Brati23 schrieb:
Das 1-Bay NAS dient ja nur als Backup #1.
Die Externe Festplatte Backup #2.
Gehen wir mal von Malware aus genauer gesagt: Ätsch! Verschlüsselt, gib ma Coin.
Was macht mehr Sinn? Raid oder Extern?
Ok, Szenario: PC wurde von Malware verschlüsselt, das NAS mit dem Backup gleich mit. Idealerweise wäre die externe Platte zu dem Zeitpunkt nicht angeschlossen gewesen und würde die zu sichernden Daten noch unverschlüsselt enthalten.
Dann würde ich trotzdem sagen: das falsche NAS ausgesucht, oder sich das Konzept nicht richtig durchdacht.
1. Wenn die Malware die Backups auf dem NAS mit verschlüsselt hat, dann hat man schon mal grundsätzliche Funktionen nicht genutzt. Benutzerkonten und Zugriffsrechte. Die Backupsoftware des PC verbindet sich mit einem extra angelegten Backup-User auf das NAS. Dieser existiert auf dem PC selbst gar nicht. Und nur dieser hat auf die Netzwerkfreigabe für die Backups Schreibrechte. Die auf dem PC existierenden Benutzer haben, wenn überhaupt, auf der Backup-Freigabe nur Leserechte oder man setzt den Zugriff gleich auf verweigert. Somit kann Malware die mit den Rechten des am PC angemeldeten Nutzers läuft die Backups auf dem NAS schon mal grundsätzlich nicht ändern. Es sei denn, sie könnte die Anmeldeinformationen aus der Backupsoftware auslesen und entschlüsseln. Das ist nicht unmöglich, legt die Schwelle aber schon mal deutlich höher. Zugriffsrechte kann man übrigens auch für am NAS angeschlossene externe Platten nutzen btw, um sie somit gezielt dem (Schreib-)Zugriff von Windows PCs im Netzwerk zu entziehen.
2. Sollte die Malware das doch können, dann hilft es in kurzen Abständen Snapshots des Dateisystems auf der Backup-Freigabe des NAS anzulegen (bei mir stündlich). Das verhindert zwar nicht, dass Malware die Dateien auf dem NAS verschlüsselt - aber die Ursprungsdateien werden nicht gelöscht sondern bleiben problemlos wiederherstellbar in den Snapshots erhalten. Der angerichtete Schaden besteht schlimmstenfalls darin, dass die Malware mit den verschlüsselten Dateien das NAS vollspamt bis kein Platz mehr frei ist. Snapshots unterstützen bei Synology nur die NAS, die auch BTRFS als dateisystem bieten. Aber bei QNAP können das auch bereits alle kleinen Einsteiger-NAS. Und schon hat man die zweite, stärkere Hürde gelegt, um seine Backups (oder andere Dateien) auf dem NAS vor Malware zu schützen.
3. Die externe Platte als 2. Backup sollte dann absichern, falls dem NAS irgendein anderer Schaden zustösst. Trotzdem sollte die nicht ständig angeschlossen sein, weder am NAS/PC noch am Strom (Überspannungsschaden begrenzen auf das NAS um das 2. backup zu schützen).
So wie oben beschrieben ist es egal, ob das NAS nun RAID nutzt oder nicht. RAID ist nur eine Komfortfunktion. Es erlaubt den Ausfall von 1-2 Platten mehr, bevor ich auf das Zweitbackup auf der externen angeweisen bin.
100% Sicherheit gibt es nie. Aber man kann es sich schon so einrichten, dass man schon richtig viel Pech haben müsste. Und Cloud gibts ja auch noch. Spätestens hier würde ich aber dann auch verschlüsseln. Egal ob es sensible Daten sind oder nicht. Privat ist eben privat.