Gebrauchte Radeon RX 5700 XT Red Devil - VBios Probleme

tuitz

Cadet 2nd Year
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[Bitte fülle den folgenden Fragebogen unbedingt vollständig aus, damit andere Nutzer dir effizient helfen können. Danke! :)]

1. Nenne uns bitte deine aktuelle Hardware:
(Bitte tatsächlich hier auflisten und nicht auf Signatur verweisen, da diese von einigen nicht gesehen wird und Hardware sich ändert)
  • Prozessor (CPU) Ryzen 5600
  • Arbeitsspeicher (RAM): …
  • Mainboard: ASUS ROG STRIX B550-F Gaming
  • Netzteil: …
  • Gehäuse: BeQuiet Pure Base 500 FX
  • Grafikkarte: Powercolor Radeon RX 5700 XT Red Devil
  • HDD / SSD: …
  • Weitere Hardware, die offensichtlich mit dem Problem zu tun hat(Monitormodell, Kühlung usw.):

2. Beschreibe dein Problem. Je genauer und besser du dein Problem beschreibst, desto besser kann dir geholfen werden (zusätzliche Bilder könnten z. B. hilfreich sein):
Hallo,
ich habe mir vor Kurzem eine gebrauchte 5700 XT Red Devil gekauft. Die Karte besitzt einen BIOS-Switch, mit dem man zwischen einem OC und einem Silent-Bios wählen kann. Allerdings scheint da bei meiner Karte etwas nicht zu stimmen, die Bios "Versionen" scheinen "vertauscht" zu sein.

Laut ComputerBase Test unterscheiden sich die zwei BIOS-Versionen folgendermaßen:

OCSilent
Lüfterdrehzahl [rpm]20001370
Temperatur [°C]7277
GPU-Power laut Hersteller [W]225185
Leistungsaufnahme im Test [W]251203


Da ich es eher leise haben will, hab ich die Karte beim ersten mal natürlich auf Silent gestellt, beim spielen ist mir aber sehr schnell aufgefallen, dass die Lüfter sehr hoch drehen und die Karte alles andere als silent ist. Außerdem wird die Karte extrem warm. Deshalb hab ich beide Versionen mal in FurMark verglichen:

OC:
OC.jpg



Silent:
Silent.jpg



Und siehe da, eigentlich stimmt so gar nichts mit den Angaben im CB-Test (und auch mit den Angaben vom Test von Igors-Lab) überein. Beim OC-Bios zieht die Karte nur 183 Watt, den Wert sollte sie eigentlich beim Silent-Bios haben. Dort wiederum zieht sie die 220 Watt vom OC-Bios. Im OC-Bios (da wo die Karte ja nur 180 Watt zieht und laut CB-Test die max Drehzahl ca. 1370 beträgt) drehen die Lüfter auf knapp 1700 RPM hoch (der max Wert lag wohl nur ganz kurz an). Im Silent BIOS sogar auf 2100 RPM. Was mich allerdings am meisten verwundert, sind die extrem hohen Temperaturen im Silent-BIOS. Laut Test von CB kann man bei einer Leistungsaufnahme von 220 Watt und einer Lüfterdrehzahl von ca. 2000 RPM Temperaturen um die 72°C erwarten. Bei meinem Test hab ich aber deutlich höhere Temperaturen (95°C Hot-Spot).


Irgendwie stimmt da also gar nichts überein. Der Verkäufer weiß natürlich von nichts. Meine absolut laihenhafte Vermutung: Die Karte wurde wohl zum Minen benutzt (inkl. Mining-Bios) und anschließend komplett falsch "zurückgeflashed" um sie verkaufen zu können. Oder deute ich die Ergebnisse komplett falsch?

Auch würde mich interessieren, was ich dagegen machen kann? Die einzelnen BIOS-Versionen noch mal neu flashen? Wenn ja, woher bekomm ich die? Bei TECHPOWERUP gibt es zwar eine Datenbank, aber wirklich auskennen tu ich mich damit nicht.


