News Führende Hersteller gegen barrierefreie E-Reader

riDDi schrieb:
Wenn du nichts sehen kannst, dann brauchst du auch kein Display.
Das ist besonders ein Punkt, wenn das gesamte Produkt eigentlich nur aus einem Display besteht.

Wobei ich mich nach den ersten 2 Beiträgen gefragt habe, ob es da nicht noch andere Seiteneffekte gibt. Die Firmen werden sich aber wohl nicht dagegen wehren eine 200% Vergrößerung einzubauen. Für taube Menschen und Rollstuhlfahrer braucht man da wohl nichts anpassen und im Fall von Sehbehinderung gibt es den Punkt bis zu dem das praktisch jeder Hersteller auch für den Normalgebrauch unterstützen sollte (ordentliche Vergrößerung + Kontrast) und den Punkt ab dem ein nur aus einem Display bestehendes Produkt keinen Sinn macht. Im Fall eines Tablets, dass auch Internetzugang ermöglicht, ist es schon wieder anders.

tonictrinker schrieb:
Wirtschaftlicher wäre es von vornherein alle Betriebssysteme dieser Geräte mit einer Vorlesefunktion o.ä. auszustatten.
Aber wäre es dann nicht besser, auf einem Smartphone? Die Geräte bestehen fast nur aus einem Bildschirm und einige haben vermutlich gar keine Tonausgabe.

@chris193 (unter mir): Du meinst sowas wie Telefone für alte Menschen? Das ist ein guter Punkt. Wobei ich im Fall der Telefone lieber ein Handy habe, dass klein ist, statt riesige Tasten hat. Aber so wäre es verständlich, dass man auf der einen Seite eine Anpassung möchte, die Firmen aber auch nicht 90% der Kunden vergraulen möchten, die keine großen Tasten brauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr auch mal bedacht, dass nicht nur blinde Menschen "behindert" sind? Was ist mit körperlich behinderten Menschen?
Da ich aber - Gott sei Dank - "gesund" bin, habe ich mir den Markt noch nicht angesehen.
 
Tidus2007 schrieb:
"E-Book-Reader seien nicht für behinderte Menschen konzipiert und müssten somit auch nicht für diese bedienbar sein."
Das ist eigentlich eine Frechheit, denn wo fängt die Behinderung an? Für so eine Aussage . argh. Unglaublich, hoffe es gibt eins auf den Deckel. Das ist ja echt schon abartig.
Demnächst steht wohl auf der Verpackung: Nicht für Behinderte geeignet oder wie?

Was anderes ist von Konzernen, die nunmal auf Gewinnmaximierung ausgelegt sind (wie jeder Konzern in jeder Branche) nicht zu erwarten. Die "Zielgruppe ist im Verhältnis zu klein um profitabel zu sein, also weg mit den Sonderregelungen. Die paar Kunden, die man ggf. verliert (oder nicht gewinnt) sind zu verschmerzen.

Dass gerade die genannten Konzerne aber im Gegenzug immer - aktuell besonders Sony von wegen "Power to the Gamers" & ähnlichem Geschwätz - mit "Kundenorientierung" werben, bei sowas, wo wirklich Kundenfreundlichkeit gefordert wäre, aber zeigen, wie sie wirklich über die (nicht profitablen) Kunden denken, sollte hellhörig machen.

Es geht jedem nur um die Kohle - ob MS, Sony, Intel, Nvidia, Amazon und wie sie alle heissen. Niemand hat was zu verschenken und niemand hat als Kunde einen "Sonderstatus".

Das hier allerdings ist unterste Schublade... ich finds traurig. Wobei das sicherlich keine Einzelfälle sind. Hier wurde das wohl nur publik ob der Prominenz der Protagonisten...
 
Ich frag mich wie man überhaupt auf so bescheuerte Gesetze kommt ?
Und wann der erste klagt, dass er den Adidas Fußball nicht nutzen kann weil er keine Arme und Beine hat.
Soll Adidas soch bitte den Fußball behindertengerecht bauen.
 
Tidus, die Frage, wo eine Behinderung anfängt, ist berechtigt. Aber es ist auch eine Frage, welches Gerät für welchen Markt ist.
Ich beschwere mich als nicht körperlich beeinträchtigter nicht darüber, dass Rollstühle unbequem sind, weil ich nicht in den Markt dafür gehöre. Und wenn Personen, die nicht laufen können, sich darüber beschweren, dass ihnen die Sportschuhe zu unbequem sind, ist das auch fragwürdig.

Ich finde es rechtens, dass sich Entwickler von ebooks gegen dieses Gesetz wehren, denn ein ebook reader ist kein für das Leben notwendige Gerät. Auch heute trage ich noch Bücher mit mir herum, die normalen, zum Anfassen.
Hat man körperliche Beinträchtigungen was die Motorik angeht, denke ich, sind Ebook Reader schon "bequemer" als normale Bücher.
Ist man Blinde, gibt es Audiobooks dafür, oder Bücher in Blindenschrift. Für andere Sehbehinderte könnte man ein spezielles Gerät auf den Markt bringen, dass genau an ihre Bedürnisse angepasst ist. So würde man nicht diesen Kompromiss aus Bedienkomfort für behinderte als auch nicht behinderte Personen finden. Vergleichbar mit diversen Produkten, die es sowohl für Links- als auch Rechtshänder gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum soll die gesunde Allgemeinheit für ein paar behinderte massiv draufzahlen damit sie das Gerät nutzen können? Sehe ich garnicht ein. Gibt genug Behindertengerechte Geräte.
 
