Meine Meinung zu dieser Games Convention: Totales Versagen von Ausstellern und der Messeleitung.
Ich war bisher auf jeder GC, seit dem ersten Öffnen ihrer Pforten, aber so schlecht wie dieses Jahr hats mir noch nie gefallen.
Die Messe war / ist total überfüllt; es ist nicht mehr feierlich was da los ist und wie sehr sich die Messeleitung doch damit brüstet, dass Besucherrekorde gefeiert werden. Das Konzept der Messer ist für solche Massen nicht gedacht.
Ich war gestern da und bin zumindest über diesen Fakt froh, denn heute scheint es absolut die Katastrophe zu sein (Einbahnstraßensystem, damit die Massen sich nicht gegenseitig überrennen). Aber gestern wars auch nicht mehr schön. Kaum Platz zum durchkommen, lauter Kiddies, die weniger an den gezeigten Spielen interessiert waren, als am Abstauben von Merchandise-Stuff. Man konnte kaum die Stände begutachten, ohne auf eine Überzahl kleiner und großer Wichte zu treffen, die sich um die magere Mitgift geschlagen haben.
Das führt mich auch gleich zum nächsten Punkt: Die Firmen werden immer "geiziger", oder aber: Die Anzahl der zu fütternden Mäuler ist zu hoch. Nicht selten kam es also vor, dass ein Mitarbeiter eines Standen nichts mehr zu verteilen hatte und die frustrierten Leutchen sich am Standinventar vergriffen. Einige lustige Verfolgungsjagten habe ich so mitbekommen. Sehr schade!
Weiter im Programm: Die Firmen scheinen nicht nur bei der Mitgift zu sparen, sondern auch an ihren Bühnendesigns! Zu kleine Stände, zu enge Gassen, zu wenige Displays. Keine wirklich neuen Sachen, keine schönen Shows (im Vergleich zu den Jahren davor), keine gute logistik was die abgesperrten 18+ Bereiche angeht. Sehr lustig anzusehen war ein 18+ Zelt, dass zwar streng bewacht war, was aber von einem (ich schäte mal 12 jährigen) Jungen durch eine lose Plane mit Spannung mitverfolgt wurde.
Nintendo und Sony enttäuschten auf voller Linie. Mehr als ein Spielcasino hatten sie nicht zu bieten, die Stände waren sehr eintönig, eng und weitestgehend uninteressant. So einen tollen Stand, wie den von Microsoft, mit weiten, hübsch dekorierten und atmosphärisch schönen Flächen hat man sonstwo vergeblich gesucht.
Konamis Stand war die reinste Katastrophe: Agro Berlin stand auf einer Brüstung und heizte die Menge auf, die nicht nur komplett den zu engen Gang blockierten, nein, sondern auch den dahinterliegenden Stand fast umrannten.
Sowieso hatte man die ganze Zeit das Gefühl, dass jeder Stand den anderen akustisch zerstören wollte. Die Lautstärke war teils so hoch, dass man außer Krach von den Darbietungen nichts mehr gehört hat, auch wenn man direkt vor der Bühne stand.
Im Convention-Forum, in dem zu der Zeit die Games Academy Vorträge hielt, war von den Sprechern oftmals nichts zu verstehen, weil einige Meter daneben ein Showmaster rumkreischte. Respektlos, ohne Ende...
Von dem Gezeigten war, wie oben schon erwähnt, nichts wirklich tolles zu sehen. Anno 1701 wurde auf zwei Rechnern gezeigt, die Stundenlang von einer Gang aus Minderjährigen belaggert wurden. Gothic 3 wurde in einem viel zu kleinen "Kabuff" gezeigt, die Schlange davor war gut ne halbe Stunde Anstehzeit lang. Stalker war nur als Multiplayer zu testen da; blöd nur, wenn von den ca. 6 Rechnern etwa 3 die Biege gemacht haben.
Alles in Allem: Bisher war ich ein großer GC Fan, aber wenn die Veranstalter nicht was ändern und die Konzeption ein wenig von den Besucherzahlensuperlativen abwenden, wird die Messe wohl nicht mehr all zu lange wirklich gut sein und auch meine Treue erfahren.
Die Publisher machen derzeit auch schon Stress, weil sie unzufrieden sind: Es existiert eine Zweiklassengesellschaft im Pressebereich (Gute Print- / Funkmedien VS. böse Onlineredakteure) und die Publisher können nicht selbst entscheiden, wen sie reinlassen wollen und wen nicht. Die Besucherzahlen überfordern die Stände, die "Verkehrsregelung" ist fürn AA usw.
Na ja, irgendwie hab ich mir sowas schon vor einigen Jahren gedacht, denn was gut ist, muss vom Menschen zwangsweise zerstört werden. Schade um das schöne Event.