3. Welche Schritte hast du bereits unternommen/versucht, um das Problem zu lösen und was hat es gebracht?
Keine


P.S.: Beachte auch die verschiedenen angepinnten Themen und die Forensuche. Möglicherweise findest du da bereits die Lösung zu deinem Problem.
 
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tuitz schrieb:
Meine absolut laienhafte Vermutung: Die Karte wurde wohl zum Minen benutzt (inkl. Mining-Bios) und anschließend komplett falsch "zurückgeflashed" um sie verkaufen zu können. Oder deute ich die Ergebnisse komplett falsch?
Nein. Wäre jetzt auch meine erste Vermutung gewesen. Da ja eh keine Garantie mehr drauf is, kannst Du ja einmal mit Feinwerkzeug die Karte zerlegen um die garantiert ausgetrocknete Wärmeleitpaste zu erneuern.

Wenn die Gehäuse der Speicher-Bausteine gebläut sind oder andere etwaige bräunliche Verfärbungen zeigen, dann weißt Du, daß Deine unsere Vermutung wohl näher an der Wahrheit is, als uns lieb war.

Wenn es geht und Du die Karte nicht gleich wieder ersetzen willst, kannst und solltest Du die Karte grundsätzlich mit 5–10% geringerem respektive 50–100 MHz verringerten Taktraten des GPU-Kerns und insbesondere der Speicher-Bausteine betreiben, um durch irgendwann sicher einsetzende Elektro-Migration eine Artefakt-Bildung und damit den Tod der Karte abzuwenden oder zumindest nicht vorsätzlich zu provozieren.

Das wäre jetzt meine Empfehlung, so kannst Du aus der Karte locker noch 5 Jahre rausschinden. Hast dann zwar minimalst geringere Leistung aber eine deutlich erhöhte Lebensdauer.

Wichtig: Achte auch besonders auf die Temperaturen! Maximal 65°C in der Spitze, alles Andere ist dem Ableben zuträglich (egal was die Hersteller freigeben). Hersteller haben kein Interesse an Hardware, die ewig hält.

TechFA
 
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tuitz schrieb:
Die Karte wurde wohl zum Minen benutzt (inkl. Mining-Bios) und anschließend komplett falsch "zurückgeflashed"
Durchaus möglich, wundert mich aber etwas, dass da jemand beide VBIOS geflashed hat, eines gegen ein Mining-VBIOS zu tauschen würde ja reichen und beinhaltet weniger Risiken.

Aber wenn einfach nur die Position vertauscht ist, warum dann überhaupt neu Flashen?
Ich hab noch keine 5700xt geflashed, bei dem Vegas davor konnte man auch VBIOS Versionen von anderen Herstellern aufspielen.
Auf meiner MSI Vega 64 Airboost habe ich zB das reguläre OC BIOS gegen das Vega 64 Liquid BIOS mit nochmals erhöhtem Powertarget aufgespielt - lief anstandslos.
Da du ein Dual BIOS hast, geht das glücklicherweise auch ohne Umstände und sicher, läuft das bei aufgespielte nicht, einfach Schalter umlegen und ein anderes testen.

Die Temperaturen können noch andere Ursachen haben, zB automatisieren Übertaktungsmechanismen im Treiber, ausgetrocknete Wärmeleitpaste, ein zugestaubter Kühler, Wärmestau im Gehäuse, usw..

Ob der Kühler mit Staub zusitzt, solltest du unter guter Beleuchtung sehen können, um den Zustand der Wärmeleitpaste zu beurteilen, müsstest du den Kühler demontieren, wenn du die das zu traust, wäre das mein nächster Schritt (ich habe aber auch schon viele Karten zerlegt und umgebaut).

Ein Foto vom Innenleben deines Gehäuses könnte uns beim beurteilen der Belüftung helfen.
 
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mykoma schrieb:
Ob der Kühler mit Staub zusitzt, solltest du unter guter Beleuchtung sehen können, um den Zustand der Wärmeleitpaste zu beurteilen, müsstest du den Kühler demontieren, wenn du die das zu traust, wäre das mein nächster Schritt (ich habe aber auch schon viele Karten zerlegt und umgebaut).