@wazzup

Weil auch Du schon morgen (von einer Sekunde auf die andere) behindert sein kannst.
Und dann froh bist, dass die Allgemeinheit es eben als ihre soziale Pflicht ansieht, durch ihre "massiven" Draufzahlungen Dir ein wenig Freude im Leben zu ermöglichen?
 
wazzup schrieb:
Warum soll die gesunde Allgemeinheit für ein paar behinderte massiv draufzahlen damit sie das Gerät nutzen können? Sehe ich garnicht ein. Gibt genug Behindertengerechte Geräte.

Solche Beiträge zeigen eindeutig wie egozentrisch das Weltbild von manchen Leuten ist. Freue dich darauf, wenn du mal selbst in so einer Situation steckst und dann auf dein Ebenbild triffst! Du musst ja nicht gleich Blind werden, aber ich habe schon öfter gehört, dass mit dem Alter die Sehstärke abnimmt und es anstrengender wird kleine Dinge zu lesen. Spätestens dann bist du froh über eine "Behindertenhilfe" im E-Book-Reader.

Ich denke neue Technologien wie z.B. ein E-Book-Reader bieten genau die Möglichkeit mit Hilfe einer guten ScreenReader-Software Blinden und Sehbehinderten oder auch körperlich Behinderten Zugang zu Medien zu gewähren, die sie früher nicht gut wahrnehmen konnten. Ein Hörbuch zu produzieren ist viel zu aufwendig und kostspielig, das Vorlesen durch einen ScreenReader ist auf jeden Fall einfacher und günstiger.
Es ist meiner Meinung nach einfach unfassbar, dass Unternehmen die E-Book-Reader produzieren diese Personengruppen einfach ausgrenzen möchten, nur weil die Lösung für ihre "Behinderung" oder auch "Alter" unbequem ist.
Es gibt btw nicht alle Bücher als Hörbücher und warum sollten diese großen Aktiengesellschaften, die sowieso Steuern hinterziehen wo sie nur können, nicht auch einmal dazu verdonnert werden etwas für die Allgemeinheit zu tun?
Apple und Amazon verkaufen in Europa alle ihre E-Books aus Luxemburg, da sie somit nur die 3 % Mehrwertsteuer bezahlen müssen anstatt die Mehrwertsteuersätze in den entsprechenden Ländern. Wer eine Quelle dafür sucht --> hier!
​Das treibt ihre Margen hoch wie sonst was, da sind die Entwicklung/Implementierungskosten für ScreenReader absolute Peanuts.

Und wenn das Gerät anstatt der psychologischen 99 € plötzlich 100 € kostet, weil sie ihren Profit nicht opfern wollen, wäre es mir das zumindestens Wert, wenn ich wüsste, dass es für eine guten Zweck ist.

Der große Bösewicht in diesem Szenario sind m.M. nach nicht die "Behinderten" die angeblich den Preis "treiben" sondern die behinderte Firmenführung von Amazon, Kobo und Sony, die uns ernsthaft verkaufen wollen, dass eine so billige Lösung wie ein Screenreader tatsächlich den Preis bei E-Book-Readern massiv nach oben treibt.

Aber es scheint ja zu funktionieren wie man an einem großen Teil der Posts hier sieht!
 
Einige hier sind schon in ihrer Sicht und Denkweise behindert *punkt*

zum Thema:

In diesem besonderen Fall macht eine Befreiung sinn, jetzt kommt das aber

was verstehen die Hersteller unter " Behinderung" wenn es um Blinde geht da gibt es wahrscheinlich schon alternativen die entsprechende Zusatzfunktionen bieten.

Aber wenn es um andere Beeinträchtigungen geht und die Hersteller sich allgemein unter dem Vorwand " blinde" einfach nur das Gesetzt umgehen wollen, dann sieht die sache wieder anders aus.

hier fehlen also noch genauer infos.


nebenbei

man ist nicht behindert man wird behindert
 
Also wenn ich das schon lese...: "Somit müssten Hersteller diese Geräte für eingeschränkte Personen mit Zusatzfunktionen ausstatten, beispielsweise eine Audioausgabe der Texte für Blinde, damit sie voll nutzbar sind, was, so befürchten die Unternehmen, zulasten der Akkuleistung, des Gewichtes und vor allem des Preises gehen würde"

Wenn z. B. eine Software zur Sprachausgabe und ein Lautsprecher / Kopfhöreranschluss (haben eh schon einige E-Bookreader) eingebaut wird, wird es beim normalen Nutzer wohl kaum auf den Akku gehen. Klar, wenn man die Funktion nutzt, braucht sie Akku aber das ist doch kein Negativpunkt. Das Gewicht würde auch kaum steigen und wenn die Software erstmal entwickelt ist, dürfte sich das ganze auch nicht allzu sehr auf den Preis niederschlagen. Also diese Argumente sind mehr als dürftig.
 
