Ganz Deutschland stinkt nach Sch**sse

TeddyBiker

LaBuenaAlma
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März 2001
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moin moin Loide,

..... Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.
Er setz seine Felder und Wiesen instand.
Er pflüget den Boden er egget und sät
und rührt seine Hände frühmorgens und spät.....

so, oder so ähnlich haben wir es damals in der Schule gelernt.

Mittlerweile, im Zeichen der kollektiven Schweineseuche und Rinderpest ist es so, das die Landwirtschaft unsere arg gebeutelten und mit Nitrat getränkten Böden derart mit Gülle bewässert, dass man als Biker kaum noch Luft unterm Helm bekommt.

Mir ist das die letzten Jahre schon aufgefallen, da werden tonnenweise Gülle von überall rangekarrt, die im Winter beharrlich gebunkert wurden, um den gemeinen Pöbel in komaähnlicher Trance zu versetzen.

Das stinkt mir gewaltig an.

Es kann doch nicht sein, dass die Rohrleger im Tiefbau für undichte Abwasser-Leitungen bestraft werden, und die Landwirtschaft ruhigen Gewissens unser Grundwasser verseucht, und dabei noch derart die Luft verpestet, dass es schon an gemeine Körperverletzung grenzt. Böden, Oberflächengewässer und Grundwasser werden durch Stickstoffüberfrachtung, Schwermetalle, Pharmakarückstände, Nährstoffanreicherung und Nitrat außerordentlich hoch belastet.

Mastschweine.jpg

Im März 2003 habe ich eine kleine MopedTour von Brandenburg nach Schleswig-Holstein gemacht und dabei feststellen müssen, dass ausser der kurzen Strecke innerhalb Berlins die gesamte Tour mit übelsten Gerüchen versetzt war.

Damit muß Schluß sein!

Es kann nicht sein, dass die EG jährlich zigtausende von Tonnen Schweinefleisch vernichtet, die Landwirte die Aufzucht selbiger (Schweine) ;) noch gefördert bekommen und letztendlich die Umwelt dadurch so stark belastet wird; ...natürlich mit Steuergeldern!
 
Dann darfst du nicht durch Ostfriesland fahren. Ab Lingen immer Richtung Norden.
Bei Cloppenburg ist es ganz schlimm. Da ist Luft anhalten angesagt, bis zu Nordsee.

Vergessen darfst du nicht die Rinderzucht. Die tragen mit ihrem Methanausstoß zum Treibhausbelastung nicht unerheblich bei.

Aber es stimmt, Modedfahren kann man in einigen Gegenden nur noch mit Gasmaske. Sieht zwar cool aus, aber bei schönem Wetter doch nicht das gelbe vom Ei. :mad:
Apropos Ei. Die Hühnerzucht ist ja auch nicht ohne.

Ab und zu ein leckeres Steak oder Schnitzel in Ehren, aber eßt mehr Salat und Gemüse statt Fleisch.
 
Ok, das kommt mir bekannt vor. Ich wohne auch auf dem Land und wenn die Landwirte anfangen die Felder zu düngen dann stinkt das echt zum Himmel. Da hast du keine Lust mehr dich auf der Terrasse in die Sonne zu legen o.ä. :mad:
Sicher, die Felder sind schon ein gutes Stück weit weg, aber riechen kann man es ewig weit - da hilft nur noch rechtzeitig die Fenster dicht zu machen damit der Gestank nicht auch noch in die Wohnung kommt.


Bye,
 
für bauern sollte man so eine art planwirtschaft einführen - um überproduktion zu vermeiden. dann hätten die viecher genug platz im stall ...
 
Also ich weiss nicht, was die deutschen (allg. westlichen) Bauern mit der Sch***e so alles anstellen, aber in den östlichen Ländern Europas riecht das eigentlich ganz toll, wenn man so überdie Felder streift und die Kuhsch***e einatmet...

Dort hab ich den Geruch noch nie als störend empfunden... :D
 
Ich weiß ja nicht wie das in anderen Ländern ist, aber hier in Deutschland werden die aufgesammelten Verdauungsrückstände erstmal für einige Zeit in ein Silo gesteckt und da fängt das dann so richtig schön zu gären an. Das riecht dann nicht mehr nach Sch***e (wie auf den Uni-Klos, das ist man also gewohnt), sondern nach Sch***e im Quadrat. ;)

Gruß
Morgoth
 
Oder anders gesagt, östliche Scheiße scheisst weniger an als westliche? Da könnte ich mich als Ossi sogar drüber beeiern. ;)

Also ich wohne auch im Speckgürtel Berlins, Land Brandenburg, zwischen Feldern und Gärten halt - aber bei uns wird Gott sei Dank nicht son Mist verbraten. Das riecht noch natürlich und nicht wie ein Güllecontainer.