Ein Foto vom Innenleben deines Gehäuses könnte uns beim beurteilen der Belüftung helfen.

Also ich denke der Airflow im Gehäuse sollte passen und wirklich verdreckt ist der Kühler auch nicht:
20221228_202035.jpg


Das zerlegen und die Wärmeleitpaste erneuern wäre eine Option. Da ich darin keine Erfahrung habe, würde ich aber gerne erstmal die anderen Möglichkeiten ausschöpfen. Eine verlässliche Quelle für VBios kennt ihr wahrscheinlich auch nicht?

Ich hab auf die Schnelle die beiden gefunden: 220 Watt (OC) und 180 Watt (Silent)

Edit: Oder kann ich das ganze auch ohne BIOS flash über den Afterburner einstellen?
 
Ich habe meine Version immer bei Techpowerup besorgt, du bist durchaus an der richtigen Adresse.

Wenn du das machen willst, wie bereits erwähnt, immer nur ein BIOS überspielen, damit du stets ein funktionierendes hast.
 
TechFA schrieb:
Nein. Wäre jetzt auch meine erste Vermutung gewesen. Da ja eh keine Garantie mehr drauf is, kannst Du ja einmal mit Feinwerkzeug die Karte zerlegen um die garantiert ausgetrocknete Wärmeleitpaste zu erneuern.

Wenn die Gehäuse der Speicher-Bausteine gebläut sind oder andere etwaige bräunliche Verfärbungen zeigen, dann weißt Du, daß Deine unsere Vermutung wohl näher an der Wahrheit is, als uns lieb war.

Wenn es geht und Du die Karte nicht gleich wieder ersetzen willst, kannst und solltest Du die Karte grundsätzlich mit 5–10% geringerem respektive 50–100 MHz verringerten Taktraten des GPU-Kerns und insbesondere der Speicher-Bausteine betreiben, um durch irgendwann sicher einsetzende Elektro-Migration eine Artefakt-Bildung und damit den Tod der Karte abzuwenden oder zumindest nicht vorsätzlich zu provozieren.

Das wäre jetzt meine Empfehlung, so kannst Du aus der Karte locker noch 5 Jahre rausschinden. Hast dann zwar minimalst geringere Leistung aber eine deutlich erhöhte Lebensdauer.

Wichtig: Achte auch besonders auf die Temperaturen! Maximal 65°C in der Spitze, alles Andere ist dem Ableben zuträglich (egal was die Hersteller freigeben). Hersteller haben kein Interesse an Hardware, die ewig hält.

TechFA
Den elektrischen Bauteilen ist es herzlich egal, wie warm sie sind, solange sie in der Spezifikation laufen. Wie kommst du auf die 65 °C, kannst du das Bitte fachlich belegen?

Früher liefen die Karten mit 90 °C und funktionieren heute immer noch.

Womit du allerdings recht hast: Die Wärmeleitpaste wird durch sein. Ergo neue Wärmeleitpaste und Pads in der richtigen Stärke besorgen.
 
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Was @mykoma schon meinte mit auch dem Staub und der Wärmeleitpaste, das solltest dringend machen.
Die Karte wurde wahrscheinlich noch nie general-überholt.

tuitz schrieb:
Das zerlegen und die Wärmeleitpaste erneuern wäre eine Option. Da ich darin keine Erfahrung habe, würde ich aber gerne erstmal die anderen Möglichkeiten ausschöpfen.
Das ist aber eine sehr schwerwiegende Option und Investition in deine Karten-Zukunft!

tuitz schrieb:
Eine verlässliche Quelle für VBios kennt ihr wahrscheinlich auch nicht?
Doch, natürlich. Sonst wären wir nicht vor Dir hier gewesen. Die vBIOS-Datenbank von TechPowerUP. ツ
Ergänzung ()

Chinaquads schrieb:
Früher liefen die Karten mit 90 °C und funktionieren heute immer noch.
Ich kenne Dich zwar noch nicht persönlich, aber ich mag Dich eigentlich. ツ
Und ich würde Dir ja sogar abnehmen, daß Du einer der nächsten Päpste oder der Kaiser von China bist, aber sicher nicht, daß Hardware wie CPU und GPU oder Speicher-Bausteine bei einer dauerhaften Temperatur-Einwirkung von +90°C eine besonders hohe Lebenserwartung innewohnt geschweige denn Jahre überleben.

