Distanz gehst du lieber auf Nummer sicher, damit dir aufgrund des höheren Widerstands & Übergangswiderstände keine wackelige Verbindung passiert.

Flachband-Patchkabel willst du auf solche Distanzen erst recht nicht. IdR noch mal geringerer Querschnitt als die bei Patchkabel üblichen AWG26-28, und dann ist die Terminierung so richtig hässlich.

Als Kompromiss gäbe es bspw. noch Installationskabel von Daetwyler, das CU 7000 4P Home. Starre Leiter, aber in AWG26 statt AWG22-24. Wenn reguläres Inst-Kabel einen Tick zu breit ist.

(dass dann evtl. die Zugentlastung im Keystone Modul nicht fuktioniert wäre akzeptabel)?
Das wäre niemals akzeptabel; das wäre Pfusch und wird aus Prinzip irgendwann auf die Füße fallen.

===

Leute Leute; stellt doch mal minimale Qualitätsanforderungen an euer Heimwerk! Warum zum Geier scheint immer ausgerechnet bei Netzwerkverkabelung bei den Menschen irgendwie der Anspruch auszusetzen?
Bei Strom, Sat/Koax & Telefon wird noch halbwegs an vernünftige Installationen gedacht, aber bei Daten ist gefühlt der erste Griff immer das überteuerte Hama-Kabel aus der Grabbelkiste vom Saturn dass dann eine Heldenreise über alle unmöglichen Pfade nehmen muss und wenns nicht passt, wird der verdammte Stecker abgeschnitten.
"Mh, die Netzwerkdosen im Büro in diesen Kanälen sehen ja hübsch aus. Wie machen die das bloß" << wurde nie gefragt.

Eine Ausnahmsregelbestätiung: Der Knüller ist ein Kunde der 40 (!) Patchkabel in die Büros hat legen lassen bei denen mittlerweile die Hälfte ihren Clip verloren hat und ein halbes Dutzend Verbindungsprobleme aufgrund der Distanz hat und eine bestimmte Sorte von Switches als "Repeater" benötigt.
Da luschert dann aus einem offenen Kabelkanal am Boden ein Kabel mit Stecker raus; das sieht so beknackt aus und ist in perfekter Position zum ständigen Raufrumtreten.
Den führen wir bei der nächsten Renovierung auch noch mal zum Wasser.
 
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Sergeant123 schrieb:
da hätte ein Flachbandkabel ohne montierten RJ45 Stecker schon Vorteile beim Durchführen durch enge Bohrlöcher.
Ein flaches Kabel hat eigentlich keine Vorteile in einem runden Bohrloch.
Es gibt mit dem CU 7000 4P Home ein recht dünnes und trotzdem geschirmtes Cat7 Kabel, ideal für solche Fälle mit wenig Platz. Und wie du im Link sehen kannst ist selbst das nur bis 60m zugelassen (das heißt nicht dass z.B. 75m nicht funktionieren würden, aber mehr wird nicht garantiert).

Grundsätzlich könnte man auch auf Flachkabel mit Litze ein Keystone setzen. Es muss halt für Litze geeignet sein. Idealerweise sollte sowohl beim Kabel aus auch beim Keystone die Aderndicke in AWG angegeben sein.
https://www.kabelscheune.de/Keyston...45-flex-Keystone-Modul-Kat-6A-fuer-Litze.html
Kontakte für flexible Litzenleiter
AWG 27/7 - 26/7 (Ø 0,457 - 0,483 mm)
Aber ob das auf 50m+ noch zuverlässig ist.....
 
Ich kann mich den Vorredner nur anschließen und es sollte unbedingt auf ein Netzwerk-Verlegekabel gesetzt werden, denn in der Regel sind beim Auflegen am Patchpanel, sowie der einzelnen Dosen bei Verwendung handelsüblicher Patchkabel aufgrund der einzelnen Litzen, die Probleme bereits vorprogrammiert.

Als Alternative zum Daetwyler CU 7000 4P Home, sollte auch noch das Darka UCHOME Cat.7 SS26 S/FTP 4P LSHF aufgeführt werden, welches ebenfalls einen Durchmesser von 5.8mm und die Erfüllung der CAT 7 Spezifikationen auf 60m bietet.

Die Beschaffung des Verlegekabel von Darka dürfte sich vermutlich als etwas einfacher gestalten: klick
 
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Hallo Forum,

zunächst danke für die vielen Antworten.

Mir ist gerade eine weitere Idee zur Art der Verlegung in den Sinn gekommen ;)
Ich nutze vorkonfektionierte, flache Patchkabel guter Qualität (Cat7).
Wenn ich in einem Zimmer einfach einen Switch hinstelle kann ich dann auch ganz einfach diesem Raum die Verbindung mit Netzwerkkabel nutzen.
Vom Switch geht es dann einfach mit dem nächsten Kabel weiter ins nächste Zimmer.
So muss ich nur ein einziges Kabel verlegen. Bandbreite reicht aus, es wird immer nur ein Endgerät gleichzeitig verwendet.