Ich weiß aber durchaus, was du meinst - bin zwar noch nicht auf dem Motorrad durch die Gegen getuckert, aber so einen penetranten Geruch nimmt man sogar im Auto war. Erinnert mich unweigerlich an die Dixiklos, und die werden noch schön gesäubert...

@ Teddy

Komm halt bei mir vorbeigetuckert, bekommst einen Schnuffi gratis. ;)
 
Awwww Yeah ... Stichwort Bahnhofsklo :D widerlich!

Naja, in Polen kommt die Scheisse aus'm Ar*** direkt aufs Feld

----> riecht besser, ist ökologischer und natürlicher! ;)
 
naja auch wenn diese ganzen überbestände, die nur auf grund von eu subventionen leben, abgebaut werden, wird es immer noch nach sch(eibenkleister) stinken. das ist einfach zum teil der geruch der landwirtschaft, den man als stadtmensch einfach nicht mehr gewohnt ist.

du kannst dir ja in deinen helm nen febreze-spender einbauen :D :D
 
hmm, das kann ich jetzt nicht voll nachvollziehen. ich leb zwar auch in der tiefesten provinz (mittelhessen, vogelsberg - falls das irgendjemanden was sagt), aber über extremen gestank kann ich nicht klagen. gelegentlich richt es mal ein bissel, aber das empfind ich nicht als so störend, das es nicht auszuhalten wäre. ist ja auch meistens nur von kurzer dauer, wenn man mit dem auto über die landstraßen fährt;)
aber auch wenn ich mit dem rad unterwegs bin nerven eher die tretminen in form von kuhfladen als der gestank.

und immer wenn ich von der nahrungsvernichtung hör bekomm ich ein ungutes gefühl. wir vernichten das zeug tonnenweise, aber woanders verhungern menschen.
 
Der extreme Geruch ist ja hauptsächlich in Bereichen wo die Massentierhaltung extrem betrieben wird.
Halt Norddeutschland.
 
Na klar Teddy, früher war alles besser.
Mein Vater ist übrigens Landwirt (Bei Mönchengladbach, ohne Tiere allerdings). Der darf alle paar Monate Bodenproben ziehen, damit auch kein % zuviel von irgendeinem Stoff in den Boden gelangt. Im Umkreis von mehreren Kilometern ums Wasserwerk darfste nicht mal selber aufs Feld pissen, weil Wasserschutzgebiet.

Da hat sich noch vor 20 Jahren keine Sau drum gekümmert, da war ein bissel mehr Dünger gleich besser und nicht gleicht ein bissel zuviel.
Und auch in Nordeutschland wird man nicht aufs Feld fahren dürfen was und wieviel man will.

Hier ist stinkende Luft eher die Ausnahme, aber ich kann nicht beurteilen, wie das da oben ist. Und wenn ich zwischen dem Geruch von Schweinegülle und Auspuffabgasen wählen kann, dann nehm ich die Schweinegülle.

btw: Meiner Meinung nach ist eine "Moped-Tour" auch nichts anderes als eine sinnlose Verschwendung von Kraftstoff, auch nicht besser als Tierzucht zu subventioniren und dann das Fleisch zu vernichten.
 
Blutschlumpf schrieb:
btw: Meiner Meinung nach ist eine "Moped-Tour" auch nichts anderes als eine sinnlose Verschwendung von Kraftstoff, auch nicht besser als Tierzucht zu subventioniren und dann das Fleisch zu vernichten.

Oha, das ist aber wer mit dem falschen Fuß aus dem Bette geschlichen :eek: ;)
 
Außerdem ist es verträglicher mit Gülle zu düngen als mit Kunstdünger. Somit schließt sich nämlich der natürliche Ökokreislauf.
Wären die Kühe nicht im Stall, wär die Scheisse eh auf der Wiese.
 
@wintermute
Eigentlich nicht.
Schade, wenn du das so siehst. Für mich gibts keinen objektiven Grund für die Tour, wenn ich Sie gegen einen Vorrat an Ressourcen halte, der vielleicht in 50 Jahren aufgebraucht ist.

Fleisch wird vernichtet, um den Preis stabil zu halten und somit die eigene (Land)Wirtschaft nicht vor die Hunde gehen zu lassen. Ist vielleicht nicht die moralisch sauberste Lösung, aber wirtschaftlich sinnvoll.