Das ist nicht nur absoluter Nonsense (ich hoffe ist nicht gleich für Dich ein Affront), das ist sogar ziemlich gefährliches Halbwissen, welchem Du da in aller Vergangenheit aufgesessen bist!

Von allen drei Beispiel-Komponenten (CPU, GPU, Speicherbausteine) ist buchstäblich nichts dermaßen Temperatur-empfindlich wie Speicher-Module, weil die Zellen binnen kürzester Zeit bei höherer Hitze erst instabil werden und in Folge permanenten Schaden nehmen (äußert sich in Artefakt-Bildung).

Tip: Es hat einen fundamentalen Grund, weswegen seit der Erfindung des Halbleiters oder integrierter Schaltkreise meist optimalerweise eine Kern-Betriebstemperatur von +45°C nicht überschritten werden sollte, um eine lange Lebensdauer zu erhalten. Am Prinzip des Halbleiters hat sich niemals was geändert!

Die eher neuerliche Mode des Overclocking und stark erhöhter maximaler Betriebstemperaturen dient lediglich dazu, dem Kunden nicht vorhandene Sicherheit zu suggerieren (ganz uneigennützig natürlich) und die Verantwortung eines vorzeitigen Ablebens auf den Kunden abzuwälzen („Der Kunde will es so!“), um in Folge weitere Produkte zu verkaufen und zukünftige Umsätze zu generieren.

Der Fachmann nennt das aber trotzdem noch immer 'geplante Obsoleszenz'. Nur ist die OC-Verpackung heute bunt, soll was hermachen und dem Kunden Mehrleistung suggerieren, die aber auf Kosten der Haltbarkeit geht.

Im Übrigen gar nicht persönlich gemeint. Einfach gut gemeinten Rat öfter mal zu Herzen nehmen!
Natürlich postulieren Hersteller, daß hohe Temperaturen unbedenklich sind, sie haben ja den Vorteil davon.

TechFA
 
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Also gut, nachdem ich mir ein paar Video angesehen hab, würde ich mir das zerlegen und das erneuern der Wärmeleitpaste durchaus zutrauen. Bei den Wärmepads bin ich mir zwar nicht ganz so sicher (hab etwas Angst die falsche Höhe zu benutzen und dann keinen Kontakt mehr zwischen Chip und Kühler herstellen zu können), aber denke, da führt wohl kein Weg dran vorbei.

Würdet ihr mir trotzdem raten, erstmal ein neues BIOS auszuprobieren? Oder sind die Versionen, wie schon vermutet, einfach nur vertauscht und die hohen Temperaturen im OC (was bei mir ja Silent ist) kommen von der schlechten Wärmeleitpaste bzw. den schlechten Wärmeleitpads?
 
Sofern die Pads kein Silikonöl verloren haben (erkennst du an einem schmierigen, leicht öligen, schimmernden Film im Bereich, wo die Pads lagen) und ausgeblutet sind, kannst du die vermutlich auch weiterverwenden.