Ebook-Reader haben aber keine besonders großen Akkus. Ein Kindle Paperwhite hat bspw. 1400 mAh. Wenn der Prozessor ständig aktiv sein muss, um Sprache zu synthetisieren, ist das Gerät nach wenigen Stunden komplett leer.
Da würde ich mir dann andersrum als Sehbehinderter für dumm verkauft vorkommen, weil das Gerät ja angeblich behindertengerecht ist, aber nicht mal ein ganzes Buch durchhält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig, ist aber nur nötig wenn man das Feature auch benutzt. Hat, wie oben schon geschrieben, für den Durchschnittskunden keine Auswirkung und jemand der blind ist, wäre sicher glücklich über diese Funktion auch wenn der Akku dann nur wenige Stunden hält.
 
Das Ansinnen der Hersteller ist schon sinnvoll. Denn einerseits gibt es genügend Geräte die für behinderte Menschen geschaffen wurden und andererseits halte ich den Aufwand und die Kosten für zu groß, alle Geräte behindetengerecht auszustatten.

Eher sollte man die Hersteller verpflichten, 2 Versionen ihrer Geräte zum gleichen Preis anzubieten. Das würde dem Ansinnen des Gesetzte entsprechen und insgesamt kostengünstiger zum Vorteil für alle Kunden sein.

Es würde doch auch niemand auf die Idee kommen, sämtliche Autos behindertengerecht bauen zu lassen. Die werden bei Bedarf extra gefertigt.
 
Ich glaube nicht, dass es so viele körperlich Eingeschränkte gibt, dass es rechtfertigen würde, jeden Reader barrierefrei zu gestalten. Wo ist der Sinn dahinter?
 
@ Palomino: Blinde (mal als Beispiel) können auch schlecht Auto fahren ;) Deine Idee wäre auch nicht wirklich günstiger als das was die Hersteller bisher machen sollten. Das teure ist höchstens die Entwicklung der Sprachsoftware und die Entwicklung wird dadurch nicht günstiger. Die Kosten dafür müssten, besonders bei gleichteuren Geräten, sowieso von allen getragen werden. Anders gefragt: Warum sollte ich mir freiwillig einen Ebookreader ohne Sprachausgabe kaufen wenn es für gleiches Geld einen mit Sprachausgabe gibt? Muss ja nichmal ein Lautsprecher sein, ein Kopfhöreranschluss tuts auch und den haben bereits diverse Ebookreader zum Abspielen von Hörbüchern.
 
###Zaunpfahl### schrieb:
ganz genau jurrasstoil

habt ihr beiden schlaumeiern in der ersten reihe schon mal ein behinderten gerechtes buch gesehen?

Ja in Blinden Schrift !
Gerade ein ebook reader würde sich dafür anbieten, tausch das display gegen eine Fläche aus der kleine stifte nach oben kommen und durch fühlen werden die seiten gelesen.
 
Ein Blinder wird sich wohl auch keinen ebook-reader kaufen, sondern einen MP3-Player und da die Audio-Books draufziehen...
Alternativ könnte man auch einen Reader mit entsprechendem Braille-"Display" auf den Markt bringen.
 
Aber leider gibt es bei weitem nicht alle Bücher auch als Audio-Book. Ich sehe also nach wie vor einen Sinn darin
 
@cM0

das Problem ist doch auch das die Shops ja nur mit dem jeweiligen Gerät funktionieren, mir wäre es neu wenn man mit einem 08/15 Tablet oder MP3 Player :P auf den Amazon Büchershop zugreifen könnte?!?

jedenfalls ist das mein letzter Wissenstand ;)
 
aja

und so ein buch für blinde in blindenschrift kann ich also auch ohne probleme lesen?
also sowohl als auch?

und das mit den stiften bzw. kugel oder was auch immer kann schon gut möglich sein aber wo befindet sich dann der normale bildschrim mit e-ink?
es geht hier doch in erster linie darum, dass es unsinnig und auch nicht möglich ist diese technik in ein gerät zu packen.

na gut man kann sich natürlich schon bemühen softwaremäßig soweit auszubauen das diverse handicaps entgegengewirkt wird, aber trotzdem muss man einfach irgendwo eine grenze ziehen. es ist einfach nicht möglich ein gerät für alle zu konzipieren, hier müsste aber das gesetz auch noch ein wenig konkretisiert werden, wie weit der herstellen gehen muss und ab wann es etwa keinen sinn mehr macht

oder aber auch^^ wie schon erwähnt fände ich es sinnvoller wenn die hersteller extra geräte für behinderte fertigen müssen
dann vll auch mit einem effizienten zertifizierungssystem, da es ja anscheinend wieder ganz tolle menschen gibt die sich denken, och toll gleicher preis mit ein paar extras, da nehm ich doch gleich das behindertengerechte gerät...
 
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