Und komm mir nicht mit nem verlogenen, scheinheiligen "in Afrika verhungern täglich Millionen Menschen während wir essen vernichten".
Wir geben auch Unsummen aus, wenn die 10jährige Andrea von nebenan Krebs hat und nicht mehr zu retten ist. Da denktste auch nicht "lassen wir Andrea sterben und retten lieber fürs selbe Geld 1000 Nigerianer-Kinder".
 
aber ich hab einen etwas engeren persönlichen bezug zu andrea als zum schwein des nachbarn :D
andererseits werden die afrikaner vielleicht das fleisch weiterverkaufen, um mit den kalashnikovs, die sie für die kohle kriegen, dem lieben nachbarstaat (wenn man da bei manchen noch von staat reden kann, siehe somalia) eins in die fresse zu hauen.

aber zurück zum thema:
das bischen gestank, was ich hier an der ostseeküste nahe wismar in m-v alle halbe jahre mal habe, geht mir weitaus weniger auf den sa... senkel als beispielsweise die ständigen laubverbrennungen, die überall auf den dörfen vor ein-, zwei wochen stattfanden. das haut dann so richtig rein, vor allem, wenn das direkt auf unser schönes altes reetgedecktes haus zutreibt. da wohn ich halt direkt unterm dach und kann das wunderbar riechen. wozu brauchen wir gras und tabak, wenn die nachbarn ihr laub verheizen. manchmal kann man da auch noch schön die alten gummistiefel und nen abgenutzen traktorreifen herausriechen :D
aber wie gesagt, bei mir in der ungebung gibts diesen gestank eher selten, nur an dem ca. 2km entfernten kuhstall fahr ich mit dem fahrrad meistens etwas schneller vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
moe:p schrieb:
für bauern sollte man so eine art planwirtschaft einführen - um überproduktion zu vermeiden. dann hätten die viecher genug platz im stall ...
Blutschlumpf schrieb:
Fleisch wird vernichtet, um den Preis stabil zu halten und somit die eigene (Land)Wirtschaft nicht vor die Hunde gehen zu lassen. Ist vielleicht nicht die moralisch sauberste Lösung, aber wirtschaftlich sinnvoll.
Oder kurz gesagt: Im Agrarsektor haben wir Planwirtschaft. :D

Es ist mir allerdings auch lieber, wenn die Bauern ihre Gülle auf die Äcker kippen, als wenn das Zeugs anderweitig aufwendig entsorgt werden müßte und ersatzweise irgendein Kunstdünger auf die Felder käme.

Hier in der Gegend gilt das als frische Landluft und zählt als eindeutiger Frühlingsbote! ;)

Die Umluft-Taste der Klimaanlage meines Autos drücke ich jedenfalls höchstens bei langen Alpentunnels oder allergiebedingt hinter einem Pferdetransporter. :)

Ciao, Tiguar
 
Das kann echt nerven vorallem wenn man auf dem LAnd wohnt und kein Biker ist un einem der ganze Gestank in die Wohnung zieht!
Also wenn ich biken gehen fahr ich durch den Pfälzer Wald da gibbet wenig Felder und da ich Streetbiker und kein Endurobiker bin ist es dort einfach nur genial.
 
Blutschlumpf schrieb:
Fleisch wird vernichtet, um den Preis stabil zu halten und somit die eigene (Land)Wirtschaft nicht vor die Hunde gehen zu lassen. Ist vielleicht nicht die moralisch sauberste Lösung, aber wirtschaftlich sinnvoll.

Eigentlich wollte ich mich in den Thread ja nicht einmischen, aber bei so einem Satz dreht sich mir der Magen um. Das EU-Agrarsubventionsprogramm ist der größte Wertvernichter den wir haben. Durch das künstliche hochhalten der Preise und einen Eingriff in die natürliche Angebot/Nachfrage-Regulierung werden jedes Jahr milliarden euro für nichts und wieder nichts verbraten. Natürlich wäre ein Absacken des Preises hart für die Bauern, und ja es würden auch einige daran pleite gehen....auf der anderen Seite steht aber der Gewinn für die Konsumenten, der den Verlust bei weitem Ausgleichen würde.

Das krampfhafte Festklammern an einem künstlichen Preis wurde genauso bei der Steinkohle betrieben, mit dem Resultat das man extrem unrentable Arbeitsverhältnisse nun an der Backe hat, die nun in einem sehr schmerzhaften Prozess beendet werden müssen. Dasselbe wird über kurz oder lang mit den Agrarsubventionen passieren, meiner Meinung nach sollten sie lieber jetzt als später eingestellt werden....lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
 
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