Wenn man aber nach einigen Jahren eine Karte auseinander nimmt, kann man die Pads im Grunde auch tauschen und hat dann seine Ruhe.
Etwas Google Recherche bringt meistens gute Ergebnisse bezüglich der Stärke, VRAM ist meist 1mm oder etwas weniger, VRM je nach Modell eher 1,5-2mm.
Im Zweifelsfall mit einem Messschieber ausmessen.

tuitz schrieb:
Würdet ihr mir trotzdem raten, erstmal ein neues BIOS auszuprobieren?
Wie schon erwähnt: ich würde erst die Paste tauschen, bevor ich ein neues BIOS aufspiele.
Das Risiko ein VBIOS zu bricken ist nicht zu unterschätzen, auch wenn du ein zweites BIOS als Sicherheit hast.
Mir ist noch keine Karte bei der Demontage kaputt gegangen und ich hab seit den R9 300er Modellen eine Custom Wasserkühlung, also jede Karte seitdem umgebaut und meist zum Verkauf auch wieder zurückgebaut auf Luft.
 
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Also da die Speichertemperaturen schon ziemlich hoch sind, würde ich die Pads auch gleich erneuern wollen. VRAM sind wohl 1,5mm, Spannungswandler 1mm. Zumindest wenn man die Gelid Ultimate benutzt.

Ich kann allerdings nichts zur benötigten Fläche finden. Reichen die Pads, die 2cm hoch sind (Beispiel)?
 
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Die VRAM Chips müssten 12x14mm haben, davon sind acht auf der Karte verbaut, dazu eine Reihe Spannungswandler, vermutlich so 8cm.

Vermutlich sind noch ein paar einzelne Chips mit Pads versorgt, einzelne Spulen und/oder Controller für die Spannungswandler.

Das hier ist das PCB der 5700 XT Red Devil laut Techpowerup.
 
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So wie ich das mitbekommen habe, ist tatsächlich nur der Speicher und die Spannungswandler mit Pads bestückt. Für die Speicher würde ja dann ein Streifen mit 120mm Länge reichen, oder ist das zu knapp bemessen?

Bei den Spannungswandlern ebenfalls nur ein Streifen.

Wie sind deine Erfahrungen damit, Pads zwischen Rückseite PCB und Backplate anzubringen? Bringt das was? oder kann ich mir das Geld sparen?
 
TechFA schrieb:
Was @mykoma schon meinte mit auch dem Staub und der Wärmeleitpaste, das solltest dringend machen.
Die Karte wurde wahrscheinlich noch nie general-überholt.


Das ist aber eine sehr schwerwiegende Option und Investition in deine Karten-Zukunft!


Doch, natürlich. Sonst wären wir nicht vor Dir hier gewesen. Die vBIOS-Datenbank von TechPowerUP. ツ
Ergänzung ()


Ich kenne Dich zwar noch nicht persönlich, aber ich mag Dich eigentlich. ツ
Und ich würde Dir ja sogar abnehmen, daß Du einer der nächsten Päpste oder der Kaiser von China bist, aber sicher nicht, daß Hardware wie CPU und GPU oder Speicher-Bausteine bei einer dauerhaften Temperatur-Einwirkung von +90°C eine besonders hohe Lebenserwartung innewohnt geschweige denn Jahre überleben.

Das ist nicht nur absoluter Nonsense (ich hoffe ist nicht gleich für Dich ein Affront), das ist sogar ziemlich gefährliches Halbwissen, welchem Du da in aller Vergangenheit aufgesessen bist!

Von allen drei Beispiel-Komponenten (CPU, GPU, Speicherbausteine) ist buchstäblich nichts dermaßen Temperatur-empfindlich wie Speicher-Module, weil die Zellen binnen kürzester Zeit bei höherer Hitze erst instabil werden und in Folge permanenten Schaden nehmen (äußert sich in Artefakt-Bildung).

Tip: Es hat einen fundamentalen Grund, weswegen seit der Erfindung des Halbleiters oder integrierter Schaltkreise meist optimalerweise eine Kern-Betriebstemperatur von +45°C nicht überschritten werden sollte, um eine lange Lebensdauer zu erhalten. Am Prinzip des Halbleiters hat sich niemals was geändert!

Die eher neuerliche Mode des Overclocking und stark erhöhter maximaler Betriebstemperaturen dient lediglich dazu, dem Kunden nicht vorhandene Sicherheit zu suggerieren (ganz uneigennützig natürlich) und die Verantwortung eines vorzeitigen Ablebens auf den Kunden abzuwälzen („Der Kunde will es so!“), um in Folge weitere Produkte zu verkaufen und zukünftige Umsätze zu generieren.