Minimaler Nachteil: Stromverbrauch ca. 1,5W je Switch (365 *24h *1,5W =13kWh 13kWh*0,30€ -> ca. 4€ Stromkosten pro Jahr und Switch).

Ich muss mich übrigens bzgl. Gesamtlänge korrigieren: 30m Länge sollten ausreichen für das Kabel, das ich durch insgesamt 4 Räume verlegen muss. Es wären 3 Wände zu überwinden (2 Bohrlöcher gibt es schon)

Möchte weiterhin flaches Kabel verwenden, das lässt sich besser unter Teppich und hinter Fußleisten verlegen

Nochmals gefragt: Solange es sich z.B. um ein CAT7 Kabel handelt, ist es da nicht vollkommem egal, wie das Kabel ausgeführt ist, rund, flach,dick, dünn. Draht, Litze etc.!? Ein Cat7 Verlegekabel kann doch nicht 'besser' sein, wenn es dieselbe Norm erfüllt!? Cat 7 ist doch immer Cat 7 !?

Siehe als Beispiel z.B. dieses Patchkabel:
https://www.amazon.de/gp/product/B07GC2L6CD/ref=ox_sc_act_title_2?smid=A3JWKAKR8XB7XF&th=1

Das bekommt viele sehr gute Bewertungen, bei den Antworten sagt ein Nutzer, dass nur 15mm Bohrlochdurch ausreicht, um die Stecker durchzubekommen.

Bietet ein vorkonfektioniertes Kabel nich den Vorteil, das die Stecker optimal verbunden sind mit dem Kabel?
Und ich spare mir jede Auflegerei/crimperei.

Die Switch Lösung sorgt zudem dafür, dass sich die RJ45 Stecker des verlegten Kabels nicht abnutzen, da vom Switch zum Endgerät ein extra Kabel verwendet wird.

Ich hoffe ich habe mich nicht zú konfus ausgedrückt.
 
Die Sache mit dem Switch kannst du machen. Ist schon fast eine Luxuslösung gegenüber vielen anderen die sich immer noch mit WLAN und PowerLAN rum ärgern.

Flachbandkabel kann man nehmen und bietet sich an bei einer LAN Nachrüstlösung. Mechanisch ist das Flachbandkabel teilweise etwas anfällig. Der Vorteil eines Verlegekabels und Netzwerkdose am Ende ist, dass es fest verlegt ist und die Dosen an der Wand verschraubt sind. Wenn das Patchkabel von der Dose zur Verbraucher mal kaput geht wechselt man nur dieses kurze Kabel. Ein Stecker am langen Kabel mal kaput, dann muss ein neues Kabel auf der ganzen Länge neu verlegen.
 
Ein Patchkabel mit RJ45 Stecker kann niemals Cat.7 sein. Die Verlegekabel kauft man in Cat.7, die Dosen haben dann meistens Cat.6a. Wenn also jemand ein fertiges Kabel mit RJ45 Stecker als Cat.7 Kabel verkauft lügt (auch wenn das eigentliche Kabel die Norm durchaus erfüllen kann, spätestens der Stecker nicht mehr).

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass ein Cat.7 Kabel nicht einfach immer Cat.7 ist. Es gibt eine Mindestnorm welche es zu erfüllen gibt und diese kann man auch übertreffen. (siehe Frequenzen und Schirmung) das hat für dich aber keine Bewandtnis.

CSL ist meiner Meinung nach ein Importeur von China Billigprodukten, inwiefern man den Angaben auf Amazon trauen kann, kann keiner verifizieren. Ich verstehe ja warum du diese flachen Kabel nutzen möchtest aber dennoch ist es Gefrickel welches man nicht fest installieren sollte und erst recht nicht mit einem extra Switch welcher eigentlich unnötig wäre und einen weiteren Point of Failure darstellt. @t-6 hat es ja schon weiter oben ausgeführt.

PS: auch bei einer Lösung mit einer richtigen Dose (Keystone oder LSA) nutzt sich dein Stecker nicht ab, es ist schließlich gar keiner am Kabelende dran. Ein gutes Kabel ist einfach ein gutes Kabel und die sind im Ethernet nun einmal rund. Mein Beitrag soll auch in keinster Weise böse gemeint sein, bitte nicht falsch auffassen. Wir versuchen nur Pfusch zu vermeiden ;).
 
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Hallo,

danke nochmal für die ausführlichen Statements hier.

@holdes: Kenne das CB Forum schon einige Jahre und weiß, dass hier Klartext geredet wird und Kartext ist ja ausdrücklich gewollt. 'Böse' hab ich hier noch nicht erlebt.

Es gibt wohl offenbar eine machbare und eine sehr gute Lösung denke ich.
Ich probiere das zunächst mal mit einem guten Patchkabel, das sollte schneller zu realisieren sein und wenns damit nicht funktioniert werde ich das empfohlene Cat 7 Verlegekabel verlegen samt Keystone Modul in einer Keystone Dose.
 
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