Der Fachmann nennt das aber trotzdem noch immer 'geplante Obsoleszenz'. Nur ist die OC-Verpackung heute bunt, soll was hermachen und dem Kunden Mehrleistung suggerieren, die aber auf Kosten der Haltbarkeit geht.

Im Übrigen gar nicht persönlich gemeint. Einfach gut gemeinten Rat öfter mal zu Herzen nehmen!
Natürlich postulieren Hersteller, daß hohe Temperaturen unbedenklich sind, sie haben ja den Vorteil davon.

TechFA
Gut zu wissen. Was mach’ ich jetzt mit meinem 5800X3D, der, nach Meinung sämtlicher Fachleute, über 90 °C heiß werden darf und auch wird. Sollte ich den besser umtauschen?
 
tuitz schrieb:
120mm Länge reichen, oder ist das zu knapp bemessen?
Das PCB der Karte selbst dürfte zwischen 10 und 11cm breit sein, die Spannungswandler gehen nicht komplett über die gesamte Karte, also hast du noch ein Stück über.
tuitz schrieb:
Wie sind deine Erfahrungen damit, Pads zwischen Rückseite PCB und Backplate anzubringen?
Mache ich nur, wenn der Hersteller das auch vorsieht.
Ich bastel zwar gerne und bau meine Karten auf Wasserkühlung um, aber ich brauche nicht überall ein Wärmeleitpad.
Wenn auf der Rückseite VRAM, VRM oder andere Bauteile sitzen, die heiß werden, dann ja, aber das wird der Hersteller dann auch von sich aus schon machen.
Ich habe aber auch den Vorteil, das die Fullcover Wasserblöcke die Temperatur der heißen Bauteile sehr effektiv abführen und das gesamte PCB deutlich kühler bleibt als bei Luftgekühlten Modellen, das beeinflusst die Temperatur der Rückseite ja auch positiv.

Ich hätte jetzt aber auch keine Wärmebildkamera, um mir etwaige Hotspots zu suchen, ich arbeite mit den Sensoren der Karte, das langt mir persönlich.
 
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mykoma schrieb:
Das PCB der Karte selbst dürfte zwischen 10 und 11cm breit sein, die Spannungswandler gehen nicht komplett über die gesamte Karte, also hast du noch ein Stück über.

Und für den Speicher reicht auch ein Streifen?
 
Wie gesagt: acht Chips zu 12x14mm, aufgeteilt in 3/2/3.
Schneidest du das Pad für jeden Chip einzeln zurecht, bleibt noch was übrig, 8x14mm=112mm
Wenn du den Streifen lang drüber legen willst, wirst du nicht auskommen, da die Räume zwischen den einzelnen Chips (von denen du fünf überbrücken musst) so bei 3-5mm liegen dürften.
 
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Chinaquads schrieb:
Gut zu wissen. Was mach’ ich jetzt mit meinem 5800X3D, der, nach Meinung sämtlicher Fachleute, über 90 °C heiß werden darf und auch wird. Sollte ich den besser umtauschen?
Umtauschen brauchst den nicht, nur so kühl wie möglich halten solltest Du den. Weil je heißer der Prozessor, desto höher der Strom desto schneller die Elektro-Migration und das Ableben am oberen Ende der Fahnenstange.

Hat schon einen Grund, weswegen zum Beispiel die Intel-CPUs mit der 8th Gen und besonders der 9th Gen (9900K/S) plötzlich auffallend häufig von jetzt auf gleich das Zeitliche gesegnet haben …
Das war kein Zufall, sondern das Resultat des Fakts, daß sie schon ab Werk an der absoluten Kotzgrenze liefen.

Tip: Overclocking ist nicht bloß das, was der ahnungslose Kunde zuhause macht. Das macht auch der Hersteller.

Nicht bloß denken sondern öfter auch mal nachdenken. Weil es hat nicht einer der drei Großen da oben notwendigerweise Interesse am langem Leben der Komponenten deiner Hardware. Es geht ums verkaufen!

TechFA
 
Nochmal: Selbst mit einer 360er AIO läuft das Ding auf 90 °C. Bei jedem. Überall auf der Welt.

Die R9 390 lief bei über 85 °C und läuft immer noch.

Dem Chip ist es herzlich egal, wie warm er ist, solange er in seiner Spezifikation läuft.

Bitte nicht den normalen Usern soviel Angst und Panik machen.

Danke.
 
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Es ist normalerweise nicht verwunderlich dass mit einem Silent-Profil die Karte heißer läuft, ist nicht nur bei dem Modell so. Wärmeleitpaste sowie Pads tauschen wie schon angeraten worden ist, ist eine gute Option (kann durchaus sein dass es der Übeltäter ist). Ich würde ja in der Zwischenzeit solange dies noch nicht gemacht ist versuchen die Karte etwas zu undervolten und die Spannung zu begrenzen, kannst es z.B. mit Afternurner oder Wattman machen. Wird dir Temperaturen und Stromverbrauch einsparen bei geringem Leistungsverlust.

TechFA schrieb:
Umtauschen brauchst den nicht, nur so kühl wie möglich halten solltest Du den. Weil je heißer der Prozessor, desto höher der Strom desto schneller die Elektro-Migration und das Ableben am oberen Ende der Fahnenstange.

Generell, je kühler desto besser, das stimmt schon. Nur ist der 5800X3D da ein Hitzkopf, wie auch schon der 5800X, das zeitliche segnen tun die aber jetzt nicht reihenweise.

TechFA schrieb:
Hat schon einen Grund, weswegen zum Beispiel die Intel-CPUs mit der 8th Gen und besonders der 9th Gen (9900K/S) plötzlich auffallend häufig von jetzt auf gleich das Zeitliche gesegnet haben …
Das war kein Zufall, sondern das Resultat des Fakts, daß sie schon ab Werk an der absoluten Kotzgrenze liefen.
Davon hab ich ja noch nie was gehört, jede CPU fählt schneller aus wenn man die städnig mit 90-100 Grad betreibt mit viel zu viel Spannung (nicht nur die Temperatur spielt da eine Rolle, die Spannung ebenfalls).
Das einzigste wo ich gehört habe dass 9900K schneller kaputtgingen ist mit einem unredlichen Amount an dauerhafter Vcore oder SA Voltage von 1.45-1.5 was keiner der sich mit der Materie beschäftigt so bei sich einstellt. Ein 2700X übrigens hat im Vergleich bei Anwendungen genauso viel oder auch mehr Strom verbraucht, da war nichts mit häufig das zeitliche segnen, genauso wie bis jetzt die zahlreichen 8700Ks und 9900Ks allesamt gut laufen.

An der Kotzgrenze liefen die auch nicht - sonst gäbe es auch mit derselben Architektur nicht den 8086K oder den 9900KS. Gerade für Spiele die in Vergleich zu Anwendungen wenig verbrauchen lässt sich ein 8700K oder 9900K auch unter Luft gut auf AllCore 5+ GHz übertakten, das ist gar keine große Kunst. Eine entsprechende Kühlung vorausgesetzt, dies braucht man heute aber sowohl bei Intel wie auch bei AMD.
 
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So, ich hab jetzt mal neue Thermal-Pads und Wärmeleitpaste bestellt. Nächste Woche werde ich mich dann mal ans wechseln machen und hier ein Update geben.


Achja, gibt es eine Möglichkeit zu testen, ob die Karte den Boost-Clock auch erreicht? Beim Spielen schwankt die Karte immer zwischen 1630 und max. 1705 Mhz.
Laut dieser Tabelle hat die Karte einen Boost-Clock von 1905 Mhz. ist das normal, dass dieser beim Gaming nicht erreicht wird?
Clocks.jpg
 
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